Arbeitsgerät: Thömus Lightrider Worldcup von Alessandra Keller

Arbeitsgerät: Thömus Lightrider Worldcup von Alessandra Keller

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Obwohl Alessandra Keller erst 25 Jahre alt ist, ist die junge Schweizerin in der Weltelite keine Unbekannte mehr. 2013 tauchte Keller erstmals im Rampenlicht auf, als sie Junioren-Weltmeisterin wurde – 2018 wiederholte sie dieses Kunststück in der U23-Klasse. In der Elite-Kategorie hat sich die Fahrerin vom Thömus RN Swiss Bike Team schon seit 2016 etabliert und etliche Top 10-Ergebnisse eingefahren. 2021 möchte Keller wieder ganz vorne in der Weltspitze mitmischen – auf dem Thömus Lightrider Worldcup. Wir konnten das Bike genau unter die Lupe nehmen!

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Arbeitsgerät: Thömus Lightrider Worldcup von Alessandra Keller
 
Hallo zusammen,

Jetzt bin ich leider gezwungen, meinen Senf dazugeben, damit diese nervigen «Sitzwinkel zu flach» Aussage hoffentlich für immer verschwinden. Wir müssen dazu die Bewegungswissenschaft/Kinematik des Kienes anschauen. Warum sagen die Physiotherapeuten/Personal Trainer/… «Die Knie bei Kniebeugen oder Ausfallschritten hinter den Zehen zu lassen» sehr oft ? Weil die Belastung auf Knie so besser ist. Hüften und Rücken müssen zwar mehr arbeiten und müssen dementsprechend auch trainiert werden. Jetzt könnt ihr einen Vergleich machen: setzt euch auf 2 Räder (ein Rad mit diesen so genannten modernen Geometrien (77°+) und ein Rad wie das von Alesssandra) und schaut bitte, wo eure Kniescheibe in Relation mit der Pedalachse liegt. Die Kniescheibe bei dem 77° Rad liegt extrem weit vorne. Woaw…was für eine Überraschung. Glaubt mir: jemand mit Knieprobleme wird noch mehr Probleme haben. Früher hatten wir noch Sattelstütze mit Setback…heute leider nicht mehr, da wir mit Teleskopsattelstütze fahren (ist normal, da die Kräfte eines Setbackes auf die Mechanik der Teleskopsattelstütze nicht besonders gut wären).
Das ist leider aus bewegungsphysiogischer Sicht ziemlicher Quatsch.
Es ist ein klassischer Äpfel und Birnen Vergleich die Kniebeuge hierfür heranzuziehen. Das ist eine völlig andere Belastungssituation. Zweitens ist die Grundannhame falsch das die Kniebelastung irgendetwas mit dem Sitzwinkel zu tun hat. Der Beugewinkel bleibt nämlich immer gleich: Egal wie steil oder flach der Sitzwinkel ist.

Die Belastung des Lendenwirbelbereichs nimmt aber tatsächlich mit einem steileren Sitzwinkel ab. Die Power kommt auch nicht aus dem Lendenbereich, sondern aus dem Gluteus, dieser Muskel kann seine Kraft ein ganzes Stück besser entfalten wenn er in seiner Ruhelage nicht zu stark gebeugt ist, dabei hilft der steile Sitzwinkel. Ausserdem, und das ist wahrscheinlich der spürbarste Vorteil, ist die Krafteinleitung bei einem steileren Sitzwinkel beim sitzenden Bergauffahren schon deshalb besser, weil die Gefälleneigung durch den steilen Sitzwinkel kompensiert wird. Man tritt nicht so arg von hinten in den Antrieb.

Ich mag es lange Strecken, gerne auch mit vielen Höhenmetern zu fahren. Deshalb ist es für mich nicht nachvollziehbar, wieso gerade ein Schweizer, der gerne steile Rampen hochfährt, flache Sitzwinkel verteidigt. Es scheint sich in deinem Fall um eine sehr individuelle Neigung (man beachte die Doppeldeutigkeit) zu handeln. Vielleicht auch zu wenig ausprobiert, in Sachen Geometrie und Verstellmöglichkeiten?

