So, hier ist sie nun, die Zusammenfassung der Infoveranstaltung vom letzten Mittwoch!
Vorab möchte ich mich noch einmal bedanken. Und zwar bei den fast 40 Teilnehmern, daß sie den Weg mitten in der Woche nicht gescheut haben und sich z.T. durch den Hamburger Berufsverkehr gequält haben, um pünktlich um 17.30 vor Ort zu sein.
Wo und wie fange ich nun an bei der Zusammenfassung? Denn es wurden sehr viele Informationen ausgetauscht. Auch die Themen und Argumente in der rege geführten Diskussion will ich nicht unter den Tisch fallen lassen. Ach so: ich werde hier ganz bewusst keine Namen nennen.
Es begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde (Förster Haake + Forstmeister, Förster Eißendorf, zentraler Forstdienst) und meiner Wenigkeit.
Die grundlegenden Dinge zum Vertrag waren das erste Thema (Historie; Gestattungsvertrag und Unterschied zum Deister; Reviere Hake, Emme und Eißendorf; Kampfmittelverdachtsfläche, Vorgabe der Politik 10% des Waldes komplett aus der Nutzung zu nehmen; geologische Besonderheiten; Wild; ...).
Die Funktion und Rolle des Vereins wurde dargestellt. Der Verein hat keine hoheitlichen Rechte. Die Frage, inwiefern ist dann dieser Vertrag bindend ist oder nicht, insbesondere für Nicht-Mitglieder. Das Befahren der Trails ist nicht die Vereinsmitgliedschaft gebunden und für ALLE frei, auf eigene Gefahr. Die Funktion des Vereins lässt sich sehr einfach zusammenfassen: der Verein hat zu kommunizieren und zu organisieren.
Nach einer kurzen Erläuterung zum Naturschutz, wurde die Situation mit den letzten Trailsperrungen und Rückbauten, einschl. Zäune, sehr rege diskutiert.
Die Sperrungen + Rückbauten des Feuerlöschertrails, im Bereich Kaiserstuhl und jüngst am Reiherberg im Bereich sind begründet auf Naturschutz (Erosion, Wildeinstandsgebiet, Naturwaldparzellen, im Bereich Ehestorfer Heuweg zudem Einsturzgefahr der alten Bergwerksstollen). Laut Forstbehörde waren diese Trails nicht abgesprochen / freigegeben und entbehren jeglicher Grundlage.
Danach wurde der Vertrag vorgestellt. Es wurden die unterschiedlichen Paragraphen kurz erläutert. Der Vertrag wird im Transparenzportal der Stadt Hamburg veröffentlicht, den Link stelle ich dann zur Verfügung.
Die einzelnen Paragraphen (Präambel, Wegesicherung, Unterhaltungskonzept, Kommunikationskonzept, kein Nutzungsentgelt, Gerichtsstand, Laufzeit, Kündigung, Ansprechpartner) werde ich hier nicht näher erläutern. Wohl aber die Rechte und Pflichten.
Diese sind im § 6 festgehalten und wurden vorgelesen:
§6 Rechte und Pflichten des Vereins
Der Verein ist berechtigt, im Rahmen des abgestimmten Unterhaltungskonzeptes an max. 4 Wochenenden im Jahr Trailpflege zu betreiben. Die verantwortliche Organisation obliegt dem Trailverweser in Absprache mit dem Leiter der Revierforsterei Hausbruch.
1. Es dürfen ohne Zustimmung des Bezirksamtes Harburg keine Änderungen an vorhandenen Streckenverläufen vorgenommen werden.
2. Es dürfen ohne Zustimmung des Bezirksamtes Harburg keine neuen Streckenverläufe angelegt und/oder markiert werden.
3. Es dürfen keine Bauwerke (z.B. Sprungschanzen, Hindernisse) ohne Absprache errichtet werden.
4. Es dürfen keine Eingriffe in den Boden vorgenommen werden, da die Waldflächen als sogenannte Verdachtsflächen unter die Bestimmungen der KampfmittelVO fallen. Das Bezirksamt Harburg übernimmt keine Haftung für Schäden bei Zuwiderhandlungen.
