Oke, also wenn es zum Kontext zu Kohlern steht, dann bist du der Meinung, das die Landschaft und der Wegecharakter dort jetzt genauso aussehen würde, auch wenn dort keine Räder so gefahren wären wie Räder dort gefahren werden, sprich dort nur gewandert worden wäre?
Das würde ich eher als Donald Trumpomanie ansehen.
G.
Meine Güte ist das billig, wie Du das jetzt wieder zu mir zurück wirfst. Im Kindergarten haben wir auch immer "Spiegel, Spiegel!" gerufen.
Hab ich doch so nicht gesagt. Ich sag aber, dass es nicht weit weg davon wäre. Sicher leisten Radreifen und Wanderstiefel einen kleinen Beitrag zur Erosion, und haben teils auch spezifische Erscheinungsbilder. Man muss aber dazusagen, dass Erosion Abtragung bedeutet. Das ist grundverschieden von Reifenspuren oder Fussabdrücke hinterlassen, oder dass Wege sich an Schlammlöchern durch Vegetationsverlust verbreitern (was übrigens durch alle Waldbenutzer ausgelöst wird, nicht nur durch Biker).
Wer nur ein geologisches Buch über die Alpen aufmacht, der weiss, dass 99.9% der Erosion natürlich auftreten. Oder will hier jemand irgendeine Bevölkerungsgruppe für 100 Mio Tonnen Gesteinstransport jährlich verantwortlich machen? Darüber hinaus bedeutet Erosion auch nichts Schlechtes für die Natur, sie ist eben ein natürlicher Prozess. Ohne Erosion wäre unser Planet längst nicht so wie er jetzt ist, denn z.B. Täler gäbe es dann gar nicht erst.
Und mit diesem Wissen zurück zu den Trails: Wenn sich jemand über Erosion auf einem Weg aufregt, dann kann er sich nur darüber aufregen, dass der Weg nicht mehr so aussieht wie vorher. Als Konsequenz wäre es logisch, sich dann bei den Verantwortlichen zu beschweren, dass der Weg doch bitte in Stand gehalten werden möge.
Aber dem Planeten Erde oder der Natur ist das völlig wurscht, ob jetzt gerade 10kg Gestein mehr oder weniger unten im Tal liegen. Es wäre also komisch sich darüber aufzuregen, dass ein Naturschaden entstanden wäre.
Noch deutlicher machts hoffentlich dieser Vergleich: Dann müsste jede Harvesterspur mitten durch den Wald den Natursupergau darstellen, weil dadurch langgewachsene, unangestastete Böden geöffnet und der Erosion preisgegeben werden. Aber da kräht kein Hahn danach, obwohls tagtäglich passiert. Diesen Widerspruch muss man als denkender Mensch doch sehen können, oder?
Wahre Erosionsschäden werden a) durch Flächen-Abholzung, und b) durch vermehrte Regenfälle erzeugt. Vorgänge im großen Maßstab, die Solifluktion und Hanginstabilität auslösen können (was auch hier nur den Lebensraum der Menschheit betrifft, der Natur wär das immer noch wurscht).
Wenn man fachlich korrekt argumentiert (also nicht polemisch, politisch oder populistisch), zieht Erosion nie und nimmer gegen die Bikenutzung eines Trails.