Bau eines VPP-Stahlrahmen - Eigenkonstruktion

Servus,
ich muss mal nachfragen - wie klebt dein Kettenstrebenschutz?
Gruß T
Bisher ist er nur mit Kabelbindern fixiert, weil der Rahmen noch keinen Lack hat. Auf der Rückseite sind aber schon klebepads angebracht, da kann ich aber noch nicht sagen wie die halten. Zur Not gibt es ja noch doppelseitiges klebeband von 3m, damit hält es sicher 😄.
 

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Re: Bau eines VPP-Stahlrahmen - Eigenkonstruktion
Mal ehrlich nach 10 Wochen muss man nicht mehr mit einer Nominierung zum BDW rechnen, oder?

Da denk ich mir, wer braucht das schon. Muss ja nicht alles auf die MTB-NEWS-Frontpage. Kann man auch so machen. Darum gibt es nun Textteile für ein potentielles BDW einfach hier im Thread ;-) Viel Spaß!


WIE IST ES ZU DEINEM BIKE GEKOMMEN?
- siehe vorausgegangene Einträge in diesem Thread ;-)

WORAUF HAST DU BEIM AUFBAU DEINES BIKES BESONDERS GEACHTET?
- siehe vorausgegangene Eintrage in diesem Thread...

WELCHEN EINSATZBEREICH HAT DAS BIKE?
- Trail / Allmountain würde ich sagen

WAS WIEGT DAS BIKE?
Es ist zwar nicht das wichtigste Kriterium. Aber neugierig war ich schon. Die Kofferwaage hat sich bei 14,2kg eingependelt. Nicht schlecht für ein Stahlbike, oder?

WAS IST DEIN PERSÖNLICHES HIGHLIGHT AN DEINEM BIKE DER WOCHE?
Der Rahmen natürlich. Da steckt schon viel Herzblut drin. Aber ich habe dabei auch viel gelernt. Wenn man dann am Schluss endlich drauf sitzt, damit fahren kann und das Ding auch noch abgeht, dann ist das der Wahnsinn!

WIE FÄHRT SICH DAS RAD?
Wie erhofft eigentlich. Ich war mir sehr unsicher, ob es mir nicht zu lange oder vorne zu hoch wäre. Ob es mir zu stelzig und zu wenig wendig wäre. Aber alles passt. Das ist echt unglaublich.

Dank des steilen Sitzwinkels von 76° und dem Reach von 475 geht es bergauf wirklich gut.

Bergab gibt die Länge Sicherheit ohne, dass das Bike dabei sperrig wirken würde. Auf dem Trial über Wurzeln bleibt es ruhig und leise.

Natürlich würde das Bike im direkten Vergleich einer renommierten Marke den Kürzeren ziehen. Darum gings auch gar nicht. Aber ich finde es fährt sich überraschend gut.


GEO-ECKDATEN
Federweg: vorne 140, hinten 135mm
Reifengröße: vorne 29, hinten 27,5
Lenkwinkel: 65°
Sitzwinkel: 76°
Reach: 475mm
Kettenstrebenlänge: 436mm
Steuerrohrlänge: 122mm
Sitzrohrlänge: 475mm
Tretlagerabsenkung: 37mm


WIE GEHTS MIT DEM BIKE WEITER?
Autschi. Da muss ich jetzt ein Geständnis ablegen. Ich muss tatsächlich nochmal an die Struktur ran und im Bereich der oberen Wippe das Sattelrohr deutlich verstärken. Es biegt anscheinend deutlich mehr durch als gedacht - trotz Gusset. Das hat leider zur Folge, dass sich am Sattelrohr rückseitig aufgrund Stauchung ein Wulst gebildet hat. Ist jetzt kein Weltuntergang. Kann man an Stahl ja nachbessern. Die Lackierung wird an dieser Stelle halt anders - leider. Das Gute ist, dass ich das jetzt sehe wo ich gerade am Konstruieren des Nachfolgers bin. Da kann man ja gleich vieles etwas besser machen.

Was ich sonst noch an einem neuen Rahmen verbessern täte - siehe Eintrag im Thread weiter oben.


