chubika
AluGuru, M.o.ESK
Freunde, Biker, Landsleute,
Am Wochenende (2002-06-22) stand der Auersberg-Bike-Marathon auf meinem Programm.
http://www.erzgebirgsjaeger.der
Anreise war fuer mich schon am Freitag, da ich mir die Strecke nochmal ansehen wollte.
Im Vorjahr hatte sich meine Teilnahme nach der Anmeldung ja auf eine halbe Besichtigungsrunde, heftigstes Einweichen und anschliessende Abfahrt beschraenkt (chubika schwaechelt).
Trotz rel. spaeter Ankunft bin ich also am Freitag noch auf die Besichtigungsrunde gegangen und habe versucht, mir die markantesten Punkt halbwegs einzupraegen. Leider war die Strecke noch nicht komplett zu befahren, da die Staumauer an der Sosatalsperre nur fuer das Rennen am Samstag geoeffnet wurde.
Der (falsche) Ehrgeiz trieb mich dann auch noch bis zum Auersberg hoch und mit einbrechender Dunkelheit die schnelle Abfahrt wieder runter. Rueckkehr im Basiscamp 22.15 Uhr, viel zu spaet fuer ein vernuenftiges Abendbrot, also schnell noch ein paar KCal eingeworfen und dann in den Schlafsack im Transporter gekrochen.
Samstag 7.00Uhr, der Wecker klingelt, also raus. Die Sonne begruesst mich.
Habe beim Packen in der Hektik mein kleines Race-Werkzeugset und den Ersatzschlauch (!!!) zuhause liegenlassen.
Da aber bis zum Start (13.00Uhr) noch genug Zeit ist, fahre ich nochmal nach Aue ins Fahrradhaus.
Ich: Einen Mountainbikeschlauch mit Sclaverandventil bitte!
Verkaeufer: Wass???
Ich: ???, ... dann halt mit franzoesischem Ventil...
Das funktioniert. Auch meine ausgefallenen Wuensche nach einem 25cm langen Stueck Schlauch konnte er mir erfuellen.
Mit einem billigen Multitool war er allerdings wieder ueberfordert (Topeak 24,95EUR).
Musste ich dann halt doch nochmal in einem BM einkehren.
Vor dem Start noch ein wenig KH bunkern, warmfahren (welche Verschwendung bei der Temperatur) und dann einordnen in das sehr grosse Starterfeld. Massenstart aller Kategorien und Streckenlaengen. Vorher schnell noch kurzer Grussaustausch mit Steinbeisser und Holly (Ist das so richtig geschrieben?).
Start, puenktlich 13.00Uhr ging das Feld auf die Reise.
Zuerst eine sog. Einfuehrungsrunde (10km), anschliessend je nach belieben bis zu drei Runden a 30km.
Die Einfuehrungsrunde fuehrte nach einem Stueck Uphill, auf dem sich das Feld ein wenig sortieren konnte, schonmal ueber einen Grossteil der Trails. Die grosse Runde schloss dann den Auersberg (Up/Down) mit ein. Die Trails waren vor allen Dingen von der wurzeligen Art und da meist bergab recht schnell und ruppig. Dazu noch recht schmal und kaum Ueberhohlmoeglichkeiten. Gespickt war der Trailteil mit ein paar recht steilen Abwaertsrampen bei tw. feuchtem, losem Untergrund. Faehrt sich tatsaechlich am Besten nach dem Motto "No Fear, No Brakes".

