Mal ehrlich nach 10 Wochen muss man nicht mehr mit einer Nominierung zum BDW rechnen, oder?
Da denk ich mir, wer braucht das schon. Muss ja nicht alles auf die MTB-NEWS-Frontpage. Kann man auch so machen. Darum gibt es nun Textteile für ein potentielles BDW einfach hier im Thread ;-) Viel Spaß!
WIE IST ES ZU DEINEM BIKE GEKOMMEN?
- siehe vorausgegangene Einträge in diesem Thread ;-)
WORAUF HAST DU BEIM AUFBAU DEINES BIKES BESONDERS GEACHTET?
- siehe vorausgegangene Eintrage in diesem Thread...
WELCHEN EINSATZBEREICH HAT DAS BIKE?
- Trail / Allmountain würde ich sagen
WAS WIEGT DAS BIKE?
Es ist zwar nicht das wichtigste Kriterium. Aber neugierig war ich schon. Die Kofferwaage hat sich bei 14,2kg eingependelt. Nicht schlecht für ein Stahlbike, oder?
WAS IST DEIN PERSÖNLICHES HIGHLIGHT AN DEINEM BIKE DER WOCHE?
Der Rahmen natürlich. Da steckt schon viel Herzblut drin. Aber ich habe dabei auch viel gelernt. Wenn man dann am Schluss endlich drauf sitzt, damit fahren kann und das Ding auch noch abgeht, dann ist das der Wahnsinn!
WIE FÄHRT SICH DAS RAD?
Wie erhofft eigentlich. Ich war mir sehr unsicher, ob es mir nicht zu lange oder vorne zu hoch wäre. Ob es mir zu stelzig und zu wenig wendig wäre. Aber alles passt. Das ist echt unglaublich.
Dank des steilen Sitzwinkels von 76° und dem Reach von 475 geht es bergauf wirklich gut.
Bergab gibt die Länge Sicherheit ohne, dass das Bike dabei sperrig wirken würde. Auf dem Trial über Wurzeln bleibt es ruhig und leise.
Natürlich würde das Bike im direkten Vergleich einer renommierten Marke den Kürzeren ziehen. Darum gings auch gar nicht. Aber ich finde es fährt sich überraschend gut.
GEO-ECKDATEN
Federweg: vorne 140, hinten 135mm
Reifengröße: vorne 29, hinten 27,5
Lenkwinkel: 65°
Sitzwinkel: 76°
Reach: 475mm
Kettenstrebenlänge: 436mm
Steuerrohrlänge: 122mm
Sitzrohrlänge: 475mm
Tretlagerabsenkung: 37mm
WIE GEHTS MIT DEM BIKE WEITER?
Autschi. Da muss ich jetzt ein Geständnis ablegen. Ich muss tatsächlich nochmal an die Struktur ran und im Bereich der oberen Wippe das Sattelrohr deutlich verstärken. Es biegt anscheinend deutlich mehr durch als gedacht - trotz Gusset. Das hat leider zur Folge, dass sich am Sattelrohr rückseitig aufgrund Stauchung ein Wulst gebildet hat. Ist jetzt kein Weltuntergang. Kann man an Stahl ja nachbessern. Die Lackierung wird an dieser Stelle halt anders - leider. Das Gute ist, dass ich das jetzt sehe wo ich gerade am Konstruieren des Nachfolgers bin. Da kann man ja gleich vieles etwas besser machen.
Was ich sonst noch an einem neuen Rahmen verbessern täte - siehe Eintrag im Thread weiter oben.
WIE BIST DU ZUM MOUNTAINBIKE GEKOMMEN?
Hahaha, da habe ich eine Geschichte:
Ein Freund hatte sich 1993 ein MTB gekauft. Eigentlich nur um zum Biergarten zu fahren. Das Ding fand ich echt cool. Mit dem Fahrrad war ich schon immer gern unterwegs und ich war eh auf der Suche nach einer Möglichkeit um mich auszutoben.
Als ich noch in Oberbayern wohnte war ich Stammgast in einer Rosenheimer Rock-Diskothek. Stingray hieß die damals. Vielleicht kennt sie ja noch wer.
Jedenfalls gab es Mittwoch zu jedem Getränk ein Los. Um 1 Uhr in der Nacht war immer die Hauptverlosung. Man musste dann noch würfeln - um 1 Flasche Whisky oder den Jackpot. Tatsächlich habe ich den Jackpot gewonnen. Von den 1000 DM konnte ich noch 800 aus der Disco retten. Und diese 800 DM wurden mein erstes MTB. Ein Trek Singletrack 930. Stahlrahmen in schwarz., gebraucht, Cantilever
Bremsen, Paioli-Elastomer-Federgabel. 3x7 Gänge.
Ab dem Zeitpunkt war ich immer auf dem MTB - bis heute. Inzwischen hat sich aber mal echt viel getan ;-) Die Bikes von damals haben glücklicherweise nichts mehr mit den heutigen gemein.
Wieviel Bikes ich eigentlich schon so hatte.? Einige!
96 bin ich dann nach Regensburg gezogen. Da war die Community echt noch überschaubar. Die ersten Trails wurden von meinen Kumpels und mir gebaut. Mittlerweile machen das andere ;-) Mit einigen Bike-Kumpels von damals fahre ich heute noch regelmäßig.
MOUNTAINBIKE ALS LIFESTYLE / DIE INDUSTRIE - DEINE SICHT?
Die Bikes werden immer besser und potenter. Das ist Cool.
Ich persönlich mag keinen Motor und zu viel Elektronik am Bike und ich mag mich nicht um Akkus kümmern müssen. Ich will spontan los und nicht planen. Und solange die Beine das hergeben, wird sich da nix dran ändern. Aber wer es braucht, bitte schön. Kann jeder selbst entscheiden.
Zur Industrie - wir habe hier in Deutschland unzählige Firmen, welche gigantische Umsätze mit unserem Sport machen. Aber anders als bei den Autos haben wir Biker kaum eine Lobby. Mein Gefühl ist, dass die Industrie die Probleme bezgl. legalen Strecken oder Akzeptanz in der Gesellschaft gerne dem Konsumenten überlässt. Es ist schon ein Armutszeugnis, dass in unserem Absatz starken Land ausgerechnet eine Marke aus Übersee hier Initiative zeigt. Wo bleibt hier die Unterstützung von Radon,
Rose, Canyon, Cube und wie sie alle heißen? Ich würde mir echt wünschen, dass die sich hier für uns stark machen.
DU UND DIE INTERNET BIKE COMMUNITY – WANN UND WIE BIST DU ZU UNS GEKOMMEN UND WAS VERBINDEST DU MIT DER IBC?
Ui, das weiß ich schon gar nicht mehr. Anfangs um Leute zum Biken zu finden. Später um sich über Transalps zu informieren und auszutauschen.
Ich bin ja schon recht breit aufgestellt. Fahre auch Rennrad und mit dem Gravel mach ich ab und wann Touren mit dem Zelt. Aber meist greife ich schon zum MTB. Von dem her gucke ich tatsächlich die News regelmäßig und interessiere mich für die Reise- und Rennberichte und natürlich was es Neues auf dem Markt gibt – aber ohne dass ich immer alles gleich haben müsste. Die Kommentare verkneife ich mir aber in der Regel. Insgesamt bin ich da schon eher der Maulwurf...
Ride on und cheers!
T