Andix - von Kolumbien nach Feuerland

bei den Buildln kann ich wirklich nur vor mich hin jubelpersern: oberst-affenst-[edit: tittenst-]-geilstens-issimus
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
02.09. 12:15 Santa Theresa, 1500m


Am Morgen nochmal kurz die heissen Quellen geniessen, das letzte Futter vertilgen, dann geht die endlose Abfahrt weiter.


Über wackelige Holzbrücklein vorbei an zahlreichen Wasserfällen...


... und abgerutschten Hangstellen...


... immer tiefer hinab in den peruanischen Dschungel.


Der Pfad ist sehr leicht zu fahren...


... und deutlich besser aufgeräumt als so mancher Alpenvereinsweg.


Offensichtlich kümmern sich die Peruaner richtig gut um dem Salkantay-Trek, das kann den Radler nur freuen.


Auch der längse Singletrack findet mal ein Ende: Etwa fünfhunder Meter oberhalb von Santa Theresa im Nest "La Playa" ist Schotterpiste angesagt. Die radlose Wanderspionin wollte ab hier eigentlich in einen Bus umsteigen, der hat allerdings schon bessere Zeiten gesehen. Auch Minivans, Taxis oder andere vierrädrige Untersätze suchen wir vergeblich. Der Grund: Seit einer Woche ist auf der dschungligen Seite Perus ein wenig Remmidemmi. Die Locals protestieren gegen schlechte Straßen, Strompreise, Gaspreise und überhaupt gegen die Regierung im Allgemeinen. Straßen und Brücken werden blockiert. Wers trotzdem mit dem Auto versucht und auch nur entfernt mit "offizieller Tätigkeit" in Verbindung gebracht werden kann, findet sich schnell mit zerstochenen Reifen wieder. Ergebnis: keine Busse, keine Taxis, kein Transport für müde Füße.


Dann muss Specki eben dran glauben: Das Karbonpferdchen ist hoffentlich stabil genug, auch mal zwanzig Kilometer mit zwei Personen und doppeltem Gepäck durch den Dschungel zu rollen. Klarerweise fährt man da etwas langsamer und bei steilen Stellen sind die Bremsen durchaus am Limit, aber irgendwie klappts schon. Pedalieren kann ich so allerdings nicht gescheit, bei Gegenanstiegen muss die Spionin selber laufen. Selbige halten sich zum Glück in Grenzen und so erreichen wir auch ohne die nicht vorhandenen lokalen Transportmöglichkeiten püntklich zum Mittagessen den Ort Santa Theresa.

Kurzes Fazit zum Salkantay-Trek: Eine der besten Sachen, die ich bisher mit dem Mountainbike unternehmen durfte. Die Tragestellen bergauf halten sich in Grenzen und die endlose Abfahrt vom Gletscher in den Dschungel ist komplett fahrbahr und eher von der leichten flowigen Sorte. Mit Zelt und Schlafsack dabei wieder richtiges "Expeditionsfeeling" aus und die Übernachtung an den heissen Quellen ist das Tüpfelchen auf dem i.

Wenn mans drauf anlegt und flott unterwegs ist, könnte man den Trip allerdings auch als weitgehend gepäcklose Tagestour fahren: Hospedaje in Mollepata, um fünf Uhr morgens mit dem Taxi bis auf 4000 Meter, dann wär man um neun schon auf dem Pass und hätte fast den ganzen Tag für die Abfahrt. Sicher auch keine schlechte Variante. Die Rückreise mit Bus und Taxi, so sie denn fahren, dürfte dann allerdings einen weiteren Tag in Anspruch nehmen.

Wie auch immer... mit Gepäck oder ohne... der Salkantay-Trek war jedenfalls eines der Highlights des Andix. Hoffe es kommen noch ein paar Aktionen von dieser Sorte... radreisen mit Action macht einfach mehr Spaß ;-).
 
