Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Mitgliederzahl von 100.000 überschritten


Ein schöner Erfolg für die Deutsche Initiative Mountainbike e.V.: erstmals konnte die Marke von 100.000 Mitgliedern geknackt werden! Mehr als 7.200 Einzelmitglieder und weitere

93.300 Mitglieder aus knapp 200 Vereinen

sind jetzt in der DIMB und zeigen so Ihr Engagement für das Mountainbiking.


Du bist einer von 7.200. Aber immerhin, wenn Du aktiv bist finde ich das super ansonsten bist Du nur Einer von ca. 98.000...

Wer glaubst Du sind die 200 Vereine (vielleicht kann jemand aufklären?).
 
Das Beispiel mit dem DFB sollte nur darstellen, dass wir hier „unten“ wenig Einfluss auf das haben was die „da oben“ machen. Wir an der Basis machen die Vereinstätigkeit vor Ort und sind für die Mitglieder da.

HP Mair haben wir online zu einem unserer Stammtische eingeladen und er hat uns erzählt wie es im Vorfeld mit der VwV gelaufen ist. Die Diskussion ging über zwei Stunden. Das Ergebnis der Diskussion habe ich kurz geschildert.

Das Beispiel mit den Voralpen kommt aus erster Hand. Mein Cousin ist DAV Vorstand einer Sektion im Voralpenland. Er verhandelt mit den Bergbauern wegen der Probleme die mit dem Massentourismus daherkommen (zugeparkte Wiesen, Angst der Bauern wegen Haftung, zerfahren der Almwiesen, aufgeschrecktes Weidevieh, Wege die neu entstehen …).

Mein Verständnis der Wegeeignung (das war nirgends festgelegt, zumindest vor der VwV): der Fußgänger/ Wanderer hat Vorrang! Als Mountainbiker bin ich zuvorkommend steige auf engen Wegen ab und lasse die Wanderer vorbei. Wenn ich dann auf 500mtr. dreimal absteigen muss, ist der Weg aus meiner Sicht nicht geeignet. Wenn ich einen Weg bergab fahre, dieser matschig/ nass ist ich nur schildernd runterkomme und eine 20mtr. lange Furche ziehe, dann ist dieser Weg nicht geeignet. Zu Verbotsschildern muss ich nichts schreiben? Eine Weide befahre ich langsam oder schiebe. Ich habe schon Schafe einen Elektrozaun überrennen sehen weil ein Mountainbiker vorbei geheizt ist. Der Schäfer in der Nähe war nicht begeistert. Der Weg neben der Weide war nicht geeignet. Schieben (oder mindestens langsam fahren) wäre angesagt gewesen. Nein, der MTBler war nicht ich.

Ich bin kein Funktionär, sondern jemand, der seine Freizeit opfert um anderen ein schönes Erlebnis zu verschaffen, bisher haben wir in der Gruppen zwei Ehen und viele Freundschaften geschlossen. Alles innerhalb der DAV Tätigkeit. Und nein, ich mache das nicht um mich selbst darzustellen und bin kein Funktionär, ich mache es weil es sonst keiner tut. Ich mache es auch gerne, weil es die Meisten es zu schätzen wissen. Leider gibt es mittlerweile viele Idioten, die einem die Ehrenamtlichkeit vermiesen und man eigentlich keine Lust mehr hat und hin werfen möchte.

Wenn Euch der DAV nicht passt, gründet einen Verein und kümmert Euch darum etwas zu ändern. Seit Ansprechpartner vor Ort. Nehmt Einfluss auf die Behörden und opfert Eure Freizeit und kommt mir bitte nicht mit "MIMIMI was die machen passt mir nicht".

Jetzt könnt ihr gerne wieder meine Meinung reflektieren. Ihr könnt aber auch einfach Biken gehen und Euer Verhalten einmal von außen betrachten und darüber nachdenken „war das jetzt OK?“.
Du findest es also OK das die Arbeit an der Basis von oben torpediert wird?
 
