Bikehändler gegen Chain Reaction Cycles?

Hier im Forum schon x fach diskutiert: wie sieht die Zukunft des Handels, speziell im Fahrradbereich aus? Ein spanischer Händlerverband hat jetzt eine Protestaktion in Form eines offenen Briefes gestartet - der Name teilt direkt mit worum es geht: Antichainreaction. Auf der gleichnamigen Website wird in mehreren Sprachen mitgeteilt worum es geht, die dazugehörige Facebook Fansite haben bisher 107 Personen geliked.


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Am besten wäre es doch, wenn es funktionieren würde wie in der Buchhandlung.
Da kann man die bestellten Bücher fast immer am nächsten Tag abholen, spätestens nach 2 Tagen. Dazu bräuchte man allerdings viele Lager, möglich wäre es ja schon.
Bei den Lieferzeiten könnte dann auch kein Onlineshop mithalten und wenn die Preise dann auch noch halbwegs stimmen, hmm....

Dieses System funktioniert so und in der Form aufgrund der gesetzlichen Buchpreisbindung.
Gibt quasi ne Einkaufsgesellschaft oder ?Genossenschaft? der praktisch zwangsweise alle Buchhändler angehören. Die betreibt ein Zentrallager, wo die Bücher von allen Verlagen gesammelt werden, und dann werden sie von dort aus verteilt.

Genau aus diesem Grund kosten Bücher bei Amazon idR auch das selbe wie beim örtlichen Buchhändler - Sonderangebote einmal ausgenommen. Und die Buchhändler können dir das Buch in der gleichen Zeit beschaffen, wie es Amazon liefert.

Das ginge meilenweit über das hinaus was sich die Spanier wünschen.
Natürlich gebe es in einem analogen System auch Radteile-Online-Handel - aber im wesentlichen zu Einheitspreisen vergleichbar denen beim Händler.
 
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Vielen Händlern fehlt der Mut eingefahrene Handelswege zu verlassen, eigene Kreativität zu zeigen und auch mal aufzumucken glaub ich. Onlinehändler haben auch Personalkosten, Lagermietkosten usw. Das was hier oft angeführt wird ist nicht zu Ende gedacht. Erfolg kann man nicht kaufen, den muss man sich erarbeiten und das ist nicht leicht.

Ich für mich habe mir vor 14 Tagen nach einer wiederholten negativen Lieferauskunft gedacht das es nicht sein kann das es seit Wochen in ganz Deutschland/Europa keine schwarz-weissen Leatt Braces DBX Comp 2 gibt und habe einen Nachmittag investiert um neue Wege zu betreten...

Ergebnis: Ich habe heute das vermutlich größte Lager Europas an schwarz-weissen Leatt Braces DBX Comp 2 und beliefere nun zur Freude meiner Kunden die teils seit 6 Wochen warten aus eher und günstiger als jeder mir bekannte grosse Onlinestore hierzulande.
 
@theworldburns

Also ich denke man kann sehr wohl Räder verkaufen und seine Kunden dabei ehrlich beraten. Ich habe 3 Jahre lang für ein großes Kaufhaus in der Radsportabteilung gejobbt (was mir übrigens extrem viel Spaß gemacht hat) und ja, ich habe auch Schrotträder an Kunden verkauft, allerdings IMMER mit dem Hinweis, dass es bei Rädern dieser Qualität zu besonders schnellem Verschleiß kommen kann, wenn man sie häufig benutzt. Ich habe immer Optionen aufgezeigt, wie man das bike mit ein wenig Invest noch erheblich verbessern könnte und auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden anpassen könnte. Man muss als Händler Verständnis dafür haben, dass nciht jeder einen Geld********r daheim hat und bereit ist über 1000€ für ein Rad zu zahlen, wenn er damit 2 mal die Woche in den 1km entfernten Supermarkt eiert.

Mein Konzept ging übrigens auf, ich gehörte mit 16 Jahren zu den besten Verkäufern in dem Laden und das obwohl ich dort nicht gelernt hab sondern nur Samstags als Aushilfe neben der Schule her gejobbt hab.
 
