Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Dass der Alpenverein allerdings 250.000 € Steuergelder kassiert hat um ein Pilotprojekt zum Mountainbiken im bayerischen Alpenraum voranzutreiben während
Hast du dazu nähere Informationen, was sie genau gemacht haben?

Manchmal habe ich den Eindruck, es werden Sachen/Dinge/"Projekte" gefördert, die entweder eh schon bekannt oder sehr klar sind. Aber vielleicht gab und gibt es ja doch neue Erkenntnisse (MTB im Jahr 2020/21; Visionen für die nächsten 10-20 Jahre; MTB im Angesicht der Klimakrise und FFF etc).
 
DAV letztendlich auch sehr viel in die Infrastruktur und in den Betrieb investiert.
Meinst du die Wanderwege erhalten, erneuern bzw neu anlegen?
Aber, bekommt er dafür nicht ohnehin staatliche Unterstützung bzw Fördermittel?
Und in welchen Betrieb investiert er?
Ist am Ende halt leider doch ein alter, weißer Wanderbärli-Verein der mE zunehmend weniger richtige Antworten auf eine Vielzahl alpiner Herausforderungen findet.
Naja, so ist das halt bei vielen Interessen. Ein Mischwarenladen eben (völlig wertfrei) bzw Kompromissbehaftet.
 
"Diesen angesprochenen Brief halten wir nicht für zielführend, weil er nicht umfassend genug ist."

Was kann denn umfassender sein, als die umfassende Ablehnung der neuen Bekanntmachung in seiner jetzigen Form? Offensichtlich entspricht das aber nicht den Zielen des DAV.
Wenn es keine Ausrede ist, was es vermutlich ist, hat diese Haltung zwei positive Apsekte
1. man steht für noch bessere Werte
2. ohne je Verantwortung dafür zu übernehmen

Das Credo Grüner Bewegungen der letzten 40 Jahre. Und ich bin grün, changierend Richtung lilablassblaumargenta...
 
Das heißt nichts anderes, als dass der Wegehalter in Zukunft darüber (mit-)entscheiden soll, wer auf seinen Wege was darf - die Büchse der Pandora wäre offen.
Im Sinne von Eigenverantwortung, oder besser gesagt am besten nichts mehr davon den Leuten überlassen, liegen sie aktuell damit doch voll im Trend ...
 
Hast du dazu nähere Informationen, was sie genau gemacht haben?

Manchmal habe ich den Eindruck, es werden Sachen/Dinge/"Projekte" gefördert, die entweder eh schon bekannt oder sehr klar sind. Aber vielleicht gab und gibt es ja doch neue Erkenntnisse (MTB im Jahr 2020/21; Visionen für die nächsten 10-20 Jahre; MTB im Angesicht der Klimakrise und FFF etc).
https://www.alpenverein.de/der-dav/...m-foerdert-mtb-projekt-des-dav_aid_32207.html
Es gab seither ein paar Gesprächsrunden, aber das wars auch schon. Nennenswerte Erfolge sind nicht zu verzeichnen.
 
Es gab seither ein paar Gesprächsrunden, aber das wars auch schon. Nennenswerte Erfolge sind nicht zu verzeichnen.
Wenn ich die Berichte sehe, passiert da schon mehr im Hintergrund. Ich hab schon mal auf den Artikel verlinkt: https://www.merkur.de/lokales/bad-t...vorschrift-sorgt-fuer-aufregung-90177533.html . Immerhin arbeitet der DAV an einer Liste mit, welche Strecken gesperrt werden sollen. Der "Erfolg" wird sich also in der nächsten Zeit sehen lassen, wenn wir mit Streckensperrungen konfrontiert werden.
 
Trotter empfiehlt, sich am Vinschgau in Südtirol zu orientieren: „Da gibt es einige Wege, die zu bestimmten Stoßzeiten nicht befahren werden dürfen, aber in den Randzeiten schon.“
Frage: wie kritisch ist das für "richtige Locals"?
Wenn dies der Kompromiss ist, würde das bedeuten, dass wir an den Wochenende bestimmte Wege nicht nutzen können, unter der Woche schon.
Ich könnte so was akzeptieren. Allerdings nicht, wenn es nur noch von 6:00 bis 15:00 bedeuten würde. Das ginge dann nur noch für Arbeitslose.
 
