Allzweckrad 1.0

auf2Raedern

RV Möve Schmelz
Registriert
13. Dezember 2008
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2
Ort
Saarland
Hallo alle zusammen.
Nachdem ich trotz mildem Winter nur selten die täglichen Fahrten auf dem Rad absolviert habe bin ich hart mit mir ins Gericht gegangen und hab nach den Ursachen geforscht... Neben Faulheit stehen Wartungs-/Pflegeaufwand und Verschleiß bei Fully und RR ganz oben auf der Liste. Da der Keller wie bei den meisten von euch voll von Radteilen ist hab ich mir überlegt, mir ein alltagstaugliches, verschleissarmes und nahezu wartungsfreies Rad zu bauen. Einsatzwecke sind neben den täglichen Fahrten auf die Arbeit auch Familienausflüge, Geocachen und auch die ersten Radreisen...

Als Rahmen verwende ich meinen alten HT-Rahmen (mit Gepäckträgerösen), verpass ihm eine Salsa Cromoto und rüste eine alte Truvativ Five D auf ein KB runter um zusammen mit dem SSP-Kit und nem Kettenspanner 'ne Übersetzung von 34/14 zu fahren (ca. 25 km/h bei 85er Cad.). Gebremst wird mit Avids BB7 und 160/140 was zunächst bei meinen gedachten Touren ausreicht.
Bis hierhin ist auch alles soweit einfach, jetzt begebe ich mich allerdings auf unbekanntes Terrain:

Vorbau/Lenker:
Um angenehm zu fahren möchte ich einen kurzen, steilen Vorbau mit breitem Lenker verbauen, dachte da an Ritches Comp-Serie, Gewicht spielt ja eine Nachgeordnete Rolle. Hab jetzt aber Tourenlenker mit 30 Grad Biegung nach hinten gesehen. Sind die für mein Einsatzzweck empfehlenswert?

Bereifung:
Auf einem alten DiscLRS mit Shimano 465er Naben möchte ich Schläuche mit AV und Contis Country Plus als Drahtreifen in 26x1,9 (50-559) fahren. Da ich ab und an auch wegen Geocachen schlechtere Wege fahre hab ich mich für diesen Reifen entschieden... Ist der zu gebrauchen oder macht der Probleme bzw. gibt's was Wissenswertes über den Reifen?

Schutzbleche:
Hier hab ich mich für SKS Bluemels entschieden, die es ja in verschiedenen Breiten gibt. Die von mir gewählten Reifen sind mit 50-559 angegeben. Wie breit sollte ich die Schutzbleche wählen? Gibt's da einen Grundsatz wie Reifenbreite + 5?? In Unwissenheit tendiere ich ausm Bauch zu 60er, hab dann noch etwas Reserve...

Gepäckträger:
Hier bin ich auf Topeaks "Super Tourist DX Discbrake" in Verbindung mit "MTX Trunkbag Tour DX" gestoßen. Wegen der Funktionalität des Gepäckträgers mit dem anderen Zubehör nehme ich hier Abstand von der Federklappe am Gepäckträger... Denkfehler?

Kettenschutz:
Nachdem ich die gewählte Übersetzung getestet habe möchte ich mir einen Kettenschutzkasten nachrüsten um mit den Alltagsklamotten nicht in der Kette zu Hängen. Dort ist mir von SKS der/das Chainboard aufgefallen. Den gibts dann in verschiedenen Größen je nach KB. Taugt der bzw. sowas etwas?

Beleuchtung:
Anfangs werde ich bei Dunkelheit mit meiner Piko arbeiten - möchte später aber auf Nabendynamo umsteigen. Was gibts da zu beachten??

So, fürs erste genug Fragen!

Grüße,
Martin


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Vorbau Lenker musst ausprobieren.

Bereifung kenne ich nicht.