02.09. 14:00 Santa Theresa, 1500m


In Santa Theresa geht die Post ab. So ganz check ichs nicht... Sprachbarriere usw... aber die Locals sind alle ziemlich aufgebracht. Bei den Protesten wurde letzte Woche wohl ein 16-jähriger von der Polizei erschossen und seither ist die Sache ein wenig am ausufern. Ich sitze gemütlich auf dem Plaza Mayor während die Spionin Vorräte einkauft, da biegen plötzlich drei Trucks mit ca. zwanzig schwerbewaffneteten Polizisten (Helm, Schild, Maschinenpistolen, das volle Programm) um die Ecke. Schlauerweise halten sie mit quietschenden Reifen ausgerechnet direkt vor meiner Nase. Bevor ich noch recht kapiere was passiert, fliegen schon die ersten Steine und die Rufe "ASASINOS" werden immer lauter. Ich rette Specki und mich Hals über Kopf in eine Seitengasse, dabei helfen mir ein paar Peruaner und bringen mich aus der "Gefahrenzone". Die Situation eskaliert dann aber zum Glück doch nicht und scheint sich wieder etwas zu beruhigen. Wir verlassen den Ort trotzdem lieber schneller als zu langsam... Kaffee und Kuchen zum Nachtisch fallen heute aus.
 
Der "Flucht" aus Santa Theresa ist auch die leichte Verspätung im Livebericht geschuldet. Hatte dort endlich wieder Internet und wollte gemütlich den Bericht auf Vordermann bringen, aber das erschien mir dann eher unangebracht. Also lieber ab aufs Bike und wieder hinein in die netzlosen Weiten der peruanischen Berge und Canyons... und sorry wegen der nicht beantworteten Fragen... ich schaffs irgendwann schon noch. Aber meinen Hintern hab ich bein radeln jedenfalls noch nie mit irgendwas eingeschmiert, der funktioniert auch so ganz gut ;-).
 
@stuntzi

Ich sage nur. Oberhammeraffentittengeil...

Absolut geniale Bilder. Und was du neben dem Wegesrand erlebst, da brauch man keine Bücher mehr. Deine Lektüre ist spannender als mancher Bestseller.

Ich bin in 6 Wochen auf Lanzarote und freue mich schon wie volle mit dem Bike die Insel zu erkunden.
 
ja ham die alle keine arbeit?:teufel:
so wie in den ganzen krisenregionen. um 2 nachmittags stehen die da rum und kommen dann logischerweise auf dumme gedanken. in schlaand völlig undenkbar, obwohl es auch so einiges gäbe, worüber man sich öffentlich aufregen könnte. aber hier protestiert man höchstens digital oder brav montags abends.:cool:
 
02.09. 15:15 Station Hydroelectrica, 1800m


Auch auf unserer etwas überstürzten Abfahrt aus Santa Theresa sind die Zeichen des bürgerlichen Unmuts deutlich auf den Straßen zu sehen. Die Wanderspionin hätte gerne für die nächsten zehn Kilometer Pisten-Uphill im "Hydroelectrica-Canyon" ein Taxi genommen, aber damit siehts zur Zeit wirklich etwas düster aus. Nunja... selbst schuld wer hier ohne Bike unterwegs ist... bergauf kann ich wirklich keine zwei Leute transportieren... muss sie eben laufen ;-).


Ich dagegen genieße die Piste durch den Canyon im angenemen Nachmittagslicht...


... und mit einigen hübschen Wasserfällen aus diversen Seitencanyons.


An der Station "Hydroelectrica" endet die Piste. Der Canyon verengt sich deutlich und es beginnt eine selten genutzte Bahnlinie hinüber in den Ort "Aguas Calientes", dem Tor zu den Ruinen von Machu Picchu. Aguas Calientes ist nur per Bahn zu erreichen, oder eben zu Fuß entlang der Gleise. Diese Möglichkeit ist offiziell zwar nicht gern gesehen, wird aber durchaus von einigen abenteuerlustigen Reisenden in Anspruch genommen, seit Perurail die Preise für die Zugfahrt in immer neue Höhen schraubt. Ausländer zahlen mittlerweile astronomische 112(!) US-Dollar für die kaum 50 Kilometer hin und zurück, Peruaner fahren nach wie vor zu ortsüblichen Preisen.


