Ich habe mit demjenigen telefoniert, und mir auch mal die Grenzen von dem FFH-Gebiet angeschaut. Für mich war das eher die Aussage, dass es in diesem FFH-Gebiet auch Schwarzstörche gibt. Das glaube ich sofort - aber definitiv werden die nicht in dem Gebiet mit den MTBlern sein. Trotzdem ist das Aufeinandertreffen in dem gleichen FFH-Gebiet gewesen. Das mit dem Radfahren nur auf autogeeigneten Wegen ist immer Käse, auch in den abgelegeneren Gebieten vom FFH.
Das mit der Verteilung von MTB-Trails und potenziellen Brutplätzen am Taubenberg sehe ich ähnlich, obwohl ich kein Vogelkundler bin. Aber als Brutplatz bietet sich sicherlich eher der Graben auf der Ostseite an, während die gebauten Trails auf der Westseite sind, wo ja eher klassischer Nutzwald steht (mit zugehörigen Rückegassen zuhauf).
Wenn du mit demjenigen Nutzer, der damals berichtet hat, telefoniert hast, weißt du es vielleicht besser, aber soweit mir das in Erinnerung ist, wurde von Behördenseite schon der Vogelschutz als Grund für Einschränkungen genannt. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Nutzungseinschränkungen ohne weitere Begründung sind rechtlich nicht haltbar. Das weiß auch der Forst. Es ist aber eine vorgeschobene Begründung, weil offensichtlich sinnlos. Fußgänger stören brütende Vögel genauso wie Radfahrer (wenn die Vögel sich stören lassen - gilt ja für viele Arten nicht). Darauf wollte ich hinaus.
Zusätzliches Problem bei der Sache ist: Die Leute sind ja nicht blöd und sehen ja, dass die Begründung "Vogelschutz" hier vorgeschoben ist. Das nagt natürlich an der Akzeptanz solcher Regelungen, und zwar allgemein. Es gibt sicherlich Einschränkungen aus Schutzgründen, die sinnvoll sind. Die werden dann aber auch nicht mehr eingehalten, und das ist wirklich schade und schlecht. Da sind dann die Behörden aber auch nicht ganz unschuldig dran. (Soll jetzt keine Entschuldigung für Natur-Rowdies sein.)
Nein, das wird so nicht funktionieren. Der Grund ist die völlig andere gesetzliche Lage (die in Kanada habe ich mal wegen einem Prozess genauer mitbekommen, USA unterscheidet sich nicht so groß davon). Dort sind große Gebiete in Staatsbesitz, ohne dass es Naturschutzgebiete sind, oder dass sie größer forstwirtschaftlich genutzt werden. Solange du dort nicht größere Umbauten oder kommerzielle Aktivitäten hast, interessiert es niemanden. Auf dieser Basis sind dort in der Gegend im Großraum von Vancouver die ganzen Trailnetze entstanden. Bei uns ist jeder m² in Besitz, wird forstwirtschaftlich genutzt, oder ist irgendwie geschützt. Gerade die sehr intensive forstwirtschaftliche Nutzung und die sehr großen Flächen in Privatbesitz machen das Modell USA/Kanada unmöglich.
Da hast du sicherlich Recht, die Situation ist hier nicht vergleichbar. Ich wollte aber eigentlich auch gar keine Trailcenter nach US-Vorbild vorschlagen (obwohl das eine feine Sache wäre, wenn das hier ginge).
Ich wollte damit nur sagen, dass es offensichtlich geht, dass sich Mountainbiker zusammentun und gemeinsam Trails pflegen, ohne dass es dazu eine großartige Struktur braucht.
Sprich ich könnte mir schon vorstellen, dass da z.B. unter Führung der DIMB sich genügend Leute finden würden, die z.B. aufgegebene Wege wieder auf Vordermann brächten, um das Angebot zu vergrößern. Das sollte halt abgestimmt sein und dazu bräuchte es einen breiten Konsens und den Willen, Probleme zu lösen. Aktuell herrscht da leider auf allen Seiten Egoismus und Besitzstandswahrung als Kernmotivation vor, gerade auch beim DAV (insbesondere auf übergeordneten Ebenen, lokal schaut es da teils bestimmt anders aus). Was uns dann auch wieder etwas zurück zum eigentlichen Thema des Fadens bringt.
Das Blöde für uns MTBer ist, dass unser Sport viel jünger als das Wandern ist, von Jagd und landwirtschaftlicher Waldnutzung ganz zu schweigen. Deshalb haben wir im aktuellen Ränkespiel die schlechtesten Karten. Aber ganz egal, wie das ausgeht, es wird die Probleme wahrscheinlich nicht lösen, und deshalb wird die "Lösung" auch nicht von Dauer sein.