Betreten von Kuhweiden

Ich wiederhole mich gerne:
Schön hier nachzuverfolgen - Das Urteil ist ein Spielfeld für die Buchstaben-Juristen - richtig austoben können Sie sich damit...
Mir sind deshalb Stammtisch Parolen lieber, als solche Spitzfindigkeiten, wo der gesunde Menschenverstand auf der Strecke bleibt.

Sehr passend im übrigen, da es auch ein Österreicher war, der in den 30ern angetreten ist, die Ordnung der "Buchstaben-Juristen" gegen eine des gesunden Volksempfindens zu ersetzen.
 
Sehr passend im übrigen, da es auch ein Österreicher war, der in den 30ern angetreten ist, die Ordnung der "Buchstaben-Juristen" gegen eine des gesunden Volksempfindens zu ersetzen.
Ja, mir ist es auch lieber, Buchstaben-Juristen kontrollieren die Machwerke von nach gesundem Volksempfinden regierenden Politikern, sonst bleiben uns dauerhaft
- offensichtlich verfassungswidrige Wahlgesetze in Deutschland (Freiheit und Gleichheit der Wahl nicht mehr gewährt),
- ein Netzwerkdurchsetzungsgesetz, für dessen Verabschiedung noch nicht einmal die formellen Voraussetzungen vorlagen (zu geringe Zahl Abgeordnete im Bundestag) und dem der wissenschaftliche Dienst des Bundestages schon vor Inkrafttreten die Verfassungswidrigkeit bescheinigt hat,
-...

Etwas gesunder Menschenverstand wäre allerdings manchmal auch bei juristischer Herangehensweise an Sachverhalte sinnvoll, insbesondere auch bei Juristen in höheren Positionen. Da hat man manchmal den Eindruck, man ziehe sich die Hose mit der Beißzange an...
 
Ein paar Hinweise zum Ort des Geschehens.

Soweit es sich aus den Angaben recherchieren lässt hat sich der Vorfall in der Nähe (ca 200m entfernt) der Pinnisalm zugetragen.
https://goo.gl/maps/1fbHDyXc2d12
Das ist ziemlich weit hinten im Tal. Es gibt dort aber eine bewirtschaftet Alm, mit 200 Sitzplätzen, die ein beliebtes Ausflugziel ist und zu der ein Pendelverkehr mit Taxis besteht.

Hier ein paar Bilder von der Almwirtschaft und dem Weg im Tal.
https://www.almenrausch.at/touren/suchergebnisse/tourdetails/tour/pinnisalm-1560-m124.html
(Die Pinnisalm sind die letzten zwei Bilder mit der einzelnen Fahne vor dem Haus)

Schon vor Jahren wurden Hinweisschilder aufgestellt um vor der Gefahr zu warnen. Die Gefahrenlage war also nicht unbekannt.
https://www.krone.at/572053

Allein aus den Bildern ist natürlich schwer zu erfassen, wie das Geschehen dort vor Ort ist.

Wenn das Gericht in diesem speziellen Fall zu dem Urteil gekommen ist, dass diese Stelle so hoch frequentiert ist, dass ein Zaun o.ä. sinnvoll gewesen wäre, dann wird dass nicht ganz grundlos gewesen sein. Davon ist sicherlich nicht abzuleiten, dass ab jetzt auf allen Almen Zäune notwendig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon vor Jahren wurden Hinweisschilder aufgestellt um vor der Gefahr zu warnen. Die Gefahrenlage war also nicht unbekannt.
Wie ich das verstanden habe, sind die Schilder Empfehlungen vom Bauernverband oder so um sich abzusichern. Hat aber nichts damit zu tun, dass die Gefahrenlage so genau an dieser Stelle bekannt war.

Aus dem Fernsehbericht geht hervor, dass dem Lw daraus ein Strick gedreht wurde, dass er NACH dem Unglück an dieser Stelle einen Zaun aufstellte und man ihn damit unterstellte, dass er den auch schon vorher aufstellen hätte können. Das würde aber voraussetzen, dass man die Gefahr genau an dieser Stelle hätte vorausahnen müssen können.
 
In einem Bericht wurde beiläufig erwähnt, daß es scheinbar schon vorher "Probleme" (diese wurden nicht näher ausgeführt) gab, also nicht der Vorfall mit den Hunden kurz vor dem Unfall.
 