WIE BIST DU ZUM MOUNTAINBIKE GEKOMMEN?
Hahaha, da habe ich eine Geschichte:

Ein Freund hatte sich 1993 ein MTB gekauft. Eigentlich nur um zum Biergarten zu fahren. Das Ding fand ich echt cool. Mit dem Fahrrad war ich schon immer gern unterwegs und ich war eh auf der Suche nach einer Möglichkeit um mich auszutoben.

Als ich noch in Oberbayern wohnte war ich Stammgast in einer Rosenheimer Rock-Diskothek. Stingray hieß die damals. Vielleicht kennt sie ja noch wer.

Jedenfalls gab es Mittwoch zu jedem Getränk ein Los. Um 1 Uhr in der Nacht war immer die Hauptverlosung. Man musste dann noch würfeln - um 1 Flasche Whisky oder den Jackpot. Tatsächlich habe ich den Jackpot gewonnen. Von den 1000 DM konnte ich noch 800 aus der Disco retten. Und diese 800 DM wurden mein erstes MTB. Ein Trek Singletrack 930. Stahlrahmen in schwarz., gebraucht, Cantilever Bremsen, Paioli-Elastomer-Federgabel. 3x7 Gänge.

Ab dem Zeitpunkt war ich immer auf dem MTB - bis heute. Inzwischen hat sich aber mal echt viel getan ;-) Die Bikes von damals haben glücklicherweise nichts mehr mit den heutigen gemein.
Wieviel Bikes ich eigentlich schon so hatte.? Einige!
96 bin ich dann nach Regensburg gezogen. Da war die Community echt noch überschaubar. Die ersten Trails wurden von meinen Kumpels und mir gebaut. Mittlerweile machen das andere ;-) Mit einigen Bike-Kumpels von damals fahre ich heute noch regelmäßig.


MOUNTAINBIKE ALS LIFESTYLE / DIE INDUSTRIE - DEINE SICHT?
Die Bikes werden immer besser und potenter. Das ist Cool.

Ich persönlich mag keinen Motor und zu viel Elektronik am Bike und ich mag mich nicht um Akkus kümmern müssen. Ich will spontan los und nicht planen. Und solange die Beine das hergeben, wird sich da nix dran ändern. Aber wer es braucht, bitte schön. Kann jeder selbst entscheiden.

Zur Industrie - wir habe hier in Deutschland unzählige Firmen, welche gigantische Umsätze mit unserem Sport machen. Aber anders als bei den Autos haben wir Biker kaum eine Lobby. Mein Gefühl ist, dass die Industrie die Probleme bezgl. legalen Strecken oder Akzeptanz in der Gesellschaft gerne dem Konsumenten überlässt. Es ist schon ein Armutszeugnis, dass in unserem Absatz starken Land ausgerechnet eine Marke aus Übersee hier Initiative zeigt. Wo bleibt hier die Unterstützung von Radon, Rose, Canyon, Cube und wie sie alle heißen? Ich würde mir echt wünschen, dass die sich hier für uns stark machen.


DU UND DIE INTERNET BIKE COMMUNITY – WANN UND WIE BIST DU ZU UNS GEKOMMEN UND WAS VERBINDEST DU MIT DER IBC?
Ui, das weiß ich schon gar nicht mehr. Anfangs um Leute zum Biken zu finden. Später um sich über Transalps zu informieren und auszutauschen.

Ich bin ja schon recht breit aufgestellt. Fahre auch Rennrad und mit dem Gravel mach ich ab und wann Touren mit dem Zelt. Aber meist greife ich schon zum MTB. Von dem her gucke ich tatsächlich die News regelmäßig und interessiere mich für die Reise- und Rennberichte und natürlich was es Neues auf dem Markt gibt – aber ohne dass ich immer alles gleich haben müsste. Die Kommentare verkneife ich mir aber in der Regel. Insgesamt bin ich da schon eher der Maulwurf...

Ride on und cheers!
T
 
Eieiei. Ich hatte ja erwähnt, dass sich im Sattelrohr aufgrund Durchbiegung ein Wulst gebildet hat. Das war leider deftiger als erst angenommen. Das Sattelrohr muss es mächtig gebogen haben. Am Übergang zum Oberrohr war auch noch ein Wulst. Die Beschichtung hat dort auf der Oberseite auch Spuren von Überdehnung gezeigt. Mir ist sogar das nachträglich reingelötete Gusset vom Lager weggerissen. Und das Rohr hat sich nicht mehr ganz zurück gebogen. 2 mm Durchbiegung blieben zurück. Und das obwohl ich noch nicht mal richtig grob unterwegs war. Also nur etwas....