Fußgänger werden akzeptiert, Fahrräder auf den Gleisen sind allerdings definitiv verboten. Die meisten Radler die es trotzdem probieren, werden am Naturpark-Checkpoint vom "Medio Ambiente" zurückgewiesen. In einem Reisebericht steht irgendwas von "um drei Uhr nachts probieren", das wäre dann mein Plan B. Plan A ist einfach am hellichten Tag drauf los, Frechheit siegt. Zur Not haben wir uns eine Story zurechtgelegt, nach der wir in Santa Theresa nicht mehr sicher waren und alle weiterführenden Straßen von steinewerfenden Protestlern blockiert wären. Die Bahnlinie wäre also unser einziger Ausweg. Ist natürlich Quar, die "Aufständischen" Locals unterscheiden sehr wohl zwischen "regierungsnahen Fahrzeugen" und einem Gringo auf nem Mountainbike. Bei den zwei bis fünf Straßensperren auf der Piste nach Santa Theresa wurden wir jedenfalls immer freundlich lachend durchgewinkt. Aber egal... vielleicht helfen die Streiks mir ja auf die Gleise. Daumen drücken... der Checkpoint kommt in ca. dreihundert Metern.
 
also, auch mal mein senf dazu: @stuntzi

wenn deine begleiterin nicht will, in der öfffentlichkeit zu stehn, dann stell doch einfach keine bilder rein, wo sie drauf ist. erspart dir arbeit und uns spekulation.

wer selbst mal da war: bitte etwas mehr respekt vor den 'trails' der inkas! bitte, nicht zu viel verlangt. stell dir mal dass gegenteil vor: auf deim hometrail kommt ein ein eselstrek aus südamerika. oder mach sowas mal von Jiddah nach Mhekka!
 
@Pitcairn, ich entscheide gerne selber, welche Bilder ich hier reinstelle und welche nicht und wann ich mir "die Arbeit lieber erspare". Aber vielen Dank für deinen nett gemeinten Rat.

@Isar2, das Grand Canyon der Spionin wartet hoffentlich noch in Cuzco auf eine Fortsetzung der Radreise. Aber erst mal stehen noch ein paar Hike-Bike-Singletrack-Kombisachen in den hohen Bergen auf dem Programm, so lange wird sie wohl noch Fußgängerin und Busfahrerin bleiben.

@Chregu, ich fands auch recht spannend.

@LanceDD, logo... platt wie ne Flunder.

@Bener, kommt ja schon... muss zwischendurch auch noch radeln, das ist manchmal gar nicht so einfach hier ;-).

@blapporian, danke für die Schwimmbad-Info, aber aus Santa Theresa wollte ich möglichst schnell weg. Abgesehen davon hatten wir ja schon am Vorabend und Morgen des selben Tags unsere privaten Hotsprings im Dschungel, wer braucht da noch was "offizielles"?

@Enrgy, "digitale" Demos fänd ich immer noch besser als Steine werfen... zumindest wenn man gerade auf der Zielseite neben der Polizeistation sitzt.

@Fibbs79, Quattrohörnchen find ich gut! Sieht halt aus wie Sau, aber das ist bei meinem aufgebrezelten Bock eher nebensächlich.

@Diekholzener, Lanzarote ist gar nicht so übel, gibt da schon ein paar Sachen zu fahren. Ansonsten Danke für die Blumen... auch @bruce0815lee, @bikerhiker, und alle anderen die mir grad rausgescrollt sind... ;-).
 
@Bonvivant, so kalt wars am Ende gar nicht. Wenn die Sonne scheint, fährt man in Peru auch auf viereinhalbtauend Metern noch im T-Shirt. Ich hab bergab bloss meistens recht viel Zeug an. Das stört nicht besonders und ist ein bisserl Schutz vor Kratzern. Außerdem wird der Rucksack dann leichter.

@occam, "kurz hochhüpfen" geht in den peruanischen Anden nicht. Die vergletscherten Sechstausender sind allesamt recht kompliziert. Ohne richtige Ausrüstung ist da kein Blumentopf zu gewinnen. Selbst wenn ich sämtliches Equipment (Steigeisen, Pickel, Bergschuhe, etc) dabei hätte... diese Berge sind nix für einen "schnellen Alleingang". Da ist eher Seilschaft angesagt... und jemand der weiss wos lang geht.

@pommes5, "beste Bilder der Tour" kann sein... bester Trail könnte auch sein.

