Respekt vor den Gefühlen anderer Leute gehört zum Anstand, den jeder haben sollte und den, unterstelle ich mal, alle hier besitzen.
Ehrenmale* für gefallene Soldaten kann man als Mahnmal für die Opfer eines Krieges ansehen, muß man aber nicht. Mahnmale für Kriegsopfer sind eigentlich eindeutig in ihrer Aussage. Ehrenmale für gefallene Soldaten (egal ob russische, amerikanische, deutsche oder sonstige) dienen
meiner Meinung nach nur dazu, heutige und zukünftige Soldaten und ihre Familien bei der Stange zu halten: "Die da, sind für eine
gute Sache
gestorben!" Das war wohl schon zu Kaisers Zeiten so.
Man sollte nicht darüber streiten, wie hoch der Tot eines russischen Soldaten, dessen Land überfallen wurde, moralisch zu bewerten wäre. Sicher sehe die Welt heute anders aus, wenn Hitler diesen Krieg gewonnen hätte.Doch wenn ich mich erinnere (hier in der ehem. DDR), wie die Rote Armee ihre eigenen Leute behandelt hat und wie kommunistische Propaganda eingesetzt wurde, bezweifele ich, daß dieses Ehrenmal nur der Erinnerung an die armen Kerle die da liegen, dienen sollte.
Ich fahre zwar viel und gern auf dem ehemaligen Todesstreifen und ich muß auch oft daran denken, was der vor wenigen Jahren noch bedeutete, doch dann freue ich mich, daß ich heute hier fahren darf und habe überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei.
Vielleicht ist das in Treptow auch irgendwann mal so.
Das man heute dort noch nicht biken sollte, beruht darauf, was ich anfangs sagte: "Respekt vor den Gefühlen anderer Leute..."
Grüße,
sketcher
P.S. Den Avatar hab ich, weil es momentan unter meinen Freuden auch einige "Linke Köpfe" gibt (trendig
), der alte Karl mit Stalin noch nichts am Hut hatte und ich mich damit selbst auf die Schippe nehmen will. Mir das Bild eines Mannes wie Gorbatschow als Avatar zu wählen, fände ich eher anmaßend. Aber es stimmt wohl, man kann sowas schnell falsch verstehen. Besser, ich nehme einen von den Marx Brothers.
*edit (auch wenn ich sie nicht mag: "Ehrenmäler" klingt zu bescheuert)