Auf Fahrradwegen sollte Tempo 20 gelten!

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Berlin
Radwege, die auf dem Bürgersteig liegen, sind für Fußgänger lebensgefährlich. Gunnar Schupelius fordert deshalb Tempo 20 für Radfahrer.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat gefordert, dass Berlins Fahrradwege instand gesetzt werden. Zwei Drittel seien baufällig oder aus anderen Gründen schlecht befahrbar.

Die B.Z. berichtete am Montag von einem anschaulichen Beispiel: Am Neuen Ufer in Moabit ist der Fahrradweg durch Unkraut so zugewachsen, dass die Räder auf den Bürgersteig ausweichen müssen. Das ist gefährlich für die Fußgänger. Fahrräder sind aber auch ohne Unkraut für die Fußgänger sehr gefährlich. Und zwar dann, wenn der Radweg auf dem Bürgersteig liegt.

655 von insgesamt 1.000 Fahrradwegen in Berlin liegen auf dem Bürgersteig. Sie wurden in vergangenen Jahrzehnten angelegt. Die moderne Verkehrsplanung bevorzugt das Aufmalen von Fahrradstreifen auf der Fahrbahn. Als die vielen Radwege angelegt wurden, die auf dem Bürgersteig liegen, lebten wir noch in einem anderen technischen Fahrradzeitalter. Die Übersetzungen waren schlechter, man fuhr langsamer.

Heute kann man mit einem ganz normalen Fahrrad ohne viel Aufwand Tempo 40 erreichen. Mit solchem Tempo sausen die Radfahrer im Abstand von wenigen Zentimetern, manchmal nur Millimetern an den Fußgängern vorbei. Ein falscher Tritt des Fußgängers kann schwere Verletzungen oder den Tod bedeuten.

Sie erinnern sich sicherlich an den 70-jährigen Herrn, der in Zehlendorf aus dem Bus stieg und von einem Rad-Raser umgefahren wurde. Der Mann erlag seinen Verletzungen, der Radler ist immer noch flüchtig. Wenn also die Fahrrad-Technik so weit vorangeschritten ist, wenn Räder heute mit hohem Tempo unterwegs sind, so ist das ein Fortschritt, den man nur begrüßen kann. Denn auf diese Weise wird das Fahrrad auch immer besser das Auto ersetzen können.

Dieser technische Fortschritt verlangt aber auch nach neuen Regeln. Niemand würde akzeptieren, dass ein Motorrad oder ein Auto mit Tempo 40 auf dem Gehweg neben Kindern und älteren Menschen vorbeizieht und dabei von ihnen nur durch eine dünne Linie getrennt ist. Jeder würde fordern, die Fußgänger besser zu schützen. Und genauso müssen die Fußgänger auch vor den rasenden Rädern geschützt werden.

Nun kann man die Radwege auf den Bürgersteigen nicht alle durch Fahrradstreifen ersetzen. Wenn man es aber nicht kann, so muss man das Tempo drosseln. Tempo 20 auf allen Radwegen, die nicht auf der Fahrbahn liegen! Das wäre eine einfache und faire Regel. Wer schneller Radeln möchte, der weiche bitte auf die Straße aus.

Der Schutz der Fußgänger geht vor. Das sollte auch der Fahrradclub ADFC lauter und deutlicher sagen. Der ADFC könnte sich dabei ein Beispiel am ADAC nehmen, der immer die Interessen aller Verkehrsteilnehmer und eben nicht nur der Autofahrer im Blick hat. Der ADFC muss an die Fußgänger denken, sonst wird er als Lobby unglaubwürdig.

(Quelle) http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/auf-fahrradwegen-sollte-tempo-20-gelten



Was soll man da noch sagen!?
 
*hust*
Die meisten Fahrradwege in meiner Region sind für Otto-Normalbiker bei 20km/h lebensgefährlich.

Insofern fänd ich das gar nicht so doof. Die Konsequenz muss dann sein: "Normalradler" bis 20km/h auf dem Radweg, sportliche Radler auf der Straße. Wie heute ;-)
 
In Ybbs an der Donau habe ich ein nettes Schild gesehen. Auf der Strasse das Verbotsschild fuer Radfahrer, drunter stand dann: Ausgenommen Rennradfahrer.


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Ich kenne das auch so, dass ich bereits mit 20 trotz ausreichendem Abstand angepflaumt werde, ich solle gefälligst langsamer fahren.
Das Fahrrad als Ersatz für´s Auto wird zwar gerne mal gefordert (ich frage mich nur, von wem eigentlich) aber geduldet wird es nie werden.
Da braucht nur die Stadt ankündigen, ein paar weitere Fahrradstreifen auf der Straße in der Innenstadt anlegen zu wollen. Schon geht das Geweine los, dass Autos jetzt aus der Stadt ausgesperrt werden, Lieferverkehr behindert wird usw. Letzter sollte sich ja aber eigentlich eher über diese Streifen freuen. Sind das doch super Parkplätze für Brummis. Aber auch für Kurzzeitparker (ich bin ja gleich wieder da/weg), Handwerker und Polizisten (die sich ja grundsätzlich immer und überall im Einsatz befinden).

