Am Stilfser Joch einfach zu langsam

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3. September 2009
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Hallo zusammen,
ich bin letzte Woche das Stilfser Joch ( 25 KM Länge und 1900 HM bergauf) gefahren. Eigentlich sollte ich glücklich sein, daß ich es geschafft habe. Nur bin ich über meine Zeit nicht so zufrieden - 4:55 Stunden !! Vielleicht halbe Stunde Pause.
Schneller war auch absolut nicht drin...Mich haben gefühlt ca. 200 Rennradfahrer überholt. Ich keinen einzigen !!
Mein Trainingspensum liegt bei ca. 3000 km in diesem Jahr. Gewicht habe ich so um die 82 Kilo, muskulös mit ein wenig Bauch. Alter 40 Jahre.
Was mich stört, ich fahre Steigungen immer mit sehr kleinen Gängen und hoher Trittfrequenz, für dickere Gänge fehlt mir schlichtweg die Kraft. Beispiel Stilfser Joch. In den unteren Abschnitten mit 4-6% war ich vorne schon auf dem kleinen Blatt und hinten das drittletzte Ritzel. Oben raus dann bei ca. 10 % bin ich alles auf dem letzten dem 34er Ritzel hochgefahren und bin mit ca. 4-5 km/h hochgeschlichen.
Nun meine Frage. Wie schaffe ich es "beim nächsten Mal" schneller hochzufahren ? Soll ich im Training höhere Gänge treten, oder kommt mann auch mit kleineren Übersetzungen schneller hoch ( Beispiel Lance Armstrong vs Ule). Oder bin ich einfach zu schwer für so einen Paß ??? Oder muß man für z.B. unter 4 Stunden einfach noch mehr trainieren ??
Fragen über Fragen.... Danke
Redliner
 
Was mich stört, ich fahre Steigungen immer mit sehr kleinen Gängen und hoher Trittfrequenz, für dickere Gänge fehlt mir schlichtweg die Kraft. Beispiel Stilfser Joch. In den unteren Abschnitten mit 4-6% war ich vorne schon auf dem kleinen Blatt und hinten das drittletzte Ritzel. Oben raus dann bei ca. 10 % bin ich alles auf dem letzten dem 34er Ritzel hochgefahren und bin mit ca. 4-5 km/h hochgeschlichen.

Ich kann das nur für mich beantworten, aber mich macht das wilde Treten mit zu wenig Widerstand völlig mürbe. Es fühlt sich so an, als ob meine Oberschenkel regelrecht verhärten und ich geh in Nullkomanix KO. Von Natur bin ich schon eher mit einem Tritt Marke Holzfäller gesegnet, Nähmaschine ist nicht so mein Ding.
Seit ich so fahre, wie ich will (Kleines Blatt frühestens bei 10%) und nicht mehr nach dem, was an Weisheiten geschrieben steht, läuft alles viel schneller und entspannter ab bei mir. Ich setze das jetzt seit 3 Wochen um und werde nach langer Stagnation wirklich schneller und ausdauernder.

Und wenn die langsamen Trittfrquenzen am Berg wirklich so schlimm wären, dann würden sich wohl auch nicht so viele Rennradler mit 39-28er-Übersetzung rumquälen.

Wobei ich insgesamt aber sagen muß, daß mich so ein ewig langezogener, aber doch relativ flacher Aufstieg wahrscheinlich mindestens genauso fertigmachen würde wie Dich (auch 82kg, 17.000hm dieses Jahr).
 
Naja du musst ganz einfach das Verhältniss von Kraft zu Körpergewicht verbessern.
Also entweder abspecken und/oder Krafttraining machen.
Aber sonderlich schlau halte ich es nicht bei 25km Bergstrecke dort dicke Gänge hochzukloppen.
 
Hallo,

nach dem Verhältnis von Höhenmeter (15.000hm) zu Länge (3.000km) was du dieses Jahr gefahren bist, war eine Bestzeit nicht zu erwarten. Wenn du mehr Berge fährst, muss ja nicht immer so ein langer Anstieg wie beim Stilfser Joch sein, wirst du dich schon verbessern und beim nächsten Mal schneller hinaufkommen. :)

Wenn man es nicht gewohnt ist, längere Anstiege am Stück zu fahren, hat man kein Gefühl für den richtigen Gang. Da ich aus DUS bin, kenne ich das Problem. :(

Wie bist du das Stilfser Joch hochgefahren, von der Süd- oder Nordseite? Wo bist'e gestartet?

