Bikepacking/Bike Touring mit oder ohne Schutzbleche?

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Hi!

Da ich auf der gefühlten Mehrheit der Bilder (sei es Youtube, Blogs, Social Media etc.) insb. unter dem Schlagwort "Bikepacking" (bei Bike Touring sieht es leicht anders aus) Räder ohne Schutzbleche sehe, frage ich mich und euch: Wie haltet ihr's mit den Blechen?

Die letzten Wochen war ich meist auf Asphalt und leichtem Schotter unterwegs. Mitunter war's noch etwas feucht und selbst unter diesen gemäßigten Bedingungen war der Dreckbewurf schon deutlich. Wenn ich mir jetzt vorstelle, mal mehr als nur ein Schön-Wetter-Wochenende und dabei auch auf Landstraßen und Schotterwegen unterwegs zu sein, spricht doch eigentlich alles für die Bleche. Da ich wegen langer Füße und Toe Overlap aber eigentlich gerne darauf verzichten würde, interessiert mich auch, wie es andere handhaben, die sowohl längere Zeit (eine Woche und mehr) als auch bei schlechterem Wetter unterwegs sind und vllt. tatsächlich ebenfalls ohne Bleche unterwegs sind. Im UL-Bereich heißt es immer "It's ok to stink", vllt. gibt's hier ja eine analoge Logik? ;)

Ach so, und ich gehe natürlich von Übernachtungen mit Zelt o.ä. aus. Es sind also Erfahrungswerte gesucht von Leuten, die mit dem Rad (a) eine Woche und länger unterwegs sind, (b) dabei Regen etc. erleben/erlebt haben und (c) die meiste Zeit im Zelt/Tarp o.ä. schlafen.

Besten Dank!
 
Alles was irgendwie reiben könnte ist nicht gut bei Sachen die sich bewegen.
Antrieb, Taschen, Rahmenbefestigungen falls es nicht geschraubt ist.

Letztes Jahr 5 Wochen/ 2.400km, "mit".
 
Ich fahr in 3 Wochen von Genf nach Santiago de Compostela. Aktuell hab ich nicht vor, Bleche an mein Crossrad zu Schrauben.. Kann natürlich sein, daß ich es bereuen werde ;-)
 
Ass Saver im Rucksack/am Rad geht immer und hilft gegen triefend nasses Hosenpolster nach dem Gewitterschauer. Eine Arschrakete erfüllt den selben Zweck, da tuts auch eine kleine mit 3-5l.

Dauerfahrten bei Regen schlagen mir aufs Gemüt und lassen den Antrieb knirschen, deswegen unterlasse ich das, falls vermeidbar.
 
Ich war letztes Jahr nach Weihnachten zwei Tage unterwegs um neues Zeug zu testen. Hatte keine Bleche montiert, da kein Regen angesagt war.
Bin dann ein paar Waldwege gefahren und hab alle Taschen plus mich schön eingesaut. Habe mich total geärgert, das ich die Bleche Zuhause gelassen hatte.
Nächstes Mal kommen die zumindest hinten ans Rad, außer es war vor der Tour wochenlang staubtrocken
 
Alles was irgendwie reiben könnte ist nicht gut bei Sachen die sich bewegen.
Antrieb, Taschen, Rahmenbefestigungen falls es nicht geschraubt ist.
Ergibt Sinn. Merke es aktuell schon allein bei einer Schaltzughülle, die am natürlich abgeklebten Steuerrohr anliegt und hier bereits gut reibt.

Letztes Jahr 5 Wochen/ 2.400km, "mit".
Klare Fakten! Danke. Wo warst du unterwegs? Gibt's irgendwo vllt. 'nen Bericht?

Ich fahre aktuell noch mit Blechen, werde die aber nach Ostern wieder abmontieren.
Am Rennrad habe ich es mal mit Raceblades probiert, was mich aber nicht überzeugt hat. Da ich inzwischen ein klares Tourenrad im Blick habe, sind für mich wenn überhaupt fest montierte Bleche gesetzt - und die würde ich nicht immer wieder abschrauben wollen. Am sportlichen Rennrad/Gravelbike sieht's natürlich anders aus.

