Hey Leute,
ich reihe mich mal ein in den Kreis der Bandscheibenkrüppel.
Kurz zu mir: 188 groß, 80kg schwer, 23 Jahre alt, regelmäßig Sport (Fitnessstudio, Mtb/DH, Joggen, Schlagzeug spielen), keinen Alkohol oder sonstige Drogen, allerdings viel Schreibtisch-Situation (Arbeit/Studium). Rückenbeschwerden schon seit Jahren, seit einem Metal-Konzert inkl. Moshpit letzten September verstärkt Rückenschmerzen. Arzt sagt nur "Rücken ist zwar in 2 Raumrichtungen schief, aber das ist nicht so wild. Allerdings ist die Muskulatur unterentwickelt. Trainieren Sie mehr!". Hab ich zwar gemacht, aber trotzdem keine Besserung. Schmerzen waren allerdings nicht konstant... morgens meistens gut, und je nach dem, wie viel ich den Rücken am Tag belastet habe, wurde es Abends schlechter (am Tag viel rum laufen = Abends starke Rückenschmerzen).
Hab mich dann wochenlang so durchgequält, viel Ibuprofen genommen, und abgewartet. Dann, vor 2 Wochen, hab ich mich beim Biken einmal hingelegt. An sich nichts wildes, dank Protektoren etc auch nur blaue Flecken. Konnte auch gleich weiter fahren. Aber auf der Heimfahrt im Zug auf einmal extrem massive Rückenschmerzen, eine völlig neue "Qualität". Beim vorbeugen konnte ich regelrecht spüren, wie es im Rücken "knackt". Am darauf folgenden Montag hab ich recht lang am Schreibtisch gesessen, in ungesunder Haltung mit gekrümmten Rücken, und über nem Mathe-Problem für meine Bachelorarbeit gegrübelt. Und auf einmal waren die Schmerzen so krass, dass ich mich kaum noch bewegen konnte ... also dann auf zum Arzt, der hat mir erstmal eine Cortison-Spritze und ne Überweisung zum MRT gegeben. 3 Tage später Termin gehabt für ein MRT, mit dem Befund wieder zum Hausarzt, dem ist sprichwörtlich die Kinnlade runter gefallen. Laut Befund hätte er mich 20 Jahre älter geschätzt - Bandscheibenvorfall L4/L5 und L5/S1, eine Bandscheibe ist irgendwie 11mm in den Kanal gerutscht, außerdem noch leichte Arthrose. Hab jetzt erstmal Medikamente (Indometacin) und 6 Einheiten Krankengymnastik verschrieben bekommen.
Das Interessante dabei ist: Ich bin keineswegs "geschockt", weil ich nen Bandscheibenvorfall habe oder so. Erstens war es mir sowieso klar, dass das irgendwann kommt, liegt in der Familie. Da haben eigentlich alle was mit dem Rücken ... sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits.
Aber eigentlich bin ich nur erleichtert, endlich zu wissen, was Sache ist. N halbes Jahr lang Rückenschmerzen (plus zusätzlich noch Stress durch Arbeit und Studium) haben mich zu nem ziemlichen Ekel gemacht. Ich bin schnell gereizt, ungeduldig, intolerant, ständig am meckern über irgendwas. Mit den Schmerzen fällts mir schwer, mich auf Kram zu konzentrieren, dadurch bin ich weniger produktiv, schaffe weniger als gewollt, und dadurch verschlimmert sich das ganze, so dass ich am Ende fast gar nichts mehr schaffe...
Jetzt weiß ich, woran es liegt, ich kann dagegen ankämpfen, und ich sehe quasi einen "Lichtblick".
Das Biken, insbesondere Trails shredden, kann ich zwar erstmal vergessen, aber hoffentlich nur für ein paar Wochen, je nachdem was die Krankengymnastik sagt und wie sich die Schmerzen entwickeln. Immerhin habe ich so einen guten Anreiz, die Übungen und das Training ernst zu nehmen.
Soweit meine Geschichte,
Jan