Die grossen Runden begannen jedoch jeweils mit der Auffahrt zum Auersberg (ca 550Hm). Hoert sich aber schlimmer an, als es eigentlich ist. Die relativ gleichmaessige Steigung ueber 9km (breiter, fester Forstweg) kamen mir sehr entgegen. Ein wenig gelernt aus Altenau und Friedrichsbrunn heftete ich meinen Blick auf den Pulsmesser und kam so wirklich mit gleichmaessiger Belastung (mehr Drehzahl, weniger Kraft) gut ueber die Runden.
Es ist warm, der Puls rasst, Schweiss fliesst. Das scheint die Fliegen nur so anzuziehen. Kaempfe von Runde zu Runde mehr gegen das Ungeziefer, als gegen den Berg. Eine fette Schnake will dann auch noch eine Blutprobe (Dopingtest) nehmen. Das war allerdings ihre letzter schlecht Idee. Sie darf nicht mit zum Gipfel (zur Verpflegungsstelle).
Hinab geht es dann auch wieder auf einem Forstweg. Allerdings HighSpeed: Fuer mich knapp 70km/h, Steinbeisser berichtete spaeter mit einem Grinsen im Gesicht von "etwas" mehr! <megageil/Adrenalin>
Weiter dann zur Talsperre Sosa hier ebenfalls nochmal Highspeed und Schrecksekunden. In kleiner Gruppe rasen wir einen Forstweg herunter und nach einer kleinen Rechtsbiegung fliegt uns ein Absperrband, quer ueber die Strasse gespannt, entgegen.

