Anzugsmoment Vorbau werkseitig höher als Vorbau erlaubt.

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Hallo liebe Community,

ich bin irritiert und benötige etwas „Unterstützung“. Die SuFu wurde natürlich bemüht und auch viele Einträge wurden gelesen - dennoch benötige ich Hilfe.

Nach langer Zeit ohne Fahrrad habe ich mir vor kurzem ein Cube Stereo Hybrid 160 HPC Race zugelegt und habe jede Menge Spaß. Bisher 300km gefahren.

Vergangenes Wochenende hat es mir nach diversen trails den Lenker minimal verdreht.
Sprich: Lenker gerade, Vorderteilen fährt leicht nach rechts.
Soweit kein großes Thema.

Die zwei Schrauben am Vorbau (5er Inbus, Vorbau: CUBE Performance Stem E-MTB, 31.8mm) habe ich zunächst mit meinem Hazet DMS auf das werkseitige Drehmoment überprüft. Und hier fängt das „problem“ an. Auf dem Vorbau sind max. 8nm aufgedruckt. Der DMS hat aber bei 12nm immer noch direkt ausgelöst. Das heißt das der Vorbau werkseitig wesentlich fester angezogen wurde, als es der Vorbau eigentlich erlaubt. Das wurde mir auch von Cube bestätigt.

Etwas verunsichert habe ich dann mit zwei werkstattkollegen von cube gesprochen (einmal wo ich gekauft habe und in einem anderen Store) - Beide meinten, dass man bei diesem Vorbau auf jeden Fall mehr als 8nm anziehen sollte. Der eine meinte: 10-12nm der andere meinte ich solle so lange 1nm zugeben bis der Lenker wirklich fest ist.

In sämtlichen forenbeiträgen ist von Werten zwischen 5-8nm die Rede. Und da ist 8nm die Obergrenze.
Auch sind die 8nm sicher nicht aus Spaß aufgedruckt.
De facto hält der Vorbau aber bei 8nm nicht (Habe ich geprüft).

Wie würdet ihr hier vorgehen?

Natürlich möchte ich ungern, dass mir im Trail der Lenker verschoben wird. Ist ja sicherheitsrelevant.

Würd mich freuen über eure Einschätzung.
 
Sprich: Lenker gerade, Vorderteilen fährt leicht nach rechts.
Du meinst also den Lenker am Gabelschaft. Hier sehe ich keine Probleme das Drehmoment etwas zu erhöhen da beides massives Alu ist. Die 5NM beziehen sich meist auf Carbonlenker im Vorbau.

Ist der Gabelschaft gefettet, wenn ja kann dies das Drehmoment erhöhen. Mit Carbonmontagepaste kann man oft das Drehmoment verringern.

De facto hält der Vorbau aber bei 8nm nicht (Habe ich geprüft).
Macht natürlich keinen Sinn den Vorbau auf 8NM ein zu stellen wenn er dann nicht hält.

Etwas verunsichert habe ich dann mit zwei werkstattkollegen von cube gesprochen (einmal wo ich gekauft habe und in einem anderen Store) - Beide meinten, dass man bei diesem Vorbau auf jeden Fall mehr als 8nm anziehen sollte. Der eine meinte: 10-12nm der andere meinte ich solle so lange 1nm zugeben bis der Lenker wirklich fest ist.
Klingt natürlich nicht optimal, aber wenn es wirklich so ist, könnte der Vorbau allgemein irgendwie einen Schuss haben. Ich kenne keinen Vorbau von mir der mehr als 6NM braucht.
Wenn dann würde ich tatsächlich mit der 1NM erhöhen Variante vorgehen.
 
Vor allem mal den Gabelschaft entfetten. Viel zu oft ist da Fett drauf was natürlich dafür sorgt das der Mist sich verdreht.

Danach würde ich ganz einfach so lange fest ziehen bis es auch wirklich fest ist.
Im schlimmsten Fall reißt dir die Schraube ab oder der Vorbau macht den Abgang. Und ob du einen neuen kaufst weil er kaputt ist oder weil er nicht richtig klemmt macht eigentlich keine Unterschied.
 
Vielen Dank für euren schnellen und wertvollen Antworten - das nimmt mir zumindest ein wenig die Angst das Drehmoment über die Vorgabe zu erhöhen 👍🏻

Eine blöde Frage: Wie fest ist denn fest für euch? Wenn man richtig viel Kraft / Gewalt aufwendet kann man sicher viele Lenker ab einem gewissen Punkt verdrehen? Oder darf sich hier wirklich gar nichts bewegen, auch wenn ich alle Kraft reinlege.
 
Wie misst du mit einem drehmomentschlüssel das anzugsmoment? Zum einen kommt da das losbrechmoment ins spiel, zum anderen müsste der dremo in links-richtung auslösen.

10-12Nm hört sich für mich nach extrem viel an.
 
Wie misst du mit einem drehmomentschlüssel das anzugsmoment? Zum einen kommt da das losbrechmoment ins spiel, zum anderen müsste der dremo in links-richtung auslösen.

10-12Nm hört sich für mich nach extrem viel an.

Ich habe 8nm eingestellt und geschaut ob sich die Schraube weiter zudreht oder der Schlüssel auslöst (Da spielt ein Losbrechmoment m.E. keine Rolle).

Das gleiche Vorgehen bei 9nm/10nm/10,5nm usw. - die Schraube hat sich aber nicht gedreht, der Schlüssel hat direkt ausgelöst. Der Schlüssel ist von Hazet und eigentlich sehr wertig.

Ich bin ganz bei dir, 10-12 ist viel.
Unten drunter kann ich halt mit einem Stoß oder viel Kraft den Lenker verziehen.
 
Da spielt ein Losbrechmoment m.E. keine Rolle
Selbstverständlich spielt das eine Rolle, eine sehr große sogar. Haftreibung ist größer als Gleitreibung, ergo benötigt man mehr Drehmoment um die Schraube zu lösen bzw. zu bewegen, als am Ende des Verschraubungsvorgangs, während dem die Kontaktflächen aufeinander gleiten. Es kann sein, dass die Schrauben tatsächlich gemäß der Vorgabe mit 8Nm montiert wurden. Man kann das im Nachhinein durch deinen Test nur eingeschränkt feststellen. Wenn man genaue Reibwerte und Materialdaten kennt, ist es einigermaßen möglich, Schlüsse daraus zu ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Selbstverständlich spielt das eine Rolle, eine sehr große sogar. Haftreibung ist größer als Gleitreibung, ergo benötigt man mehr Drehmoment um die Schraube zu lösen, als am Ende des Verschraubungsvorgangs, während dem die Kontaktflächen aufeinander gleiten. Es kann sein, dass die Schrauben tatsächlich gemäß der Vorgabe mit 8Nm montiert wurden. Man kann das im Nachhinein durch deinen Test nur eingeschränkt feststellen. Wenn man genaue Reibwerte und Materialdaten kennt, ist es einigermaßen möglich, Schlüsse daraus zu ziehen.
Du hast recht.
Denkfehler 🙃
 
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