Bike Mitnahme im Schienenersatzverkehr in Italien

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Letzte Woche musste ich aus familiären Gründen aus dem Aostatal zurück zu meinem Fahrzeug in Borgosesia (Valle Sesia).
Da wir per smartphone nicht fündig wurden- Aosta/ Ivrea Bahnlinie stillgelegt, suchte ich Hilfe an der Hotelrezeption.
Die freundliche Dame suchte mir folgende Verbindung raus:
  • St Vincent/ Verres : Bus
  • Verres / Ivrea: Bus
  • Ivrea/Vercelli : Zug
  • Vercelli/ Borgosesia: Bus
Eindeutige Antwort auf meine Frage der Bikemitnahme war: problemlos- Autobusse im Schienenersatzverkehr nehmen Bikes mit.
Die ersten 3 Stationen verliefen problemlos.
An der letzten Station in der Kleinstadt Vercelli (bei Novara) musste ich 1 h auf den Bus warten. Ich fragte einen Busfahrer am Busbahnhof wegen Bikemitnahme: Antwort kein Problem.
Der Bus (Linie 50 nach Borgosesia) kam kurz vor 18 Uhr. Obwohl der Bus vom Betreiber ATAP Biella einen Biketräger hinten hatte, verweigerte er die Bikemitnahme kategorisch, schloss die Tür vor meiner Nase und brauste ab. Ich stand da wie der Depp. War schon zu spät, um die ca. 70 km zu radeln. Die Taxifahrt kostete mich 120 Euro!!
Jetzt wüsste ich natürlich gerne, ob einer in ähnlichen Fällen schon Erfahrungen gemacht hat, ob die Bikemitnahme im goodwill des Busfahrers liegt oder eben je nach Betreiberlinie unterschiedlich geregelt ist.
habe inzwischen Kontakt mit dem Touribüro in Vercelli, die zumindest mal beim Betrieber ATAP nachfragen werden.
 
Das tut mir leid zu hören, dass du deine Tour abbrechen musstest !!
In der Aosta-Ecke habe ich bisher fast nur gute Erfahrungen gemacht.
Auch mit Bike im Innenraum z.B.
Ein Fahrer hat mir sogar mal geholfen das Bike auseinanderzubauen und 'reinzupuzzeln'
Hängt nur am Fahrer. In den Transportbedingungen steht immer : abhängig vom Platz im Gepäckraum o.ä.
Daran kann es ja in deinem Fall nicht gelegen haben.
Der hatte wohl einen sehr schlechten Tag!

Edit: gerade bei atap geschaut.
Ist möglich sofern Platz. Selbst ohne Biketräger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Busfahrer sehen sich oft als kleine Götter. Kann dir auch in Köln passieren, Abends, leerer Bus, nur eine Mutter mit Kinderwagen und ich mit Rad und grossem Rucksack, Platz genug. Busfahrer: Hey, du mit dem Rad, raus. War aber nicht ganz so tragisch, halt 7 km bis nach Hause radeln.
 
Bei uns in Tirol ("Fahrradmitnahme begrenzt möglich") wärst Du sehr wahrscheinlich noch nicht mal im ersten Bus mitgenommen worden, auch wenn Du der einzige Fahrgast bist. Stimme Vorrednern zu, alles vom Fahrer abhängig und somit willkürlich. Beschweren sowieso zwecklos. Die Fahrer können sich de fakto alles erlauben, da kein Verbund es sich leisten kann einen Fahrer abzumahnen, weil dann geht er halt zum nächsten Arbeitgeber. Öffentlicher Verkehr und Fahhradmitnahme ist wie Roulettespielen.
 
Öffentlicher Verkehr und Fahhradmitnahme ist wie Roulettespielen.

Und solange das so ist, werden sehr viele ihr Radl mit dem eigenen Auto durch die Gegend kutschieren oder private Shuttledienste in Anspruch nehmen, während die Züge und Busse halbleer durch die Landschaft rollen...(es sei denn, man kann einen Urlaubstag für "Unvorhergesehenes" entbehren).

Ich pendle täglich mit dem Zug und Radl an die Arbeit und kenne mittlerweile die "Besonderheiten" auf meiner Strecke.

