Wie "ihr" das mit der Gesetzestreue haltet, ist "euer" Ding. Wenn "ihr" vielleicht sogar meint, in Schutzgebieten abseits der vorgesehenen Wege Trails zu zimmern, dann ist das auch "euer" Ding. Aber bei der Anleinpflicht geht es doch noch um ein bisschen mehr.
Das muss nicht zwangsweise was mit Aggressivität zu tun haben. Mal abgesehen davon, dass das Hauptproblem in den allermeisten Fällen immer noch auf der anderen Seite der Leine zu suchen ist, gehen die meisten Übergriffe meines Wissens von Hunden aus, die halt nicht angeleint waren. Gleichzeitig ist mir natürlich bewusst, dass von den wenigsten Hunden, die nicht angeleint sind, eine Gefahr ausgeht. Ich wohne in einem Stadtteil, in dem die allermeisten Hunde angeleint sind. Und die überwiegende Mehrheit von denen ist ganz sicher nicht aggressiv. Davon, ob ein Hund nun angeleint ist (oder nicht) auf die Agressivität zu schließen, macht aber wenig Sinn. Natürlich gibt es Dinge, die man unterlassen sollte, weil sie eine Aggressivität fördern (Leine auf Spannung, zu wenig Auslauf (ja auch Freilauf) etc.). Jetzt aber mal wieder weg von der Aggressivität.
Denn wie schaut es beispielsweise mit Vierbeinern aus, die in ihrer grenzenlosen Freiheit mal ganz unvermittelt beispielsweise aus einem Busch vor euer Rad gesprungen sind? Erfahrungswerte? Wenn ja, waren die angeleint? Und, wie sah das dann mit dem Verantwortungsbewusstsein (Schadensregulation) der Halter aus? Wenn ich auf frei laufende Hunde letzten Endes noch mehr Rücksicht nehmen muss als auf kleine Kinder, dann stimmt doch irgendwas nicht. Einen Menschen zu lokalisieren und zu umfahren, ist schon aufgrund der Größenunterschiede und Berechenbarkeit um ein Vielfaches einfacher. Frei laufende Hunde in ihrem Spieltrieb sind mitunter unberechenbar. Da schadet eine Leine ganz sicher nicht.
Und noch was, es hat seinen Sinn, dass insbesondere in Schutzgebieten Anleinpflicht herrscht. So'n Vierbeiner hat je nach Rasse und Erziehung einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Jagdtrieb. Kann natürlich sein, dass "euch" die Fauna und Flora am Allerwertesten vorbeigeht. In meinem Fall kann ich beide Interessen miteinander verbinden. Wenn die "Anarchie" im Auewald aber weiter so um sich greift, dann kann ich mir meine Flächen weit außerhalb von Leipzig suchen. Das mache ich ohnehin. Aber wenn ich wenig Zeit hatte, war ich früher auch ganz gerne im Auewald unterwegs.
Ach ja, der Punkt, dass Hunde auf einige Radfahrer mehr als auf andere abgehen, hat mit der unterschiedlichen Schweißabsonderung bzw. dessen Zusammensetzung der Radfahrer zu tun. Ja, Hunde können darüber Gefühle wie Angst sehr gut detektieren (um ein Vielfaches besser als wir Menschen). Aber seine Angst zu unterdrücken, wird genauso wenig funktionieren, wie es Sinn macht, von Hunden entsprechend stark frequentierte Bereiche zu vermeiden.