Welch Überraschung.
Mensch drängt in den Lebensraum der Tiere und der Natur ein; und wundert sich dann, wenn etwas "schief läuft/geht" :rolleyes:.
 
Welch Überraschung.
Mensch drängt in den Lebensraum der Tiere und der Natur ein; und wundert sich dann, wenn etwas "schief läuft/geht" :rolleyes:.
Ich behaupte mal, der Lebensraum von Weidevieh überschneidet sich meist recht stark mit dem der Menschen. Oder war das Vieh schon immer dort auf der Weide und wurde nur zufällig von dem Bauern eingezäunt?
 
Wenn das Gericht in diesem speziellen Fall zu dem Urteil gekommen ist, dass diese Stelle so hoch frequentiert ist, dass ein Zaun o.ä. sinnvoll gewesen wäre, dann wird dass nicht ganz grundlos gewesen sein. Davon ist sicherlich nicht abzuleiten, dass ab jetzt auf allen Almen Zäune notwendig sind.

Daraus ist aber ebensowenig abzuleiten, auf welchen Almen definitiv KEINE Zäune erforderlich sind. Das wird endgültig erst ein Gericht klären, wenn etwas passiert ist.

Die Almbauern stehen somit vor der Entscheidung
A) Alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass es gut geht
B) Weiden einzäunen und Wege sperren
C) Almwirtschaft aufgeben

Wie hilflos das Gericht bei der Gefährdungsbeurteilung ist, zeigt ja der Umstand, dass dem Bauern angelastet wird, er habe NACH dem Unfall die Weide eingezäunt (wird wie ein Schuldeingeständnis behandelt). Nach dieser Logik hätte er vorher auch keine Warnschilder aufstellen dürfen...

Man kann nur hoffen, dass die nächste Instanz hier Klarheit schafft. Z. B. bei Herden mit Mütterkühen und Kälbern immer einzäunen und keine Wege hindurch, ansonsten Betreten AUF EIGENE GEFAHR.
 
Das wirklich Problematische an dem innsbrucker Urteil ist doch die Höhe des Schmerzengeldes von fast einer halben Million Euro. Da muß man doch hoffen, daß dies keine Schule macht sonst haben wir bald amerikanische Verhältnisse. Wenn die Frau durch den Unfall den Rest ihres Lebens an den Rollstuhl oder ins Bett gefesselt worden wäre hätte ich die Höhe des Schmerzensgeldes noch verstanden. Aber für die Angehörigen? Kann man den Verlust eines Menschen mit Geld ausgleichen? Ansonsten wäre der Unfall bei einer überschaubaren Höhe des Schmerzensgeldes ein zwar tragischer aber für Versicherungen normaler Haftpflichtfall.
 
Haltet mal den Ball flach. Die Tiroler werden euch nicht aussperren. Die leben von der Almwirtschaft und Tourismus. Vielleicht gibt es das ein oder andere weitere Verbotsschild. Genügend stehen in Tirol eh schon rum. Und daher fahre ich schon lange nicht mir in Tirol zum Biken.
Wie geht es euch damit? Wer fährt nach Tirol zum Biken und wie oft ?
 
das grosse problem ist, den - wie sag ichs ohne wen zu beleidigen - mit durch- bzw unterdurchschnittlichen lese- und verständniskompetenzen ausgestatteten mitmenschen die entscheidungsgründe des gerichts näherzubringen.

das gelingt nicht. das prallt an einer wand der empörung, empathielosigkeit und unverständnis bzw des nicht-verstehen-wollens in kombination mit den oben erwähnten kompetenzmängeln ab.

egal, wo ichs versuche, jedes gespräch mit landwirten, aber auch bergkameraden und bikefreunden, nachbarn, udgl. läuft gleich ab.
es hilft nicht, die hören nicht zu, es kommt schon beim ersten halbsatz ein "aber", ein einruf "eigenverantwortung", wenns gut hergeht, oder "selber schuld", "hund"...
manchmal kommt mir vor als würde ich gegen wände reden, gegen wände der dumpfheit.

unsere rechtssprechung basiert nicht auf /unser rechtsbestand ist kein case-law. wie in den oben angeführten artikeln der etwas "qualitätsvolleren" presse dargestellt, hat sich das gericht wie immer in solchen fällen die umstände des einzelfalles sehr genau angesehen und in einer abwägung der interessen entschieden.
es gibt gesetze, auch auf der alm.

und, was heute in unserer empörungsgesellschaft ja anscheinend nicht mehr vorhanden ist, urteile sind (zumindest in letzter instanz hinzunehmen, also warten wir ab).
so wie bei einer fussball-wm alle teamchef/bundestrainer sind, haben wir in AT jetzt 9 mio höchstrichter - super...

lasst bitte jene leute recht sprechen, die das können.

ansonsten können wir ja wieder mal den mob ranlassen, und mit zb bücherverbrennung anfangen.
 