Bei Bikepackingtouren schützen mich die Taschen vor Nässe und Dreck und mich würde den Rest des Jahres einfach Toe Overlap nerven.
Das Bike selber wirds schon aushalten.
Exakt der Toe Overlap ist mein Thema/Problem. Meine Tendenz geht aktuell zum Marin Four Corners wegen des großen Radstands und dann vllt. mit 27,5 statt der 28 Zoll in Größe M.
Gibt es zu deinen Touren irgendwo Berichte? Wie gesagt: Mir geht es halt wirklich um den mehrtägigen/-wöchigen Einsatz, der eben auch Schotterstraßen bei Regen beinhalten kann. Das sehe ich bei den üblichen Bikepackingssetups nur leider recht selten.

Ich fahr in 3 Wochen von Genf nach Santiago de Compostela. Aktuell hab ich nicht vor, Bleche an mein Crossrad zu Schrauben.. Kann natürlich sein, daß ich es bereuen werde ;-)
Sehr cooler Plan! Je nach privaten Entwicklungen stehen im nächsten Jahr bei mir ähnliche Pläne an. Planst du irgendwo über deine Tour zu berichten?

Ass Saver im Rucksack/am Rad geht immer und hilft gegen triefend nasses Hosenpolster nach dem Gewitterschauer.
Das wird es künftig fürs Rennrad, wenn Schauer absehbar sind.

Dauerfahrten bei Regen schlagen mir aufs Gemüt und lassen den Antrieb knirschen, deswegen unterlasse ich das, falls vermeidbar.
Sehr verständlich :D Wobei ich vor einer Zeit eine Fahrt im Dunkeln bei leichtem Geniesel irgendwie auch reizvoll fand - aber eben mit der Perspektive einer warmen Dusche zuhause ...

Ich war letztes Jahr nach Weihnachten zwei Tage unterwegs um neues Zeug zu testen. Hatte keine Bleche montiert, da kein Regen angesagt war.
Bin dann ein paar Waldwege gefahren und hab alle Taschen plus mich schön eingesaut. Habe mich total geärgert, das ich die Bleche Zuhause gelassen hatte.
Nächstes Mal kommen die zumindest hinten ans Rad, außer es war vor der Tour wochenlang staubtrocken
Bestätigt meine aktuellen Überlegungen! Danke dir. Hatte ich ähnlich vor einem guten Jahr: Es hat schon länger nicht mehr geregnet, die Straßen absolut trocken, aber im Wald hat sich einiges gehalten und Dreck und Geknirsche waren die Folge. Gerade auf Tour, wo man ja eher schon etwas schmuddeliger unterwegs ist, will ich mich halt nicht auch noch unnötig einsauen.
 
Top! Habe mir eure beiden Blogs abgespeichert und werde sie im Blick behalten.
Dir dann mal eine tolle Tour! Wird sicher gut, intensiv und eindrucksvoll :daumen:
 
Ich fahre mit dem Gravel jeden Tag zur Arbeit und schon da möchte ich auf die Schutzbleche nicht verzichten. Auf mehrtägiger Tour mit Gepäck lässt es sich nicht ganz vermeiden, dass die Taschen bei nassem Wetter etwas abbekommen, aber ohne Schutzblech auf einem Waldweg würde dann doch alles komplett eingedreckt.

PS: Wegen der Fußfreiheit endet das Schutzblech vorne oberhalb der Füße. Ist zwar nicht optimal, um den Antrieb sauber zu halten, aber es spritzt zumindest nicht ins Gesicht.
 
Exakt der Toe Overlap ist mein Thema/Problem. Meine Tendenz geht aktuell zum Marin Four Corners wegen des großen Radstands und dann vllt. mit 27,5 statt der 28 Zoll in Größe M.
Ich hab das leider mit 650b in 47mm und dann mit Schutzblech.

Da ich inzwischen ein klares Tourenrad im Blick habe, sind für mich wenn überhaupt fest montierte Bleche gesetzt - und die würde ich nicht immer wieder abschrauben wollen. Am sportlichen Rennrad/Gravelbike sieht's natürlich anders aus.
Ja, das macht dann bei dir schon Sinn.
Ich fahr zwar schonmal mehrtägige Touren, aber vermeide Regen. Zur Arbeit fahr ich nur 5km, da reicht im Frühjahr/Sommer der Ass Saver plus Mudguard vorne.

Allerdings nur unter der Prämisse, dass eben Toe Overlap auch mit Blechen kein Problem ist.
Gibt es zu deinen Touren irgendwo Berichte? Wie gesagt: Mir geht es halt wirklich um den mehrtägigen/-wöchigen Einsatz, der eben auch Schotterstraßen bei Regen beinhalten kann. Das sehe ich bei den üblichen Bikepackingssetups nur leider recht selten.
Das sehe ich auch gar nicht beim Bikepacking, eher eben beim Biketouring oder Brevets.

