Hallo,
Anstelle in der Rubrik "Bilder aus dem Odenwald" stelle ich sinnigerweise mal hier meine Bilder mit Anmerkungen ein.
http://www.mtb-geo-naturpark.de/index.php/rundstrecken/gross-heubach-gh1
Ich habe diesen Thread gelesen, und stimme meinen Vorrednern teilweise zu, doch in anderen Punkten habe ich andere Erfahrungen und Meinungen. Wie fast alle nördlichen Strecken (Ei1 ausgenommen), also Mö1, Am1, Mil1 und Co1 zählt auch die GH1 zu den konditionell und technisch anspruchsvollsten Strecken, Stand April 2017. Ein Kompliment an die Streckenpaten für ihre Arbeit. Meine Kritik richtet sich allerdings gegen eine stellenweise mangelhafte und irreführende Beschilderung. So hatte ich deshalb bei der Erstbefahrung letztlich über 1200hm und 35 Km abgespult, da ich mich mehrmals verfuhr. Ich war ohne GPS unterwegs.
Das Hinweisschild steht in der Nähe des Campingplatzes am Main von Groß Heubach am Ende der Mainstraße gegenüber einem Kinderspielplatz.
Hier beginnt und endet die Tour, die einen Anfangs etwas verwinkelt, doch gut ausgeschildert durch Groß Heubach führt.
Im Bereich "Sandheide" nahe des Sportplatzes des TSV Groß Heubach, beginnt der erste Trail, der Stationen-Trail, bergauf und konditionell fordernd. An dieser Stelle kommt man auch viel später wieder über den Döhner-Trail herunter. Ab hier kann man dann auch entscheiden, ob man auch die zweite Schleife fährt, die bis auf wenige kurze knackige Trails, überwiegend auf Forststraßen und normalen Straßen entlang führt.
Der Stationen-Trail, der zum Kloster Engelberg führt. Es ist steiler, als es hier aussieht.
Das Kloster Engelberg. Ich besuchte es nicht, da ich samstags und sonntags dort fuhr. Der Parkplatz war voll und es ging zu wie in einer Fußgängerzone.
Auch nach dem Kloster Engelberg geht es weiter bergauf, bergauf bergauf, bis man auf den Eselsweg-Trail trifft. An dieser Stelle wird dem aufmerksamen Fahrer diese Rampe auffallen. Ja, da kreuzt man später wieder die Strecke auf dem dann so benannten S-H Trail. Der Eselsweg-Trail ist ein angehmer, einfacher Singletrail...
...der dann auf den Hunnensteintrail trifft. Eine echte Herausforderung. Mal eben, mal leicht bergan und bergab stolpert oder balanciert man (je nach Streckenkenntnis und Skills) zwischen den Steinen hindurch. Respekt, wer es hier bei der Erstbefahrung ohne Pedalberührung und Fuß absetzen schafft. Der Hunnensteintrail ist definitiv anspruchsvoll und hat es in sich. Dieser geht dann in den S-H-Trail über, dessen Rampe ja im Bild vorher zu sehen ist. Der S-H-Trail geht nur downhill und erfordert ebenfalls an Schlüsselstellen Fahrtechnik.
Weiter geht es bergab in den Steinbruch-Trail.
Und im Steinbruchtrail hatte ich mein erstes Beschilderungsproblem. Dreidimensional, in der Realität, und zudem noch irritiert durch die an der Strecke zu findenen gelben Pfeile, fuhr ich die "alte" Strecke rechts entlang, und im Anschluss erst mal eine Weile bergauf, bis ich irgendwo mitten im Wald an einer Wegekreuzung immer noch kein GH1 Schild entdeckte. So fuhr ich wieder zurück, und fuhr links runter. Wäre ich auf der "alten" Strecke am Feldrand gleich links auf den Feldweg abgebogen, wäre ich nach 100 Metern wieder auf der GH1 gewesen. An der Stelle im Bild wünschte ich mir eine eindeutigere Beschilderung, vielleicht durch ein zweites Schild, einige Meter weiter.
