Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Ich kann mir vorstellen wie der Kerl daheim saß und sich ins Fäustchen gelacht über diese fetzige Formulierung und echt flotte Alliteration.
Genauso wie der Redakteur: "Wir veröffentlichen den Brief des Jagdverbandes im Wortlaut:"
Das konnte man der Leserschaft nicht vorenthalten...
 
Die fiesen Downhill-Driver. Karten auf den Tisch, wie viele Kitze habt ihr ermordet? Ich kann mir vorstellen wie der Kerl daheim saß und sich ins Fäustchen gelacht über diese fetzige Formulierung und echt flotte Alliteration.
Er kapiert vor allem nicht die Wortstellung! Es heißt ja Killer Bambi nicht Bambi Killer! 🤦
 
Die fiesen Downhill-Driver. Karten auf den Tisch, wie viele Kitze habt ihr ermordet? Ich kann mir vorstellen wie der Kerl daheim saß und sich ins Fäustchen gelacht über diese fetzige Formulierung und echt flotte Alliteration.
Das ist auch mein Highlight, deswegen nochmal im Wortlaut:
Wieviel Rehkitze wurden schon Opfer der Downhill-Driver?
Werden wir die Wahrheit jemals erfahren?
Wie wäre es statt #bockaufballern mit einem #kitzkiller-Sticker am Rad? :D

#thekitzisdead
 
Wieviel Rehkitze wurden schon Opfer der Downhill-Driver?
Werden wir die Wahrheit jemals erfahren?
Ich kann nur fragen, wie viele Rehe und andere Tiere von Jägern ermordet wurden. Wenn der Herr Vorsitzender von einem Tierschutz- und Vegan-Verein wäre, wäre er vielleicht noch ernst zu nehmen, aber als Jäger ...?
 
Ein gedownhilltes Rehkitz ist halt wesentlich werbewirksamer, so ein süßes, armes Bambi ... . Ein erwachsenes Reh schon weniger.

Trotzdem wird die Statistik ziemlich einseitig aussehen (auch wenn ich dazu keine genauen Zahlen habe, Angaben pro Jahr):
 
Berufsjäger (ca. 1000) haben ja eine Daseinsberechtigung aber die 384.000 sind einfach nur Leute die schießen wollen.
Darum geht es nicht, ob Hobbyballerer oder Berufsjäger. Das Problem ist, wenn "die Jägerschaft" bei der Politik vorspricht, können die 384.000 Aktive vorweisen. Die MTBler (z.B. DIMB) 100.000. Da kannst du dir leicht ausrechnen, wo der Politiker mehr Wähler vermutet. Dass es vielleicht weitaus mehr nicht organisierte Biker gibt als organisierte, interessiert erst mal nicht. Leider ist der "Headcount" (also rein die nachweisbare Anzahl) immer noch ein sehr häufiger Indikator für Entscheidungen. Deshalb ist es ja auch so wichtig, eine (1) Interessensvertretung zu haben, die ordentlich Mitglieder vorweisen kann. Eine Zersplitterung bringt da nichts.

Ein Beispiel, wie wichtig der "Headcount" ist: Die deutsche Braunkohleindustrie spricht von gut 20.000 Arbeitsplätzen. Mit dieser Zahl an Arbeitsplätzen, die verloren gehen könnten, wird dann bei der Politik Druck gemacht. Dass aber durch die Gesetzgebung die Solarbranche abgewürgt wurde und dadurch über 100.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sind (also grob das 5-fache als überhaupt in der Braunkohleindustrie vorhanden), hat keinen interessiert, weil diese Arbeitsplätze bei unzähligen Kleinunternehmen, sprich nicht organisiert und damit erst mal "unsichtbar" waren.
 
fast 15000 (in Worten : fünfzehntausend ) Tonnen BleiMunition werden jährlich in Europa in die Wälder geschossen.

vorallem Raubtiere und -vögel vergiften/sterben dann durch die Aufnahme, weil sie die Überreste der Tierkadaver fressen.


Jäger sind keine Naturschützer.
egal wie, da gibt es kein "Greenwashing" !
 