So kann ich das natürlich nicht lassen und das bike auch nicht benutzen. Zumindest nicht so, wie ich gern fahre. Also musste ich mir was einfallen lassen. Das Sattelrohr komplett rausflexen erschien mir echt zu heftig. Nur auf der Vorderseite verstärkten - was evtl. schöner wäre - kommt wegen den Schäden auf der Rückseite leider nicht in Betracht. Was es braucht sind Querschnitt und Blechkanten, welche die Biegekräfte aufnehmen können. Schließlich habe ich es so gemacht:

Um den Lagerpunkt der oberen Wippe habe ich das Gusset rausgeschnitten. Dann habe ich ein großes und dickeres Blech drum rum gebastelt - eigentlich sind es zwei Blechhälften. Die Abstützlänge hat sich dabei um ein vielfaches erhöht. Und auf der Rückseite habe ich auch ein gekantetes Blech über fast die ganze Länge gesetzt. Dann noch den Übergang zwischen Ober- und Sattelrohr schön dick nachgelötet. Soweit die Reparatur.

Aber wenn man schon dabei und die Farbe eh schon im Eimer ist, dann könnte man doch...... ja genau, dann könnte man doch auch die Bucks der Kinematik auch gleich ausmerzen (verhärtenden Punkt im Federwegsverlauf und Kontakt der Kettenstrebe mit Kette).
  • Neuen Umlenker für unten konstruiert und bestellt
  • Neuen Lagerpunkt ins Unterrohr gebohrt
  • Lagerbuchse gedreht und eingelötet
  • Am Hinterbau links die Streben zwischen Ketten- und Sitzstreben durchtrennt
  • Hinten an den Ausfallenden beide Kettenstreben eingesägt.
  • untere Lagerpunkte des Hinterbaus um ca. 25mm abgesengt und Kettenstreben am Sägeschnitt wieder gelötet
  • Durchtrennte Strebnen zwischen Ketten- und Sitzstreben verlängert und zusammen gelötet
  • Dabei die vordere lange Strebe im Winkel neu ausgerichtet (parallel zum Sattelrohr)
  • Lagerpunkt oben links zusätzlich abgestützt (hauptsächlich, weils sonst doof aussah)
  • Im Zwickel am rechten Ausfallenden ein kleines Blecherl eingesetzt.
  • Jo, und dann gleich bzgl. Zugverlegung noch a paar Aufnahmen gesetzt.

Von der Farbe blieb nun wirklich nicht mehr viel übrig. Aber soweit bin ich mit der Löterei nun fertig.
Ist jetzt natürlich leider auch ein paar 100g schwerer geworden. Is mia aba wurscht.

Nächste Woche komme ich wahrscheinlich zu nix. Aber das Innenlager nachschneiden und reinschrauben bekomme ich organisiert. Dann bau ich das Bike - so wie der Rahmen nun ist - einfach mal zusammen und fahre es. Da braucht es jetzt eine Impact-Referenz was hergibt. Irgend ein Drop halt, den mich runter trau. Und noch a paar satte, rücksichtslose Ausfahrten.
Und wenn das dann hält, dann zerleg ichs wieder und überlege, wie man so eine Pulverbeschichtung runterbekommt..... Hat wer Ideen dazu?

Hey, is ja dann eigentlich auch die Chance auf die nächste Farbe........
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Zuletzt bearbeitet:
Hut ab! Ich hätte mich da erst ein paar Wochen sammeln und Wut abbauen müssen...
Pulverbeschichtung lässt sich durch Sandstrahlen entfernen, für mich hat aber der Lötbrenner und mit einem sehr großen Holzspatel abschaben besser getaugt. Aber Achtung, stinkt... ;)
 
Aber wenn man schon dabei und die Farbe eh schon im Eimer ist, dann könnte man doch...... ja genau, dann könnte man doch auch die Bucks der Kinematik auch gleich ausmerzen (verhärtenden Punkt im Federwegsverlauf und Kontakt der Kettenstrebe mit Kette).
Was genau hattest du da für Probleme?
Hattest du das Rad vorher in Linkage mal durch gerechnet?