Aussicht in das Maintal. Am Ende dieses Feldweges kam mein zweiter Verfahrer. Der Feldweg mündet auf eine Kreuzung, an der der Richtungspfeil für mich halbrechts bergauf bedeutete. Tatsächlich muss man jedoch steil rechts, die Teerstraße bergauf. Auch hier wäre ein weiteres Schild auf der richtigen Strecke nicht verkehrt. Der Teerweg führt bergauf auf eine Forststraße, die weiter bergauf auf einen Grenzweg führt, der an seinen weiß markierten Grenzsteinen zu erkennen ist. Durch den Wald hat man einen herrlichen Blick ins Maintal. Diesen Blick wird sicherlich fast Jeder mal bei einer Verschnaufpause genießen, denn jener Grenzweg ist eine Rampe mit stellenweise über 20% Steigung. Konditionell ist dieser Anstieg nochmal fordernder als der erste Anstieg zum Eselsweg-Trail. Oben angekommen kommt der Saustall-Trail. Er mündet auf eine breite Forststraße, die man dann eine Weile befährt, bis man auf den Döhner-Trail trifft.
Zügig geht es den Döhner-Trail hinunter. Und auch hier fehlt ein Schild. So fuhr ich der breiteren Spur nach, weiter bergab, bis ich auf einer Kirrung landete. Also wieder zurück, bergauf. Da entdeckte ich dann auch, sehr unscheinbar, den weiteren Wegeverlauf des Döhner-Trails.
Der zweite Abschnitt des Döhner-Trails ist durch Forstarbeiten etwas "verwildert" doch fahrbar. Und auch an dieser Stelle fehlt der Hinweis, wo es lang geht. Hätten geradeaus nicht die abzurückenden Stämme den Weg versperrt, ich wäre geradeaus gefahren, und abermals falsch. Der Döhner-Trail endet dann an ebenjener "Sandheide". Hier beginnt nun die zweite Schleife der Route GH1.
Deutlich entspannter fährt man nun über moderat ansteigende Wege und Straßen auf die Höhen des Spessarts. Immer wieder bieten sich weitläufige Aussichten auf die Landschaft.
Man vom kommt vom Klotzenhof hinauf auch an einem Motocross Gelände vorbei. Interessant fand ich es da mal kurz beim Üben zuzuschauen. Weiter geht es dann zum Roßhof.
Nach dem Roßhof verfuhr ich mich ein weiteres Mal. Auch hier ist es so, dass man real, dreidimensional, die Beschilderung anders wahrnimmt. Ich fuhr folglich kilometerlang rechts hinauf, bis irgendwann ein Abzweig auftauchte, an dem kein GH1 Schild war. Also zurück links hinunter und der Beschilderung zum Busigberg und dem letzten Trail, dem Klingen-Trail, folgend. Auf der langen Zufahrt zum Klingen-Trail hielte ich ein weiteres GH1 Schild für sinnvoll, damit man weiß, dass man auf dem richtigen Weg ist. Leider habe ich es verpasst vom Klingen-Trail ein Bild zu machen. Der Klingen-Trail hat es nochmal in sich. Wie ein Vorschreiber erwähnte, halte ich am Traileingang einen Gefahrenhinweis für sinnvoll.
Nach abermaliger Durchfahrt von Groß-Heubach kommt man über eine Treppenabfahrt hinunter an den Main. Der Weg führt durch einen Campingplatz zurück zum Ausgangspunkt. Nachdem ich bei der zweiten Befahrung wusste, was auf mich zukommt, und wo es lang geht, finde ich, dass die Strecke durchaus auf Augenhöhe mit bsp. MIL1 und AM1 liegt, die ich ja gerade in der Woche davor beim Saisonopening der Miltenberger mit befahren habe. Die Strecke ist definitiv nichts für Mountainbiker die nur gelegentlich fahren, oder nur überwiegend konditionell orientiert sind. Fahrtechnik ist zwingend notwendig. Alles in Allem eine gelungene, anspruchsvolle Strecke... ...bis auf die beschriebenen Beschilderungsmängel.