Das der Reach nur 4 mm länger ist hab ich gesehen, dachte aber es ist ein Fehler?
Der "Trick" beim Reach ist einfach, dass das Sitzrohr zwischen S und M ein Grad flacher wird. Dadurch wächst zwar die eff. Oberrohrlänge um 20mm, der Reach aber nur minimal.
Hab das jetzt nicht nachgerechnet ob es tatsächlich hinkommt, aber es kommt mir plausibel vor.
Was mir eher nicht plausibel erscheint ist, dass der Radstand zwischen S und M um 11mm wachsen will, obwohl Lenkwinkel, Kettenstrebenlänge und Reach quasi gleich sind. Eingentlich müsste der Radstand um genau die 3mm wachsen, die der Reach wächst.
Ein Sitzwinkel von unter 73° ist halt schon arg flach. Wenn man nicht extremer Langbeiner ist, bringt das glaub letztendlich rein garnichts für die Sitzposition. Die wird gar nicht so lang wie die eff. Oberrohrlänge das suggerieren wird, weil man einfach den
Sattel komplett nach vorne rammen wird, um zu einem vernünftigen Knielot zu kommen, und dann ist letztendlich unter Berücksichtigung der Sattelstellung die Sitzposition quasi gleich wie am Größe S Rahmen, wo man den
Sattel wahrscheinlich dank steilerem Sitzwinkel nicht ganz so arg nach vorne schieben muss.
Ich würde da die Vermutung von
@michel77 mitgehen, dass das unterschiedliche Fahrgefühl (auf S "eingezwängt", auf M angenehmer) letztendlich stark von einem anderen Aufbau her kommen könnte, nicht so sehr von der anderen Rahmengröße.
@rzOne20
Anfänger mit (zu) langen flachen bikes auszustatten fördert in meinen augen erstmal wenig die schulung und weiterentwicklucng der eigenen technik...
Sie werden sich vermutlich passiv vom bike herumkutschieren lassen; klar wird das bike steile geradeaus bergababschnitte für sie meistern...
Wirds jedoch mal kritisch kommt schnell panik auf, da das bike sie beherrscht und nicht umgekehrt...
Seh ich auch so.
Und zusätzlich macht es keinen Spaß.
Ich hab vor ein paar Jahren, als ich eigentlich schon weit von Anfänger entfernt war, aber halt trotzdem fahrtechnisch noch nicht so weit wie heute, mal ein Experiment mit extrem flacher und langer Geometrie gemacht. Ging überhaupt nicht, ich kam damit nicht zurecht. Es hat zwar beim Geradeausballern Spaß gemacht, aber sobald das Gelände etwas enger wurde oder man aktiver fahren musste, ist das Rad mit mir gefahren, aber nicht ich mit dem Rad. Die Geometrie, die mir eigentlich der Theorie nach Sicherheit hätte geben müssen, hat mich eher verunsichert, weil ich sie nicht beherrscht habe. Damals brauchte ich eine kurze, altmodische Geometrie, das hat mich fahrtechnisch weiter gebracht und hat mir mehr Sicherheit gegeben, weil ich es besser beherrscht habe, und es hat damit auch mehr Spaß gebracht.
Heute bin ich über mehrere Iterationsstufen wieder bei derselben Geometrie angekommen wie damals. Und es macht Laune, fährt sich verspielt, und ist super kontrolliert, gibt im Steilen Sicherheit genau wie die Theorie es verspricht. Damals war ich einfach noch nicht bereit dafür, so ein Rad zu fahren, heute bin ich es wohl.
Ok, danke schon mal!
Eine weitere Frage: 29" für "mehr Sicherheit" und so?
Aber nur so lange man nicht absteigen muss. Bist du schonmal auf einem 29er im Steilen nach hinten abgestiegen? Macht echt Spaß, auf dem Hinterrad zu sitzen und mit den Zehen nach dem Boden zu angeln, während das Radl weiter vor rollt und man sich zwischen Hinterrad und Sitzrohr einklemmt. Ist mir am Fatbike (29er Durchmesser) schon ein paar mal passiert. Mit kleinerem Raddurchmesser hat das bisher immer irgendwie gepasst. Und ich hab jetzt garnicht mal so kurze Beinchen (82cm Schrittlänge).
Außerdem hat so ein 29er ein nettes Gyroskop an den Rädern, das man auch erst mal beherrschen muss, wenn man nicht so viel Kraft hat. Ich merk ja selbst am 27,5er den erhöhten Widerstand, wenn ich es in schnellen Kurven hin und her kippen will, und fahr daher einen breiteren Lenker damit das leichter geht.