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Da Paul Lange bzgl. Shimano an jedem Teil, ob OEM oder Aftermarket, ordentlich verdient, ist es denen völlig egal, wie etwas auf den Markt kommt. Da man fast immer über den Großhandel beziehen muss, kann kein Händler günstiger als OEM-Ware sein.
Bei Bohle/Conti wird man auch nicht schlauer. Welcher Händler verkauft in Massen NNs oder RRs für € 50,- pro Stk.. Zumindest kommen die Topmodelle von Conti noch teilweise aus D.

Es wird Zeit für 1-2 ernsthafte Konkurrenten am Markt. Suntour soll mal endlich auch im EU-OEM-Markt durchstarten (MTB-Bereich).
 
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Es gibt auch identische OEM Ware und die kann sich eigentlich jeder Händler organisieren.
Schaut mal auf der Alutech homepage vorbei, damit ihr ungefähr eine Vorstellung bekommt, was da so läuft.
 
Das Problem ist, dass die meisten Bikeshops nur die großen Bikemarken haben. Wenn man mal nicht ein Specialized, Trek oder Giant haben will, kann man lange Händler suchen, das meiste Zeug gibts nur online. Und kein Händler kann es sich leisten so viele Marken zu führen wie ein Onlineshop, das würde zu viel Ausstellungsraum benötigen. Ausserdem sind viele Händler auch einfach unfähig oder verkaufen nur Trekkingbikes.
Der nächste Laden hier in der Nähe wo es eine halbwegs gescheite Produktpalette für Gravity-Mountainbiker gibt ist über 30km entfernt. Soll ich da für jeden Speichenbruch und Kabelriss hinfahren, oder wie?
Abgesehen davon bin ich als Bikeanfänger damals von fast jedem Laden hier in der Nähe ziemlich über's Ohr gehauen worden, da sollen die sich nicht wundern, dass man zu Onlineshops abwandert.
 
@Tyrolens: halt, halt ! Alutech ist ein Hersteller ! Und die dürfen OEM Ware nur in Verbindung mit ihren Rahmen verkaufen !
Dass das in der Realität viele Händler anders machen, ist mir auch klar. Da verkauft man eben eine eigene Marke, bezieht tonnenweise OEM Teile und verkauft die auch an ganz normale Endverbraucher.
Das kontrolliert anscheinend niemand, verboten ist es eigentlich trotzdem.
Die Mühe, das zu kontrollieren, macht sich niemand.
 
Mir ist schon klar dass Alutech ein Hersteller ist und die Teile an sich nur als Komplettbike verkaufen darf. Mir ging es nur darum, die Preisspannen aufzuzeigen. Was eben bei OEM Ware preislich drin ist.
 
Da wundere ich mich über einige Verchecker im Bikemarkt mehr. Verkaufen tonnenweise Rockshox Gabeln zum Schleuderpreis mit Rechnung von irgendeinem Laden und das auf einer Plattform für Privatverkäufe.
 
@theworldburns

Also ich denke man kann sehr wohl Räder verkaufen und seine Kunden dabei ehrlich beraten.

Wenn du der Starverkäufer bist mach dich einfach selbst nen Laden auf, weißt ja wie der Hase läuft... :lol:

Es gab einfach Situationen in denen ich nicht umher kam dem Kunden zu sagen dass ihre Vorstellungen wirklich nur schlecht mit ihrem Budget zu vereinbaren sind. Wenn Du denen sagst dass es ein "solides" Fahrrad eigentlich erst im vierstelligen Eurobereich gibt wissen sie nicht genau ob Du sie beleidigen willst oder ob es ein Witz ist. Mir hat das keine Freude gemacht. Aber ich war eh nur der (im Vergleich zum Verkauf, dank Provision, echt schlecht bezahlte) Werkstattfuzzi.
War übrigens ne Kette, die mit dem X hinten dran...
 