Schutzbleche: Nach meiner Erfahrung fallen die Reifen je nach Hersteller und Modell halt brutal unterschiedlich aus. Bei Bluemels kannst aber ganz gut ans Limit gehen, wenn im Rahmen noch genug Platz ist. Bei Procraft wäre es z. B. schlecht, weil dann die Verstellschrauben direkt am Reifen schleifen.
Hab am Marin B65. Mit Ice Spiker 2.1 schaut es gerade noch annehmbar aus. Maxxis Larsen TT in 2.0" schauen irgendwie albern aus. Hatte kurz mal Rubber Queen 2.25 (Draht) drin. Das hat optisch perfekt gepasst. Leider war im Rahmen zu wenig Platz, weswegen ich nicht die nötige Luft lassen konnte. -> Schleifen (pfft pfft pfft pfft pfft... treibt JEDEN irgendwann in den Wahnsinn)
Bei meiner Freundin hatte ich zuerst die 55er von Procraft für Michelin Country Dry 2.0. Optisch perfekt, aber sie konnte nicht 50 Meter fahren, ohne dass es wieder irgendwo geschliffen hat. War auch das Problem von den Verstellern an Procraft. Habe dann 60er Bluemels genommen. Sieht doof aus, passt aber und schleift nicht. Mit ganz wenig Profil kann man es kleiner probieren. Die Gefahr, gerade bei dickeren Reifen ist aber immer da, dass ein Reifen ansich ne Unwucht hat, oder das Laufrad hat ne Unwucht, oder es ist ein Steinchen drin oder oder oder.

Gepäckträger: Die Tasche schließt die Federklappe nicht aus. Hab nen Topeak mit und ohne Klappe. Ohne Klappe flutscht die Tasche leichter rein und es wirkt stabiler (konnte aber jetzt bei mit Klappe noch kein klappern feststellen). Bei der Tasche kann ich nur sagen, dass sie nur bedingt Alltagstauglich ist im Vergleich mit ner Ortlieb oder MSX Tasche, weil man immer gleich das (teure und nur separat erhältliche) Verhüterli drüber machen muss. In´s Hauptfach passt halt auch nur begrenzt viel rein.
Ich hab mir mittlerweile noch den Korb von Topeak gekauft: sehr windige und wakelige (klapperige) Angelegenheit. Ist aber manchmal die brauchbarste Lösung, wenn man z. B. schnell Essen abholen will. Und man kann ihn jederzeit wieder abnehmen. Durch das Schienenklicksystem auch mal schnell mit rein zum Einkaufen. Hält aber nur bedingt viel aus. Wenn ein paar Flascherl Bier drin sind, biegt´s gleich den Tragebügel durch.

Dynamo: wenn Shimano, dann nicht unbedingt die ganz billigen. Den Widerstand/Verlust merkt man. Vom Gewicht / der Optik mal ganz abgesehen.
Lampe: die Cyo, die ich noch habe, macht zwar hell, aber wirft nen ganz schmalen spottigen Kegel vors Vorderrad. Der ist auch noch so grell, dass man das was direkt daneben ist (z.B. dunkler Hund in der Wiese) nur noch ganz schwer erkennt. Kurven in unbeleuchteten Parks werden damit zum Glücksspiel. Der neue Luxos soll da deutlich breiter strahlen dafür nicht mehr ganz so grell sein (kenne jemand, der sich früher zwei Cyos ans Rad gebastelt hat und jetzt mit dem Luxos ganz happy ist).
Für hinten: nix ganz billiges, wo das Standlicht mit Batterie betrieben wird, sonst darfst die alle zwei Wochen wechseln. Das Zauberwort heißt hier Kondensator.
 
SSP find ich für mich auch die beste Lösung zwecks Wartungsfreiheit. Ich mach an meinem Stadtrad NICHTS außer dem Antrieb gelgentlich ein paar Tropfen Oil of Rohloff zuzufügen. Das Ganze Rad wird dann bis auf die Nabenkügelchen einmal im Jahr zerlegt und wieder zusammengebaut. Für Radreisen ist das aber nicht zu empfehlen, ich würd mir also die Schaltungsoption offenhalten, wenn Du mit dem Rad reisen willst.

