lucie
der Schrecken der Straße
Jetzt komme ich doch nicht mehr drum herum, etwas dazu zu sagen. - Wieso sind alle Einfach-Verfechter immer der Meinung, Zweifach (oder mehr (sic!)) sei des Teufels und vollkommen unnötig, und wieso möchten sie allen weismachen, man könne mit einem 22er Kettenblatt auch außerhalb des Geländes noch sinnvoll fahren?
Wer hat das hier geschrieben oder behauptet?
Also ich kann das auch nicht. Habe an meinem MTB von 32 auf 34 gewechselt, und das 36er liegt schon da. Ich fahre nämlich Touren damit, und dafür ist so ein mikroskopisch kleines Kettenblatt völlig ungeeignet.
Am MTB fahre ich 26/10-42 und komme Anstiege mit z.B. > 15% Steigung auf längerer Distanz noch hoch.
Fahre damit auch Touren und natürlich ist es dann in der Ebene seeeehr gemütlich aber auch nicht unfahrbar.
An vielen MTB-Rahmen funktioniert 2-fach auch gar nicht. Mit einem 36er KB hätte ich heute auf 32km und 840Hm etwa ⅔ der Strecke schieben müssen - da fahre ich dann doch lieber.
Außerdem trete ich meistens langsam (ich weiß, das sollte ich mir abgewöhnen, aber ich mache das schon immer; abgewöhnen ist schwierig), und auch deswegen kann ich mit einem 32er nichts anfangen.
Na, da habe ich wohl vor Jahren nach meiner Meniscus-OP alles richtig gemacht - um wieder schnell auf's Rad zu kommen, einfach mit höherer Trittfrequenz wieder eingestiegen und beibehalten.
Und ich setze noch einen drauf: Anstatt mich mit (gefühlt) 200 Kurbelumdrehungen und einer Geschwindigkeit von 6 km/h (real) den Berg raufzuquälen und heiß zu drehen, steige ich lieber ab und schiebe. So gewinne ich bestimmt keinen Weltcup, das ist mir klar, aber das hatte ich auch nie vor. - Konsequenz ist, daß ich auch das 12. große Ritzel nicht sinnvoll (für mich sinnvoll) benutzen kann, es würde genügen, wenn es so groß wäre wie das 11., und die Kassette stattdessen etwas feiner abgestuft wäre.
Da sind nun einmal die Geschmäcker verschieden und es kann doch auch jeder das fahren, was für ihn gut funktioniert.
Und bei einer Dreifach-Schaltung bin ich es sogar gewöhnt, kreuzweise zu Schalten (Umwerfer rauf, Schaltung runter und umgekehrt), denn wenn man ein sinnvolle Abstufung vorne und hinten hat, kann man auf diese Weise sehr feine Gangsprünge erreichen, die eine Einfach-Schaltung nur bieten könnte, wenn die Kassette 15 Stufen oder mehr hätte.
Das war gaaaanz früher auch ok. Ich bin um jedes Teil, welches ich nicht am Bike "mitschleppen" und dessen Geklapper (z.B. Kette am Umwerfer, wenn's ordentlich rappelt) ich ertragen muss, dankbar.
Merke also: es gibt Langsamtreter und es gibt Schnellstrampler. - Selbst wenn das nur auf Gewohnheit beruhen sollte, sind beide nicht miteinander kompatibel und haben in Bezug auf die Schaltung unterschiedliche Ansprüche. Daran ändert auch die Einfachschaltungs-Mode nichts.
Ich denke, es kommt primär darauf an, was man mit welcher Art Bike so fahren will.
Das aber hat die TEin hier nicht wirklich in den Raum gestellt.
Sekundär wären dann die jeweiligen Vorlieben, die der Radler auf's Bike übertragen möchte.
Dazu ist genau das notwendig, was @KammoOnBike schon geschrieben hat.