Also, ich rege mich nicht mehr darüber auf und lächele nur über die Reaktionen der Autofahrer, die Radfahrer bei deren Anliegen belächeln, wenn die grüne Rathausfraktion den nächsten Anlauf in Richtung Tempo 30 im ganzen Stadtgebiet wagt.

Hier noch ein paar Links:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/radfahrer-in-muenchen-neben-der-spur-1.2054755

hier besonders mal auf die Kommentare achten:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen...-lauern-die-allergroessten-gefahren-1.2050571
 
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Die B.Z. berichtete am Montag von einem anschaulichen Beispiel: Am Neuen Ufer in Moabit ist der Fahrradweg durch Unkraut so zugewachsen, dass die Räder auf den Bürgersteig ausweichen müssen. Das ist gefährlich für die Fußgänger. Fahrräder sind aber auch ohne Unkraut für die Fußgänger sehr gefährlich. Und zwar dann, wenn der Radweg auf dem Bürgersteig liegt.

Formal ist der Radweg dann unzumutbar und man hat die Straße zu benutzen, jedenfalls auf keinen Fall den Bürgersteig (bzw. nur schiebenderweise).

Sie erinnern sich sicherlich an den 70-jährigen Herrn, der in Zehlendorf aus dem Bus stieg und von einem Rad-Raser umgefahren wurde. Der Mann erlag seinen Verletzungen, der Radler ist immer noch flüchtig. Wenn also die Fahrrad-Technik so weit vorangeschritten ist, wenn Räder heute mit hohem Tempo unterwegs sind, so ist das ein Fortschritt, den man nur begrüßen kann. Denn auf diese Weise wird das Fahrrad auch immer besser das Auto ersetzen können.

Schlechtes Beispiel: Hält ein Bus an einer Bushaltestelle für das Ein- und Aussteigen muss der gesamte Verkehr, sowohl auf der Straße (beide Richtungen!) als auch auf dem Radweg, Schrittgeschwindigkeit fahren! Das gilt heute schon.

Es hält sich aber keiner dran, auch die Autofahrer nicht.
 
Wenn man das konsequent weiterdenkt, darf man ja auch im Wald dann nicht mehr schneller wie 20 fahren.

Das sind ja genauso Fahrwege mit Fussgaengerverkehr.

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Wenn man das konsequent weiterdenkt, darf man ja auch im Wald dann nicht mehr schneller wie 20 fahren.

Das sind ja genauso Fahrwege mit Fussgaengerverkehr.

Wenn man das konsequent weiterdenkt, darf man im Wald wie anderswo nur mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Und das bedeutet bei geteilten Wegen halt auch schon mal <20km/h. Abhilfe schaffen hier getrennte Wege wie z. B. für Reiter.

Es ist gefährlich zu fordern, "überall" so schnell fahren zu dürfen wie man will - der Verkehr hat sich IMMER nach dem schwächsten (aka langsamsten) zu richten.
 
Einen ungeeigneten Radweg muss niemand benutzen!
http://bernd.sluka.de/Radfahren/rechtlich.html
Ausnahmen von der Benutzungspflicht sind in der Rechtsprechung schon seit Jahren bekannt. Es gibt drei Grundsätze, die bei Benutzungspflicht gegeben sein müssen:
  1. straßenbegleitend,
  2. benutzbar und
  3. zumutbar.
Erfüllt ein Radweg auch nur eines dieser Kriterien nicht, muss er nicht benutzt werden. Man darf dann mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn mitfahren, selbst wenn der Radweg beschildert ist.
Die Stadt Bergisch Gladbach war so konsequent und hat sehr viele Radwege aufgehoben.
In Köln sieht es schlechter aus, was dort als Radweg gilt...
Thema ist durch...
 
Auf gemeinsamen Fuß/Radwegen gilt auch jetzt schon, dass der Radverkehr seine Geschwindigkeit anpassen muss. Ich kenne einige Radwege bei denen 20km/h eher im Bereich fahrlässiger Körperverletzung ist anstatt angepasste Geschwindigkeit.
An sich gibt der vorletzte Absatz bereits die Lösung vor: schnelle Radfahrer auf die Fahrbahn! Das ist seit 15 Jahren gesetzlicher Grundsatz, dass Radfahrer nur in Ausnahmefällen auf einen Radweg gezwungen werden können. Die Rechtslage müsste eben nur mal angewendet werden. Wo ich hinsehe, nur blaue Schilder an den Radwegen....
 