5. Der Verein hat Beeinträchtigungen und Sperrungen von Trails durch forstwirtschaftliche oder jagdbetriebliche Maßnahmen zu dulden.
6. In der Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang sollten die Trails nicht befahren werden.
7. Auf den Trails dürfen ohne gesonderte Genehmigung des Bezirksamtes Harburg keine Sportveranstaltungen durchgeführt werden.
8. Der Verein hat keine hoheitlichen Befugnisse.
Daraus hat sich eine lebhafte Diskussion entwickelt. Hier die wichtigsten Themen als Stichpunkte:
1. Grundlegendes zum Trailbau und zur Trailgestaltung
- Möglichst naturbelassen und keine Piste, es fiel der Satz „bloss keine Murmelbahn“, das beschreibt das sehr gut
- Drops, Kicker u.ä. sind nicht verboten, es sollten jedoch Alternativen /Chicken Ways angeboten werden für ungeübte oder ortsfremde Fahrer
- Erdbewegungen sollen vermieden werden (Kampfmittelverdacht), also Aufbau
2. Markierung und Beschilderung
- Kenntlichmachung der Trails analog des vorhandenen Systems (rote Pfeile/Dreiecke)
- Kenntlichmachung von Hindernissen, ähnlich wie im Bikepark mit Schildern (kein Plastik, sondern aus Holz)
3. Welche Trails sind zuerst an der Reihe?
- der Trail vom Försterstieg parallel zur Stadtscheide
- Wiedereröffnung und Ausbau des Trails im Wald vor der AS Heimfeld
s. Lageplan
4. Kommunikationskonzept
- Foren (3 Facebookgruppen und 1 Thread in den mtb-news)
- Aushang an der Kärntner Hütte
- eigene Homepage unabhängig von den social media (URL wird noch bekanntgegeben)
- freiwillige Trailguides, die regelmäßig Touren anbieten (als Multiplikatoren)
- Verteilung von Flyern
- Infostand an mehreren Wochenenden (mindestens 3)
Es gab zudem noch einen sehr wichtigen Hinweis zum Trailbau. Es sollten nicht nur Trails repariert werden. Die Harburger Berge sind kein Trailpark, und der Schwerpunkt der Trails ist von Haus aus eher flowig. Was aber nicht bedeutet, daß Wurzeln "eingeebnet" und Brechsandpisten geschaffen werden sollen.
Aber um ALLEN Bikern gerecht zu werden, ist die Schaffung von anspruchsvollen Trails (steil, wurzelig, hohe Drops/Kicker, also ähnlich wie der Feuerlöschertrail) enorm wichtig. Denn auch ambitionierten Bikern muss etwas geboten werden! Ich habe den Eindruck gewonnen, daß wir mit der Forstbehörde hier Lösungen finden werden.
Ach so: der Trail hinter dem Berghotel, der sog. 760, ist freigegeben
Und nun zu den Terminen:
Die 1. Trailbauaktion findet statt am Freitag, den 17.05.2019 ab 16.00 Uhr und wird fortgeführt am Samstag, den 18.05.2019, morgens. Auf alle Fälle vormerken. Das wird noch als Veranstaltung gepostet in den FB-Gruppen.
Material und
Werkzeug + Gerätschaften stehen zwar zur Verfügung. Aber es schadet nicht, wenn ihr Eure Schaufel, Rechen, Eimer, ... mitbringt.
Für die nächste Aktion gibt es noch keinen Termin, da erst Erfahrungen gesammelt werden müssen. Aber es sollte nicht zu lange gewartet werden
P.S. noch ein Hinweis in eigener Sache:
Die Mitarbeit in diesem Projekt ist nicht an die Vereinsmitgliedschaft gebunden und jedem freigestellt. Trotzdem freut sich natürlich MC Pirate über jedes neue Mitglied
Da ich schon mehrfach dazu angesprochen wurde: wer mag, kann natürlich gerne Gerätschaften oder einen kleinen Betrag spenden.
Feuer frei zur Diskussion