Bikepacking - Der günstige Einstieg

Schlafsacktipp - nicht wirklich billig, dennoch preiswert.

Der Phantom 32 von Mountain Hardware heißt jetzt Phantom Spark 28 (oder so). Nebst einem anderen Reissverschluss ist der Spark 28 vielleicht marginal knapper genäht. Die Umetikettierung scheint aber vor allem darin begründet, dass er im Namen nicht mehr die 32°F (O°C) des ursprünglichen Herstellerratings, sondern die 28°F (-2°C) vom T-Limit der EN-Prüfung trägt. Diesen Wert erreicht das Vorgängermodell Phantom 32 aber auch. Außerdem macht sich dessen Weite (in der Größe L) angenehm bemerkbar. Ich kann mich gut darin umdrehen, ohne den Schlafsack gleich mitzuwälzen. Da die Oberseite weit mehr Daunen als die Unterseite hat, ist das nicht nur bequem, sondern sicherlich auch ein Wärmefaktor für Seiten- und Bauchschläfer, entsprechenden Körperumfang vorausgesetzt (ich bin ziemlich schlank).

Lange Rede, kurzer Sinn: Als 32er gibt es den Schlafsack noch gelegentlich im Sonderangebot für deutlich unter 300 euro. Beim Gewicht von 680g (in L, von mir gewogen) lohnt sich m.E. der Kauf.
 
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Ja, ich hatte Cumulus in Erwägung gezogen - Quilts, genauer gesagt. Bei einem von mir bislang geschätzten Online-Händler (wohlgemerkt: nicht bei Cumulus selbst und auch nicht bei bivvy) verweigerte man mir aber die telefonische Beratung. Der Chef kenne sich zwar gut mit den Produkten aus, wolle aber nur per Email auf Fragen antworten. Ich hinterließ eine Telefonnummer und sagte, dass ich nur bei mündlicher Beratung einen Kauf in Erwägung ziehe. Der Rückruf fand nicht statt - und so trödelte ich mal wieder zu Globi, wo ich den oben erwähnten MHD in Large für € 270 fand.

Ich wollte halt etwas, das wirklich für leichte Minusgrade geprüft ist. Schlafsäcke wie der WM Summerlite oder der ME Helium 250 (habe ich selbst ebenfalls) mögen das zwar auch mit Ach und Krach leisten... und außerdem ist bekanntlich alles sehr individuell. Nur ist mir der Summerlite zu eng, wie ich mal bei einer Probe feststellen musste, und außerdem klebe ich nun mal an den 'offiziellen' Zahlen (spießigerweise?). Mit dem Helium 250 bin ich ansonsten im südalpinen Sommer seit vier Jahren zufrieden. Aber ich traue mich damit nicht ganz hoch hinaus, wenn's etwas kühler wird.
 
Noch ein Tipp, diesmal recht billig: Der Sawyer Mini Wasserfilter wiegt zusammen mit einem 1-liter-Beutel rund 100g und kostet (wenn man einen besseren Beutel von Evernew erwirbt) rund 40 euro. Damit lässt sich offenbar alles vom Schwebeteilchen bis hin zu Bakterien beseitigen. Wenn man will, kauft man für ca. 20 euro ein Carbon Element von Platypus dazu - wiegt ca. 35g und hilft angeblich gegen einige Gifte sowie schlechten Geschmack. Viren kriegt man, so man es nötig findet, mit einem Steripen Pure+ (70g) noch ausgeschaltet. Insgesamt also, wenn man tatsächlich die volle Ladung Overkill(?) erwirbt, rund 200g. Das ist zwar wesentlich mehr als das Gewicht von 20 Micropur-Tabletten (5g?). Dennoch bleibt unterm Strich u.U. eine beachtliche Gewichtseinsparung - nämlich am mitgeführten Wasser. Die Einwirkzeit von Micropur beträgt für Protozoen meines Wissens ja zwei Stunden oder mehr. Das führt zwangsläufig zur Vorratsschlepperei. Mit dem Filter erhöht man also das Basisgewicht, was zugegebenerweise vor allem Prahlern gegen den UL-Strich geht, senkt aber das tatsächliche Tourengewicht je nach Region ziemlich erheblich.
 