IG's ( vergleichbar dav Ortsgruppen) und Radvereine die sich der Dinge angeschlossen haben! Wie beim DAV sie Sektionen...
Nein. Die IGs sind im Gegensatz zu den Sektionen nicht selbstständig.
Im übrigen gibt es in der DIMB auch DAV-Sektionen als Mitgliedsvereine.

Ich muss allerdings dazusagen, dass ich die DIMB in ihrer derzeitigen Form genausowenig für den geeigneten Interessenvertreter halte wie den DAV - wenn auch aus anderen Gründen.

Disclaimer: Das ändert nichts an meiner Hochachtung für das, was @Sun on Tour leistet.
 
Ich bin aber nicht naiv genug um nicht zu wissen dass das nicht immer funktionieren wird.
Wann wissen wir, dass es nicht funktioniert hat?
Sperrung abwarten und dann laaaaangsaaaam in die behördluchen Mühlen begeben?
Beispiel für Einzelfälle: Jeder tödliche Haiangriff wird von den Medien aufgegriffen. Für die Opfer ist das natürlich sehr bedauerlich. Statistisch ist das aber völlig irrelevant, bei ca. 12 tödlichen Haiangriffen im Jahr.
Wann wird es relevant und in welchem Kontext?
Genauso sehe ich das mit dem MTB-Komplikationen: Für die Betroffenen sehr ärgerlich, aber nicht verallgemeinerbar.
Ab welcher Situation wäre es verallgemeinerbar?

Tatsächlich traue ich dem DAV hier ein gewisses Maß an (möglicher) Kompetenz zu.
Sie sitzen hier an der vermutlich besten und breitesten Informationsquelle: ihre Mitglieder.
 
Der DAV könnte Zahlen haben, die sie für verwertbar halten.
Es wäre zumindest mal eine Frage, die man von unten nach oben stellen könnte.
Das ist ja eine der Hauptvorwürfe an den DAV, dass sie keine Zahlen zu dieser Thematik veröffentlichen. Wenn das so gravierend wäre, könnten sie die Zahlen ja gut als Argument verwenden. Da kommt aber gar nichts. Was es aber gibt, ist eine Machbarkeitsstudie von 2017 im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen (also einer der Modelllandkreise vom DAV-Projekt). Auf PDF Seite 7 bzw. Dokument Seite 3 letzte beide Absätze müssen die Autoren zugeben, dass keine nennenswerten Konflikte erkennbar waren. Warum braucht der DAV dann genau da ein Projekt, um die "so vielen Konflikte" in "geordnete Bahnen" zu lenken?
 
Warum braucht der DAV dann genau da ein Projekt, um die "so vielen Konflikte" in "geordnete Bahnen" zu lenken?
Auf Seite 7 beschreiben sie doch die Differenzierten Konflikte.
Zudem 2017 und nicht 2020.

Ich denke tatsächlich, dass man das über längeren Zeitraum konkreter befragen muss.
Wenn ich irgendwen befrage, wann ist welches wo aufgetreten ist, werden das die meisten nicht exakt sagen oder belegen können.
Auch ein auf Hörensagen beruhender Fall ist ein Fall.
Es ist in beide Richtungen nicht aussagekräftig und zu wenig belegbar.
Für beide Seiten ist es möglich, dass sie recht haben.
Auch hier wäre die Frage, ab welcher Ziffer, kann man es als relevant einstufen und würden wir es jemals akzeptieren? Nein, nie.
Somit kann sich der DAV den Aufwand sparen.
 
Was willst du wen eigentlich fragen?
Einen Wanderer, ob er was gegen die Anwesenheit von Radfahrer hat? (-> Befindlichkeiten)
Unfallstatistik von der Bergwacht?
Polizei wegen Anzeigen?
"Auch ein auf Hörensagen beruhender Fall ist ein Fall"....und wenn er 100x weiter erzählt wird, haben wir dann 100 "Fälle"? Und jeder schmückt die Geschichte noch etwas aus, damit sie auch dramatisch klingt?

