Bericht "Biken MIT Familie": dieses mal Weinstraße Etsch- und Sarchetal

grothauu

seit 1969 Dreirad
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19. April 2007
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2
Ort
Amberg (Opf.)
Dieser Bericht ist vor allem für XC-fahrende Familienväter mit bikenden Kindern und Frauen gedacht und soll auch meine Erfahrungen über die Art und Weise, wie wir unser Hobby mit Frau und Kind ausüben können wieder geben.

Letztes Jahr waren wir zu viert (zwei Kinder 12/14) auf einer Transalp durch Richtung Dolomiten auf der Sattelbergalm zu Gast. Der Wirt meinte, wir seinen die erste "vollständige" Familie, die bei ihm auf einer TA durchkommen ist - und der Mann sieht am Brennergrenzkamm sicher viele Alpencrosser.

Meiner Ansicht nach liegt das daran, dass wir, die bikenden Männer die Routen einfach zu lang und zu stressig trimmen und Spaß und Natur zu kurz kommen. Dass es auch anders geht und man die Familie wirklich gut in das Bikehobby integrieren kann, soll unsere diesjährige Ostertour zeigen. Kurze Etappen, viel Pausen und noch mehr Cafes haben dazu geführt, dass Frau und Kids jetzt auch Pfinsgten gerne wieder aufs Rad steigen. Da verzichte ich gerne auch mal auf den Turbotrail und die Extrahöhenmeter, die mich reizen würden. Nicht immer haben die Kinder Lust sich täglich 1200Hm zu schinden.


Bild: letzte Woche im Sarchetal

Die Tour startet in Bozen und führte über Radwege und längere, aber gut zu fahrende Trailabschhnitte durch bekannte Orte an der Weinstraße wie Kaltern, Tramin, Kurtatsch. Im Etschtal wird Strecke gemacht bis Trient und von dort auf kleinen asphaltierten Straßen in das Sarchetal gewechselt. Die fahrtechnische Schwierigkeit liegt durchweg bei S0 S1. Es gibt einige flowige Passagen und schmale Trails. Wir haben die Tour als Saisonauftakt in den Osterferien gemacht und am Gardasee noch ein paar Tage verlängert. Warum immer gleich mit dem Auto bis an den Lago? Da wir es besonders erholsam und stressfrei gestalten wollten, haben wir die Etappen so gelegt, dass wir selbst mit viel Pausen bereits am frühen Nachmittag in den Quartieren waren und lieber vor Ort noch etwas unternommen haben. Das waren wirklich super Ostern und alle hatten was davon. Da lassen sich dann je nach Lust und Laune noch Kringel ziehen. Von Arco aus sind wir dann noch gemütlich die Ponale/Ledro und andere Runden bei bestem Wetter und kaum Gegenverkehr gefahren. Und wenn wir die nächste TA fahren ist allen klar, dass wir uns ein paar Tage schinden müssen. Zweimal haben sie es schon bewiesen.

Die Tour habe ich für Interessierte bei gps-tour.info eingestellt:

http://www.gps-tour.info/de/touren/detail.54019.html

Meine Meinung: Die ganze Familie kann Spaß beim Biken haben wenn man die Touren richtig wählt. Das fordert Selbstbeherrschung. Der gemeinsame Spaß und die vielen gemeinsamen Erinnerungen sind es aber mehr als Wert, auf die tollste Forumsabfahrt mit vorgelagerter 2-stündiger Tragepassage zu verzichten. Wenn wir inzwischen nach Italien fahren, gibt es zu vielen Orten, Wegen und Bergen schon eine gemeinsame Bikegeschichte...

 
Zuletzt bearbeitet:
Schön zu hören, dass auch solche Menschen hier unterwegs sind! Ab in ein paar Jahren wird das für mich auch interessant (Termin ist im August). Der Link ist auf jeden Fall abgespeichert.
 
Schön zu hören, dass auch solche Menschen hier unterwegs sind!

Naja, das (Fahrrad)Leben hört ja nicht auf, bloß weil man Kind(er) hat. Man muss sich erstmal ein bisschen einschränken, aber dann kann man wieder (fast) alles machen.

(Termin ist im August).

Da drücke ich mal die Daumen! Hier gibts auch ein spezielles Unterforum zum Thema Biken mit Kindern.
 
Hier gibts auch ein spezielles Unterforum zum Thema Biken mit Kindern.

Wo gibt es das denn?

Uns interessieren zur Zeit AX-Route mit Kinderanhänger. Wird nächstes Jahr interessant für uns, unsere Tochter ist dann 18 Monate alt. Zur Zeit gewöhnen wir sie an den Kinderanhänger (chariot cougar mit Baby-Hängematte). Im Sommer geht es dann auf einen Campingplatz in den Dolomiten, wo wir Touren mit dem Anhänger zB auf die Seiseralm fahren können und ggfs. auch die Möglichkeit zur schnellen Umkehr haben. An Pausentagen werde ich mir selbst dann mal eine Auszeit nehmen und Klassiker-Runden dort fahren.

Wie man sieht, braucht man auf sein Hobby nicht verzichten.
 
Er meint wahrscheins das Unterforum "Kinderräder", da werden alle Themen, die mit Biken und nachwuchs zu tun haben beackert.

Mit Chariot würd ich mal die Via Claudia Augusta anschaun, ist zwar eher Radwandern, aber mit Anhänger sicher auch konditionell nicht ohne. Technisches geht dann sowieso nicht so sonderlich gut.

Zum einschränken: Doppelbelastung, weil meine Frau auch gerne viel fährt (Kommentar zum Raabfall: " Da wär ich ja schwanger noch drüberkommen, wo der Klappspaten sich hinbrezelt!") und daher werden wir uns am Anfang wohl einen Zeitplan machen müssen, wer wann Kind und wer Bike hat. Mit Hänger ab ca. 1/2 Jahr auf jeden Fall Forstautobahn und Tempo/Kondition bolzen.
Bis dann der Nachwuchs selber fahren will (oder keine Bikes mehr sehen kann).
 
@grothauu:

Interessantes Projekt das Mut macht :daumen:

Hattest Du einen Plan B falls eines der Kinder bergan einbricht oder bergab verweigert?

Kollektivschieben? Hundeleine? Oder gar generelles Abschleppen berghoch um die Motivation hochzuhalten :D

Wie hast Du das Gepäck transportiert?
 
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