War gestern mit der Kombi Ass Saver Detour vorne und Win Wing Detour hinten im teils extrem matschigen Wald unterwegs, die helle Lenkertasche hat nicht einen Spritzer abbekommen, Jersey und Hose paar versprengte. Das genügt mir.
Würde es tagelang regnen, würde ich eh nicht fahren, bzw. würde es als Ausnahme sehen und entsprechend ohne feste Bleche fahren.
Mindestens im Mai muss ich für ne Bikepacking-Challenge das Wetter akzeptieren wie es ist, das geht dann aber auch so.
 
Für pendeln: ja
Für Tagestour bei hoher Regenwarscheinlichkeit:
Ass Saver Mudguard und Ass Saver WinWing

Für Bikepacking: nö. Ich mache Urlaub. Regnet es durchweg hab ich da eh keinen Bock drauf 10-15 Stunden am Tag klatschnass zu sein. Dann brech ich eher ab.
Bin einfach zu alt für den Scheiss glaub ich.

Für Endurance Rennen: vielleicht falls Arschrakete nicht reicht die Minimalvariante siehe AssSaver...
 
Letztes Jahr 5 Wochen/ 2.400km, "mit".
Klare Fakten! Danke. Wo warst du unterwegs? Gibt's irgendwo vllt. 'nen Bericht?
Strecke ganz grob:
Füssen - Ehrwald - Reschenpass - Meran - Bozen - Brixen - Bruneck - Klagenfurt - Marburg/Drau - Graz - Wien - Linz - Passau - Regensburg - Ingolstadt.

Was als gemütliche Flußradtour geplant war, ist teilweise etwas ausgeartet.

Kann jemand die bis zu 16% Steigung meines Tachos zum Fernpass bestätigen?
Also nicht die Straße, sondern den offiziell ausgeschilderten Radweg von Biberwier aus.
Dann wäre ich noch stolzerer die gefahren zu sein, mit 40kg Rad.

Berichte gibts keine, ist wohl besser so.:lol:
 
Ich fahre mit dem Gravel jeden Tag zur Arbeit und schon da möchte ich auf die Schutzbleche nicht verzichten. Auf mehrtägiger Tour mit Gepäck lässt es sich nicht ganz vermeiden, dass die Taschen bei nassem Wetter etwas abbekommen, aber ohne Schutzblech auf einem Waldweg würde dann doch alles komplett eingedreckt.
Die Taschen wären für mich eigentlich das geringste Problem. Aber das Gesagte gilt ja dann für den Fahrer auch - wenn ohne Schutzbleche. Gerade deshalb bin ich ja so verwundert, dass so viele Bikepacker anscheinend ohne Schutzbleche unterwegs sind, ohne komplett eingesifft zu sein.

PS: Wegen der Fußfreiheit endet das Schutzblech vorne oberhalb der Füße. Ist zwar nicht optimal, um den Antrieb sauber zu halten, aber es spritzt zumindest nicht ins Gesicht.
Das hatte ich auch schon erwogen, aber gerade wegen des Antriebs dachte ich eben über relativ lange Schutzbleche nach. Die Schuhe/Füße werden's einem auch danken.

Ich hab das leider mit 650b in 47mm und dann mit Schutzblech.
Wäre 26 Zoll 'ne Option?

Ja, das macht dann bei dir schon Sinn.
Ich fahr zwar schonmal mehrtägige Touren, aber vermeide Regen.
Würde ich nach Möglichkeit natürlich auch, aber wenn man mal länger unterwegs ist oder auf einen Zeitraum festgelegt ist, kann man es sich mitunter nicht aussuchen.

Zur Arbeit fahr ich nur 5km, da reicht im Frühjahr/Sommer der Ass Saver plus Mudguard vorne.
Wäre für mich was mit dem Rennrad, wenn ich da mal eher in Richtung Langstrecke auf Asphalt gehen sollte :daumen:

War gestern mit der Kombi Ass Saver Detour vorne und Win Wing Detour hinten im teils extrem matschigen Wald unterwegs, die helle Lenkertasche hat nicht einen Spritzer abbekommen, Jersey und Hose paar versprengte. Das genügt mir.
Und überrascht mich! Meinst du für vorn das lange Teil am Unterrohr fixiert oder das kleine an der Gabelkrone?