@Harzerbergziege, Bargeld? Naja... mein Geldbeutel ist eigentlich immer ziemlich voll. Besteht ja keine Gefahr in den Bergen, die Leute sind alle furchtbar nett. Die Hauptsache sind kleine Scheine und ein paar Münzen, denn Wechselgeld hat dort oben niemand. Wenn dir jemand in der Strohhütte auf 4000m ein paar Eier für 6 Soles brutzelt, dann brauchst du ihm nicht mit nem Fuffi kommen ;-).

@_bergpeter_, Salkantay ist schon ne starke Nummer. Und so einfach zu erreichen, im Gegensatz zum Huayhuash. Schutzgelder gibts dort auch (noch?) nicht ;-).

@krk, ich sitz halt gern bequem... und so ne Isomatte macht da schon was her gegenüber nem schnöden Holzbrett.

@Cglxxx, überleg dir das nochmal mit dem Salkantay zu Fuß gehen. In Cuzco gibts gescheite Bikes zu leihen und dein Vierbeiner läd sich das gegen ein Zusatztrinkgeld sicher auch noch auf ;-).
 
02.09. 19:00 Campsite bei Aguas Calientes, 2060m

Frechheit siegt: Der Checkpoint vom Medio Ambiente liegt zwar direkt an der Bahnlinie, ist von den Gleisen aber durch einen kleinen, grün überwachsenen Zaun getrennt. Hinter dem offenen Fenster seh ich den Naturparkchef am Computer sitzen. Er sieht mich auch, aber offensichtlich nur meine obere Hälfte. Specki, für ein paar Meter schiebendweise befördert, bleibt für ihn unsichtbar. Und so latsch ich einfach zügigen Schrittes und mit einem freundlich nickenden "Hola" auf den Lippen vorbei, hinter mir direkt die Wanderspionin als zusätzliche Ablenkung. Funktioniert prima... nach fünf Sekunden biegen wir schon um die nächste Ecke und der Käse ist gegessen.


Fortan haben wir den einsamen Canyon für uns alleine.


Die Schienen stellen auch kein besonderes Problem dar, nur ganz selten muss ich ins Schotterbett. Meistens führt ein kleiner, recht aufgeräumter Pfad nebendran entlang. Zugverkehr ist auf dieser Seite von Aguas Calientes auch kaum, die Touristen kommen alle von der anderen Seite aus Cuzco.


Ein knappes Stünderl vergeht, schon nähere ich mich Aguas Calientes. Hierhin führt keine Straße und keine Piste... nur ein Schienenstrang und natürlich der bekannte "Inkatrail" von Cuzco nach Machu Picchu. Der ist streng reglementiert und bewacht, mit dem Bike hat man keine Chance. Aber die Schienen funktionieren.


Blumen am Wegesrand künden von der näherkommenden Zivilisation.


Kurz vor dem Ort seh ich meinen ersten Zug. Das ist jetzt auch kein Problem mehr.


Aguas Calientes Ortszentrum mitten im Canyon: Der Ort ist vollgestopft mit Touristen, hier starten alle Besuche der Inkaruinen von "Machu Picchu". Das ist auch unser Plan, drum kauf ich heut abend schon mal die Tickets für den morgigen Tag. Stolze 35 Euro kostet der Eintritt pro Nase, aber das ists bestimmt wert. Morgen werd ichs ja sehen.


Für heute ist allerdings Ende der Fahnenstange, ich pflanze das Zelt auf einen preiswerten Campground, aka Kinderspielplatz und warte mit dem Abendessen auf die Wanderspionin. Zu Fuß ist man halt doch immer ein bisserl langsamer, selbst auf Bahngleisschotter.

Fazit zum "halblegalen Hintereingang" nach Aguas Calientes? Erstaunlich problemlos. Wenn ich übermorgen genau so leicht auf der anderen Seite wieder raus komm, dann wird die Salkantay-Machu-Picchu-Runde zum vollen Erfolg. Dort warten allerdings nochmal dreissig Kilometer Bahnstrecke, deutlich weiter als heute. Na wird schon schief gehen. Morgen ist allerdings erst mal Kultur angesagt... ohne Fahrrad. Die Serpentinenpiste hinauf nach Machu Picchu ist vollständig von Tourbussen im Zehnminutentakt in Beschlag genommen, Mountainbikes sind dort sicher streng verboten und kaum durch den Checkpoint an der Brücke zu bekommen. Seis drum, man muss auch nicht auf Teufel komm raus jeden Meter radeln. Bin eh schon froh, es erst mal hier her geschafft zu haben.
 
stuntzi, wie machst du das eigentlich mit dem Fragen-beantworten? Schreibst du dir da immer ne kurze Notiz ins Handy oder blätterst du im Forum bissl zurück? Aber das is ja dann auch mühselig und doof mit Schreiben, oder?
 