Im Urlaub mag ich mir sowas nicht antun :rolleyes:
 
Im Urlaub mag ich mir sowas nicht antun
Mir blieb leider keine andere Möglichkeit und wenn die Dame an der Hotelrezeption auf mehrmalige Nachfrage meinerseits antwortet, dass die Bikemitnahme im Bus als Schienenersatzverkehr problemlos möglich und üblich ist, gehe ich davon aus, dass das i.W. stimmt. Dachte halt an die Schweiz- die habens begriffen.
Na ja "i.W" hat es auch gestimmt- in 3 von 4 Fällen. Nur eben im entscheidenden Moment stehst du da wie der kleine Depp.
Ist mir klar, dass eine Beschwerde völlig sinnlos ist. Ich will es einfach nur wissen, um ähnlich unbedarften Zeitgenossen wie mir in vergleichbaren Fällen eine Erfahrung weiterzugeben. Insofern bin ich gespannt, was das Fremdenverkehrsbüro noch antwortet.
Aber wahrscheinlich auch nur nichtssagend...und unverbindlich.
 
Das ist manchmal schon abenteuerlich.
Auch bei der Bahn, wenn es kein Regionalzug ist.
Ich beibe aber trotzdem überzeugter Bus- und Bahnfahrer bei Bikereisen!!
In Deutschland geht im Schienenersatz gar nix
mit Bike.
 
20230804_090257.jpg

Rückreise mit dem Zug aus dem Aostatal 😄
...wie im Flugzeug.
Nicht wirklich komfortabel beim Umsteigen.
 
Auf nochmalige Nachfrage hat mir das Touristenbüro auch wieder sehr freundlich geantwortet- was sollen sie sonst auch tun?
Je m'excuse pour la réponse tardive mais je n'étais pas au bureau ces jours-ci.

J'ai contacté l'ATAP pour signaler votre épisode et on m'a dit qu'il n'était pas possible de charger des vélos sur la ligne 50.

Les seules lignes ATAP qui pouvant transporter des vélos sont les lignes 360 et 330.



Malheureusement, ce sont toutes les informations que je peux vous donner. Je suis très désolé de cette situation.



Je vous souhaite une bonne journée.


Wäre natürlich interessant zu erfahren, aus welchen Gründen es bei der einen Linie möglich ist, ein Bike mitzunehmen und bei einer anderen nicht.
Hier geht es aber nur um die Info: solltet ihr mit Bike auf eine Fahrt mit Schienenersatzverkehr in Italien angewiesen sein, habt nie das Vertrauen, dass euch ein Bus mitnimmt.
Hätte innerlich dieses Vertrauen auch nicht gehabt. Bin halt in die Situation reingeschlittert.
 
Also bei uns sieht Schienenersatz häufig so aus: Für einen Zug kommt ein Bus, in extremen Fällen sind es sogar zwei. - Eine Mitnahme von Fahrrädern ist dann - natürlich - explizit ausgeschlossen. Wie sollte das auch funktionieren?

Insofern: Nicht aufregen. Nachdenken!

Wobei es natürlich merkwürdig ist, wenn der Bus einen Fahrradträger hatte. - Das kann aber andere Gründe haben. Z.B.: Bus wird normalerweise auf einer anderen Linie eingesetzt und ist nur heute auf dieser Linie eingesetzt als Ersatz.

Das Verkehrsunternehmen schließt auf dieser Linie die Fahrradmitnahme aus, weil der Fahrplan sehr eng ist und keine Zeit für die Ladung und das Entladen von Rädern läßt.

Das Personal benötigt eine Schlüssel für den Fahrradträger, der bei einem Betrieb auf dieser Linie nicht mitegegeben wird (siehe oben). Oder es benötigt eine spezielle Schulung oder eine Versicherung für die Fahrräder. Oder, oder, oder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die haben ja immer "Schienenersatzverkehr", weil es die Bahnlinie aus dem Aostatal raus nicht mehr gibt.
Die Dame im Hotel hatte mir explizit die Info für die Bikemitnahme gegeben, der Bus war praktisch leer und hatte hinten einen Radträger . Bei 3 Bussen war die Mitnahme problemlos- das Bike kam unten in den Gepäckraum und fertig. Der Bus der mich nicht mitnahm, war wohl ein anderer Betreiber- eben ATAP Biella. Die haben halt andere Regeln oder was weiß ich. Spielt jetzt auch keine Rolle, ist halt so, ich weiß es und andere - die hoffentlich nie in eine solche "Notlage" kommen mögen- somit jetzt auch.
 