Meine persönliche Meinung zum Thema Rehe, Wald und Mountainbike als Waldbesitzer:
Jeder Mountainbiker, der ein Reh aus (meinem) Wald vertreibt, ist ein guter Mountainbiker.
Warum?
Weil es, aus meiner Sicht, zu viele Rehe gibt.
Ohne Schutzmaßnahmen kommt an vielen Stellen kein Jungwuchs hoch.
Auf der anderen Seite:
Ich mag Bambi, Kartoffelklöße passen perfekt dazu.
 
Bergunfallstatistik
https://www.abendzeitung-muenchen.d...m-in-den-bergen-die-bilanz-des-dav-art-750356
Die 65 gemeldeten Mountainbike-Unfälle mit einem Toten (Vorjahr: 38 Vorfälle mit einem Toten) gehen zum allergrößten Teil auf Stürze einzelner Radler zurück. Auch im vergangenen Jahr sei keine einzige Kollision mit Wanderern registriert worden, sagte DAV-Sprecher Thomas Bucher. Das entspreche nicht dem Bild vom "Krieg" zwischen Radlern und Fußgängern am Berg.
 
Weil gerade Kampagnen zum Lebensraum im Anlaufen sind:
Nicht mehr als ein Feigenblatt für eine verfehlte Forstpolitik (im Schwarzwald, BaWü) "die Holzproduktion über den Artenschutz stellt" ist, dass man zum Ende des Berichts noch die Erholungsnutzung erwähnt.

Ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Zitate aus

GIS – gestützte Herleitung des Störungspotenzials vonhochmontanen Tierlebensräumendurch Natursportaktivitäten

Abstrakt:
In drei ganzjährig durch den Erholungsverkehr genutzten Gebieten des Schwarzwaldes
(Kaltenbronn, Rohrhardsberg und Hohtann) wurde innerhalb eines
Untersuchungszeitraums von zwei Jahren anhand verschiedener
Untersuchungsmethoden (Vollzählung, automatische Zählanlage, Momentaufnahme,
Sichtmessungen, Schallmessungen) das ganzjährige Besucheraufkommen quantitativ
und qualitativ dokumentiert und deren Auswirkungen auf Wildtierlebensräume, speziell
Auerwildlebensräume, analysiert.
...

Kombination der Natursportaktivitäten im Sommer
Im Sommer wurde die durch Natursportaktivitäten verursachte Reizintensität in allen
drei Untersuchungsgebieten im wesentlichen nur durch Wanderer bestimmt (vgl. Abb.
35 und 36). Durch Radfahrer erhöht sich die Nutzungsintensität kaum und führt nur bei
maximalem Besucheraufkommen (Abb. 38) in allen drei Untersuchungsgebieten auf
zusammen fünf ca. 6100 m langen Wegstrecken zur Anhebung um eine Intensitätsstufe.
...

Dass sich hier trotzdem ganzjährig das Auerhuhn halten kann ist eigentlich erstaunlich und weist auf
eine relativ hohe Toleranz der Auerhühner gegenüber wegegebundenen Störungen hin.
...

Hohes Konfliktpotential ergab sich selbst an Spitzentagen bei den gewählten Intensitätskategorien nur an wenigen Wegabschnitten. Bei durchschnittlichem Besucheraufkommen war das tatsächliche Konfliktpotenzial durchwegs sehr gering.
...

Viele Vertreter der einzelnen Natursportverbände
haben den Konflikt „Naturschutz - Sport/Erholung“ und die in Zukunft hierzu zu
erwartenden gesetzlichen, mit Einschränkungen verbundenen Regelungen erkannt.
Einige versuchen ihr Verhalten dadurch aus der Schusslinie zu bringen, indem sie
andere Aktivitäten als unverträglicher darstellen oder deren Folgen auf die Umwelt
überzeichnen (z.B. Schwarzwaldverein und Wandern in Wäldern gegen Mountainbiken
und Radwandern; vgl. ALBERT, 1992). Positive Auswirkungen dieser Erkenntnis sind
aber auch Maßnahmen und Programme von einzelnen Natursport- und
Freizeitverbänden, wie z.B. der DSV-Umweltplan 2000 (DSV, 1990) oder die IMBA Regeln
für Mountain-Biking (UCI, 1995)
. Sie sensibilisieren innerhalb der zuständigen
Sport- und Freizeitverbände ihre Mitglieder für die Umwelt und deren Belange.
...