Als ich vor 5 Jahren meinen ersten Cumulus kaufte, war das wir ein Versenderrad. Nur direkt beim Hersteller möglich.
Wenn man sich in Vorfeld informiert hat und etwas hakelige Kommunikation mit dem Hersteller auf englisch in kauf nahm, bekam man ein gutes Produkt zum unschlagbaren Preis.

Mittlerweile gibt es die ja auch in normalen Shop.
Trekking lite store zum Beispiel.
Die sind auch freundlich und beraten telefonisch. Ist aber ein kleiner laden. Ich kenne das, da vergisst man schon einmal einen Rückruf.

Dein Schlafsack ist aber bestimmt auch Top.

Ich hab die Kombi Mt700, bis -5 Grad getestet und den quillt 150 für den Sommer.
Passt für mich.
 
Cumulus bietet auch eine Verlängerung der Schlafsäcke an, für Leute ab rund 2m aufwärts ziemlich interessant. Das kostet natürlich extra, aber als langer Mensch spart man dafür an Leitern...
Ich bin 1,98m, allein deshalb wird mein nächster Schlafsack mutmaßlich wieder ein Cumulus. Die haben einfach ein leicht durchschaubares System und der Preis stimmt auch.
 
Trekking lite store zum Beispiel.
Die sind auch freundlich und beraten telefonisch. Ist aber ein kleiner laden. Ich kenne das, da vergisst man schon einmal einen Rückruf.

Da war ich ja in früheren Jahren ganz gut beraten worden am Telefon. Ich habe da auch schon einiges gekauft, u.a. ein Zelt und einen Biwaksack. Aktuell aber sagte mir eine Mitarbeiterin nachdrücklich, dass der Chef nur per Email Detailfragen beantworten wolle. Ich gab ihr halt meine Nummer und bat sie, sich dennoch um einen Rückruf zu kümmern. Sie antwortete, dass Sie den Chef fragen wolle, ob er vielleicht doch mal zu einer telefonischen Beratung bereit sei. Dass der Rückruf nicht erfolgte, scheint also kein vergesslicher Ausrutscher gewesen zu sein. Eher denke ich, dass sie einfach nicht wollen. Falls das tatsächlich die heutige Beratungspolitik ist, finde ich sie verkorkst... denn immerhin ging es um € 200+ und mit dem Quilt um ein hierzulande noch immer relativ erklärungsbedürftiges Konzept. Aber die Produkte dieses Shops finde ich meistenteils auch anderswo. Die Website von Trekking lite wäre für mich dann allenfalls noch eine Info-Quelle.

Dein Schlafsack ist aber bestimmt auch Top.

Für mich: ja. Meine Messlatte für Komfort und Temperaturbereich ist der WM Megalite, in dem ich mal zur Probe lag. Darin fühlte ich mich absolut unbeengt - aber der Phantom kommt dem gefühlsmäßig nahe und wiegt ein bisschen weniger bei ähnlichen Werten. Außerdem gibt's WM-Produkte so gut wie nie im Sonderangebot.

Ich hab die Kombi Mt700, bis -5 Grad getestet...

Wenn's nachts -5°C wird, herrschen auch tagsüber Temperaturen, wo ich eigentlich nicht mehr stundenlang biken will (and tagelang wandern tue ich nicht). Außerdem sind mir die Nächte dann schon zu lang und öde, und das Bikepacking verliert an Reiz. Temperaturausnahmen gibt es mal im sommerlichen Hochgebirge... für mich sehr selten, da ich eher in den Südalpen oder im Massif Central, 2017 vielleicht auch in den Pyrenäen unterwegs bin. Es bleibt zwar m.E. in den Bergen riskant, ein allzu gewagtes Wettspiel mit einem ausgeprägt mediterranen Sommersack zu veranstalten. Allerdings bleiben meine Vorsorgemaßnahmen gewichtsmäßig im Rahmen, denke ich.
 
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Ich versuche es Mitte Oktober eine Woche in Ostsachsen mit...
http://schlafsacke-cumulus.de/de/kategorien/schlafsacke/lite-line-200?gid=31&vid=6
+ langer Merino Unterwäsche und Socken
+http://schlafsacke-cumulus.de/de/kategorien/jacken/incredilite-endurance?gid=8&vid=1
...wenn es kalt wird
in einem Zweipersonenzelt (der Vorgänger)
http://www.trekking-lite-store.com/Zelte/MSR-Hubba-Hubba-HP-Green::474.html
+ meine Frau als Zusatzheizung :D

Mal sehen ob wir uns den A++++ abfrieren?
Mit den 1,5kg /Stück Synthetikfüllung Schlafsäcken war es immer kein Problem.
...aaaaberrr das Packmass ist gewaltig :(
Deswegen das andere Extrem :D
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...sowas hat man auch nicht oft... USB Ladebuchse :D
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Mal sehen ob wir uns den A++++ abfrieren?

Ich habe im Sommer beim ziemlich harten Training für eine überambitionierte Frankreichtour wieder gemerkt, wie zentral diesbezüglich der Faktor Anstrengung ist. Nach intensiven oder langen Einheiten war ich - völlig entgegen meiner sonstigen Manier - der erste, der bei uns auf der Terrasse abends eine leichte Jacke überzog. Deshalb neige ich nicht (mehr) zu ausgeprägten Experimenten. Außerdem finde ich, dass die Formel 'notfalls alles anziehen' eher für den Wanderer Sinn macht, der es tatsächlich auch bei anhaltendem Regen schaffen kann, die Kleidung unterm Poncho halbwegs trocken zu halten, damit sie nachts noch funktioniert.

(Da ich eigentlich nur solo unterwegs bin, habe ich statt weiblicher 'Zusatzheizung' (sic ;) ) den Luxus eines eReader dabei. Der Tolino Vision 3 HD ist nicht nur wasserfest und leicht, sondern auch per Klopfen auf der Rückseite zu bedienen... ergo mit Handschuhen. Das nur nebenbei. Aber mir fällt dazu angesichts deines vierten Bilds noch ein: Richtig geil wären doch Geräte, die ihren Stromvorrat im Notfall auch wieder abgeben könnten, - z.B. an den Navi.)
 
Ich habe im Sommer beim ziemlich harten Training für eine überambitionierte Frankreichtour wieder gemerkt, wie zentral diesbezüglich der Faktor Anstrengung ist. Nach intensiven oder langen Einheiten war ich - völlig entgegen meiner sonstigen Manier - der erste, der bei uns auf der Terrasse abends eine leichte Jacke überzog. Deshalb neige ich nicht (mehr) zu ausgeprägten Experimenten. Außerdem finde ich, dass die Formel 'notfalls alles anziehen' eher für den Wanderer Sinn macht, der es tatsächlich auch bei anhaltendem Regen schaffen kann, die Kleidung unterm Poncho halbwegs trocken zu halten, damit sie nachts noch funktioniert.

(Da ich eigentlich nur solo unterwegs bin, habe ich statt weiblicher 'Zusatzheizung' (sic ;) ) den Luxus eines eReader dabei. Der Tolino Vision 3 HD ist nicht nur wasserfest und leicht, sondern auch per Klopfen auf der Rückseite zu bedienen... ergo mit Handschuhen. Das nur nebenbei. Aber mir fällt dazu angesichts deines vierten Bilds noch ein: Richtig geil wären doch Geräte, die ihren Stromvorrat im Notfall auch wieder abgeben könnten, - z.B. an den Navi.)
Das gibt es von Lupine zum Beispiel...da ich immer die Piko für'n Helm und die Wilma für den Lenker mitnehme mit jeweils einem Akku ist das der Notstrom.
https://lupine.lighting/produkte/zubehoer/ladegeraete/usb-one
...genauso kann ich mit dem Teil
https://lupine.lighting/produkte/zubehoer/ladegeraete/usb-charger
...den Lupine Akku wieder aufladen.
Solarpanel habe ich auch meist auf dem Anhänger aufgespannt...also an Strom mangelt mir es nicht.

Was die Klamotten angeht...die Zusatzsachen werden bei uns nicht nass...behalten dadurch ihre volle Isolationsleistung.
Wenn Schlechtwetter ist, tragen wir ausschließlich unsere Radsachen und die werden bei jeder Gelegenheit getrocknet oder trocken gefahren.
In so einen Hänger passt einiges rein und der macht auch grobes Gelände, wenn man nicht tragen muss, mit.
Z.B. den Rennsteig
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...man wird auchmal missbraucht :D
 
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Lupine sieht's eben ein!

Was die Klamotten angeht...die Zusatzsachen werden bei uns nicht nass...behalten dadurch ihre volle Isolationsleistung.Wenn Schlechtwetter ist, tragen wir ausschließlich unsere Radsachen und die werden bei jeder Gelegenheit getrocknet oder trocken gefahren.

Dann machst du es so wie ich - nur eben als Anhängernutzer etwas großzügiger. Mein leichter Fleecepullover ist im Zweifel für tagsüber, mein langes Unterhemd dediziert für nachts* usw. (von noch nie erlebten Extremfällen einmal abgesehen). Zusätzlich habe ich einen Biwaksack dabei, weil der Terra Nova Moonlite in der alten Version halt nur 180g wiegt und zusammen mit dem UL-Zelt (SMD Lunar Solo) am Lenker befestigt werden kann. Ob er viel wärmt, weiß ich nicht... eher nicht, weil er möglicherweise ein bisschen Loft klaut. Aber man kann dann mal ganz ohne Zeit übernachten und ihn bei überraschend einsetzendem Nieselregen schnell überziehen, ggf. auch gegen Sturmregen in einer offenen Hütte einsetzen usw. Sein Hauptsinn liegt allerdings woanders: tagsüber eine prima Sache, um sitzend und angezogen im Gewitter auszuharren oder eine windgeschützte Pause im kühlen Hochgebirge einzulegen. Zudem noch notfallgeeignet... bei ganzen 60g mehr Gewicht als der Einmalsack aus Folie von ME. Leider wäre die neue Version des Moonlite - zusätzlich mit Moskitonetzeinsatz - für mich wohl knapp zu kurz.

*Neben dem notwendigen Werkzeug und einigen Ersatzteilen sind solche Überlegungen für mich der Grund, warum ein Bikepacker die Niedrigstgewichte von UL-Wanderern nicht sinnvoll erreichen kann.
 
Klar. Ganz so ul wie beim wandern ist schwierig, da man auch den Witterungen schlechter entziehen kann.
Deswegen brauche ich im Vergleich zum wandern ein bisschen mehr Gepäck. Außerdem ist mein Essensverbrauch höher.
Abends brauche ich auch mehr Wärme durch die Erschöpfung wenn ich tagsüber hart am Gas war.
Aber es ist ein Unterschied zu den Fahrern mit 30 Kilo Gepäck.
 
Nicht zu vergessen: Beim Bikepacking hast du in der Regel mehrere Taschen im Einsatz, was ja nicht gerade gewichtseffizient ist. Außerdem müssen manche davon ziemlich robust sein. Mein Rucksack, die alte Version des Vaude Rock UL, wiegt z.B. 340g. Es gibt deutlich leichtere - aber wie lange halten sie den Konflikt mit dem Gebüsch aus? Für Tarptents brauchst du leichtestenfalls mindestens eine Carbonstange, wo der Wanderer einfach einen vorhandenen Trekkingstock nimmt. Du benötigst, wie schon erwähnt, Nachtkleidung, die tagsüber trocken bleibt... auch von innen. Multifunktionelles Regenzeug gibt's auf dem Bike sowieso nicht. Mit dem Exped-Biwakponcho hätte ein Wanderer hingegen auch einen Not-Bivy und eine Zeltunterlage oder einen Tarp - aber auch den Regenschutz für den Rucksack, der ansonsten mit weiteren 70g zu Buche schlagen könnte. Auch solche Details summieren sich eben. Alles in allem bin ich mit gut 6 kg Basisgewicht am Start, wenn ich eine Tour durch mehrere Klimazonen fahre, also vom Hochgebirge zum Mittelmeer. Als Wanderer könnte ich schon mal 0,5 Kilo Werkzeug und Ersatzteile streichen - und anderweitig bestimmt noch 800g (bei gleichem, recht hohen Komfort).

Umso wichtiger finde ich Dinge, die das Basisgewicht zwar erhöhen (auch deshalb die 6 kg), das tatsächliche Tourengewicht aber senken. Ein gutes, leichtes und schnelles Wasseraufbereitungssystem für fast alle Szenarien habe ich schon erwähnt. Ein anderes Beispiel wäre etwa ein Adapter für Campingaz-Kartuschen. Mit 70g Mehrgewicht erspare ich mir die vorbeugende Mitnahme eines viel zu großen Gaskanisters, besonders natürlich in Frankreich. Für weitere Tipps dieser Art wäre ich dankbar.

Womit ich auch sagen will: Natürlich habe ich schon Kleinsttarps und Spirituskocher ausprobiert, ja sogar Esbit-Stövchen aus Titan. Hyperdünne Bodenplanen auch. Biwaksäcke aus Tyvek, Goretex, Folie. Unterdimensionierte Schlafsäcke habe ich selbstredend schon zu pimpen versucht, und klar weiß ich, wo ich am Basisgewicht noch was sparen könnte, ohne gleich den Kältetod zu sterben... will es aber irgendwie nicht. Das meiste ist probiert und verworfen - von mir rein persönlich, wohlgemerkt - und beim heutigen Stand der Technik bin ich vielleicht sogar meiner individuellen Untergrenze nahe gekommen, gemessen an meinen eigenen, z.T. wohl altersbedingten Bedürfnissen. Am Ende muss ich einräumen, dass ich alle Probleme im Laufe der Jahre schlussendlich mit Geld beschossen habe (was ja nicht wirklich zum Thread passt, nach und nach aber so gekommen ist). Und mal abgesehen davon, dass mein Lunar Solo nicht aus Cuben ist, scheint mein Equipment weitgehend optimiert. Sparen kann ich aber vielleicht noch am variablen Gewicht - und möglicherweise nicht unerheblich. Allein der Kartuschenadapter bringt auf längeren Touren netto 200g oder mehr, und der Filter zeitweise rund 800g. Teuer waren diese beiden Anschaffungen ja nicht wirklich, womit wir sogar wieder on topic wären. Also: Wo lässt sich nicht nur eindimensional Basisgewicht auf dem Papier senken, sondern echtes Tourengewicht auf dem Trail? Ich finde, diese Frage wird zu wenig gestellt.
 
Dazu gleich noch ein Beispiel, das mir am späten Abend eingefallen ist: der Dosenöffner von Coghlan (den habe ich dann gleich für € 2,97 und 30g Mehrgewicht bestellt). Weil ich nämlich UL-getreu nur den allerkleinsten Schweizer Offiziersmesser in der Größe eines Schlüsselanhängers habe, konnte ich bisher keine Dosen öffnen und neigte dazu, einen viel zu beachtlichen Vorrat an dehydrierten Lebensmitteln tagelang mitzuschleppen. Dabei nicht zu vergessen: Die aktuell anstehende Mahlzeit bringt womöglich sowieso keinen gewichtstechnischen Vorteil, weil du u.U. das Wasser zur Zubereitung mitschleppst. Macht es nicht manchmal größeren Sinn, im letzten routennahen Dorf vor dem Nachtlager einfach eine Dosenkonserve zu erwerben, - schwer, aber doch nur kurz dabei?

Und wieder ist die Packliste ein Quäuntchen schwerer geworden, letztlich vielleicht auch ein bisschen weniger beeindruckend, gelle? ;-) Das Nettogewicht auf Tour kann aber deutlich gesenkt werden.
 
Und wieder ist die Packliste ein Quäuntchen schwerer geworden, letztlich vielleicht auch ein bisschen weniger beeindruckend, gelle? ;-) Das Nettogewicht auf Tour kann aber deutlich gesenkt werden.
...genau!
...vor der Tour nochmal gepflegt hinterm Busch verschwunden...und schon hat mein einen erleichterten Start in den Tag. Wohl dem der kann. :D
 
... womit wir sogar wieder on topic wären...

Bei dem Thema günstig weitestgehend in Relation irgendwie.
Du hast ja schon viel Erfahrung mit ultraleichter Ausrüstung gesammelt, was für das light Bikepacking die Basis ist. Ich habe auch eine erweiterte Komfortzone der Gesundheit geschuldet, was auch gut so ist!

Trotzdem entnehme ich dem Großteil deiner Beiträge die Erfahrungen aus dem klassischen Radreisen mit Panniers & Co (bin selber knapp 20 Jahre so unterwegs gewesen). Du schreibst ja selbst, daß du meistens mit Anhänger unterwegs bist, was darauf deutet und eben genau das Gegenteil des Bikepacking verkörpert. Daher stellt sich mir die Frage, ob du schon Bikepacking typisch unterwegs warst, oder nur darüber sinnierst, denn das wäre dann OT ;- )
Nicht böse gemeint, aber die Fragezeichen bleiben....
 
Trotzdem entnehme ich dem Großteil deiner Beiträge die Erfahrungen aus dem klassischen Radreisen mit Panniers & Co (bin selber knapp 20 Jahre so unterwegs gewesen). Du schreibst ja selbst, daß du meistens mit Anhänger unterwegs bist, was darauf deutet und eben genau das Gegenteil des Bikepacking verkörpert. Daher stellt sich mir die Frage, ob du schon Bikepacking typisch unterwegs warst, oder nur darüber sinnierst, denn das wäre dann OT ;- )
Nicht böse gemeint, aber die Fragezeichen bleiben....

Da verwechselst du mich. Mit Panniers (und dann auf dem Reiserad, was mir inzwischen allerdings Spaß macht) war ich im ganzen Leben erst drei- oder viermal unterwegs, und einen Anhänger nutze ich auch nicht. In aller Regel bin ich seit nunmehr acht Jahren mit dem MTB und leicht bepackt auf Tour - merhrmals auch von den Alpen ans Mittelmeer.

Aus langjähriger Erfahrung stammt z.B. die Idee mit dem (leichten) Dosenöffner. Zwar sind wir (siehe oben) i.d.R. doch schwerer unterwegs als UL-Wanderer. Dafür sind wir aber auch schneller und berühren die Zivilisation entsprechend öfter. Das will ich mit dem Dosenöffner ausnutzen. Und nochmals meine neue Gesamtprämisse: Mir wird langsam klar, dass der sture Verzicht zugunsten eines niedrigen Basisgewichts mitunter nach hinten los geht, maßgeblich auch nettogewichtstechnisch. Je nach Tourenlänge und -art spart diese Einsicht richtig viel Gewicht im schwersten, variablen Bereich. Insgesamt geht es bei meinen üblichen Touren sogar um einen Nettounterschied von bis zu anderthalb Kilo! Zusammengefasst spare ich da: Kartuschen- und Gasgewicht, den übergroßen Vorrat an Trockenfutter, das zusätzliche Wasser, das sich grad in der Micropurbehandlung befindet.
 
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Da verwechselst du mich. Mit Panniers (und dann auf dem Reiserad, was mir inzwischen allerdings Spaß macht) war ich im ganzen Leben erst drei- oder viermal unterwegs, und einen Anhänger nutze ich auch nicht.
Ok, Asche auf mein Haupt. Bzgl. Hänger und Panniers hab ich dich wirklich verwechselt. Sorry! Trotzdem klingen deine Ausführungen - ob nun gewollt von dir oder nicht - immer etwas nach klassischem Radreisen. Für mich zumindest...

In aller Regel bin ich seit nunmehr acht Jahren mit dem MTB und leicht bepackt auf Tour - merhrmals auch von den Alpen ans Mittelmeer.