Wenn man das konsequent weiterdenkt, darf man im Wald wie anderswo nur mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Und das bedeutet bei geteilten Wegen halt auch schon mal <20km/h. Abhilfe schaffen hier getrennte Wege wie z. B. für Reiter.

Es ist gefährlich zu fordern, "überall" so schnell fahren zu dürfen wie man will - der Verkehr hat sich IMMER nach dem schwächsten (aka langsamsten) zu richten.
Hier im Forum bin ich aber schon ganz schoen angegangen worden, das ich es recht grenzwertig finde, wenn man mit 60 Sachen durch den Wald ballere.

Da regt man sich eher ueber die Fussgaenger auf, die im Weg rumlaufen.

Und wenn man auf der Heimfahrt vom Wald wieder im Auto sitzt regt man sich wieder ueber die Rennradler auf der Strasse auf.

Viele hier sind schon recht schizophren.

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Steht in der Straßenverkehrsordnung nicht Etwas von gegenseitiger Rücksichtnahme, defensivem Verhalten und das man mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer rechnen sollte?

Warum muss denn noch ein Erlass und noch ein Schild her, wenn es doch sowieso schon per Verordnung geregelt ist.


Kleines Beispiel, habe heute morgen meine Kinder in den KiGa gefahren.
Mit dem Auto muss ich zu meiner Schande gestehen. Kurz vor dem KiGa, wo auch die örtliche Grundschule ist, hielt der Bus mit den Schulkindern. Fahrer hat aber vergessen den Warnblinker zu setzen.
Soll ich da jetzt trotzdem vorbeifahren? Ich hab mich fürs Halten und die Warteschleife entschieden. Die Trulla hinter mir im Auto fing an hektisch zu gucken und wollte überholen.
Naja ich hab dann Verkehrshinderniss gespielt. Aber da zeigt sich doch,dass viele die Regeln nicht kennen.
Ich auch nicht, denn mir könnte man das Wegversperren für die Trulla ja als Nötigung auslegen.

Also einfach mal das befolgen, was in der Verordnung steht, keiner müsste sich aufregen und wir würden deutlich entspannter vorankommen.
 
Das Befolgen aller Regeln und Vorschriften?! Wahrscheinlich sogar gegenseitige Rücksichtnahme??
Dein Vorschlag ist ja mal sowas von realitätsfremd, wahrscheinlich hast du Crystal Meth genommen um auf so einen Quatsch zu kommen?! :p
 
Schlechtes Beispiel: Hält ein Bus an einer Bushaltestelle für das Ein- und Aussteigen muss der gesamte Verkehr, sowohl auf der Straße (beide Richtungen!) als auch auf dem Radweg, Schrittgeschwindigkeit fahren! Das gilt heute schon.

Es hält sich aber keiner dran, auch die Autofahrer nicht.

Dies gilt aber meines Wissens nach nur, sofern der Bus die Warnblinker an hat. Aber hast schon recht, da hält sich eh niemand dran :(
 
Für das Befahren von Gemeinsamen Fuß/Radwegen gibt es Regeln, genau wie für das Überholen von Radfahrern auf der Straße. Sinnvoller als zusätzliche Regeln einzuführen, wäre daher die Kontrolle bestehender Regeln.
 
Heute kann man mit einem ganz normalen Fahrrad ohne viel Aufwand Tempo 40 erreichen. Mit solchem Tempo sausen die Radfahrer im Abstand von wenigen Zentimetern, manchmal nur Millimetern an den Fußgängern vorbei.

Und auch an anderen Radlern, die nicht auf der Flucht sind :mad:

(Oder hab ich was verpasst und es gibt einen Zwang, immer so schnell zu fahren wie irgend möglich?)
 
Hier im Forum bin ich aber schon ganz schoen angegangen worden, das ich es recht grenzwertig finde, wenn man mit 60 Sachen durch den Wald ballere.

Da regt man sich eher ueber die Fussgaenger auf, die im Weg rumlaufen.

Und wenn man auf der Heimfahrt vom Wald wieder im Auto sitzt regt man sich wieder ueber die Rennradler auf der Strasse auf.

Viele hier sind schon recht schizophren.

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Amen. :anbet:
 
Hier im Forum bin ich aber schon ganz schoen angegangen worden, das ich es recht grenzwertig finde, wenn man mit 60 Sachen durch den Wald ballere.

Da regt man sich eher ueber die Fussgaenger auf, die im Weg rumlaufen.

Und wenn man auf der Heimfahrt vom Wald wieder im Auto sitzt regt man sich wieder ueber die Rennradler auf der Strasse auf.

Wobei man sagen muss, dass mich, egal, ob zu Fuss, mit dem Auto oder dem Rad unterwegs, die Radler am immer meisten stoeren (damit meine ich nicht irgendwelche besonderen, sondern deren Existinz auf der Strasse/Weg/WO_AUCH_IMMER als solche).
 
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