Meine Hunde und Bikes waren nie angeleint. Probleme gab es weder mit Wild- oder Weidetieren, noch mit unangeleinten Reitpferden. Liegt wohl doch mehr an der eigenen Gefahreneinschätzung und angepaßter Verhaltensweise.:ka:

Als Kind, in nahen Kontakt zur Land- und Viehwirtschaft, lernt man halt, daß Haustiere aus Wildtieren gezüchtet wurden, und das Wilde eben auch heute ab zu mal zum Vorschein kommen kann. Stadtkinder, die bestenfalls den Streichelzoo - was ein hanebüchener Unfug - kennen, sind da ziemlich im Nachteil. Beginnt ja schon damit, daß sie eine Schwarz-Bunte gar nicht als Kuh erkennen.
 
Das Kuh-Urteil beschäftigt auch das benachbarte Ausland.
Der von der CSU (Regierungspartei in Bayern; konservativ) herausgegebene Bayernkurier bringt einen sachlichen Bericht:
Berge ohne Zäune

Dafür gibt es bei der ansonsten eigentlich recht guten Sendung Quer wieder einmal einen eher deutlich unterdurchschnittlichen Beitrag mit den passenden Youtube-Kommentaren bar jeder Sach- und Rechtskenntnis - sind wir Mountainbiker aber schon gewohnt.

Auch ansonsten findet sich in 90 % der Berichten Interessenpolitik, die weder den Landwirten noch den Touristen helfen wird - der Versicherungswirtschaft vielleicht.

Eine schöne Ausnahme:
http://www.mieming-transparent.at
Das Kuh-Urteil - eine differenzierte Betrachtung

Mountainbike-Video mit Kühen
 
Zuletzt bearbeitet:
Opflsoft beschde!

das grosse problem ist, den - wie sag ichs ohne wen zu beleidigen - mit durch- bzw unterdurchschnittlichen lese- und verständniskompetenzen ausgestatteten mitmenschen die entscheidungsgründe des gerichts näherzubringen.

das gelingt nicht. das prallt an einer wand der empörung, empathielosigkeit und unverständnis bzw des nicht-verstehen-wollens in kombination mit den oben erwähnten kompetenzmängeln ab.

egal, wo ichs versuche, jedes gespräch mit landwirten, aber auch bergkameraden und bikefreunden, nachbarn, udgl. läuft gleich ab.
es hilft nicht, die hören nicht zu, es kommt schon beim ersten halbsatz ein "aber", ein einruf "eigenverantwortung", wenns gut hergeht, oder "selber schuld", "hund"...
manchmal kommt mir vor als würde ich gegen wände reden, gegen wände der dumpfheit.

unsere rechtssprechung basiert nicht auf /unser rechtsbestand ist kein case-law. wie in den oben angeführten artikeln der etwas "qualitätsvolleren" presse dargestellt, hat sich das gericht wie immer in solchen fällen die umstände des einzelfalles sehr genau angesehen und in einer abwägung der interessen entschieden.
es gibt gesetze, auch auf der alm.

und, was heute in unserer empörungsgesellschaft ja anscheinend nicht mehr vorhanden ist, urteile sind (zumindest in letzter instanz hinzunehmen, also warten wir ab).
so wie bei einer fussball-wm alle teamchef/bundestrainer sind, haben wir in AT jetzt 9 mio höchstrichter - super...

lasst bitte jene leute recht sprechen, die das können.

ansonsten können wir ja wieder mal den mob ranlassen, und mit zb bücherverbrennung anfangen.
Universitäten sind noch die letzten Reste der mittelalterlichen Zünfte, interpretiere ich das richtig!? :confused:
 
Zurück
Oben Unten