Aber Respekt das nochmal neu zu machen. Ich hät mich auch erstmal sortieren müssen.
 
@-colt- , danke für den Tipp. Bei der ganzen Flickerei ging mit der Flamme ja schon einiges weg. Bin mir bisher aber unsicher, ob ich die Vorgehensweise auch großflächig anwenden möchte. Mach ich wohl besser draußen ;-)

@nollak , ich musste mich schon auch sortieren und hab das bike erstmal im Schuppen an der Wand hängen lassen. Aber nach einiger Zeit hieß es dann besser den Kopf aus dem Sand strecken als reinstecken. Hahaha. Ne, ich habe den Rahmen mittlerweile als noch längeren Prozess aktzeptiert. Da ist wohl mehr das Basteln als das Fahren das Hobby - und man lernt dabei ja auch ne Menge.
Die Kinematik hatte ja 2 Probleme.
a) Kontakt von Kettenstrebe mit Kette. Das kam daher, weil ich währende der Bauphase von 27,5 auf Mullet geswitcht bin. Damits kein störischer Esel wird musste wegen des großen Vorderrads passend dazu das Tretlager abgesenkt werden. Das hat dann bzgl. der Höhe zur fertigen Kinematik einfach nicht mehr gepasst.
b) der verhärtende Punkt in der Kinematik.
Mit einem Progamm hatte ich nichts simuliert. Ich habe keins. Und ich wusste auch nicht recht mit welchen Kräften ich da einsteigen sollte. Was nimmt man den für einen Impact am Hinterbau an? Und was nimmt davon der Dämpfer wieder raus? Mit der Federkennlinie kann ich schon etwas anfangen. Aber mit dem Dämpfungsverhalten weniger. Das war mir dann am Ende zu kompliziert.
Ich hab halt a bisserl im Exel rumexperimentiert und im CAD die Bewegung simuliert. Da sah es eigentlich ganz gut aus. Bewegte sich in echt ohne Dämpfer und Laufrad auch ganz fein. Ursache ist aber wohl, das das untere Linkage sich nach oben bewegt und nach ca. 1/4 des Federwegs mit der Kettenstrebe in einer Flucht liegt und damit eine maximale Streckung bildet. Im weiteren Verlauf nimmt die Streckung wieder ab und es wird gleich wieder smoother. Das hatte ich nicht bedacht bzw. war mit das als Problem nicht bewusst.
Mit der neuen Version sollten beide Fehler ausgemerzt sein.

Mit der Panzer ähnlichen Versteifung des Sitzrohrs bin ich ehrlicherweise nicht zufrieden. Das stört die sonst so filligrane Optik des Bikes schon sehr. Aber das Rohr war schon so verletzt, da musste leider was hin. Ansonsten bliebe nur als Lösung das Sitzrohr komplett raus zu flexen und dort eine neue Konstruktion rein zu setzen (da hätte ich auch schon etwas schöneres im Kopf). Oder halt gleich einen neuen Hauptrahmen bauen. Da fehlt mir für beides allerdings gerade die Motivation und ich müsste das erst mal genauer entwerfen.
Auf jeden Fall kommt eine neue Farbe erst drauf, wenn alles funktioniert, hält und ich mir mit allem im Reinen bin. So lange fahre ich das mal so zum Test.
 