03.09. 16:00 Machu Piccu, 2500m

Keine Bikeaction heute, Specki bleibt am Campingplatz eingeschlossen. Statt dessen latschen wir zusammen mit etwa fünfzig anderen "Zwanzigdollarbusverweigerern" um fünf Uhr morgens mit Stirnlampen auf alten Inkastufen die vierhundert Höhenmeter hinauf nach Machu Picchu. Daraus werden später durch die Besteigung des "Mount Machu Picchu" noch deutlich über tausend... mit geschätzten sechsmillionen Felsstufen. So viel zum Thema "Ruhetag" ;-). Anyway... jetzt muss ich euch leider ein paar der Standardfotoansichten von Machu Picchu vor den Latz knallen. Die Location ist einfach atemberaubend, auch wenn man sie mit zweieinhalbtausend Leuten teilen muss.


Machupicchusunrise.


Machupicchulivingquartes.


Machupicchucoolguy.


Machupicchucoolgirl.


Machupicchulocal.


Machupicchublogging.


Machupicchubirdseye.


Machupicchunap.


Machupicchubackside.


Machupicchuwall.


Machupicchuwideanglehighresclickme.


Machupicchustandardtouristshot. Sorry dafür... ist sonst nicht mein Stil... :)

Fazit zu Machu Picchu? Definitiv das Ticket wert! Trotz vieler Leute gibts auch immer wieder Ecken wo man ganz allein ist und treppauf treppab durch die labyrinthischen Inkahäuser klettern kann. Wenn man noch auf einen den Berge klettert (kostet natürlich extra), kann man dort locker einen ganzen Tag verbringen. Und das machen wir auch.
 
stuntzi, wie machst du das eigentlich mit dem Fragen-beantworten? Schreibst du dir da immer ne kurze Notiz ins Handy oder blätterst du im Forum bissl zurück? Aber das is ja dann auch mühselig und doof mit Schreiben, oder?
Ich hab alle Postings in meinem email-client, dort kann man leicht "zurück-blättern" und auch mal offline antworten. Gleichzeitig schreiben ist kein Problem, ich tipp erst mal alles in einem Texteditor. Ins Forum kommts dann in einem Schwung. Manchmal antworte ich allerdings auch direkt im Forum, je nach Zufall mal so oder mal so.
 
@ Stunzi: fettes Lob für diesen (interaktiven) Blog die letzte Zeit, seit die Stoerefriede weg sind, machts wieder richtig Spaß, hier reinzuschauen.

Was die Skisaison anbetrifft : die fängt dann im Mai in Patagonien an

Was ich dich schon länger fragen wollte :

Beim Reisen über längere Zeit finde ich etwas vom Spannendsten, die eigenen Erwartungen mit dem dann effektiv Erlebten zu spiegeln. (muss auch gar nicht wertend sein).

Kannst du mit uns ein bisschen teilen, was dich überrascht hat, was so gekommen ist, wie du es dir vorgestellt hast, etc (mit Bezug auf die locals, die trails, das Leben mit den enormen Distanzen, das Zusammenleben mit deiner Partnerin (diesen Aspekt kannst du selbstverständlich auch mit Bezug auf die Privatsphäre überspringen)

Also so quasi eine Zwischenbilanz.

Un gran saludo desde la Suisa tan neblina y mojada como Cuzco en este momiento ☺

Sent from my C6802 using Tapatalk

Guten Morgen Stuntzi,

Da Du ja gerade am Fragen beantworten bist , hättest Du vielleicht auch Lust, Dich zur obigen zu äußern? Muchas gracias ☺

