Auf Schotterpisten durch die Westalpen

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Hallo zusammen!


Ich möchte euch hier unsere Sommertour 2012 vorstellen. Wir kommen eher aus der Reiseradler-Ecke und sind zu Hause eher die Feierabend-Mountainbiker, auch was Können und Technik angeht.

Letztes Jahr habe ich mir ein Fully (Canyon Nerve) gebraucht gekauft und auch Madame hat mittlerweile ein Fully (Liteville 301). Wir sind also sowohl Reiseradler, Rennradler als auch Mountainbiker, gerne auch Wanderer, gelegentlich Autofahrer und eher selten Bahnfahrer.

War radeln im Urlaub gerne mehrere Wochen mit Gepäcktaschen durch die Gegend (ohne Auto) und campen lieber statt in Hotels abzusteigen. Warum also nicht mit den MTBs quer durch die Alpen, schließlich gehört ein Alpencross zu den 100 Dingen, die man in seinem Leben mal gemacht haben sollte. Zwei Fixpunkte waren vorher fest eingeplant:

1. Der Rückflug von Nizza
2. Eine Woche lang Freunde in der Nähe von Guillestre besuchen

Die Deutsche Bahn beschert uns ein Freunde-Ticket für zwei Personen für 29 EUR nach Genf, zusätzlich jeweils 10 EUR pro Rad. Offenbar muss die Schweiz gezielt Touristen anlocken. So geht's also Anfang August für einen Monat auf die Reise, ein kleines Zelt, Isomatten, Kocher und ein Schlafsack (reicht für uns beide), 2 Bücher und Klamotten passen in jeweils 2 Ortlieb Backroller. Für Foto, Handy und GPS habe ich noch eine kleine Lenkertasche. Das muss reichen.

Die üblichen Alpencrosser mit kleinem Rucksack, die jeden Abend im Hotel absteigen und essen gehen, haben natürlich nur einen mehr oder weniger kleinen Rucksack auf dem Buckel. Wir hingegen wollen (wie üblich) lieber mit Gepäcktaschen unterwegs sein. Deswegen habe ich im Vorfeld fleißig recherchiert, welche Pässe für uns mit deutlich mehr Gepäck überwiegend fahrbar sein würden.

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Als Informationsquellen für die Vorplanung und Routenfindung habe ich folgendes benutzt:

rad-forum.de (dort bin ich aktiver Leser und Schreiber)

natürlich hier (wobei ich fast nur mitlese)

Buch Westalpencross von Achim Zahn

Pässebeschreibungen bei transalbino

Wir haben uns entschieden, die komplette Campingausrüstung mitzunehmen. Denn mit dem Zelt können wir einerseits zur Hauptreisezeit flexibel sein und zweitens ist uns das Zelt bei schönem Wetter wesentlich lieber als eine feste Unterkunft. Übernachtet haben wir schließlich dreimal in Hütten oder Hotels, ansonsten immer auf Campingplätzen im Zelt.

Die Strecke: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ohtxmtmhfuxlastc

Die Fakten: 1162 km, 33490 hm, darunter einmal eine Bahnfahrt von Bussoleno nach Oulx, zweimal mit dem Gratis-Shuttle-Bus im Alte Valle Susa und einmal mit dem Sessellift… ;-)

Einen ausführlichen und bebilderten Reisebericht habe ich hier verfasst:

http://rad-forum.de/topics/860970/Auf_Schotterpisten_durch_die_Westalpen#Post860970


Ich hoffe, der Bericht gefällt...


Gruß LUTZ
 
Salut Lutz,

:daumen: magnifique, merci beaucoup!
Und Glückwunsch zum AX!! Tolles Erlebnis, auch "nur" beim Lesen! Der Link ist gespeichert und wird den Winter über weiter benutzt.

Gruß Lahmschnecke
 
Servus Lutz,

schon beim ersten Quer-drüber-scrollen hat sich ein Grinsen eingestellt - vielen Dank. Das habt ihr wirklich gut hinbekommen.

Weckt in Teilen Erinnerungen und stärkt die Vorfreude auf (hoffentlich) 2013.

Werde mir den Bericht sicher noch gründlich ansehen.

Grüße

mauntnmad
 
schöne fotos....

funktioniert das mit dem gepäckträger am hinterbau? das muss doch ein komisches ferderungsverhalten sein :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

funktioniert das mit dem gepäckträger am hinterbau? das muss doch ein komisches ferderungsverhalten sein

Wir haben das Modell Strela von Veloplus aus der Schweiz benutzt. Hier die ausführliche Montageanleitung:

http://www.veloplus.ch/pdf/zusatzinfos/strela_monanlei.pdf

Gibt es offenbar nicht in Deutschland, habe also in der Schweiz bestellt und das Paket dann hier beim Zoll abgeholt und die Mehrwertsteuer nachbezahlt.

Der Träger lässt sich bei einem Hinterrad mit Schnellspannerachse sehr leicht montieren, ggf. noch Unterlagscheiben anbringen, damit der Träger nicht am Rahmen scheuert. Beim Liteville mit Steckachse hinten war etwas Bastelarbeit nötig. Auf der einen Seite haben wir einen Stehbolzen angebracht auf der anderen Seite ein Gewinde in den Träger geschnitten um die Steckachse zu befestigen. Beide Träger haben gut durchgehalten und das Gepäck ohne Murren und Wackeln transportiert. Einziger Nachteil: Bei einer Hinterradpanne wäre es nötig gewesen, den Gepäckträger abzubauen um, das Hinterrad ausbauen zu können. Aber wir hatten keine Reifenpanne!

Bis auf eine losgerüttelte Halterung, die durch eine improvisierte Lösung ersetzt werden musste gab es keinen Ausfall am Träger. Und auf manchen Pisten waren wir über die Hinterradfederung durchaus froh. Also von unserer Seite 5 von 5 Punkten für den Träger.

Das Federungsverhalten kann ich nicht wirklich objektiv beurteilen, wir waren jedenfalls sehr zufrieden mit der Performance unserer Bikes. Ein schwerer Rucksack, der den ganzen Tag auf den Rücken drückt wäre für uns definitiv keine Alternative gewesen...


Gruß LUTZ
 
Wow, das gibt Lektüre für einen langen grauen Herbstabend, zumal mir irgendwie solch eine Aktion im kommenden Jahr auch vorschwebt. Danke schonmal im Voraus für den langen Bericht!
 
Vielen, vielen Dank für den tollen Bericht !
Nachdem ich mit meiner Frau nun dreimal die Ostalpen durchquert habe, solls in 2013 auch der Westen sein. Uns schreckt noch ein bisschen der Transfer vom Mittelmmer zurück. Von wo nach wo seid Ihr geflogen ? Was hat der Flug gekostet ?
Schöne Weihnachtsgrüße
CHRISTIAN
 
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