Mit Vollbremsung (und entspr. Kommentaren) kommen vier Biker schlingern vor dem Band zum Stehen. Kein Hinweis auf die Abbiegung rechts hinunter zur Staumauer!!! Ging gerade nochmal gut. Und die Farbsprühpfeile auf dem Weg halten bei den Teilnehmerzahlen auch keine einzige Runde durch. Bezweifle allerdings, ob an dieser Stelle jemahls eine Markierung war.
Am Ende der ersten Runde schlaegt die Defekthexe zu.
Auf einem Stueck Feldweg platzt mit lautem Knall der Schlauch in meinem Hinterrad.
Zum Glueck hatte ich mich ja am Vormittag noch eingedeckt! Trotzdem, ich bin nicht der Formel1-Mechaniker (pumpe auch noch ohne Patrone mit Hand) und bis das Rad wieder fahrbereit ist fliegen viele Konkurrenten und einige, wie ich spaeter feststellen muss wertvolle Minuten vorueber.
Mit der Luft aus dem Reifen hatte sich auch ein kleiner Teil meiner Ambitionen auf eine gute Platzierung verabschiedet. So lasse ich es etwas ruhiger angehen und goenne ich mir an den Verpflegungsstellen doch die eine oder andere Sekunde mehr. Auch mein Vertrauen in den Hinterreifen ist etwas gesunken und die rasanten Abfahrten nehme ich mit etwas mehr Gefuehl.
Letzte Runde. Ab km 87 habe ich das Gefuehl, als ob der Lance-Turbo angeht. Ich kann nochmal ganz boese treten und so mehrere Biker ein- und ueberholen. Wir liefern uns bis zum Ziel noch einen richtigen kleinen Fight mit Schlussspurt. Zumindest hier bin ich vorn.
Zielankunft nach 5:39min. Geschafft.
Naja, noch nicht ganz. Queale mich nochmal den Berg hoch zum Campingplatz nach Sosa (leider liegen zw. Campingplatz und Start/Ziel einige Meter auch HM). Hier warten Labsal und Dusche auf mich. Und ein paar der verlorengeglaubten Lebensgeister beginnen zurueckzukehren.
Bei Siegerehrung mit Pasta bin ich wieder zurueck. Als selbst zu meiner grossen Ueberraschung mein gutbuergerlicher Name aufgrufen wird, gelingt es mir den verdutzt blickenden Steinbeisser anzugrinsen:
Ist doch nicht der Tisch der Looser.
Wer haette das gedacht. 3. Platz in der Klasse Senioren (ab Bj. 62).
Und da ist er wieder, der Ehrgeiz.
Was waere gewesen wenn...,
da ging doch noch was...,
wenn ich dass unterwegs gewusst haette...,
so gross war der Abstand zum Ersten garnicht...
Fazit: Ein wirklich gelungener Marathon!
Schoene anspruchsvolle Strecke (liegt mir gut), gute Organisation
, tolles Publikum, gute Steckenversorgung, auch Park- und Campingmoeglichkeiten waren OK.
Ich habe es mir verdient, das T-Shirt vom letzten Jahr zu tragen. Das diesjaehrige bekommt mein Vater als kleines Andenken an seine "aufopferungsvolle" Unterstuetzung bei der Vorbereitung.
Aber dass ist schon wieder eine andere Geschichte.
Ciao
Springvergnuegt
Euer Frosch
C.
Am Wochenende (2002-06-22) stand der Auersberg-Bike-Marathon auf meinem Programm.
http://www.erzgebirgsjaeger.der
Anreise war fuer mich schon am Freitag, da ich mir die Strecke nochmal ansehen wollte.
Im Vorjahr hatte sich meine Teilnahme nach der Anmeldung ja auf eine halbe Besichtigungsrunde, heftigstes Einweichen und anschliessende Abfahrt beschraenkt (chubika schwaechelt).
Trotz rel. spaeter Ankunft bin ich also am Freitag noch auf die Besichtigungsrunde gegangen und habe versucht, mir die markantesten Punkt halbwegs einzupraegen. Leider war die Strecke noch nicht komplett zu befahren, da die Staumauer an der Sosatalsperre nur fuer das Rennen am Samstag geoeffnet wurde.
Der (falsche) Ehrgeiz trieb mich dann auch noch bis zum Auersberg hoch und mit einbrechender Dunkelheit die schnelle Abfahrt wieder runter. Rueckkehr im Basiscamp 22.15 Uhr, viel zu spaet fuer ein vernuenftiges Abendbrot, also schnell noch ein paar KCal eingeworfen und dann in den Schlafsack im Transporter gekrochen.
Samstag 7.00Uhr, der Wecker klingelt, also raus. Die Sonne begruesst mich.
Habe beim Packen in der Hektik mein kleines Race-Werkzeugset und den Ersatzschlauch (!!!) zuhause liegenlassen.
Da aber bis zum Start (13.00Uhr) noch genug Zeit ist, fahre ich nochmal nach Aue ins Fahrradhaus.
Ich: Einen Mountainbikeschlauch mit Sclaverandventil bitte!
Verkaeufer: Wass???
Ich: ???, ... dann halt mit franzoesischem Ventil...
Das funktioniert. Auch meine ausgefallenen Wuensche nach einem 25cm langen Stueck Schlauch konnte er mir erfuellen.
Mit einem billigen Multitool war er allerdings wieder ueberfordert (Topeak 24,95EUR).
Musste ich dann halt doch nochmal in einem BM einkehren.
Vor dem Start noch ein wenig KH bunkern, warmfahren (welche Verschwendung bei der Temperatur) und dann einordnen in das sehr grosse Starterfeld. Massenstart aller Kategorien und Streckenlaengen. Vorher schnell noch kurzer Grussaustausch mit Steinbeisser und Holly (Ist das so richtig geschrieben?).
Start, puenktlich 13.00Uhr ging das Feld auf die Reise.
Zuerst eine sog. Einfuehrungsrunde (10km), anschliessend je nach belieben bis zu drei Runden a 30km.
Die Einfuehrungsrunde fuehrte nach einem Stueck Uphill, auf dem sich das Feld ein wenig sortieren konnte, schonmal ueber einen Grossteil der Trails. Die grosse Runde schloss dann den Auersberg (Up/Down) mit ein. Die Trails waren vor allen Dingen von der wurzeligen Art und da meist bergab recht schnell und ruppig. Dazu noch recht schmal und kaum Ueberhohlmoeglichkeiten. Gespickt war der Trailteil mit ein paar recht steilen Abwaertsrampen bei tw. feuchtem, losem Untergrund. Faehrt sich tatsaechlich am Besten nach dem Motto "No Fear, No Brakes".

Die grossen Runden begannen jedoch jeweils mit der Auffahrt zum Auersberg (ca 550Hm). Hoert sich aber schlimmer an, als es eigentlich ist. Die relativ gleichmaessige Steigung ueber 9km (breiter, fester Forstweg) kamen mir sehr entgegen. Ein wenig gelernt aus Altenau und Friedrichsbrunn heftete ich meinen Blick auf den Pulsmesser und kam so wirklich mit gleichmaessiger Belastung (mehr Drehzahl, weniger Kraft) gut ueber die Runden.
Es ist warm, der Puls rasst, Schweiss fliesst. Das scheint die Fliegen nur so anzuziehen. Kaempfe von Runde zu Runde mehr gegen das Ungeziefer, als gegen den Berg. Eine fette Schnake will dann auch noch eine Blutprobe (Dopingtest) nehmen. Das war allerdings ihre letzter schlecht Idee. Sie darf nicht mit zum Gipfel (zur Verpflegungsstelle).