Sent from my C6802 using Tapatalk
 
@stuntzi, bravoröse Bilder!
Du hast doch sicher noch weitere Radtouristen in Aguas Calientes getroffen. Haben die alle ihre Drahtesel in Cusco gelassen oder sich von Osten auch durchgemogelt? Oder ist dein Bike das einzige weit und breit?
Die Bahnpreise sind ja wirklich unverschämt. Ich vermute, da kommt man billiger, sich einen peruanischen Pass zu "kaufen" und den Einheimischen-Tarif zu bezahlen ;-)
Hast du dich für deine Salkantay MTB Befahrung von einem www-Bericht inspirieren lassen oder es einfach mal so versucht? Nach deinen Beschreibungen macht die Runde ja sogar mit einem normalen Tourenrad mit reduziertem Gepäck Sinn, denn die Bergabpassagen scheinen ja überwiegend einfach und bergauf zählt ja eh bloß das Gewicht und nicht der Federweg. Zumindest immer noch besser als >20km Schotterpiste zu Fuß.
 
04.09. 14:00 Ollantaytambo, 2850m


Weiter im Schienenabenteuer: Dreissig Kilometer Singletrack an der Bahnlinie führen von Aguas Calientes durch den Canyon zur nächsten Straße. Dieses Mal scheint es niemand zu interessieren, wer dort entlang wandert oder entlang radelt. Kein Checkpoint, kein Medio Ambiente Officer, kein gar nix. Nur ein paar Bahnarbeiter an diversen Baustellen, aber die sind alle cool. Ansonsten ist ein Riesenhaufen Polizei und Militär vor Ort, die offensichtlich für Ruhe in Perus Haupttouristenattraktion Sorgen sollen. Hab mittlerweile erfahren, dass der bei den Gaspreis-Protesten erschossene Teenager aus Santa Theresa war. Kein Wunder, dass die Locals dort vorgestern bei erscheinen der Polizei ein wenig erregt waren.


Ich bin auch erregt, aber immer nur im Zwanzigminutentakt. Der Zugverkehr auf dieser Seite von Aguas Calientes ist deutlich höher als auf der verwaisten Strecke von Santa Theresa, quasi im Dauerbetrieb rollen die Machupicchu-Touristen von Cuzco an mir vorbei.


Meistens ist Platz genug, nur an einigen Engstellen und einer handvoll Tunnels muss man ein biserl aufpassen.


Das schlimmste an den Zügen ist die ohrenbetäubende Hupe, mit der einen der Lokoführer jeweils begrüsst... oder warnt... oder verwarnt... oder wasauchimmert.


Die letzten Kilometer gehts dann ein Stückerl abseits der Bahntrasse etwas ruhiger dahin. Heut ist übrigens elendes Dreckswetter: Nebel und Dauerregen. Perfektes Timing würd ich sagen. hatten wir doch blauen Himmel und Sonnenschein am Salkantay und in Cuzco. Hier im tiefen Canyon ist mir der Regen relativ wurscht.


Nach dreissig Kilometern endet das Bahnlinienabenteuer in einem kleinen Dorf, hier beginnt auch der offizielle Inkatrail nach Machu Picchu. offe die Jungs haben morgen besseres Wetter, so macht das Wandern doch keinen Spaß.


Eine Piste bringt mich in einem kurzem Stündchen nach Ollantaytambo, Touristenmagnet im Sacred Valley und mit Inkaruinen...


... sowie gutem Cappuccino ausgestattet. Für den Preis desselbigen bekommt man im "normalen Peru" ein komplettes Mittagessen mir Vorspeise, Hauptgericht, Allyoucandrink Maislimonade und noch nen Schokoriegel zum Nachtisch, aber lecker ist er trotzdem.

Mit diesem Heißgetränk ist dann auch die Salkantay-Umrundung inklusive Machu-Picchu-Backdoor-Visit offiziell abgeschlossen. Ein wunderbares Mountainbike-Abenteuer und ganz sicher eines der Highlights der Südamerika-Reise. Größere Probleme gabs keine, ich kanns nur wärmstens zur Wiederholung empfehlen.
 
Habe gerade mal geschaut, ein drittel des Weges sind durch ;) vielleicht auch etwas mehr. Wie geht es den jetzt bei dir weiter? Machst du mal einen grösseren Hopps mit Bus, Bahn, oder sonstwie? Ich Weiss, gross planen tust du ja nicht, aber wenn ich das so richtig verstehe, hast du zumindest einige Fixpunkte auf der Route auch wegen Ersatzteilen oder ähnlichem.
Aber insgesamt saucooles Abenteuer :D:D:D
 
Zurück
Oben Unten