Grüße und Danke
vampa
 
Sehe ich auch so. 15hkm sind auf 3000km nicht viel. Ich habe bei gleicher Strecke über das Doppelte und würde da sicher auch von sehr vielen überholt werden und die ein oder andere Pause brauchen.
 
Hi,
habe da letzte Woche 2:55 gebraucht und wurde auch von gefühlten 200 Rennradlern überholt (ein paar wenige habe ich aber gekriegt...). Hatte vorher 3500km mit 45000 hm ind en Beinen. Mit 30000hm weniger wäre ich auch deutlich langsamer gewesen...
 
vielen Dank für die Antworten.

Also losgefahren bin ich in Prad und natürlich die Nordseite hoch. Kannte das Joch eigentlich schon ganz gut, da ich es mit dem Motorrad schon 3 mal hochgefahren bin. Also konnte mich nichts mehr schockieren....

Nur war ich halt über meine Leistung schon ein wenig enttäuscht, dachte mir einfach ich komm besser und schneller hoch und nicht an der totalen Leistungsgrenze.

Mehr Höhenmeter Training ist schwer durchzuziehen. Wohne zwar in Muenchen, aber im Umkreis von ca. 20 Kilometer gibts nicht einen Hügel mit mehr als 20 hm. Um also hm zu sammeln muß ich ins Gebirge und bei diesem Sch...Sommer war das nicht immer jedes WE möglich.

Was mich auch gestört hat war mein Arbeitskollege. Der war ca. 10 Minuten schneller oben als ich, mit aber nur 1/3 Training von mir. Körperbau ungefähr das selbe. Er fährt halt mit dickeren Gängen hoch...

Redliner
 
Kraft/Kraftausdauer muss man halt spezifisch trainieren. Und, wer sich im Training nicht quält, wird auch nicht schneller (ohne Dir jetz zu unterstellen, dass Du das nciht tust)

Im Münchner Umland gibts doch ein paar Erhöhungen. Beispiel Müllberg, hat knapp 80hm. Da ein paar mal (gibt mehrere Routen hoch) hochdonnern bringt auch schon was. Lange Krafteinheiten ersetzt das natürlich nicht, aber für zwischendurch ist das schonmal ganz ok.
 
ne, ich wohn im Südosten von Muenchen, da gibts wirklich nichts im Umkreis von 20 km. Ist dann halt für eine Feierabend Runde zu weit...

Der Müllberg ist auch genau 20 km weg. Müßt ich das Auto nehmen und da kann ich dann gleich ins Gebirge fahren, aber Sch...Sommer und ich dreh mich im Kreis.
 
Redliner70, danke für die Info. Da werde ich die Auffahrt zum Stilfser Joch auf meine to-do Liste für das nächste Jahr aufnehmen. Fast 2000hm am Stück bergauf wäre für mich auch 'ne neue Erfahrung. ;)

Mir geht's genau so wie dir, lange Anstiege habe ich hier nicht in der Umgebung. Wohne zwar östlich von D'dorf wo das Bergische Land anfängt, ist aber weit von dem entfernt was das Alpenvorland oder die Alpen bitten. :(

vampa
 
nach dem Verhältnis von Höhenmeter (15.000hm) zu Länge (3.000km) was du dieses Jahr gefahren bist, war eine Bestzeit nicht zu erwarten.

Oha. Die 3000km hatte ich glatt überlesen. Damit dürfte die Sache klar sein: Du bist einfach keine Berge gewohnt. Meine 15000hm kamen auf 600km zustande - und ich such mir eigentlich immer die flachsten Routen raus :lol: Trotzdem bin ich in unserer Gruppe der Bergauf-Versager, die meisten anderen steigen für läppische 1000hm kaum aufs Bike...;)

Und 10 Minuten auf 5h sind in einem Rennen vielleicht eine Menge, aber ein Klassenunterschied ist das nicht. Du bist einen Schnitt von 5,1km/h gefahren, Dein Kollege knapp 5,3km/h. Das ist im Rahmen der Messungenauigkeit und ein Profi heizt wahrscheinlich mit 15km/h oder mehr dort rauf :lol:
 
Da ich gestern erwähnt hatte, dass das Stilfser Joch jetzt auf meiner 2012 to do Liste steht :daumen:, habe ich mir gestern mal per Google Earth die Route angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Scheitelpunkt der Strasse abseits vom Höchstpunkt liegt.

Daher mal 'ne Frage an alle die das Stilfser Joch schon hochgefahren sind. Kann man den Weg vom Parkplatz hoch zur Spitze auch mit dem Mountainbike fahren, oder ist der Weg für Fahrräder gesperrt?