Hinab geht es dann auch wieder auf einem Forstweg. Allerdings HighSpeed: Fuer mich knapp 70km/h, Steinbeisser berichtete spaeter mit einem Grinsen im Gesicht von "etwas" mehr! <megageil/Adrenalin>
Weiter dann zur Talsperre Sosa hier ebenfalls nochmal Highspeed und Schrecksekunden. In kleiner Gruppe rasen wir einen Forstweg herunter und nach einer kleinen Rechtsbiegung fliegt uns ein Absperrband, quer ueber die Strasse gespannt, entgegen.



Mit Vollbremsung (und entspr. Kommentaren) kommen vier Biker schlingern vor dem Band zum Stehen. Kein Hinweis auf die Abbiegung rechts hinunter zur Staumauer!!! Ging gerade nochmal gut. Und die Farbsprühpfeile auf dem Weg halten bei den Teilnehmerzahlen auch keine einzige Runde durch. Bezweifle allerdings, ob an dieser Stelle jemahls eine Markierung war.
Am Ende der ersten Runde schlaegt die Defekthexe zu.

Auf einem Stueck Feldweg platzt mit lautem Knall der Schlauch in meinem Hinterrad.

Zum Glueck hatte ich mich ja am Vormittag noch eingedeckt! Trotzdem, ich bin nicht der Formel1-Mechaniker (pumpe auch noch ohne Patrone mit Hand) und bis das Rad wieder fahrbereit ist fliegen viele Konkurrenten und einige, wie ich spaeter feststellen muss wertvolle Minuten vorueber.
Mit der Luft aus dem Reifen hatte sich auch ein kleiner Teil meiner Ambitionen auf eine gute Platzierung verabschiedet. So lasse ich es etwas ruhiger angehen und goenne ich mir an den Verpflegungsstellen doch die eine oder andere Sekunde mehr. Auch mein Vertrauen in den Hinterreifen ist etwas gesunken und die rasanten Abfahrten nehme ich mit etwas mehr Gefuehl.
Letzte Runde. Ab km 87 habe ich das Gefuehl, als ob der Lance-Turbo angeht. Ich kann nochmal ganz boese treten und so mehrere Biker ein- und ueberholen. Wir liefern uns bis zum Ziel noch einen richtigen kleinen Fight mit Schlussspurt. Zumindest hier bin ich vorn.
Zielankunft nach 5:39min. Geschafft.
Naja, noch nicht ganz. Queale mich nochmal den Berg hoch zum Campingplatz nach Sosa (leider liegen zw. Campingplatz und Start/Ziel einige Meter auch HM). Hier warten Labsal und Dusche auf mich. Und ein paar der verlorengeglaubten Lebensgeister beginnen zurueckzukehren.
Bei Siegerehrung mit Pasta bin ich wieder zurueck. Als selbst zu meiner grossen Ueberraschung mein gutbuergerlicher Name aufgrufen wird, gelingt es mir den verdutzt blickenden Steinbeisser anzugrinsen:
Ist doch nicht der Tisch der Looser.
Wer haette das gedacht. 3. Platz in der Klasse Senioren (ab Bj. 62).
Und da ist er wieder, der Ehrgeiz.
Was waere gewesen wenn...,
da ging doch noch was...,
wenn ich dass unterwegs gewusst haette...,
so gross war der Abstand zum Ersten garnicht...




Fazit: Ein wirklich gelungener Marathon!
Schoene anspruchsvolle Strecke (liegt mir gut), gute Organisation

Ich habe es mir verdient, das T-Shirt vom letzten Jahr zu tragen. Das diesjaehrige bekommt mein Vater als kleines Andenken an seine "aufopferungsvolle" Unterstuetzung bei der Vorbereitung.
Aber dass ist schon wieder eine andere Geschichte.
Ciao
Springvergnuegt

Euer Frosch
C.