@nollak , ich musste mich schon auch sortieren und hab das bike erstmal im Schuppen an der Wand hängen lassen. Aber nach einiger Zeit hieß es dann besser den Kopf aus dem Sand strecken als reinstecken. Hahaha. Ne, ich habe den Rahmen mittlerweile als noch längeren Prozess aktzeptiert. Da ist wohl mehr das Basteln als das Fahren das Hobby - und man lernt dabei ja auch ne Menge.
Die Kinematik hatte ja 2 Probleme.
a) Kontakt von Kettenstrebe mit Kette. Das kam daher, weil ich währende der Bauphase von 27,5 auf Mullet geswitcht bin. Damits kein störischer Esel wird musste wegen des großen Vorderrads passend dazu das Tretlager abgesenkt werden. Das hat dann bzgl. der Höhe zur fertigen Kinematik einfach nicht mehr gepasst.
b) der verhärtende Punkt in der Kinematik.
Mit einem Progamm hatte ich nichts simuliert. Ich habe keins. Und ich wusste auch nicht recht mit welchen Kräften ich da einsteigen sollte. Was nimmt man den für einen Impact am Hinterbau an? Und was nimmt davon der Dämpfer wieder raus? Mit der Federkennlinie kann ich schon etwas anfangen. Aber mit dem Dämpfungsverhalten weniger. Das war mir dann am Ende zu kompliziert.
Ich hab halt a bisserl im Exel rumexperimentiert und im CAD die Bewegung simuliert. Da sah es eigentlich ganz gut aus. Bewegte sich in echt ohne Dämpfer und Laufrad auch ganz fein. Ursache ist aber wohl, das das untere Linkage sich nach oben bewegt und nach ca. 1/4 des Federwegs mit der Kettenstrebe in einer Flucht liegt und damit eine maximale Streckung bildet. Im weiteren Verlauf nimmt die Streckung wieder ab und es wird gleich wieder smoother. Das hatte ich nicht bedacht bzw. war mit das als Problem nicht bewusst.
Mit der neuen Version sollten beide Fehler ausgemerzt sein.
Stimmt das mit der Planaenderung auf Mullet hatte ich schon irgendwie wieder ganz verdraengt, klar das da dann noch Potential ist.

Ah alles klar. Ich/Wir hatten viel mit Linkage x3 rumprobiert, da sieht man eigentlich schonmal ganz gut wie sich Daempfer/Kinematik bewegt und kann auch Kraefte im Hinterbau sehen. Die Personal Edition kost da auch nicht die Welt und ist echt ihr Geld wert. Man muss das natuerlich immer wieder mit dem CAD gegenchecken was Kollisionen angeht aber fuer sowas ist das nicht verkehrt.
Falls ich dein Design da mal rein packen soll, meld dich mal per PN. Ich brauch dann nur Position der Drehpunkte zum Tretlager.

Aber generell mit der Prozess als Ziel sehen kenn ich gerade. Ich bastel aktuell an nem Telemetriesystem aber die Montage der Wegmesser am Rad macht mir grad irgendwie am meisten zu schaffen. Aber da lernt man auch mit jedem Versuch.
 
Mit der Panzer ähnlichen Versteifung des Sitzrohrs bin ich ehrlicherweise nicht zufrieden. Das stört die sonst so filligrane Optik des Bikes schon sehr. Aber das Rohr war schon so verletzt, da musste leider was hin. Ansonsten bliebe nur als Lösung das Sitzrohr komplett raus zu flexen und dort eine neue Konstruktion rein zu setzen (da hätte ich auch schon etwas schöneres im Kopf).

Da gebe ich dir 100% recht. Am schönsten wäre es, du würdest z.B. einen umfunktionierte Seatcollar (siehe Paragon) in der Mitte des Rohres oder nach unten hin auslaufen einlöten.

Somit könntest du den Rohrdurchmesser im Gestressten Beeich massiv (nach innen) aufdicken, ohne die filigrane Optik zu stören.

Einstecktiefe der Sattelstütze müsste halt geprüft werden.
 
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Die Rahmen-OP war gar nicht sooo schlimm. Die Poren noch mit weicherem Lot kaschieren. Dann gehts an den Aufbau der neuen Lagerpunkte - allerdings erst nach den Pfingstferien.
Unten habe ich das Rohr nicht am Tretlager sondern knapp darüber gekappt. Das hätte ich sonst nie sauber raus bekommen. Natürlich ist das innen verstärkt. Da steckt innen ein übriges, geschlitztes Stückerl vom Sattelrohr drinnen. Das habe ich vorher mit Silberlot benetzt. Quasi von innen gemufft. Von außen ist da noch ordentlich Lot reingelaufen. Das sollte also schon gut verbunden sein.

Wie es am Ende werden soll seht ihr anbei im CAD-Screenshot. Allerdings bastel ich noch einen massiveren Übergang zum Oberrohr - da kommt ein schönes Gusset in den Winkel. Vielleicht sogar oben und unten. Außerdem wird unter den 3-eckigen Blechen noch eine unsichtbare RIppe sitzen. Die seitlichen kleinen gekanteten Flügel dienen zur flächigeren Lot-Anbindung und bringen dank der Kantung zusätzliche Steifigkeit. Zusammen mit den erhöhte Querschnitt sollte das dann reichen.

