Bike-Bravos und Advertorials

HansGuenther

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Nach einigen interessanten Beiträgen im Forum bzgl. der Produktvorstellungen von YT und einem noch interessanteren Post über Verflechtungen zwischen Journalisten und Industrie zum Artikel Test-Manifest wollte ich euch dies nicht vorenthalten. Ein "Journalist" hat den Pressetext von YT leicht umformuliert, englische Wörter ins Deutsche übersetzt und umgekehrt und etwas die Satzstellung verändert; überwiegend aber 1 zu 1 kopiert. An keiner Stelle wird etwas über Werbung oder Pressetext gesagt. Wer Spaß daran hat, kann beide Texte vergleichen.
Hier die Links:
Der Original-Text direkt von YT:
http://www.yt-industries.com/world-of-yt/yt-blog/neues-jahr-neue-bikes-neuer-look-range-2016
Der kopierte Text von mtb-news (mit Hinweis, dass er von YT stammt)
http://www.mtb-news.de/news/2016/01/11/yt-industries-2016-tues-capra/
Der leicht umgeformte aber überwiegend kopierte Text als "Artikel" von Stefan Loibl bei BIKE
http://www.bike-magazin.de/mtb_news/mtb_neuheiten/neuheiten-2016-yt-capra-carbon-+-tues/a29995.html
 
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Vielleicht war mein Ausgangspost etwas unübersichtlich. Bei mtb-news wird darauf hingewiesen, dass der Text von YT stammt und der Text 1 zu 1 kopiert, soweit ja gängig und zulässig. Es ging mir eher um die BIKE, die den Text leicht abgeändert aber praktisch kopiert hat, ohne einen Hinweis auf den YT-Pressetext. Copyright-Hinweise kann ich nur bei den Bildern ausmachen, beim Text nicht.
 
Das ist aber in der Tat völlig normal. Unternehmen veröffentlichen Pressemitteilungen und hoffen, dass die Medien diese aufgreifen. Ob wörtlich oder abgeändert, liegt im Ermessen der Medien.
 
Und? Ist ja jetzt auch kein Produkttest. Wie hätte der Autor da irgendwas bewerten sollen ohne es zu testen?
 
Nur ein kleiner Erfahrungsbericht: Ich bekomme auch immer mal wieder Anfragen von Marketingfirmen, Beiträge über bestimmte Produkte auf meiner Homepage zu bringen. Salopp gesagt wäre das nichts anderes als "getarnte Werbung". Ich weiß, dass viele Webseitenbetreiber dies tun, weil sie für "Produkttests" dann kostenlos Artikel oder ein wenig Geld bekommen. Oftmals sind solche Beiträge dann nicht als "gesponsert" gekennzeichnet und man hält sie für einen echten Test, während aufgrund des Sponsorings ja schon automatisch die Objektivität verloren geht. (Das steckt in der Natur der Sache, denn kaum jemand wird einen Test, für den er vom Hersteller "bezahlt" wurde, allzu schlecht ausfallen lassen.)

Ich distanziere mich schon aus Prinzip von solchen Werbeaktionen. Ich finde nämlich, dass die Anzahl der Webseiten, die wirklich vollständig unabhängig berichten, immer mehr zurückgeht. Das ist schade, denn es widerspricht meines Erachtens der Grundidee des Internet. Dass sich die so genannten "Bike-Bravos" fast ausschließlich über diese Weise finanzieren, ist glaube ich jedem klar. Deswegen wird man dort auch niemals wirklich unabhängige und objektive Berichte finden.
 
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