Danke
vampa
 
Hmm... Also 20km sind jetzt nicht wirklich viel. Wenn Du gemütlich fährst bist in ner knappen Stunde dort. Ich muss auch 10km hinfahren, bau ihn aber gerne mit ein und baller dann halt ein paarmal drüber. Gibt ja auch eine schöne Aussicht als Belohnung.

Aber auch im Süden gibts doch sicher was. Ich erinner mich z.b. an die Teerstraße an der Floßrutsche oder wenn man Richtung norden den Radweg weiterfährt die 'Serpentinen' hoch nach Grünwald. Oder an der Grünwalder Brücke, flussabwärts links, kann man im Gelände ein Stück hoch bis zur Straße. Wenn man das alles mitnimmt (oder auch ein zweites, drittes mal) kommt man schon auf einige Höhenmeter.

Bis 21 Uhr isses zur Zeit hell. Musst ja nicht gleich bis Garmisch fahren. Nach der arbeit fix an den Walchensee und den Herzogstand raufgebrettert, da hast gleich gute 600hm am Stück und schön steil.

Ich denke Möglichkeiten gibt es genug...


ne, ich wohn im Südosten von Muenchen, da gibts wirklich nichts im Umkreis von 20 km. Ist dann halt für eine Feierabend Runde zu weit...

Der Müllberg ist auch genau 20 km weg. Müßt ich das Auto nehmen und da kann ich dann gleich ins Gebirge fahren, aber Sch...Sommer und ich dreh mich im Kreis.
 
also die Paßstraße hat den Scheitel oben bei 2757m, höher kommt man nicht mit dem Auto oder Motorrad.

Mit dem Bike kann man dann noch auf eine Hütte Richtung Skigebiet fahren auf 3030 m. Ist eine Schotterstraße mit bis zu 30%. Die bin ich dann aber nicht mehr hoch, mir hat die Straße gereicht, war eh fix und fertig

Redliner
 
Ich würde es mal mit K3 Training versuchen. Das heisst:

1. Niedrige Trittfrequenz (50 bis 60 U/min) an nicht zu steilem Berg (5-7%). Da sollten die 80hm reichen.
2. Keine Unterstützung von den Armen, d.h. kein Ziehen am Lenker
3. 4x5 Minuten mit jeweils 5 bis 8 Minuten Pause
4. Puls an der ANS

Das würde bei Dir bedeuten, dass Du ca. 2h insgesamt brauchst. Hin und zurück maximal 1:30 (ist ja flach), zuzüglich die Intervalle sind das dann gut 2 Stunden.

Ich habe das dieses Jahr das erste Mal gemacht und war begeistert. Die Anstiege in den Dolomiten mit dem MTB waren deutlich leichter.
 
also die Paßstraße hat den Scheitel oben bei 2757m, höher kommt man nicht mit dem Auto oder Motorrad.

Mit dem Bike kann man dann noch auf eine Hütte Richtung Skigebiet fahren auf 3030 m. Ist eine Schotterstraße mit bis zu 30%. Die bin ich dann aber nicht mehr hoch, mir hat die Straße gereicht, war eh fix und fertig

Redliner

Danke. 30% :eek: ist 'ne Menge insbesondere am Ende. Mal schau'n ob ich die Schotterstraße mitmacht.

vampa
 

wenn ich dieses K3 Training nun versuche, 4 * 5 Minuten und dann immer mal wieder Pause. Bis zu welchem Pulsschlag soll ich denn die 5 Minuten treten ?

Redliner
 
80-90% von Hfmax

Das sind natürlich nur ungefähre Angaben. Die Pulswerte sind bei jedem extrem unterschiedlich. Man kann das über einen Leistungstest genauer bestimmen, z.b. über einen "Laktat-Stufentest". Muss aber nicht sein. Für'n Anfang reichen die groben prozentualen Richtwerte, siehe oben.
 
Ich bin vor 3 Jahren da mit meinem Kumpel hoch, wie lange wir gebraucht haben weiß ich nicht mehr, aber keine 4h, gefühlt eher deutlich weniger. Ich hab mich die ganze Zeit mit der Führungsarbeit abgewechselt und Mountainbiker haben uns nur ein paar überholt.
In der vorletzten Kehre bin ich dann rausgeplatzt und mußte meinen Kumpel ziehen lassen, dem aber 100 m vor dem Paß die Kette gerissen ist, so war der Gipfelsieg meiner :)
Aber beim Pässe fahren braucht man dicke Beine und die Frequenz ist auch eher niedrid denn hoch und es hilft enorm zwischendurch immer mal aus dem Sattel zu gehen.

hab ihm aber dann brav beim Kettenflicken geholfen.
so long Tom
 
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