Weil gerade Kampagnen zum Lebensraum im Anlaufen sind:
Nicht mehr als ein Feigenblatt für eine verfehlte Forstpolitik (im Schwarzwald, BaWü) "die Holzproduktion über den Artenschutz stellt" ist, dass man zum Ende des Berichts noch die Erholungsnutzung erwähnt.
Ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Zitate aus
GIS – gestützte Herleitung des Störungspotenzials vonhochmontanen Tierlebensräumendurch Natursportaktivitäten
Abstrakt:
In drei ganzjährig durch den Erholungsverkehr genutzten Gebieten des Schwarzwaldes
(Kaltenbronn, Rohrhardsberg und Hohtann) wurde innerhalb eines
Untersuchungszeitraums von zwei Jahren anhand verschiedener
Untersuchungsmethoden (Vollzählung, automatische Zählanlage, Momentaufnahme,
Sichtmessungen, Schallmessungen) das ganzjährige Besucheraufkommen quantitativ
und qualitativ dokumentiert und deren Auswirkungen auf Wildtierlebensräume, speziell
Auerwildlebensräume, analysiert.
...
Kombination der Natursportaktivitäten im Sommer
Im Sommer wurde die durch Natursportaktivitäten verursachte Reizintensität in allen
drei Untersuchungsgebieten im wesentlichen nur durch Wanderer bestimmt (vgl. Abb.
35 und 36).
Durch Radfahrer erhöht sich die Nutzungsintensität kaum und führt nur bei
maximalem Besucheraufkommen (Abb. 38) in allen drei Untersuchungsgebieten auf
zusammen fünf ca. 6100 m langen Wegstrecken zur Anhebung um eine Intensitätsstufe.
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Dass sich hier trotzdem ganzjährig das Auerhuhn halten kann ist eigentlich erstaunlich und weist auf
eine relativ hohe Toleranz der Auerhühner gegenüber
wegegebundenen Störungen hin.
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Hohes Konfliktpotential ergab sich selbst an Spitzentagen bei den gewählten Intensitätskategorien nur an wenigen Wegabschnitten.
Bei durchschnittlichem Besucheraufkommen war das tatsächliche Konfliktpotenzial durchwegs sehr gering.
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Viele Vertreter der einzelnen Natursportverbände
haben den Konflikt „Naturschutz - Sport/Erholung“ und die in Zukunft hierzu zu
erwartenden gesetzlichen, mit Einschränkungen verbundenen Regelungen erkannt.
Einige versuchen ihr Verhalten dadurch aus der Schusslinie zu bringen, indem sie
andere Aktivitäten als unverträglicher darstellen oder deren Folgen auf die Umwelt
überzeichnen
(z.B. Schwarzwaldverein und Wandern in Wäldern gegen Mountainbiken
und Radwandern; vgl. ALBERT, 1992).
Positive Auswirkungen dieser Erkenntnis sind
aber auch Maßnahmen und Programme von einzelnen Natursport- und
Freizeitverbänden, wie z.B. der DSV-Umweltplan 2000 (DSV, 1990) oder
die IMBA Regeln
für Mountain-Biking (UCI, 1995). Sie sensibilisieren innerhalb der zuständigen
Sport- und Freizeitverbände ihre Mitglieder für die Umwelt und deren Belange.
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Das Ziel aller Nutzungsformen und Erholungsaktivitäten in der freien Landschaft sollte
lauten „Miteinander“ und nicht „Nebeneinander“.
Interessant sind auch die Lösungsvorschläge zur Minimierung der Konfliktpotenziale mit dem Naturschutz.
Hierzu noch zwei Beiträge aus diesem Thread:
#860
#42
Derweil in Österreich:
Wildabschuss 2019/2020: Federwild nach Bundesländern (Erstellt am 12.10.2020)
| Auerwild | Birkwild | Haselwild |
Österreich 2019/20 | 362 | 1.448 | 103 |
Österreich 2018/19 | 279 | 1.553 | 93 |
Österreich 2018-2020 | 641 | 3.001 | 196 |
P.S.: Würde man nur einen Bruchteil der in Österreich jährlich erlegten Rauhfußhühner in Deutschland in geeigneten Habitate aussetzen, wären die seltenen Vögel wohl schon bald gar nicht mehr so selten und auch die Wildtierfilmer hätten wieder ihre Ruhe: