Biken mit Hund

aber sobald man sich mit bike oder schi in bewegung setzt (oder auch nur das radl aus der garage schiebt, die schi im auto verstaut etc.) machts "klick" und er bekommt kläff-attacken bis man seinem empfinden nach eine angemessene geschwindigkeit erreicht hat.

Hab ein ähnliches Thema mit unserer Hündin, einem fünfjährigen Border Collie. Wenn wir losfahren fangt sie regelrecht zu hyperventilieren an, und kläfft unkontrolliert. Beim Fahren auch, wenn sie hinter mir ist und ich schneller fahre, die Geschwindigkeit ist aber noch in einem Rahmen in dem sie locker mithalten kann. Wenn sie vor mir läuft ist sie ruhig.

Bin erst seit einem Jahr mit ihr mit dem Rad unterwegs, hoffe das kriegen wir noch weg. Bin gespannt wie euer Hundetrainer das angeht.
 
Dabei denk ich, Berns Problem lässt sich doch gut abstellen. Einfach angemessen schnell fahren. :ka:

Toitoitoi für die umkonditionierung!
 
heute haben wir unser anti-kläfftraining absolviert. tatsächlich war die sache im wesentlichen nach 10 minuten "erledigt". da darf man sich natürlich keine waldorf-pädagogik erwarten ;-).

eigentlich gehts nur darum, dem hund durch akustische und (sehr harmlose) körperliche reize klar zu machen, dass er etwas nicht darf - und ihn dann sofort zu belohnen, wenn er damit aufgehört hat.

als "werkzeug" gabs 0,5l pet-flaschen, in denen plastikkugeln drin sind, damit sie schön rasseln. wenn der hund tut, was er nicht soll, wird zuerst versucht, ihn wie üblich davon abzuhalten ("nein!"). wenn das nichts hilft, werden die flaschen in seine richtung geworfen. da er das nicht kennt, ist er sofort aufmerksam, hört sofort auf. man muss dann verhindern, dass er wegläuft - ihn also gleich loben.

wir haben das in einer seiner typischen kläff-situationen gemacht (wenn er beim spazieren an der leine ist, kläfft er entgegenkommende hunde an, die ebenfalls angeleint sind). das hat sofort funktioniert. danach haben wir ein paar andere kläff-situationen durchgespielt - wie radfahren. ein neuerliches flaschen-werfen war dabei nicht notwendig.

der trainer hat uns prophezeit, dass wir ihn anfangs noch öfters an die flaschen "erinnern" müssen, es aber bald nicht mehr nötig sein wird.
schauen wir einmal, aber ich glaube das kann so funktionieren.

er hat auch gemeint, dass diese methode auch bei weit blöderen hunde-eigenschaften funktioniert, also zb. bei aggressiven hunden.

wie schon vorher erwähnt ist das natürlich nicht unbedingt antiautoritäre erziehung (namen tanzen und so). wenn ich mir aber anschaue, wie unsere ältere hündin den kleinen zuerst durch bellen und dann durch gezielte, kurze schnapper zurechtweist, ihn dann aber sofort in ruhe lässt und sie wieder dicke freunde sind, dann denke ich mir, dass das offenbar sehr hundegerecht ist.

und hoffentlich effizienter als warten bis er von selbst aufhört (da müsste ich einen biwaksack zum biken mitnehmen).
 
... der trainer hat uns prophezeit, dass wir ihn anfangs noch öfters an die flaschen "erinnern" müssen, es aber bald nicht mehr nötig sein wird.
Wenn es so gut angefangen hat, ja.
schauen wir einmal, aber ich glaube das kann so funktionieren.

er hat auch gemeint, dass diese methode auch bei weit blöderen hunde-eigenschaften funktioniert, also zb. bei aggressiven hunden.
Es hat mit aggressivität wenig zu tun. Es hängt an der selbstsicherheit, neugier also dem standing ab. Da kannst du erleben, dass ein sanfter hund sich nicht die bohne drum kümmert und ein aggressiver schlottert. Aber dazu muss man den hund sehen und erleben.
 
erste tourenerfahrungen nach unserem antikläfftraining: scheint zu funktionieren. mir kommt sogar vor, dass er sich denkt: "warum habts ihr das nicht früher gesagt, dass ich nicht bellen soll? ich hab mir gedacht ich muss das". zumindest, was das anbellen von hundekollegen betrifft. offenbar haben wir ihm das bis jetzt überhaupt nicht vermitteln können.

beim wegfahren mit dem fahrrad ist er innerlich so aufgewühlt wie vorher, da kann ihm auch noch ein einzelner kläffer auskommen. da ist er aber jetzt auf ein halbscharfes "nein!" konditioniert, worauf er sofort ruhig ist, herkommt und sich kraulen lässt (als belohnung. leckerlis geben wir ihm nicht). die flasche mit den rasselnden kugerln, mit der wir beim training gearbeitet haben, brauchen wir derzeit nimmer.

während der fahrt ist er jetzt auch viel aufmerksamer. "vorher" ist er teilweise sehr unkoordiniert rumgedüst, hat einem bei langsam gefahrenen technischen stellen oft von vorne angebellt. das geht jetzt echt gut. er läuft dort, wo ich ihn haben will, er bleibt brav in der nähe.

ausständig sind noch bike- und schitouren mit mehren leuten und hunden, bin gespannt wie er da reagiert.
 
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Hab letztes Jahr begonnen mit unserer Hündin zu fahren, einem fünfjährigem Border Collie.

Meine Freundin hat die Hündin in unsere Beziehung mitgebracht und vorher schon sehr gut erzogen. Damit ging es eigentlich von Anfang an sehr gut mit dem Fahrradfahren. Der Weg bergauf auf der Forststraße ist recht einfach, das ist eigentlich nicht viel anders als Spazierengehen. Bergab auf Trails hat es ein bißchen Übung und Erfahrung gebraucht, inzwischen wissen wir beide was gut funktioniert, auf schnellen Trails lasse ich sie vor und halte Abstand, dort wo ich langsamer bin als sie lasse ich sie hinter mir gehen, damit sie mir nicht im Wald verschwindet.

Das passiert aber leider trotzdem ab und zu, manchmal riecht es irgendwo einfach zu spannend und sie ist weg, kommt aber dann nach ein paar Minuten wieder. Versuche das mit klaren Konsequenzen (verbales Zurechtweisen, Leine) in den Griff zu kriegen. Falls jemand noch andere Ideen dazu hat nur her damit.

Das andere Problem das wir noch haben ist wie oben schon geschrieben das sie beim Wegfahren zunehmend aufgeregt ist. Also jedes Mal wenn wir stehenbleiben und uns wieder in Bewegung setzen beginnt sie unkontrolliert zu quieken und zu wuffen. Wenn wir dann mal in Bewegung sind geht das wieder vorbei. Das hatte sie auch nicht von Anfang an sondern ist eigentlich über die Zeit immer schlimmer geworden, bin noch unsicher ob/was ich da tun kann.

@B1k3rg1rl: Gehst du zu Fuß leinenfrei und problemlos? Würde mir einfach mal ein Stück Forststraße suchen das ihr kennt, wo wenig los ist, also keine anderen Radfahrer, Spaziergeher und keine Straße in der Nähe, und es dort einfach ausprobieren. Falls Weglaufen deine Sorge ist schau dir vielleicht auch mal einen Tracker an, wir haben den von Tractive. Zwar noch nie gebraucht, aber gibt mir halt trotzdem das gute Gefühl dass ich sie im Notfall lokalisieren kann.
 
Das andere Problem das wir noch haben ist wie oben schon geschrieben das sie beim Wegfahren zunehmend aufgeregt ist. Also jedes Mal wenn wir stehenbleiben und uns wieder in Bewegung setzen beginnt sie unkontrolliert zu quieken und zu wuffen. Wenn wir dann mal in Bewegung sind geht das wieder vorbei. Das hatte sie auch nicht von Anfang an sondern ist eigentlich über die Zeit immer schlimmer geworden, bin noch unsicher ob/was ich da tun kann.
Was du tun kannst:
Nicht wegfahren. Bzw erst losfahren wenn die Dame ruhig ist. Ich weiß, das ist leicht gesagt, aber Hundeerziehung ist oft mit langem Atem verbunden. ( An der Leine ziehen beim Gassi ist das selbe Thema)
 
Ich war bisher auch noch nicht mit unserem Hund Biken, mit wie vielen km sollten man denn am Anfang so starten und welche Geschwindigkeit zumuten?
 
Kommt auf den Hund an (Rasse, Alter, Lust etc.). Und wie gut es schon erzogen ist (wenn der Hund müde wird, fällt das Hören oft schwerer). Kann man so allgemein nicht wirklich beantworten. Im Zweifel einfach mit kurzen Strecken anfangen und schauen, wie es läuft. Für den einen kann 1km schon genug sein am Anfang, ein anderer steht dafür nicht auf.
 
Was du tun kannst:
Nicht wegfahren. Bzw erst losfahren wenn die Dame ruhig ist. Ich weiß, das ist leicht gesagt, aber Hundeerziehung ist oft mit langem Atem verbunden. ( An der Leine ziehen beim Gassi ist das selbe Thema)
Danke, das werde ich mal probieren. Dazu muss es aber noch wärmer werden, zumindest heute hat ihre Aufregung länger angehalten als meine Kältetoleranz. ;-)
 
Ich war bisher auch noch nicht mit unserem Hund Biken, mit wie vielen km sollten man denn am Anfang so starten und welche Geschwindigkeit zumuten?
eigentlich sagt man, 90% trab. das lässt sich mit den längeren bergauf-passagen meist gut abdecken. ich hab mit sherlock erst paar wanderungen gemacht, die erste 10km tour war dann auf ner strecje, die er schon kannte. radfahren hat ihn weniger geschlaucht als wandern ;)

@bern cool, dass es so schnell ging :daumen: rustikale methode, aber bei nem rustikalen hund auch bestimmt angebracht. euer trainer wird das schon besser einschätzen können als ne handvoll keyboard warrior. und wenns funktioniert hat... :ka::daumen: ich hab ka auch gern n schlechtes gewissen, aber hunde sind ja erstmal nicht nachtragend. scharf korrigieren, und zwei sekunden später loben is absolut legitim - menschen vertragen das meistens nicht so gut....
 
Ich war bisher auch noch nicht mit unserem Hund Biken, mit wie vielen km sollten man denn am Anfang so starten und welche Geschwindigkeit zumuten?

Wie ich mit unserem Tierarzt darüber gesprochen habe was gesund für den Hund ist meinte er, dass der Hund dann gesund läuft wenn alle 4 Pfoten am Boden sind. Das sind bei unserem Aussie, je nach Tagesform, Geschwindigkeiten zwischen 10 und 12 km/h. Darüber fängt sie an mit jeweils nur 2 Pfoten am Boden zu sein. Das soll ein Hund auch haben und unbedingt tun. Topspeed wenn wir durch den Wald fliegen liegt bei 43/44 km/h und sie hat sichtlich Freude dabei. Diese Spitzenbelastungen sollte aber eher kurz sein und vom Hund frei entschieden werden können.
 
Ich hab nun mal angefangen den ein oder anderen morgendlichen Spaziergang durch eine Radfahrt zu ersetzen, bis 12km/h bleibt unser Hund noch im Trab, das sollte also eine gute dauerhafte Geschwindigkeit sein. Ich behalte das nun erstmal so bei und werde dann mal nach der Brut- und Setzzeit im Wald durchstarten. 40-50km/h wird unser Hund im Sprint wohl auch erreichen.
 
... hat ihn weniger geschlaucht als wandern ;)
Unser fußgängertempo ist für einen hund sehr unangenehm. Wir kennen das ja auch. Ab 7 km/h wird es ungemütlich, 8 km/h sind gegen jeden rhythmus, 9 km/h ist am ehesten mit gehertechnik zu bewältigen und ab 10 km/h kann man locker joggen.
Am besten lässt man den hund das tempo wählen. Ob er trabt, pass geht oder töltet ist dabei egal. Das hält er lange durch. Galopp ist eine sprinttechnik voll anaerob!

Ich behalte das nun erstmal so bei und werde dann mal nach der Brut- und Setzzeit im Wald durchstarten. 40-50km/h wird unser Hund im Sprint wohl auch erreichen.
Wozu? Mit der Geschwindigkeit steigt auch das verletzungspotenzial. Ein kreuzbandriss ist da schnell mal drin. Und man muss mit dem hund auch wieder nach hause kommen. Bei vollem tempo ist der hund auch voll auf etwas anderes fokussiert als die stimme/pfeife seiner:s herr:in .
Zu bedenken ist auch, dass es nach der setzzeit oft sehr heiß wird. Auch ein hund kann einen hitzschlag bekommen. Wasser muss ohnehin ausreichend mitgeführt werden.
Falls der hund an der leine ist, ist der spannendste moment, wenn er bei höchsttempo eine rechtwinkelkurve einschlägt, während wir noch nach einer halbwegs fahrbaren geraden linie ausschauen.
 
Oh Mist versteh mich nicht falsch, ich habe nicht vor meinen Hund absichtlich so schnell laufen zu lassen, leider kommt es aber immer mal vor. Vor allem wenn ich mal ein Stück voraus bin und eingeholt werden soll. Mit Leine werde ich auch ganz sicher nicht schneller als 12km/h fahren, da ist mir das Risiko eines Unfalls viel zu groß, bei Hitze ist sowas natürlich auch nicht angesagt, unser Hund kann Hitze generell nicht gut ab.
 
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