Wie willst du eine objektive Sachlage erreichen?
 
Beispiele wie gewünscht für Konflikte (und die Lösungen) im Alpenvorraum.
https://www.ovb-online.de/rosenheim...tainbiker-wuenschen-sich-trails-91002266.html
Auch ein schöner Bericht, hier zielt es im Abschnitt "Schweizer Bike-Regionen als Vorbild" auf die Lenkung ab (wie vom DAV in "Problemzonen" favorisiert) und das schon 2008.
Und hier nachzulesen das Konzept im Vinschgau.
https://www.mountainbike-magazin.de/werkstatt/vorsicht-biker/
Auch Interessant:
https://www.mtb-news.de/news/mtb-konflikt-br-doku/Besonders der Satz "Wir reden miteinander". Ja aber wer? Der einzelne MTBler? Mitnichten, Wandervereine, Forstamt, DIMB oder wenn vorhanden und aktiv der DAV.

ExcelBiker

in der Machbarkeitsstudie sind auf Seite 37 findest Du auch die Begründung warum, der DAV so agiert.

 
Ich bin der Meinung, dass man einen Vertreter braucht. Egal ob DIMB, DAV oder sonst wen.
Als Privatperson bewegst Du nichts.

Wenn ihr austreten wollt, tut das. Ist ein freies Land.
Was mich am meisten stört ist, dass nur lamentiert wird (in diversen Foren) von Leuten die nur reden und nicht handeln.

Wenn sich alle an die Trailrules halten würden (was definitiv nicht der Fall ist) müssten wir hier nicht diskutieren.

So, ich klinke mich jetzt aus dem Thema aus.

Und Tschüss
 
Wenn ihr austreten wollt, tut das. Ist ein freies Land.
Was mich am meisten stört ist, dass nur lamentiert wird (in diversen Foren) von Leuten die nur reden und nicht handeln.
Woher nimmst du das Wissen, das die, die hier schreiben, nichts tun?
Wenn sich alle an die Trailrules halten würden (was definitiv nicht der Fall ist) müssten wir hier nicht diskutieren.
Die VwV bzw die Stossrichtung des DAV richtet sich aber auch gegen die, die sich an die Trailrules halten.
So, ich klinke mich jetzt aus dem Thema aus.

Und Tschüss
Tschüss!
 
Auch wenn sich @merkt_p inzwischen verabschiedet hat, muss ich ihn hier nochmals zitieren, denn aus seinen Aussagen zeigt sich etwas, das mich ehrlich gesagt erschreckt.

Aber zunächst erst mal:
Das Beispiel mit den Voralpen kommt aus erster Hand. Mein Cousin ist DAV Vorstand einer Sektion im Voralpenland. Er verhandelt mit den Bergbauern wegen der Probleme die mit dem Massentourismus daherkommen (zugeparkte Wiesen, Angst der Bauern wegen Haftung, zerfahren der Almwiesen, aufgeschrecktes Weidevieh, Wege die neu entstehen …).
Völlig einverstanden, mit der zunehmenden Frequentierung einiger (Alpen-)Gebiete durch Massen an Besuchern entstehen Probleme. Ich verstehe aber nicht, wieso hier eine Gruppe exklusiv dafür verantwortlich gemacht wird. Keiner der genannten Punkte lässt sich MTBern - oder auch irgendeiner anderen Gruppe - sinnvoll vorrangig zuschreiben. Was klar ist: Es wird „Verteilungskämpfe“ geben. Allerdings sollten sich alle Freizeit-Naturnutzer auch bewusst werden, dass sie letztlich doch alle im selben Boot sitzen.

Jetzt aber zum Wesentlichen:
Ich bin kein Funktionär, sondern jemand, der seine Freizeit opfert um anderen ein schönes Erlebnis zu verschaffen, bisher haben wir in der Gruppen zwei Ehen und viele Freundschaften geschlossen. Alles innerhalb der DAV Tätigkeit. Und nein, ich mache das nicht um mich selbst darzustellen und bin kein Funktionär, ich mache es weil es sonst keiner tut. Ich mache es auch gerne, weil es die Meisten es zu schätzen wissen. Leider gibt es mittlerweile viele Idioten, die einem die Ehrenamtlichkeit vermiesen und man eigentlich keine Lust mehr hat und hin werfen möchte.