Die Bleche sind aktuelle zum Lasern angefragt. Die Buchse drehe ich mir bei einem Kumpel in der Werkstatt. Wird scho. Und sieht doch gleich ganz anders aus.....

In diesem Sinne - never give up ;-)
 

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Das sieht doch schon wieder sauber aus! Doppeltes Gusset würde meiner Meinung besser als ein einzelnes Gusset aussehen, finde die Idee mit der 2. Versteifung nach oben gut! Mit Gussets wäre es auch ein eleganterer Übergang von dem filigranen vorderen Teil des Hauptrahmens zu der massiveren Anbindung des Hinterbaus.

Aber egal was es am Ende wird, schreib bitte weiter deine Berichte! Finde das total interessant!
 
Ich muss sagen, nach dem langen relaxten Urlaub und jetzt bei dem schönen Bike-Biergarten-Bade-Wetter komme ich grad nicht recht in den Bastel-Modus. Aber heute war ich fleißig:

Das Unterlager, das Gusset oben und die Versteifung auf dem oberen Lagerpunkt liegen im Moment nur auf dem Rahmen. Daher das Foto in anderer Positon ;-) Und die größeren Blech sind auch erst einmal nur geheftet. Aber so wird es am Ende aussehen. Das gefällt mir jetzt schon deutlich besser. Und ich glaube, wenn mal der Dämpfer drinnen ist, dann kommt auch etwas Filigranität zurück. Weil der ist ja deutlich dicker als das ganze Gedöns.

Unter den Rippen-Blech mit dem oberen Lagerpunkt verbergen sich darunter noch 3 weitere Rippen, welche das Biegemoment erhöhen und den Lagerpunkt nochmals halten. So sind es dann insgesamt 5 Rippen. Und damit mir auf der Vorderseite des oberen Lagerpunkts keine Naht reißt, lege ich eben noch ein Versteifungsblech drüber. Da bin ich nun ganz optimistisch, dass das hält.

Tatsächlich musste ich etwas grübeln, wie ich die Lagerpunkte nun sauber ausrichte. Letzlich viel mir dann meine Wasserwaage ein. Die hing da so am Regal rum, hehehe. Rahmen zur Waage aurichten. Achse in den Lagerpunkt stecken. Achslage mit Wasserwaage checken. Das ganz in 2 Richtungen. 1x zum Sitzrohr und 1x zum Oberrohr. Bingo.

Für heute mach ich Schluß. Es ist einfach das Wetter zu gut....
Außerdem möchte ich nun noch ein weicheres Lot besorgen für die langen Nähte und das Kleinzeug. Mit dem härteren verbrauche ich schon viel Sauerstoff, damit ich die Temperatur herbekomme. Aber für das was jetzt noch kommt - da habe ich eher viel flächiges - ist es besser mit einem weicherem Lot welches schon bei etwas niedrigerer Temperatur schöner läuft.
 

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Hi Radbastel- und Radsportgemeinde,

meine erste Probefahrt mit der angepassten Kinematik. Volltreffer! Nichts klappert. Kein Kettenkontakt. Keine Verhärtung mehr im Federwegsverlauf. Kaum Wippen bergauf. Fluffig auf dem Trail und bergab. Der Hammer! Es ist echt ein irres Gefühl, wenn dann alles tatsächlich so eintritt, wie man es sich ausgedacht hat. Gut der Weg dorthin, war jetzt bei mir auch nicht einfach. Hahaha.

Bin ich nun fertig? Natürlich nicht. Ein paar kleiner Anpassungen muss ich noch machen. Aber da der Rahmen jetzt raw ist, sind Änderungen kein Thema. Das kleinste Ritzel springt noch. An der B-Schraube kann ich nicht mehr viel machen. Ich denke, dass ich mit der Kurbel weiter raus und die Kettenlinie etwas anpassen muss. Aber wer soweit gekommen ist, für den sind das jetzt alles Peanuts 😉

Gewichtsmäßig ist es ungefähr gleich geblieben. Zwar ist mehr Blech drin. Dafür ist weniger Farbe drauf. Rahmen mit Dämpfer und Achse liegt bei 3,66 kg. Bike komplett unter 14,5 kg. Nicht schlecht für ein Stahl-Bike, oder?