Fundamentaloposition bringt uns echt weiter.

oder auch:
Wenn es keine Ausrede ist, was es vermutlich ist, hat diese Haltung zwei positive Apsekte
1. man steht für noch bessere Werte
2. ohne je Verantwortung dafür zu übernehmen

Das Credo Grüner Bewegungen der letzten 40 Jahre. Und ich bin grün, changierend Richtung lilablassblaumargenta...
 
Wenn dies der Kompromiss ist, würde das bedeuten, dass wir an den Wochenende bestimmte Wege nicht nutzen können, unter der Woche schon.
Ich könnte so was akzeptieren. Allerdings nicht, wenn es nur noch von 6:00 bis 15:00 bedeuten würde. Das ginge dann nur noch für Arbeitslose.
Es geht ja auch nicht "nur" um eine Sperrung von manchen Strecken, es geht auch um die Relation. Im Vinschgau gibt es ein paar Sperrungen (z.B. das Schild unterhalb von St.Martin), und jeder hält sich daran. Ein paar Meter weiter gibt es dafür etliche MTB-Strecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Sprich, auf die eine Strecke verzichten fällt nicht schwer, weil es genügend andere Strecken gibt.

Bei uns gibt es aber bisher überhaupt keine offiziellen MTB-Strecken (wie im Vinschgau), und die Auswahl an nicht-offiziellen Strecken ist jetzt auch nicht sooo groß. Also wäre bei uns jede einzelne gesperrte Strecke ein deutlich größerer Verlust als im Vinschgau.

Dazu kommt noch, dass der DAV sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, dass neue Wege (egal für wen) gebaut werden. Dabei ist das einer der Schlüssel, eine Entzerrung zwischen Fußgängern und Bikern zu bekommen. Wieder Beispiel Vinschgau: Die hatten große Probleme mit einem Weg, der sowohl von Bikern als auch Fußgängern gut frequentiert war. Zur Diskussion war dann ein MTB-Verbot. Die Alternative war, ein Angebot zu erstellen, so dass jeder die spezielle MTB-Strecke nehmen konnte. Das Konzept ist aufgegangen: Jeder fährt jetzt den Holy Hansen, der genau zu diesem Zweck gebaut wurde, und die Konflikte auf dem anderen Weg existieren nicht mehr. Mit dem DAV wäre das nicht möglich gewesen.
 
Das lenkt nur von der Frage ab.
Wenn keine Seite zu Kompromissen bereit ist, gibt es halt irgendwann Krieg.
Man muss nicht von vornhinein signalisieren, wo man bereit ist nachzugeben. Es ist aber durchaus sinnvoll zu verstehen, wo man den kleinsten Preis bezahlen würde.

Mir perönlich sind Bike-Touristen und ihre Bedürfnisse ziemlich egal. Ich finde unser Hobby deswegen so schön, weil ich dafür nicht zum Tourist werden muss. Deswegen würde ich als erstes immer schauen, was eine Maßnahme/ Einschränkung für dioe Local bedeutet.
Daher rührt meine Frage.
 
Umweltministerin Scharf hatte die Lösung parat und daran hätten sich auch die Pilotprojekte des DAV orientieren sollen:
Diese Strategie sei wohl der richtige Ansatz, pflichtet die Umweltministerin bei. „Angebot vor Verbot“ sei das Erfolgsrezept. Also: professionelles Vorgehen, anständige Wege für Mountainbiker anbieten und eine positive Kampagne starten, lautet Scharfs Tipp. ...!
 
Der DAV schafft Tatsachen:

"Wanderer und Anwohner erzürnt: Weg für Mountainbiker gesperrt - trotzdem fahren Radler ihn regelmäßig kaputt​

Wie für die anderen Gemeinden im Landkreis auch, soll für Kochel ein Mountainbike-Konzept ausgearbeitet werden. Allerdings sind die Planungen für dieses „Leader-Projekt“ noch nicht so weit gediehen wie gehofft, auch wenn schon lange darüber gesprochen wird. „Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Andreas Wüstefeld, der auf Seiten von Tölzer Land Tourismus im Landratsamt damit beschäftigt ist.