Wenn Euch der DAV nicht passt, gründet einen Verein und kümmert Euch darum etwas zu ändern. Seit Ansprechpartner vor Ort. Nehmt Einfluss auf die Behörden und opfert Eure Freizeit und kommt mir bitte nicht mit "MIMIMI was die machen passt mir nicht".
Offensichtlich hat er - auch wenn er das selbst wohl anders sieht - die Position des Gesamt-DAV übernommen, und das ist die Position, dass der DAV die recht exklusive Vertretung der so wahrgenommenen „Core-Zielgruppe“ der Wanderer ist. Folgerichtig auch die Aufforderung an die MTBer, sich selbst zu organisieren und ebenfalls ihre Interessen - wohl dann auch exklusiv - zu vertreten.

Was mich hier wirklich traurig macht, ist die offensichtlich als alternativlos akzeptierte Konfrontation von Wanderern, MTBern und wahrscheinlich noch anderen Gruppen, die dieser Auffassung zugrunde liegt.

Ich frage mich wirklich, wo das herkommt. Offensichtlich befürchtet der DAV (Hauptverein) zukünftig weitere Einschränkungen für seine Core-Zielgruppe und hofft, durch Ausgrenzung anderer Nutzergruppen seine Hauptanhängerschaft schadlos zu halten. Dass er sich da mal nicht verrechnet …
Offensichtlich ist diese Sichtweise aber auch auf die lokale Ebene durchgesickert, anders kann ich mir die oben vorgebrachte Argumentation nicht erklären. Das ist wahrscheinlich nicht bewusst und schon gar nicht reflektiert, aber das macht es nicht weniger traurig.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch der Dimb oder wer sonst eventuell uns Mountainbiker vertritt weder raten, noch wäre ich damit einverstanden, ein analoges Gebaren zum DAV an den Tag zu legen. Ich würde in keinem Fall jemanden unterstützen, der gegen Wanderer oder sonst jemand ist. Für MTB ja, auf jeden Fall, aber wie vorhin jemand eigentlich richtig sagte: Wer soll sich die Interessen der MTBer zu eigen machen? Niemand! In einer vernünftigen Welt wäre das auch gar nicht nötig, weil zumindest in Bayern im Sinne ALLER alles ausreichend und zufriedenstellend geregelt ist. Leider wird dem in der Realität nicht ausreichend Rechnung getragen und deshalb hier von meiner Seite auch ein Danke an alle, die sich im Sinne der MTBer engagieren.

Weil es dazu passt, möchte ich auch noch was zur Einzelfall-Thematik sagen. Selbst das, was @merkt_p später noch angeführt hat, oder auch das, was @JensDey angemerkt hat, kommt doch niemals über den Status des Einzelfalls hinaus. Ich habe jetzt keine Zahlen, aber wenn man mal von den oben genannten über 100.000 organisierten MTBern im Rahmen der Dimb ausgeht, kann man wohl ohne Übertreibung annehmen, dass die Zahl der MTBer, die jedes WE in den bayrischen Alpen unterwegs sind, in die Tausende geht. Selbst wenn es da jedes WE ein paar Vorfälle gibt, die zu Auseinandersetzungen oder Beeinträchtigungen führen, die über das reine, kurzzeitige Ärgernis hinausgehen, sind das Einzelfälle. Wir reden hier vom Promille-Bereich! Und das sind dann immer noch Vorkommnisse ohne wirklich ernsthaften Schaden, denn sonst sähen Unfallstatistiken oder Zahlen von tatsächlichen Anzeigen nicht so aus, wie sie aussehen. Das sind Zahlen im zwei-, maximal dreistelligen Bereich im Jahr, nicht pro Woche!