Apropos raw. Die alte Farbe abzumachen hat mich gut 4 Stunden gekostet und war eine echte Schweinerei. Damit wurden auch ein paar Bläschen in den Lot-Nähten wieder sichtbar. Diese habe ich mit weichem Lot nachgelötet. Was den Stahl lokal verfärbt hat. Aber so bleibt es nun. Matter Klarlack drauf und gut. Mir gefällt es so jetzt richtig gut.

Passend zu meinem 30-jährigen MTB-Jubiläum kann ich jetzt endlich damit durch den Sommer flitzen.....

Gruß T aus R
 

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Hi Radbastel- und Radsportgemeinde,

meine erste Probefahrt mit der angepassten Kinematik. Volltreffer! Nichts klappert. Kein Kettenkontakt. Keine Verhärtung mehr im Federwegsverlauf. Kaum Wippen bergauf. Fluffig auf dem Trail und bergab. Der Hammer! Es ist echt ein irres Gefühl, wenn dann alles tatsächlich so eintritt, wie man es sich ausgedacht hat. Gut der Weg dorthin, war jetzt bei mir auch nicht einfach. Hahaha.

Bin ich nun fertig? Natürlich nicht. Ein paar kleiner Anpassungen muss ich noch machen. Aber da der Rahmen jetzt raw ist, sind Änderungen kein Thema. Das kleinste Ritzel springt noch. An der B-Schraube kann ich nicht mehr viel machen. Ich denke, dass ich mit der Kurbel weiter raus und die Kettenlinie etwas anpassen muss. Aber wer soweit gekommen ist, für den sind das jetzt alles Peanuts 😉

Gewichtsmäßig ist es ungefähr gleich geblieben. Zwar ist mehr Blech drin. Dafür ist weniger Farbe drauf. Rahmen mit Dämpfer und Achse liegt bei 3,66 kg. Bike komplett unter 14,5 kg. Nicht schlecht für ein Stahl-Bike, oder?

Apropos raw. Die alte Farbe abzumachen hat mich gut 4 Stunden gekostet und war eine echte Schweinerei. Damit wurden auch ein paar Bläschen in den Lot-Nähten wieder sichtbar. Diese habe ich mit weichem Lot nachgelötet. Was den Stahl lokal verfärbt hat. Aber so bleibt es nun. Matter Klarlack drauf und gut. Mir gefällt es so jetzt richtig gut.

Passend zu meinem 30-jährigen MTB-Jubiläum kann ich jetzt endlich damit durch den Sommer flitzen.....

Gruß T aus R
Total cool! Jetzt wird es Zeit für BdW oder? :D
 
Also zwischen Urlaub, Büro und Baden cruise ich tatsächlich auch mit meinem Bike durch die heimischen Wälder. Sau guad!!! Also auch das Bike ;-) Heute war ich noch schnell im Bayerischen Wald um auch was gröberes unter die Stollen zu nehmen. Als Härtetest quasi. Alles bestens.

Bergauf klettert das Rad 1A. Und bergab ist es super fluffig. Nur im Wiegetritt - da wippt es ordentlich. Das ist aber ok. Weil im Wiegetritt bin ich selten bzw. wenn dann nur kurz. Das ist auch logisch und wie folgt zu erklären:
Eigentlich ist die Kinematik bei mir gar kein VPP sondern eher ein Parallelgramm.
Der Kettenzug beim Tretten wirkt damit quer zur Bewegungsrichtung der Kinematik. Daher rührt sich da kaum etwas und das Ding geht straff nach vorne. Dazu noch der schöne steile Sitzwinkel und der Reach. Bingo. Einziger Wehrmutstropfen hierbei wird sein, dass die Lager auf der Kettenseite das wohl nicht ewig machen werden. Dann muss man sie halt mal tauschen....
Bergab dagegen kommen die Kräfte/Schläge von unten bzw. vorne unten. Das entspricht so ziemlich der Bewegungsrichtung von der Kinematik. Drum ist es hier recht fluffig. Dabei nähert sich beim EInfedern der Winkel zwischen Umlenkhebel und Dämpfer immer mehr den 90° an. Das macht die Kennlinie progressiv - was durch den Luftdämpfer noch unterstützt wird. Bingo bingo.
Beim Wiegetritt allerdings wirken die Kräfte auch von oben in Richtung der Bewegungsfreiheit der Kinematik. Das ist dann natürlich weniger effektiv. Vermutlich kann man einfach nicht immer alles haben ;-)

