In der Hoffnung, dass es mir bei Wheelies hilft habe vor ich einiger Zeit Einradfahren gelernt, ich hatte nicht den Eindruck, dass es besonders viel gebracht hat. So ähnlich wie man auf den ersten Blick glauben könnte sind die Bewegungen gar nicht:
- Beim Wheelie besteht die erste Herausforderung darin so "geschmeidig" auf's Hinterrad zu kommen, dass man sich die Balance nicht unkorrigierbar versaut. Beim Einrad startet man schon auf dem "Hinterrad".
- Beim Wheelie halte ich die seitliche Balance durch Korrekturkurven und mit den Knien. Korrekturkurven mache ich zwar auch auf dem Einrad, aber der Mechanismus ist ein anderer. Beim Einrad benutze ich die Hüften zum Drehen des Rads, beim Wheelie schiebe ich den Lenker mit den Armen nach rechts oder links. Die Knie benutze ich beim Einrad gar nicht.
- Das Einrad hat keinen Freilauf und keine
Bremsen, wenn man nach hinten fällt muss man also anders reagieren.
Ich persönlich glaube inzwischen nicht mehr daran, dass es sowas wie ein allgemeines Gleichgewichtstraining gibt. Man kann die Bewegungen trainieren die nötig sind in einer Situation das Gleichgewicht zu halten, in einer anderen Situation wird einem das normalerweise nichts nützen.
Anderes Beispiel: Normalerweise balanciere ich ein Zweirad mit nach links eingeschlagenem Lenker und mit dem rechten Pedal vorne. Irgendwann war ich der Meinung, dass ich das mit Lenker nach rechts und linken Fuss vorne können müsste.
Ähnlicher können zwei Bewegungen kaum sein, trotzdem musste ich eine ganze Weile trainieren bis ich das hingekriegt habe.
Wenn sich nun die Fähigkeit zum Balancieren nicht ohne weiteres von einer Bewegung auf die spiegelverkehrte Bewegung übertragen lässt, wie viel weniger wird es einem dann z.B. für's Trialen nützen, wenn man auf einem Balanceboard das Gleichgewicht halten kann?
Anderseits wenn's Spass macht, das Wetter zu schlecht oder das Bike kaputt ist, warum nicht? Besser als auf dem Sofa sitzen ist es bestimmt.