26.07. 18:30 Camp auf dem Santa Cruz Trail, 4260m
An einem der letzten Häuser von Vaqueria treffe ich Johannes. Der echte Name ist in
Quechua, klingt aber so ähnlich. Johannes geniesst gerade einen sonnigen Nachmittag und hat noch keine Ahnung, was ihm gleich bevorsteht.
Hier ahnt ers vielleicht schon: Seine Familie hilft bei Specki zerlegen.
Mit so ein bisserl Karbon ist Johannes eigentlich noch gut bedient, normalerweise schleppen die Burros an die dreissig Kilogramm Touristentrekkinggepäck durch die Berge. Und ein tolles Mountainbike ist doch mal was anderes als ein doofer Sack Kartoffeln zum Abendessen.
Ich hatte vorher nix geplant, das war eher so ne spontane Entscheidung am Beginn des Uphills. Und warum auch nicht... die Eselsfamilie freut sich über ein paar Soles. Und mein Rücken freut sich erst recht.
Nach guten drei Stunden und etwa der halben Strecke zum Pass müssen meine Tragehilfe und sein Chef dann leider wieder umkehren, damit die beiden noch rechtzeitig vor der Dunkelheit zurück nach Hause in den Stall kommen. Danke Johannes!
Wir gehen noch zweihundert Höhenmeter weiter, dann ist Schluss für heute. Der Blick aus dem Zelt reicht dieses Mal um die halbe Welt bis in die Schweiz: Wo kommt den auf einmal das Matterhorn her?! Die Wolkendecke gefällt mir allerdings nicht so besonders... da wird sich doch über Nacht nix zusammenbrauen? Morgen für den hohen Pass muss dringend gutes Wetter her, sonst macht der ganze Trek keinen Sinn.