Das genannte Beispiel mit den Hai-Attacken ist hier schon gut. Das erregt halt Aufmerksamkeit, ist aber für Wassersportler keine relevante Gefahr. Anders sieht es da mit der Gefährdung im Straßenverkehr aus, die ist eigentlich viel höher, wird aber kaum in der gleichen Weise thematisiert (mal von Mega-Crashes abgesehen, da gehen aber in der Regel gleich einige Menschen drauf und nicht nur einer).
Man muss sagen, es gibt einfach Idioten da draußen. Die gibt es aber unter allen, unter MTBern, unter Wanderern, unter Jägern und wer noch so unterwegs ist. Wenn ich mit dem Bike unterwegs bin, treffe ich auch mal andere Biker, über die ich mich aufregen kann; wenn ich zu Fuß unterwegs bin, kann ich mich genauso über Wanderer oder Trailrunner ärgern. Es bleiben aber meistens die Ärgernisse mit den jeweils anderen Nutzertypen in Erinnerung, weil da die Zuschreibung irgendwie leichter ist. Das ist ja im Straßenverkehr dasselbe, da ärgere ich mich als Radfahrer über die Autofahrer und als Autofahrer über die Radfahrer :D Man muss aber nur mal auf einen Fußballplatz gehen, um zu sehen, dass es auf den Wegen in den Bergen eigentlich gar nicht so schlimm ist …

Was ich damit sagen will: alle Naturnutzer täten gut daran, sich zusammenzutun und die Probleme, die es ohne Zweifel gibt, zu lösen - im Zusammenspiel mit „Locals“, Einheimischen, Behörden usw. Dazu braucht es aber keine „runden Tische“, die bestenfalls eckig sind, meist aber wohl eher Mittel zum Abstecken eigener Hoheitsgebiete.
 
Wie willst du eine objektive Sachlage erreichen?
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Ich habe jetzt keine Zahlen, aber wenn man mal von den oben genannten über 100.000 organisierten MTBern im Rahmen der Dimb ausgeht, kann man wohl ohne Übertreibung annehmen, dass die Zahl der MTBer, die jedes WE in den bayrischen Alpen unterwegs sind, in die Tausende geht. Selbst wenn es da jedes WE ein paar Vorfälle gibt, die zu Auseinandersetzungen oder Beeinträchtigungen führen, die über das reine, kurzzeitige Ärgernis hinausgehen, sind das Einzelfälle. Wir reden hier vom Promille-Bereich!
Dann müssen wir das auch akzeptieren und nicht einfach so tun, als wüssten wir es (besser).

Der DAV, als Vertreter seines Hauptklientel "fühlt" irgendwann eine kritische Masse und reagiert.

Gegenstrategie Forum: leugnen und aussitzen. Auf Basis von noch weniger Informationen und dafür aber reichlich Annahmen.

Das Problem: hunderte zurückhaltender MTBr können das gereizte Klima, welches vermutlich durch wenige auf beiden Seiten provoziert wird nicht verändern. Dem unbeteiligten Wanderer ist es egal; wenn die Biker verschwinden (müssen) ficht ihn das nicht an.

Wir sollten übrigens dankbar sein für jeden der sich traut hier pro DAV zu schreiben. Dass @merkt_p sich (wie viele vorher) verabschiedet hat zeigt, dass viele von euch genauso wenig sachlich und deeskalierend agieren wie die Hater auf der anderen Seite. Man umgibt sich halt gerne mit Leuten die die gleiche Einstellung haben. Es geht hier, wie meist, nicht um Lösungen, sondern ums recht behalten.
 
Auf Seite 7 beschreiben sie doch die Differenzierten Konflikte.
Die Fallzahlen sind aber sehr gering.

Ich denke tatsächlich, dass man das über längeren Zeitraum konkreter befragen muss.
Und das ist das Problem: Wen frage ich wann, wie sieht die Fragestellung aus, was hat konkret gestört.

