Naja, ein neuer Weg muss zunächst einmal mit Zustimmung des Waldeigentümers angelegt werden. Das dürfte für die wenigsten Trails, die nicht als Wanderweg ausgeschildert sind, zutreffen. Zudem gibt es gewisse Genehmigungspflichten bei diversen Naturschutzbehörden, Forst etc. Zudem knüpfen sich auch diverse Haftungsfragen daran.
Im Taunus wurde das Befahren der Wege zunächst auch ausschließlich Fahrradfahrern untersagt, mit dem Argument, dass die Wege ohne Zustimmung des Eigentümers entstanden seien. Das Paradoxe dort war allerdings, dass einige dieser Wege auf offiziellen, u.U alten Wanderkarten verzeichnet waren oder teilweise auch mal beschildert waren. Es wurde dann mit Wildschutzzonen argumentiert und Beschilderungen verlegt. Wenn ich mich recht erinnere, gilt das Verbot mittlerweile für alle, nachdem die Zäune wieder aufgebaut wurden und mit massig Totholz verstärkt wurden wird da auch kein Wanderer mehr lang wollen. Zeitweise wurde wohl auch kontrolliert und Bußgelder wurden verhängt.
Am Kamm wurde wahrscheinlich versäumt den Dialog mit den Forstbehörden zu suchen. Da die Traildichte über die vergangenen Jahre ja relativ stabil blieb, wurde dieser Status Quo vom Forst wohl geduldet. In den letzten 1-2 Jahren sind aber am und um den Kamm der ein oder andere Trail hinzugekommen, was den Forst dann anscheinend zum Handeln bewogen hat.
Ich finde diese Entwicklung sehr bedauerlich, zumal das sicherlich nicht das Ende der Fahnenstange ist. Schilder aufzustellen ist das eine aber hält sich die Mehrzahl der Biker daran?
Die Frage ist doch auch, was der Forst damit bezwecken möchte. Ich hatte bislang immer das Gefühl, dass das Miteinander zwischen Wanderern und Bikern am Hahnenkamm sehr gut funktioniert. Zumindest war es die letzten Jahre, als ich dort noch mehrmals in der Woche biken war, noch so. Entweder weichen die Biker nun verstärkt auf die offiziellen Wanderwege aus, was das Konfliktpotenzial mit den Wanderern merklich erhöhen wird oder sie weichen auf andere Gebiete aus. Das wird den Wirt am Kamm nicht erfreuen. Oder sie fahren einfach weiter, was den Forst, sofern er konsequent bliebe, zu weiteren Handlungen (Zäune, Kontrollen, Bußgelder) zwingen würde.
Zwar wohne ich nicht mehr in der unmittelbaren Umgebung, komme aber hin und wieder sehr gerne zum biken dort hin und fände es sehr schade, wenn es zukünftig nicht mehr möglich wäre. Ohne Dialog mit den Forstbehörden wird es aber wahrscheinlich nicht zu einer Lösung kommen. Hier wären Vereine wie die DIMB gefragt, die als zentrale Interessensvertreter die Standpunkte der Biker vertreten können.