Das Ziel aller Nutzungsformen und Erholungsaktivitäten in der freien Landschaft sollte
lauten „Miteinander“ und nicht „Nebeneinander“.

Interessant sind auch die Lösungsvorschläge zur Minimierung der Konfliktpotenziale mit dem Naturschutz.

Hierzu noch zwei Beiträge aus diesem Thread:

#860
#42

Derweil in Österreich:
Wildabschuss 2019/2020: Federwild nach Bundesländern (Erstellt am 12.10.2020)

AuerwildBirkwildHaselwild
Österreich 2019/203621.448103
Österreich 2018/192791.55393
Österreich 2018-20206413.001196

P.S.: Würde man nur einen Bruchteil der in Österreich jährlich erlegten Rauhfußhühner in Deutschland in geeigneten Habitate aussetzen, wären die seltenen Vögel wohl schon bald gar nicht mehr so selten und auch die Wildtierfilmer hätten wieder ihre Ruhe:
 
Außerdem würde ich gern wissen, ob über den ehemaligen Vizepräsidenten Erlacher hinaus weitere personelle Verflechtungen zum Verein zum Schutz der Bergwelt (VzSB) bestehen
Wie es um die Verflechtungen bestellt ist:
Mountainbiken in Bayern – Updates im Betretungsrecht: Geldbußen und Beschlagnahmung von Bikes möglich [Update] Beitrag #2250

Gerne würde man darauf verweisen, dass einige Beteiligte Ende 2020, als die geänderte Bekanntmachung veröffentlicht wurde, nicht mehr in Amt und Würden waren. Es reicht aber schon ein Blick in die jüngere Vergangenheit um zu erkennen, dass das Augenwischerei wäre.
 
Der DAV setzt sich kaum für die rechtlichen Belange von Mountainbikern ein, nimmt aber gerne Mitgliedsbeiträge. Der DAV Sektion Nürnberg Geschäftsführer Tobias Schone schreibt zur Problematik der Befahrung von Trails nur folgendes: „ Die von ihnen angesprochene Rechtsunsicherheit kann ich nicht teilen. Unsere Übungsleiter und Guides sind durch die entsprechenden Fachverbände geschult und treffen entsprechend ihrer Ausbildung eine adäquate Tourenwahl auf geeigneten Wegen.“ Was auch immer der geeignete Weg ist 🤷🏻‍♂️
 
Mhh...so unrecht hat er aber nicht mit der Aussage. Eine Rechtsunsicherheit gibt es ja auch nicht.
Und wann welcher Weg geeignet ist, hängt ja auch von verschiedenen Faktoren wie z.B. das Können der Teilnehmer und Untergrundbedingungen ab. Ob diese Interpretierung hier zutrifft und wenn dann auch im Sinne des DAV Hauptverbandes ist, sei mal dahin gestellt.
 
Die von ihnen angesprochene Rechtsunsicherheit kann ich nicht teilen. Unsere Übungsleiter und Guides sind durch die entsprechenden Fachverbände geschult und treffen entsprechend ihrer Ausbildung eine adäquate Tourenwahl auf geeigneten Wegen.
Erstens sind das zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, zweitens: wenn man zum Radfahren im Wald einen speziell geschulten Guide braucht, der die geeigneten Wege wählt - dann gibt es ja wohl doch eine "Rechtsunsicherheit" :lol:
 
Der DAV Sektion Nürnberg Geschäftsführer Tobias Schone schreibt zur Problematik der Befahrung von Trails nur folgendes: „ Die von ihnen angesprochene Rechtsunsicherheit kann ich nicht teilen. Unsere Übungsleiter und Guides sind durch die entsprechenden Fachverbände geschult und treffen entsprechend ihrer Ausbildung eine adäquate Tourenwahl auf geeigneten Wegen.“ Was auch immer der geeignete Weg ist 🤷🏻‍♂️
Da wäre interessant, wie deine Frage zu dem Thema war. Wenn die Frage allgemein war, wäre die Antwort eine ganz schöne Anmaßung, weil speziell auf das Tourenprogramm inclusive Guide abgestellt. Die eigenartige Rechtsauffassung ist aber gerade auch dann relevant, wenn man ohne Guide unterwegs ist.
 