's wird ja immer merkwürdiger... 🤔 😅
Zuerst ist es Ersatzverkehr, jetzt doch nicht.

Dann hat der (reguläre, also nicht als SEV fahrende) Bus einen Fahrradträger, nimmt aber stets keine Fahrräder mit.
Dann liegt es doch vielleicht daran, daß dort ein Ersatzbus gefahren ist.

Jedenfalls scheint es in Italien mit dem öffentlichen Personenverkehr nicht weniger flickenhaft zuzugehen als bei uns. Auf zwei Linien werden Räder mitgenommen, auf einer dritten nicht.
 
Zuerst ist es Ersatzverkehr, jetzt doch nicht.
Ich hätte wohl schreiben müssen "permanenter Schienenersatzverkehr" oder "öffentlicher Fernverkehr mit Autobus" . Ist ja ähnlich wie "Flixbus", der m.W. auch Bikes mitnimmt- habe davon aber auch schon die härtesten storys gehört. Ich glaube nur in der Schweiz würde ich mein Bike einem Bus anvertrauen. man lernt halt nie aus und auch schlechte Erfahrungen sind Erfahrungen fürs Leben.
 
Lese ich das richtig: es gibt dauerhaft keinen Zug mehr von Aosta das Tal runter?
Großstadt ohne Zug :(

Die komplette Anreise mit dem Zug zu fahren, habe ich mir auch abgewöhnt.
Ich hatte mal perfekte Tickets für eine abendliche Heimfahrt von Montreux nach Mainz. Dort fuhr der Zug allerdings mit ca. 20 Min. Verspätung los. In der Folge stürzte die komplette Heimfahrt in sich zusammen, bis wir nach zahlreichen Regionalbahnen in Karlsruhe schließlich auf dem Bahnsteig genächtigt haben, weil in der Nacht kein Zug mehr fuhr (außer ICEs, und die nehmen keine Räder mit).
Immerhin gab es 50% zurück, da ich die Tickets bei der DB gekauft hatte (obwohl die Schweizer es verbummelt hatten).
 
es gibt dauerhaft keinen Zug mehr von Aosta das Tal runter?
Großstadt ohne Zug :(
Richtig- so scheint es zu sein. Die in meiner Karte noch verzeichnete Bahnlinie Aosta/Ivrea wird wohl nicht mehr befahren. Wahrscheinlich unrentabel.
Ich bin wie folgt gefahren:
  • Chatillon, St Vincent / Verres : Bus- Mitnahme kein Problem
  • Verres/ Ivrea: Bus- Mitnahme kein Problem
  • Ivrea/ Vercelli: Zug- Mitnahme kein Problem
  • Vercelli/ Borgosesia- Valle Sesia: das war das Problem, wo mich ATAP Biella nicht mitgenommen hat.
Keine Ahnung, ob man per Zug über Turin oder Chivasso zumindest nach Biella kommen würde. Aber da es bereits 18 Uhr war, blieb mir keine andere Wahl als das Taxi. Es war jedenfalls eine Odysee, die ich in der Form nicht mehr erleben möchte. Mein Gesundheitszustand war leider auch so schlecht (Corona), dass ich mit dem Bike nicht mehr zurückgekommen wäre.
 
Richtig- so scheint es zu sein. Die in meiner Karte noch verzeichnete Bahnlinie Aosta/Ivrea wird wohl nicht mehr befahren. Wahrscheinlich unrentabel.
So lange kann das auch noch nicht sein. 2021 bin ich mit der Bahn gefahren bei der Anreise: Bus auf den Gr. St. Bernhard, Rad nach Aosta, Zug nach Pont-Saint-Martin.
Wie soll man auch sonst eine Süd-Nord-Tour starten.
 
Ich kann nur ein wenig Latein, aber: Achtung: Wegen Arbeiten zur Elektrifizierung der Strecke..?..Ivea-Aosta zwischen dem 3. Januar (?) 2024 und dem 13. Dezember 2026 gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen
 
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