Das hört sich gut an, interessant sogar. Stell doch kurz bitte mal dein Setup vor, damit man sich besser vorstellen kann, wie das so an deinem Bike aussieht, denn du stellt ja das Gewicht der verschiedenen Bikepacking-Bags am Bike in Frage. Ein Bikepacking-MTB hast du ja nach eigener Aussage im Einsatz und an praktikablen Lösungen, bestenfalls anhand von Bildern, sind wir doch alle interessiert, gelle ;- >
 
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@QuasiNitro

Hier 2015 im Vercors-Gebiet bei Grenoble zu sehen. Der 29er Rahmen ist von Trek. Die Teile sind alle von mir selbst ausgesucht. Das ist übrigens keine gefederte Stütze, sondern eine Gravity Dropper Turbo. Inzwischen habe ich dafür eine Satteltasche von Deuter so umgedoktert, dass die vollen 100mm Absenkung möglich bleiben. Ansonsten: am Lenker in einer Tasche von Meru befindet sich mein Zelt (SMD Lunar Solo), die Carbonstange dafür und eine Tyvek-Unterlage in einer schmalen Silnylon-Tasche am Unterrohr - hier aber nicht zu sehen, weil ich auf der Unterlage wohl grad sitze. ;-) In der vorderen Oberrohrtasche - so eine kleine von Deuter - sind Pumpe, Kettenöl, Gabeldeo, Ersatzteile und Werkzeug. In der hinteren, um ihre Versteifung erleichterte Dreieckstasche befinden sich Ersatzschlauch, Heringe, Leine, Baumnetzband etc. und ein leichtes Schloss. In der soeben erwähnten Satteltasche ist Flickzeug für die Campingausrüstung sowie ein Erste-Hilfe-Set, Seife, Alkohol für die Hände, u.U. Sonnencrem, u.U. Kartuschenadapter, Tempos. Der Navi ist natürlich am Lenker, die immer wieder empfohlene Backup-Karte schwerelos auf dem iPhone. Ohne Wasser sind das am Bike gut 2,2 Kilo Gewicht.

Dazu habe ich einen Rucksack, den Vaude Rock UL im alten Design mit ca. 340g, aufgepimpt mit zwei kleinen Hüftgurttaschen von Gossamer Gear. Darin befinden sich u.a. Schlafsack (inzwischen MHD Phantom 32), etwas Nacht-/Lagerkleidung, ein ganz leichter Fleecepullover, Goretex-Mütze, Ersatzstrümpfe plus Sealskinz, NeoAir XLite, Gaskocher/Titanschüssel/Löffel, Ladekabel, Powerbank, Sawyer Mini Filter und Steripen Pure+ (neu und etwas doppelt gemoppelt), Zahnbürste, Seife, Handy, Minimesser, Petzl E-LITE usw... auf dem Rücken insgesamt ca. 3,6 Kilo Basis- und rund 4,6 Kilo Tourengewicht mit Gas, etwas Proviant und eReader. Ultraleichtes Regenzeug und leichte Beinlinge passen in die Seiten- und Hintertasche meiner Windjacke von Vaude, deren Ärmel sich abnehmen lassen.

Und dann noch alles, was ich zu erwähnen meist vergesse, aber mitgewogen habe. ;-) Beispielsweise Einweghausschuhe aus einem Hotel für den Abend (das Paar zu nicht einmal 20g), außerdem zwei kleine Platypus-Faltflaschen, Brillenetui aus Luftfolie, zwei kleine Feuerzeuge...

P.S. Das Gewicht der Bikepacking-Bags stelle ich ja nicht in Frage, sondern sage nur, dass ein Wanderer mit einer einzigen Tasche auskommt, was nun einmal gewichtseffizienter ist. Das ist einer der Gründe, warum wir nie so leicht unterwegs sein werden wie ein entschlossener UL-Hiker. Dass ich selbst relativ viel im Rucksack habe, liegt unter anderem an der Variostütze, die kniffelige Trails auch beladen sehr fahrbar macht... sofern man einen Großteil des Packgewichts auch mit dem Körper verschieben kann.

P.P.S. Die Meru-Tasche für das Zelt habe ich schon mal hier erörtert: http://www.mtb-news.de/forum/t/ultralight-bikepacking.420532/page-54#post-13306974 ... sehr preiswert.

P.P.P.S. Der Dosenöffner ist heute angekommen. Für die € 2,97 gab's gleich zwei Stück, und jedes wiegt in Wirklichkeit nur 10g. Da die Katzen Hunger hatten, konnte ich ihn gleich ausprobieren - ist okay.
 