Federführend in der Sache ist mittlerweile der Deutsche Alpenverein (DAV). Laut Projektleiter Benjamin Trotter wurde in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit den Sportverbänden ein Konzept ausgearbeitet, welche Wege in Frage kommen könnten. Dieses wird Ende dieser Woche der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt zugesandt."
https://www.merkur.de/lokales/bad-t...aerger-anwohner-gemeinde-appell-90224522.html
 
„Angebot vor Verbot“ sei das Erfolgsrezept.
Bedeutet, alles, was nicht angeboten wurde, ist verboten?
Ich glaube immer noch, dass es in einigen Hotspots Lenkungsmaßnahmen geben wird.
Zeitlich Begrenzungen dürften Locals weniger treffen.
Und ich habe auch oft geschrieben, dass wir darauf bestehen müssen, dass jede Einschränkung kompensiert wird.
Zeitliche Einschränkung hier gegen offiziellen Trail dort, oder ähnliches.
 
Ich finde unser Hobby deswegen so schön, weil ich dafür nicht zum Tourist werden muss. Deswegen würde ich als erstes immer schauen, was eine Maßnahme/ Einschränkung für dioe Local bedeutet.
Das ist der Punkt: Ich wohne in der betroffenen Region. Jede Sperre der wenigen Trails wäre ein heftiger Verlust. Und das ist eber der Unterschied zum Vinschgau: Dort gibt es ein großes Angebot an offiziellen Wegen.
 
Und ich habe auch oft geschrieben, dass wir darauf bestehen müssen, dass jede Einschränkung kompensiert wird.
Zeitliche Einschränkung hier gegen offiziellen Trail dort, oder ähnliches.
Ich habe den Eindruck, du unterschätzt hier den Druck auf die vorhandene Infrastruktur. Wir haben hier relativ wenige Wege, die fürdie Masse an Bikern geeignet sind, dafür sehr viele Biker. Es bringt den meisten nichts, wenn sie auf einen S4-Trail gelotst werden (kann ich auch nicht fahren). Die bekannten Trails im Bereich S2 (PlusMinus a bissl was), die sowohl technisch etwas bieten als auch mit Geschwindigkeit anspruchsvoller werden, kannst du an deinen Fingern abzählen, und das für einen Raum, in dem geschätzt über 2 Millionen Leute wohnen.

Die von dir genannte Kompensation wird aber nach den jetzigen Aussagen von DAV und Gemeinden/Landkreisen nicht kommen, da gibt es bisher überhaupt kein Entgegenkommen. Und einen vorhandenen Weg als "offiziell" zu kennzeichnen, müsste ja auch vergleichbar sein, also z.B. einen S2 wirklich gegen einen S2 verrechnen, und nicht gegen eine Forstautobahn.

Und, was ist dein Lösungsvorschlag/ Angebot am Verhandlungstisch?
Zeitliche Beschränkungen wären für mich akzeptabel, wenn dafür alle Wege im Prinzip offen bleiben. Zusätzlich wäre aber
„Angebot vor Verbot“
dringend nötig, aber da blockieren die Gemeinden und Landkreise genauso wie der DAV. Gerade an den Wochenenden / in den Ferien gibt es einfach viel zu wenige Angebote, um eine Entzerrung der Besuchermassen (egal ob MTBler oder Wanderer) zu bekommen.

Ich bin in der glücklichen Lage, auch unter der Woche unterwegs zu sein, so dass ich wenigstens die Hotspots am Wochenende meiden kann. Nur bin ich da nicht der Maßstab, sondern der "Normalarbeiter", der halt nur am Wochenende raus kommt.
 
Zeitliche Beschränkungen wären für mich akzeptabel, wenn dafür alle Wege im Prinzip offen bleiben. Zusätzlich wäre aber
Siehste!
Ohne Kompromisse = Krieg.
Und da wäre durchaus sinnvoll zu verstehen, welche Komrpomisse innerhalb der eigenen Gruppe konsensfähig sind.
Wir sitzen hier nicht am längeren Hebel. Wer keine Muckies hat, kann noch seinen Kopf einsetzen oder ... sterben.
 