Zum aktuellen Farbkonzept: ich lass das jetzt die Saison mal so. Hier darf man alles sehen:
  • Bläschen in der Lötnaht
  • Unsauber verputzte Stellen
  • und auch rostige Flecken. Rostige Flecken??? Ja. Hatt schon mal wer in der Sonne matten Klarlack versprüht. Da sieht man echt kaum, wo man schon war und wo noch was fehlt. Und der Stahl macht nach ein paar Tagen keinen Hehl drauß, wo er nackig ist. Hahahaha
Kurz da wird nix vertuscht. Das ist mal einfach ehrlich ;-) (außerdem bin ich für etwas anderes grad zu faul).
Und ich kann den Rahmen damit auch etwas unter Beobachtung halten. Evtl. gibts dann nächstes Jahr ne neue Farbe drauf.

Ride on!
Grias T
 

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Hi Leute,
ich bin nun den ganzen Sommer über mit dem Bike unterwegs gewesen und es geht echt gut ab. Aber einige Dinge sind mir doch aufgefallen oder auf die Füße gefallen oder haben mir nicht gefallen. Und vieles davon kann ich an dem Rahmen einfach nicht mehr umbauen und zu einer 3ten Variante upgraden. Was soll ich sagen? Eigentlich hatte ich gedacht, dass mir das Teil so viel Nerven geraubt hätte und ich so etwas nie wieder machen würde. Aber Onkel Bob hatte recht. Es bleibt wohl nicht nur bei einem Bike ;-)
Wer wissen möchte, wie es weiter geht, kann das hier verfolgen:
Neues Projekt zur Version #3
Cheers T
 
Ach ja, ich hab natürlich gleich anfangs mal mit dem Neigungsmesser des Handy am kompletten Bike die Winkel gemessen. Theorie und Praxis waren selbstverständlich nicht gleich. Der Lenkwinkel war gemessen ein halbes Grad flacher als geplant. Aber ich dachte mir nix dabei, weil der Neigungsmesser wird eine Toleranz haben und der Boden war vielleicht auch nicht ganz im Wasser.
Neulich wollte ich die 140er Pike auf 150 aufbohren, weil ich im Nachhinein doch etwas mehr aus dem Bike rausholen wollte (obwohl ich die 140 tatsächlich noch nie ausgereizt hatte...).
Ich hatte die Pike gebraucht gekauft (das meiste Geld ging ja für die Fertigungsteile des Rahmens drauf...).
Serien-Nr bei Rockshox eingegeben und siehe da, es gibt für das Modell einen 150er Airshaft. Gleich bestellt. Das Ding kam ein paar Tage später ins Haus. Ich baue also den alten Airshaft aus und lege den neuen daneben. Ihr ahnt es schon - die beiden Airshaft sind gleich. Sogar die eingelaserte Nummer. Die Gabel war also bereits auf 150. Sachen gibts..... Ich habe das damals nicht nachgemessen und auch die Markierungen an der Seite nicht ganz so genau betrachtet. Ich behaupte mal, da wäre jeder drüber gestolpert. Möglicherweise hatte der Verkäufer selbst Gabel gebraucht erworben und das mit den 150 statt 140 gar nicht gewusst. Letztlich egal. Die Gabel ist einem Top zustand, geht sehr fein und hat meinen Wunsch-Airshaft schon drinnen :D Na, da lässt sich doch drauf aufbauen :lol:
 
Auch wenn ich etwas zu spät bin!
Meinen Senf möchte ich trotzdem dazugeben.
Hut ab vor der Arbeit und meiner Meinung nach ist das RAW finish das einzige dass das Bike als Farbe haben darf!
Bin mir sicher dass du zu jeder Naht oder Kratzer oder Bläschen oder sonst was eine Geschichte hat und das macht es doch zu etwas ganz besonderen!

Also auch für das neue Bike frohes Schaffen und gerne wieder in RAW 👍🏼
 
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