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Ok, Danke. Nun ist das alles verständlicher. Ich weiß schon was du meinst - war ja selber einige Jahre als UL-Hiker-Fuzzie unterwegs, aber ein paar Taschen hast du auch dran, wenn gleich nicht im zeitgemäßen Style ;- )
 
... aber ein paar Taschen hast du auch dran, wenn gleich nicht im zeitgemäßen Style ;- )

Naja, die Meru-Tasche mit dem Zelt sitzt so bombenfest, dass sie nicht zur Disposition steht. Eine Tasche im Rahmendreieck will ich nicht - ich will nun einmal Flaschen. Eine richtige Seatpostbag scheiterte bislang an der Besonderheit der Gravity Dropper - dem m.E. notwendigen Gummischutz (obwohl ich inzwischen ein paar Lösungen gesehen habe). Die Gravity Dropper ist aber zuverlässig und praktisch wartungsfrei, weil mechanisch... für Touren also ideal. Ansonsten versuche ich, möglichst schwere, wenngleich meist kleinere Dinge am Bike zu verstauen. Das Rucksackgewicht ist daher gut erträglich... insbesondere nach meinen Bemühungen zur Reduzierung des variablen Anteils. Fahrtechnisch im Trail hat's ja eh Vorteile, einen Teil des Gewichts auch mit dem Körper verlagern zu können.
 
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Bin mir nicht ganz sicher, ob die Frage hier reinpasst, aber ich konnte keine passendere Forensektion finden und auch so gut wie nichts über die Suchfunktion.

Da mein 29er Hardtail keine Gepäckträgerösen besitzt bin ich auf der Suche nach einer alternativen Lösung und bin auf eine Sattelklemme mit Gepäckträgerösen gestoßen: Hier

Inwiefern muss ich beim Kauf eines Gepäckträgers auf irgendetwas im bezug zur kompatibilität achten? Mir schwehlen dieser Gepäckträger im Sinn: Cube Heavy Duty oder der Tubus Vega#

Ich nehme an die Querstreben der Gepäckträger sind verschiebbar und somit gut an die Position der Sattelklemme anzupassen?
 
Bin mir nicht ganz sicher, ob die Frage hier reinpasst, aber ich konnte keine passendere Forensektion finden und auch so gut wie nichts über die Suchfunktion.

Da mein 29er Hardtail keine Gepäckträgerösen besitzt bin ich auf der Suche nach einer alternativen Lösung und bin auf eine Sattelklemme mit Gepäckträgerösen gestoßen: Hier

Inwiefern muss ich beim Kauf eines Gepäckträgers auf irgendetwas im bezug zur kompatibilität achten? Mir schwehlen dieser Gepäckträger im Sinn: Cube Heavy Duty oder der Tubus Vega#

Ich nehme an die Querstreben der Gepäckträger sind verschiebbar und somit gut an die Position der Sattelklemme anzupassen?

Da es hier um Bikepacking geht, ist eine Gepäckträgerfrage nicht ganz am Platze :oops:
Aber wo wir schon mal da sind ... ich denke, dass die meisten besseren Gepäckträger verstellbare Querstreben haben. Deine beiden verlinkten habe welche, auch wenn der Cube komisch fotografiert wurde. Schau aber vorher nach, ob Du die unteren Ösen am Ramen hast (also am Schnellspanner).

Aber am Besten Du liest hier mal alles durch und stellst fest, dass Du überhaupt gar keinen Gepäckträger benötigst, weil Dich sonst kein Mountainbiker mehr grüsst o_O

ride on!
tanztee
 
Aber am Besten Du liest hier mal alles durch und stellst fest, dass Du überhaupt gar keinen Gepäckträger benötigst, weil Dich sonst kein Mountainbiker mehr grüsst o_O
Das sehe ich jetzt anders: ein Gepäckträger, auf dem fallweise der Rucksack befestigt werden kann ist für mich ein deutlicher Komfortgewinn. Und ob mich dann wer grüßt, das ist mir wurscht!!!
 
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