Gerade für lange Lulatsche mit großem Sattelauszug sind Rahmen, die ein etwas steileres Sitzrohr haben, ein wahrer Segen... Bessere Gewichtsverteilung und so weiter... Beim Bikefitting am Rennrad wird seltsamer Weise auch sehr oft der Schwerpunkt nach vorne verschoben... komisch, oder?

Ich habe mir immer schon Fragen zur Geometrie und den sportphysiologischen Aspekten meiner Fahrzeuge gestellt. Lange bevor die Industrie auf den Trichter kam, fand ich Lenkwinkel zu steil, Sitzwinkel zu flach und Radstände zu kurz, Rahmen vertikal zu steif usw...
 
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Das ist leider aus bewegungsphysiogischer Sicht ziemlicher Quatsch.
Es ist ein klassischer Äpfel und Birnen Vergleich die Kniebeuge hierfür heranzuziehen. Das ist eine völlig andere Belastungssituation. Zweitens ist die Grundannhame falsch das die Kniebelastung irgendetwas mit dem Sitzwinkel zu tun hat. Der Beugewinkel bleibt nämlich immer gleich: Egal wie steil oder flach der Sitzwinkel ist.

Die Belastung des Lendenwirbelbereichs nimmt aber tatsächlich mit einem steileren Sitzwinkel ab. Die Power kommt auch nicht aus dem Lendenbereich, sondern aus dem Gluteus, dieser Muskel kann seine Kraft ein ganzes Stück besser entfalten wenn er in seiner Ruhelage nicht zu stark gebeugt ist, dabei hilft der steile Sitzwinkel. Ausserdem, und das ist wahrscheinlich der spürbarste Vorteil, ist die Krafteinleitung bei einem steileren Sitzwinkel beim sitzenden Bergauffahren schon deshalb besser, weil die Gefälleneigung durch den steilen Sitzwinkel kompensiert wird. Man tritt nicht so arg von hinten in den Antrieb.

Ich mag es lange Strecken, gerne auch mit vielen Höhenmetern zu fahren. Deshalb ist es für mich nicht nachvollziehbar, wieso gerade ein Schweizer, der gerne steile Rampen hochfährt, flache Sitzwinkel verteidigt. Es scheint sich in deinem Fall um eine sehr individuelle Neigung (man beachte die Doppeldeutigkeit) zu handeln. Vielleicht auch zu wenig ausprobiert, in Sachen Geometrie und Verstellmöglichkeiten?

Gerade für lange Lulatsche mit großem Sattelauszug sind Rahmen, die ein etwas steileres Sitzrohr haben, ein wahrer Segen... Bessere Gewichtsverteilung und so weiter... Beim Bikefitting am Rennrad wird seltsamer Weise auch sehr oft der Schwerpunkt nach vorne verschoben... komisch, oder?

Ich habe mir immer schon Fragen zur Geometrie und den sportphysiologischen Aspekten meiner Fahrzeuge gestellt. Lange bevor die Industrie auf den Trichter kam, fand ich Lenkwinkel zu steil, Sitzwinkel zu flach und Radstände zu kurz, Rahmen vertikal zu steif usw...
stimmt.
 
Bei den Liegestützen: was ist einfacher? Hände schulterbreit oder mit 800mm Abstand?
Bei mir wären es die 800mm. Definitiv!
Und ich bin auch schon lange keine 20 mehr, fahre aber so lange dass mein erstes MTB noch einen 560mm Lenker und einen 100er Vorbau hatte.
Ich glaube dass die Biomechanik bei unterschiedlichen Proportionen sehr verschieden ist, und sich daher pauschale Aussagen bezüglich Maßen, Verhältnissen und Winkeln nicht eigenen.
 
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