Mindestens im Mai muss ich für ne Bikepacking-Challenge das Wetter akzeptieren wie es ist, das geht dann aber auch so.
Wird's dann hier oder sonstwo vllt. 'nen Bericht und/oder Bilder geben?

Für pendeln: ja
Für Tagestour bei hoher Regenwarscheinlichkeit:
Ass Saver Mudguard und Ass Saver WinWing
:daumen:

Für Bikepacking: nö. Ich mache Urlaub. Regnet es durchweg hab ich da eh keinen Bock drauf 10-15 Stunden am Tag klatschnass zu sein. Dann brech ich eher ab.
Bin einfach zu alt für den Scheiss glaub ich.
Ja, ja, das Alter ... denke inzwischen tatsächlich über eine Luft-Isomatte nach. Die Hüfte, die Hüfte ... Ansonsten: Siehe oben. Mir geht's ja gerade darum, wenn man dem Regen nicht ausweichen kann.

Für Endurance Rennen: vielleicht falls Arschrakete nicht reicht die Minimalvariante siehe AssSaver...
Da bin ich noch weit von weg. Gibt's hier im Forum überhaupt jemanden, der mal an sowas teilgenommen hat?

Berichte gibts keine, ist wohl besser so.:lol:
Du machst es eigentlich eher spannend :D
 
Gerade deshalb bin ich ja so verwundert, dass so viele Bikepacker anscheinend ohne Schutzbleche unterwegs sind, ohne komplett eingesifft zu sein.
Naja, Bikepackingtaschen funktionieren ja schon recht gut als Mudguard. Das Holster meiner damaligen Arschrakete (Revelate Designs Terrapin) war sogar als Mudguard konstruiert.

Und überrascht mich! Meinst du für vorn das lange Teil am Unterrohr fixiert oder das kleine an der Gabelkrone?
Ich meine den, den man an der Gabel befestigt.

Wäre 26 Zoll 'ne Option?
Auf keinen Fall, dann hätte ich ja noch weniger Auswahl an Reifen. Außerdem ist das Bike eh nicht dafür ausgelegt.

Mal schaun, ob ich was zu Mai was schreibe, wird sicher mal ne ganz andere Erfahrung.
 
Kann jemand die bis zu 16% Steigung meines Tachos zum Fernpass bestätigen?
Wie wird denn sowas sachgerecht gemessen?
Wo beginnt die Strecke? Inklusive Gegengefälle? Bis zum höchsten Punkt des Streckenverlaufs? Der heftigste Aussschlag einer Neigungsanzeige?
Auf einer 100m-Teilstrecke lassen sich jedenfalls bis zu 33% rauskitzeln.
https://bikerouter.de/#map=15/47.35...7.355608;10.851831,47.355208&profile=trekkingEdit: die leicht überhebliche bikerouter-Eigenwerbung lässt sich anscheinend nicht ausknipsen.
 
An meine Planung bin ich damals recht blauäugig rangegangen.
Radfahrerkarte eingeblendet, und dann die Strecke bei Bedarf vom Autorouting auf die Radwege gezogen.
Entweder gab es die Anzeige der Steigungen damals noch nicht, oder ich wusste nichts davon.
Da wäre ich sonst nicht freiwillig langgefahren, wenn es Alternativen gibt.

Die 16% Steigung waren mehrmals die max. Anzeige vom (barometrischen) Tacho.
Wie genau die OSM basierten Karten sind, wäre jetzt meine Frage.
 
Ich halte es so: Bikepacking klar ohne Bleche. Das sind kurze Touren, wo Dreck einkalkuliert ist. Die Arschrakete hält den Arsch "trocken", die Schuhe haben Überzieher, die Hose(n) trocknen nachts. Rad 1. Wenns mies schifft, fahre ich einfach nicht.

Touring tendenziell mit Blechen, Rad 2. Das Alltagsrad, Rad 3, hat sowieso möglichst lange Bleche und Zusätze am Ende.
 
Moin,
Was die anderen machen ist mir egal. Ich möchte nicht, dass mir das Vorderrad Wasser und Dreck in die Kette oder das Gesicht wirft, und ich möchte auch meinen Hintermann oder Anhänger nicht mit Dreck bewerfen, daher extra lange Schutzbleche vorn und hinten.
Grüße Simon
 
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