Wenn ich meine persönliche "Statistik" anschaue, komme ich eben auf ganz andere "Zahlen". Ich bin viel auf Wegen unterwegs, die nach DAV/VwV "konfliktträchtig", bzw. "ungeeignet" sind. Meine Erfahrung ist, dass etwa 90% der Wanderer mir gegenüber positiv eingestellt sind (nett, grüßen mich, wollen sehen, wie ich da fahre, lassen mir viel zu viel und zu schnell und zu bereitwillig Platz, ...). Ca. 9% sind mir gegenüber nicht positiv eingestellt, aber beschweren sich auch nicht (grüßen nicht, Begegnungsverkehr geht zäher, ...). Bleibt etwa 1%, die tatsächlich direkt oder indirekt gegen mich sind. Indirekt ist z.B. auf keinen Fall mich durchzulassen, obwohl mehr als ausreichend Platz ist. Direkt ist, auch verbal gegen mich anzugehen. In den daraus resultierenden Gesprächen kommt immer raus, dass sie prinzipiell gegen MTB sind, völlig egal warum. Sachliche Gespräche mit solchen Leuten sind nicht möglich. Diesen "Bodensatz" von ca. 1% hast du aber in jeder Gruppe, egal ob Wanderer, Radfahrer, Autofahrer, Hausbesitzer usw.

Es gibt auch (leider sehr seltene) Begegnungen, in denen mich Leute sachlich kritisieren. Diese Kritik nehme ich selbstverständlich an und bedanke mich auch dafür. Genau das macht das Miteinander auf beiden Seiten aus!

Meine Erfahrung ist sicher keine richtige Statistik. Sie ist aber völlig anders, als das, was in den einschlägigen Medien verbreitet wird, und auch völlig anders als das, was der DAV als Grundlage für sein Projekt und seine Rechtsauffassung macht. Deswegen wäre es so wichtig, gute Statistiken über Konflikte zu bekommen, nicht nur persönliche Erfahrungen wie meine und Querlesen von einschlägigen Medien. Nur werden diese validen Daten vom DAV nicht geliefert. Deshalb kommt bei mir der Verdacht auf, dass es tatsächlich nicht annähernd Konflikte gibt wie es der DAV behauptet.
 
Ich habe schon darauf verwiesen, dass viele "gute" MTBr das Klima nicht retten können. Ich habe auch nicht viele Konfliktfälle und bin dann auch sehr defensiv. In diesen Fällen war jeweils mein Tempo das Problem.
Die Frage, die sich stellt, was bleibt zurück: "Ach, der war aber freundlich", weil ich mich entschuldigt habe oder "wieder so ein Raser".
Es gibt einen "natürlichen" Konflikt, der immer wieder angesprochen wird: der unterschiedliche Erholungsansatz, Entspannung gegen Thrill und die unterschiedliche Geschwindigkeit. Und das wird (sicherlich = Annahme) von vielen negativ wahrgenommen auch ohne konkreten belegbaren Fall. Wenn ein Wanderer mit dieser Grundhaltung von konkreten Fällen erfährt, wird er leicht selbst zum Fall.
 
Der DAV, als Vertreter seines Hauptklientel "fühlt" irgendwann eine kritische Masse und reagiert.
Das ist das, was der DAV vermittelt. Mein Eindruck ist ein anderer.

Erst mal, die Reaktion ist ganz klar gegen MTB gerichtet, nicht auf ein miteinander. Das sieht man aus dem neuen Rechtshandbauch vom DAV. Auch das Modellprojekt ist von der Anlage her eher geeignet, den MTB-Sport massiv zu beschränken als für ein Miteinander zu sorgen.

Dann ist die einseitige Sichtweise, es gäbe ein "Hauptklientel", nicht zielführend, weil der DAV von sich behauptet, alle Bergsportler zu vertreten, also nicht nur den Bergwanderer, sondern auch Hochtourengeher, Skitouren, Klettern, jeweils sogar im professionellen Bereich, und eben auch MTBler. Und beim MTB schießt der DAV Hauptverband gegen sich selbst.

