Letztendlich zeigt die Uhr, ob ein Bike schneller ist oder nicht. Teilweise kann man sich da sonst sehr stark täuschen. In all den Jahren beim Testen, hatte ich auf manchen Bikes ein konstant ungutes Gefühl. Einfach, weil die Geometrie zu oldschool war, dennoch hatte ich darauf teilweise verdammt schnelle (teilweise die schnellste) Zeit auf dem Trail. Ein Rennen gewinnt man in Kurven und wenn die Kurven eng werden, wirst du mit einem langen Bike immer eine kleine Menge Zeit verlieren. Selbst wenn das nur 0,05 Sekunden sind, addiert sich das bei 50 Kurven zu 2,5 Sekunden auf. Das musst du erstmal auf den Geraden herausfahren, weil auch wenn ein Geometrie-Konzept wie hier das von Alutech in diesen Abschnitten Vorteile bietet, so musst du in den Kurven auch mehr arbeiten und verlierst so auch Kraft, die dir gegebenfalls beim Zielsprint fehlt.
Das ist alles ein sehr spannendes Thema und auch beim letzten großen Federgabeltest haben wir sehr genau die Zeiten verglichen. Ein "schnelles" Bike klingt immer toll. Produkte die einem noch "schnellere" Abfahrten ermöglichen ebenso. Brauchen das Hobbyleute? Tendenziell eher nicht. Ein Bike sollte sicher zu fahren sein. Ein flacher Lenkwinkel und ein langer Radstand können hierbei helfen. Trotzdem wird fast jeder Profi uns alle (und da schließe ich mich nicht aus) dermaßen auf einem Bike mit "schlechterer" Geometrie versägen, dass wir nicht mehr wissen wo hinten und vorne ist.
In Zeiten von "Strava" ist man natürlich gerne mal irgendwo der/die Schnellste und sicher fühlt sich das gut an, wenn man da seinen Namen in einer Liste weit oben sieht. Letzendlich ist es aber vollkommen egal ob man auf einer 3 Minuten Abfahrt fünf oder zehn Sekunden schneller oder langsamer ist. Die wenigsten Biker fahren Rennen. Noch weniger davon auf einem Level, dass man damit Geld verdienen könnte und hier auf das allerletzte Quäntchen Performance angewiesen ist. Solange ist es einfach eine Freizeitbeschäftigung und man sollte eben Spaß dabei haben. #my2cents