Und was ich ganz furchtbar finde sind falsche Zitate.[/QUOTE]
Schon früher hatte ich erwähnt, dass Leichtbau nicht mit einem -Kochbuch- zu realisieren ist. Schon gar nicht, wenn auch noch eine akzeptable Lebensdauer aller Teile erreicht werden soll. Wer ein leichtes Rad mal über 50000km strapaziert hat, der wird sich wundern was alles bricht, verschleisst oder sich ausgeschlägt und welche Schraubverbindungen sich immer wieder von selbst lösen, wegen mangelnder Vorspannkraft und Relaxation der Werkstoffe. Und die Frage, ob an einem Kettenblatt oder einer Bremsscheibe auch Schrauben geringerer Festigkeit verwendet werden können hängt ja von vielen konstruktiven Details ab. Es gibt unterschiedliche Kettenräder für unterschiedliche Speichenzahlen und damit vielleicht auch unterschiedliche Schraubenzahlen, dann gibt es noch unterschiedliche Lochkreisdurchmesser, das Einsatzgebiet und die Eigenschaft des Fahrers. Wer immer nur auf Sand und Kies bremst erzeugt keine hohen Bremsmomente. Auch die thermische Belastung ist geringer, da ein erheblicher Teil der Bremsenergie Strasse und
Reifen aufheizt. Auf Asphalt kann das schon wieder ganz anders aussehen.
Wenn schon die Zahnkränze des Hinterrades formschlüsssig auf der Nabe befestigt sind, dann sollte das bei einer Bremsscheibe (z.B. Centerlock) oder bei den vorderen Kettenrädern auch der Fall sein. So ein Formschluss lässt sich ohne zusätzlichen Materialeinsatz realisieren.
Die Dichte von Aluminium scheint ja jedem bekannt zu sein, aber diese sagt halt nicht viel aus über das zu erwartende Bauteilmasse, wenn es sich nicht gerade um den Deckel eines Kochtopfes handelt. Einige festigkeitsrelevante Eigenschaften von Aluminium sind eben deutlich unter denen von Stahl, selbst noch unter Berücksichtigung der Dichteverhältnisse.
Eine grundsätzliche Frage musste ich mir schon stellen. Was ist Leichtbau eigentlich? Ehrlich gesagt, eine Definition fällt schwer.
Das wichtigste Argument für leichte Produkte ist sicher die wie auch immer gelagerte Wirtschaftlichkeit.
Grundsätzlich kostet weniger Material auch weniger Geld und verursacht hinterher weniger Kosten. Wenn man aber hinterher etwas wegnehmen kann, ohne die Funktion in irgend einer Weise einzuschränken, dann hat der Konstrukteur schlecht konstruiert - aus welchen Grund auch immer. Man könnte in vielen Fällen durchaus sagen, dass Leichtbau ein feherhaftes Produkt erfordert.
Es ist wie beim Kochen: Zuviel Gewürze und zuviel Salz im Essen kosten nur mehr Geld und dem Restaurant die Kunden.
Hatte ich irgend etwas falsch zitiert?
Gruss
Werdo