Wenn du der Starverkäufer bist mach dich einfach selbst nen Laden auf, weißt ja wie der Hase läuft... :lol:

Das hättest du mir ein paar Jahre früher raten müssen, mittlerweile hab ich mein Studium fast in der Tasche und will die 4 Jahre nur ungern verschenken =)
Aber tatsächlich ist es nicht so dass ich nie darüber nachgedacht habe mich im bikegewerbe selbständig zu machen. Allerdings wie schon gesagt nicht mit dem üblichen Konzept, mal sehen was die Zukunft bringt...
Ich bin übrigens durchaus deiner Meinung, wie oft kamen Kunden daher die für 500€ ein Spitzenbike erwartet haben (klar, im Baumarkt zahlt man weniger als 200, da kann man es den Kunden nicht übelnehmen dass sie davon ausgehen für 500 schon was ganz hervorragendes zu kriegen). Denen muss man dann eben mit Geduld erklären wie es wirklich aussieht. Und wenn man ehrlich ist und die Leute gut berät stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie auch etwas mehr als die 500 im Laden lassen und ein durchaus anständiges Gefährt erwerben, etwas Überzeugungskraft vorausgesetzt. Ich hab zum Beispiel immer hochwertige Räder zum Vergleich herangezogen damit die Kunden direkt sehen können, wo die Unterschiede sind, die den Preis ausmachen. Viele hat das überzeugt, Qualität kommt einfach gut an.
Übrigens wollte ich mit meinem letzten Post sicherlich nicht sagen was ich für ein "Starverkäufer" war sondern lediglich dass es für einen Händler durchaus möglich ist, durch gute und ehrliche Beratung hohe Verkaufszahlen zu erreichen.
 
Vielleicht hatte ich nicht die Geduld dafür? Keine Ahnung. Gemerkt hab ich dabei übrigens auch, dass ich weniger Lust auf radeln hab, wenn ich den ganzen Tag in so nem Laden stehe. Das geht sicher auch anderen so. Da wir gutmenschen sind und wissen dass der Internethaendler mit weniger Personal mehr Kunden bedienen kann sollten wir das unterstützen. So haben weniger Leute kein Bock auf radfahren - das ist doch ein Argument oder?
 
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ich finde die diskussion eigentlich auch überflüssig.
erstens: konkurrenz belebt das geschäft
zweitens: wie auch schon von etlichen anderen usern erwähnt; wenn bei höherem preis im shop die beratung und der service zu wünschen übrig lässt, bestelle ich auch lieber online, da kann ich wenigstens selber vergleichen.
die sollen sich also mal nicht ins hemd machen!
 
Vielleicht hatte ich nicht die Geduld dafür? Keine Ahnung. Gemerkt hab ich dabei übrigens auch, dass ich weniger Lust auf radeln hab, wenn ich den ganzen Tag in so nem Laden stehe. Das geht sicher auch anderen so. Da wir gutmenschen sind und wissen dass der Internethaendler mit weniger Personal mehr Kunden bedienen kann sollten wir das unterstützen. So haben weniger Leute kein Bock auf radfahren - das ist doch ein Argument oder?

Durchaus schlüssig argumentiert :lol:

Geduld kostet es schon, aber das ist Grundvoraussetzung wenn man verkaufen will. Das schlimmste ist ja wohl, wenn man als Kunde das Gefühl hat, der Händler hat kein Bock dich zu beraten. Das gilt natürlich für alle Branchen. Und um jetzt einen Übergang zurück zu der online-vs.-local-dealer Diskussion zu bauen: Wenn mein Händler mir die Beratung/ Service verweigert, nur weil ich an meinem bike ein online gekauftes Teil verbaut habe, dann ist dieser selbst Schuld wenn ihm die Kunden flöten gehn. Trotzdem weiterhelfen so gut es geht und wenn sich der Kunde gut aufgehoben fühlt, dann kommt er wieder in den Laden und wird auch das ein oder andre Teil dort kaufen.
 
Für mich hat der Einkauf in günstigen Onlineshops nicht nur was mit den Preisen und der Bequemlichkeit zutun. Ich habe noch keinen bikeshop erlebt, bei dem der Service stimmt, bei dem ich mich gut aufgehoben fühle und dem ich vertrauen kann. Wenn all das stimmt, dann bin ich auch gerne bereit einen höheren Preis zu bezahlen. Aber warum sollte ich das tun, wenn ich auch alles selbst schrauben kann?
 
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