Ich habe aber eher den Eindruck, dass es da nicht um Bergwanderer geht, sondern um eine ganz andere Zielgruppe: Almbauern, private Grundbesitzer und Jäger. Das leite ich aus den bisher öffentlich erhältlichen Dokumenten (die hier auch öfters zitiert werden) her. Das mit den Konflikten mit Wanderern wäre dann nur ein vorgeschobenes Argument, kein wirkliches.
 
Ich habe aber eher den Eindruck, dass es da nicht um Bergwanderer geht, sondern um eine ganz andere Zielgruppe: Almbauern, private Grundbesitzer und Jäger. Das leite ich aus den bisher öffentlich erhältlichen Dokumenten (die hier auch öfters zitiert werden) her. Das mit den Konflikten mit Wanderern wäre dann nur ein vorgeschobenes Argument, kein wirkliches.
Dann stellt sich jedoch die Frage: womit haben wir deren Zorn auf uns gezogen? Was macht uns schlimmer als den Wanderer?
Eine lang angelegte Strategie, erst der Biker, dann der Rest vom Volk, halte ich für wemig glaubwürdig.
 
Dann stellt sich jedoch die Frage: womit haben wir deren Zorn auf uns gezogen?
Wir sind eine weitere (neue) Gruppe an Personen, die in "deren" Gelände unterwegs sind. Es ist für diese Gruppe einfacher, gegen die MTBler zu schießen als gegen die etablierten Wanderer. Es ist auch einfacher, mit (falschen) Behauptungen den MTB-Sport als Umwelt zerstörend, Wild mordend und Almbewohner verschreckend darzustellen als Wanderer.

Diese Gruppe hätte gerne auch die Wanderer raus (was sich bei Gesprächen mit Locals z.B. im Hochriesgebiet gut verfolgen lässt), aber da haben die Wald- und Almbesitzer halt so gut wie keine Chance. Also lieber (und einfacher) die MTBs raus. Dazu kommt die sehr gute Vernetzung dieser Gruppe mit der Politik. Auch das ist gut dokumentiert.
 
Zum dritten Mal in diesem Thread:
Manche hier suchen nach Schuldigen und Gründen oder Alternativen und argumentieren alle Mountainbiker und natürlich auch sich selbst langsam aber sicher von den Trails runter.

Gegenstrategie Forum: leugnen und aussitzen. Auf Basis von noch weniger Informationen und dafür aber reichlich Annahmen.
An Informationen hier in diesem Forum mangelt es ganz sicher nicht, so dass man nicht auf Annahmen angewiesen ist. So gibt es ausreichend Studien zum Mountainbiken.
Hier z. B. ein Hinweis auf eine Studie dazu wie präsent potentielle Konflikte aktuell tatsächlich sind:
https://www.mtb-news.de/forum/t/rechtslage-in-bayern.739850/post-16921002Beiträge #469 ff. - in den Beiträgen davor werden weitere Studien und Quellen zum Thema behandelt.

Hierzu stellt nun auch Herr Mair im dritten Teil der Webinar-Serie des Grünen Landtagsabgeordeten Hans Urban,
"Bergwald, Bike und Biotop - Mountainbiken? Aber natürlich!" fest, dass die Konflikte, über die immer gesprochen wurde, doch eher marginal sind:
Dann stellt sich jedoch die Frage: womit haben wir deren Zorn auf uns gezogen? Was macht uns schlimmer als den Wanderer?
Eine lang angelegte Strategie, erst der Biker, dann der Rest vom Volk, halte ich für wemig glaubwürdig.
Im Thread zur Änderung der Bekanntmachung
Mountainbiken in Bayern – Updates im Betretungsrecht: Geldbußen und Beschlagnahmung von Bikes möglich [Update]
wurde dem für diejenigen, die es interessiert, über mehrere Beiträge nachgegangen (geht über die Seiten 82 - 90 des Threads):
https://www.mtb-news.de/forum/t/mou...on-bikes-moeglich-update.933554/post-17228144
 
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