Bei Gepäckträgern würd ich zu nichts anderem mehr als zu Tubus greifen. In deinem Falle als Empfehlung den Tubus Disco, oder so ähnlich. Aluminium find ich für Gepäckträger fragwürdig.

Blümels Schutzbleche sind super. Für den Preis find ich gibts nichts besseres. Lieber zu breit, als zu schmal.

Für den NaDy kannste mal im Reiseradforum suchen, die sind die Spezialisten. Das wird da ausgiebig diskutiert. Ein Mittelklasse Shimano und eine vernünftige Funzel reicht aus, denke ich.

Grüße!
 
@nepo:
Was die Reifen-/Schutzblechfrage angeht werd ich wohl sehen müssen wie es aussieht. Ich werde allerdings kein "Geländeprofil" fahren... Mit den 60er Bluemels werd ich wohl am besten dastehen.
Das die Tasche nicht wasserdicht ist habe ich erkannt, scheue aber nicht den Überzieher. Werde mich, bevor ich mich letztendlich festlege, noch nach anderen Umsehen. Vielleicht schau ich mir nochmal Ortlieb an. Bei Topeak gefiel mir eben das System gut...

@randinneur
Tubus werd ich mir heute mal angucken. Was die Schaltbarkeit angeht gebe ich dir recht - für längere Reisen sollte ich da Reserven haben. Absicht ist aber - wenn mir diese Allzweckradgeschichte Spaß macht - mir 'nen Rahmen mit horizontalen Ausfallenden für eine Nabenschaltung zu holen. Dann kann ich schalten, bin aber immernoch wartungsarm. Die Komponenten die ich mir jetzt kaufen möchte sind mit dem potentiellen Folgerahmen alle kompatibel.

Nabendynamo ist generell für mich Neuland. Da ich aber über eine extrem Starke Lampe verfüge sehe ich erstmal passive Sicherheit im Sinne von einer "Positionsbeleuchtung" als Ziel für die Nabendynamogeschichte. Werd mich dann auch erstmal auf dem Gebrauchtmarkt umsehen...


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zum nady: 3d30 ist schwer, aber ok. 3d72 wär mein favorit.
zum licht: cyo premium T gibts so ab 55. unbedingt einen der neuen breiter leuchtenden premiums nehmen! wirst dich ab und an dabei ertappen, dasde zu faul wirst dein helles ding immer ran zu schrauben
 
Bei Topeak gefiel mir eben das System gut...

Das wollte ich dir nicht madig machen. Benutze es ja selber an mehreren Rädern (abwechselnd zu MSX Taschen - ähnlich Ortlieb). Sie ist nicht nur nicht dicht sondern auch ein wenig schmutzanfällig. Dafür lässt sie sich halt schnell von oben beladen ohne lang irgendwas auseinander oder zusammenzurollen. Sie hängt auch nicht so krass im Wind wie die seitlichen Taschen. (Wollte selbst nicht wahrhaben, wie viel das ausmacht). Die DX kann man trotzdem jederzeit schnell erweitern und hat so wahnsinnig viel Platzreserven.

Was die Stabilität angeht: ich habe ich auch immer von dem Forumsgeschreibe überzeugen lassen. Es MUSS ein Tubus, weil NUR der und NUR der stabil ist. Hat ja schließlich 40 KG Zuladen. Einer der wenigen Verkäufer/Mechaniker, denen ich voll vertraue hat mich damals gefragt, ob ich eine Vorstellung habe, wie viel die maximalen 25 Kilo vom Topeak auf dem Hinterrad bedeuten würden. Und ja. Mehr als 15 Kilo will man eigentlich nicht auf dem Gepäckträger haben.
Der Topeak lebt jetzt schon seit über zwei Jahren im Dauereinsatz ohne Probleme...
 
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