Der DAV setzt sich kaum für die rechtlichen Belange von Mountainbikern ein, nimmt aber gerne Mitgliedsbeiträge. Der DAV Sektion Nürnberg Geschäftsführer Tobias Schone schreibt zur Problematik der Befahrung von Trails nur folgendes: „ Die von ihnen angesprochene Rechtsunsicherheit kann ich nicht teilen. Unsere Übungsleiter und Guides sind durch die entsprechenden Fachverbände geschult und treffen entsprechend ihrer Ausbildung eine adäquate Tourenwahl auf geeigneten Wegen.“ Was auch immer der geeignete Weg ist 🤷🏻‍♂️

du könntest ja auch einfach direkt z.B. @merkt_p fragen? ist ja nicht so, das der DAV Nürnberg eine eigene MTB Abteilung hat.
 
Der DAV ist wie der DFB (Deutscher Fußball Bund) aufgestellt. Es gibt den Hauptverein mit Sitz in München und die einzelnen Vereine in den Städten und Kommunen. Was der der Hauptverein treibt können wir vor Ort nicht beeinflussen.
Nach den Korruptionsvorwürfen beim DFB seit ihr dann auch alle aus dem örtlichen Fußballverein ausgetreten? Geht ihr noch in die Fußballstadien?

Wenn der Hauptverein des DAV nach Eurer Meinung Mist gebaut hat, warum lasst ihr dann den Verein vor Ort dafür "büßen"?

Welche MTB Sportvereine habt ihr vor Ort? Mir fällt in Nürnberg nur der ADFC ein (der leider nicht mehr so aktiv ist) und die seit zwei Jahren existierende DIMB (die DIMB ist meines Wissen kein Verein, sondern ein politische Organisation?). Es gab viele Interessengemeinschaften, die aber nach 2- 8 Jahren wieder verschwunden sind. Die MTB Gruppe vom DAV gibt es seit fast 20 Jahren.

Wenn es um Weg Sperrungen geht, verhandeln die Verantwortlichen (UNB, Forst,...) nicht mit Einzelpersonen sondern eben nur mit Vereinen oder im MTB Bereich mit der DIMB. Wenn diese vor Ort nicht existent sind ist es halt vorbei mit dem Hometrail.

Der DAV hat sich bei der VWV in Bayern sehr wohl mit eingebracht. Die Vorschläge (auch die der DIMB) wurden nur nicht berücksichtigt. Der DAV vertritt auch das Konzept der DIMB nicht mit "Open Trails" weil man eben auch Kompromisse schließen muss. Im Alpenraum hat es in den letzten Jahren massiv Probleme mit den Mountainbikern gegeben (weiter befeuert durch die E- Biker), dass Konzepte gefunden werden müssen die Nutzergruppen in den Bergen zu steuern. Mein persönliches Beispiel ist der Vinschgau, hier hat man Konzepte, bei welchen diese Konflikte gelöst werden konnten (z.B. Goldseetrail).

Zu der Frage "was ist ein geeigneter Weg". Ich habe vor der VWV noch gelernt, dass ein Weg nicht geeignet ist wenn z.B. zu viele Fußgänger unterwegs sind (der Fußgänger hat Vorrang!). Heißt der Weg kann Sonntag ungeeignet sein, am Montag ist er geeignet. Ist der Untergrund nicht verfestigt ist er ebenfalls nicht geeignet. Sowohl im Naturschutzgebieten ist das Befahren mit dem MTB häufig verboten. Wege über Weiden sind auch nicht geeignet da man das Weidevieh stört. Eine Eignung stand bisher nie in Frage bei Themen wie z.B. dem persönliche Können. Wenn jemand kein S3 fahren kann soll den Weg meiden oder schieben -> Selbstbestimmtes Lebensrisiko.

Eine Frage, die ich hier nicht beantworten kann/ möchte ist. "Was ist ein Weg!"
 
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