Das mit den 1,5 Jahren würde ich mal sagen als grobe Richtung passt. Wobei kleinere Hunde ja deutlich früher ausgewachsen sind, Riesenrassen teilweise wirklich erst mit 1,5 Jahren körperlich fertig werden. Die Frage ist halt, ob der Hund wirklich ziehen soll, oder "nur" mitlaufen. Mit dem Mitlaufen, würde ich persönlich auch früher anfangen, wenn der Hund ausgewachsen und gesund ist und klar im Kopf. Natürlich nur sehr kurze Strecken. Bei meinem Herder habe ich gewartet, bis alle Röntgen Untersuchungen vorlagen, dann habe ich direkt mit kurzen Strecken Joggen am Rad und Ziehen angefangen. Vor allem habe ich aber gewartet bis er klar im Kopf war und halbwegs Reif. Das war mir wichtiger als alles andere. Denn meine Gesundheit geht vor und am Fahrrad kann es schnell mal mit Hund zu gefährlichen Stürzen etc. kommen.
Ich war erst ein paar mal draußen mit ihm, aber es läuft sehr gut am bike. So gut, das meine Frau nun auch ein anständiges MTB möchte...
Ich lasse meinen Hund , wenn er nicht zieht, neben mir herlaufen. Hinter mir würde gar nicht klappen, denn er sucht ständig Augenkontakt bzw ich will ihn sehen. Außerdem kann ich so immer mit gutem gewissen eine Vollbremsung machen, ohne das jemand zu schaden kommt. Solange er neben und nicht vor mir ist, bin ich zufrieden.
Wenn das Zuggerschirr angeschnallt ist, darf und soll er nur vorne laufen. Klappt noch so mittelprächtig. Der Start macht mir noch Schwierigkeiten, wenn er einmal läuft, dann läuft er
In den Morgen und Abendstunden, kann man ohne weiteres in der wärmeren Jahreszeit laufen. Hängt aber extrem vom Hund, Schnauzenform, Fell, Atmung (also Rasse) ab. Welcher Untergrund, Steigungen, direkte Sonneneinstrahlung usw. das ist alles wichtig. Mein Pointer z.b. kommt aus Spanien und wird erst warm und hat Bock zu traben, wenn die meisten deutschen Hunde krepieren. Der kriecht aber auch in jeden Kamin rein...
Uwe Radant schreibt in seinem Zughundebuch was mir sehr gefällt, dass Musher als grobe Faustregel sage, unter 15 Grad kann eingespannt werden, bei 10-15 Uhr Locker trainiert werden und ca ab also unter 10 Grad Vollgas im Zughundebereich. Aber wie immer hängt es sehr vom einzelnen Team (Gewichtsrelation, welches Zuggefährt, Steigungen, Strecke usw.) ab.
Zu dem Hund soll immer hinten laufen im Rudel, etc. äußere ich mich mal lieber nicht an dieser Stelle, aber im Endeffekt bestimmst du , wo dein Hund laufen soll. Wenn er nicht vorne laufen soll, fällt ja Zughundesport weg und es bleibt nur joggen neben der Bike. Wenn der Hund wirklich nur hinter einem läuft, sehe ich nicht, wenn irgendwas los ist, ohne mich umzudrehen. Das wäre einfach nicht meins. Aber ein "hinten" als Kommando für Phasen einzubauen, hat schon sehr viele Vorteile, vielleicht versuche ich mich da dran mal.
Wenn du das "hinten" Kommando auch auf Spaziergängen regelmäßig nutzt bzw. festigst, machst du es dir auf jeden Fall leichter, für später am Fahrrad. Natürlich kann es sein, das es die ersten male am Bike überhaupt nicht klappt und du gefühlt fast wieder bei Null anfangen musst, da es ja ein ganz anderes Setting für den Hund ist. Vielleicht aber mit etwas Glück, klappt es ganz schnell, wenn dein Hund schnell generalisieren kann (ich verzichte an dieser Stelle auf einen ausführlichen Exkurs zur Lerntheorie, außer es möchte wirklich einer hören).
Den Hund ausschließlich auf Spaziergängen hinten laufen zu lassen, fände ich persönlich super fies, außer du hast einen solcher eher seltenen Hunde, die sich hinten wirklich am wohlsten fühlen. Aber dann brauchst du ja gar kein Kommando dafür.
Beim Spaziergang möchte ich meinen Hund sehen, wie soll ich mich sonst mit ihn unterhalten....
Uns macht das Biken mit Hunde unfassbar viel Spass, und außer Trailen und irgendwo reinbeißen, habe ich meinen kleinen Holländischen Herder noch nie so glücklich und zufrieden gesehen wie am Rad.
Daher wünsche ich dir mindestens genauso viel Spass mit deinem Collie Mix.