Ohne Kompromisse = Krieg.
Bisher war die Seite, die keine Kompromisse wollte, aber die Gemeinden/Landkreise. Und zum Krieg fehlt es hier nicht mehr weit. Deshalb derden die (notgedrungen) aktiv und sind gesprächsbereit. Dass sie ausschließlich mit dem DAV reden, ist für uns traurig. Die DIMB wäre da viel kompetenter. Für mich hört es sich momentan so an wie "wir suchen uns den Gesprächspartner raus, der am besten zu unseren Vorstellungen passt".
 
Siehste!
Ohne Kompromisse = Krieg.
Und da wäre durchaus sinnvoll zu verstehen, welche Komrpomisse innerhalb der eigenen Gruppe konsensfähig sind.
Wir sitzen hier nicht am längeren Hebel. Wer keine Muckies hat, kann noch seinen Kopf einsetzen oder ... sterben.
Bisher waren es nach meinem Eindruck zumindest bei uns in der Region die Mountainbikegegner, die sich jedem Kompromiß und oftmals auch dem Dialog verweigert haben. Seit 2017 werden hier laufend immer weiter Sperrschilder aufgestellt, ohne dass auch nur ansatzweise Trails ausgewiesen werden, die die Besucher lenken könnten.

Für mich stellt sich die Sachlage mittlerweile wie folgt dar:

2019 hatte das Volksbegehren „rettet die Bienen“ in Bayern Erfolg und Bayern bekam ein neues Naturschutzgesetz. Von Anfang an liefen die Land-und forstwirtschaftlichen Grundbesitzer dagegen Sturm, allen voran die Bauernverbände. Im Zuge der Umsetzung des Volksbegehrens fand dann ein „runder Tisch“ statt , an dem unter anderem auch Vertreter des Alpenvereins teilnahmen. Dieser "runde Tisch" führte dann zur Gründung von Arbeitsgruppen unter anderem zur Gründung der Arbeitsgruppe „Berglandwirtschaft“. Bei Sitzungen der Arbeitsgruppe Berglandwirtschaft am 23.9.2019 und 1.10.2019 im alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins wurde dann auch das Thema „Mountainbike und Wegeignung" behandelt, wobei ich mich nach wie vor frage, was dieses Thema mit Artenschutz zu tun haben soll. Anlässlich dieser Sitzungen wurde dann von Herrn Dr. Weber vom Alpenverein die in Post #26 wiedergegebene Präsentation gehalten, in der bereits vermeintlich objektive Kriterien für die Wegeignung postuliert wurden.

Ich habe den Eindruck, dass die Einschränkungen, die nunmehr in der Verwaltungsvorschrift zu finden sind ein „Zuckerl“ für die Bauernverbände sind, zum Ausgleich für das „Unrecht“ das die Damen und Herren Agrarökonomen durch die Änderungen des Naturschutzgesetzes infolge des Volksbegehrens erlitten haben. Hätte ich das gewusst, hätte ich beim Volksbegehren nicht unterschrieben. Wir Mountainbiker sind jetzt wohl unter tatkräftiger Mithilfe des Alpenvereins zum Bauernopfer einer seit Jahrzehnten verfehlten Agrar(-Subventions-) Politik geworden.

Wer hat uns verraten? Alpenvereinsbürokraten!

Ich habe das Thema vor 5 Tagen eröffnet und bislang hat sich noch niemand gemeldet, der auch nur ansatzweise versucht hätte, die Haltung des DAV-Hauptvereins zu erläutern. Insofern wurde ich in meiner Entscheidung eher bestärkt. Auf der anderen Seite habe ich auch außerhalb des Forums Informationen und Feedback erhalten, insbesondere dahingehend, dass die örtlichen Alpenvereinssektionen mit der Haltung des Hauptvereins auch nicht glücklich sind. Wenn ich richtig informiert bin, habe ich auch noch bis 30.9.2021 Zeit, um meine Mitgliedschaft zu kündigen. Weil ich es immer besser finde, miteinander zu reden, als übereinander, werde ich die Zeit nutzen, um mit meiner Sektion in Kontakt zu treten.
 
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