BikeYoke DIVINE (OHNE SL) - Daten, Fakten, Hilfe, Tipps und Tricks

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In diesem Thema soll es um unsere DIVINE gehen, und ich werde versuche, alle relevanten Informationen, Fragen, Daten, Fakten, die im Laufe dieses Threads aufkommen in diesem ersten Beitrag festzuhalten, damit man nicht immer wieder suchen muss, wo das denn nun zu finden war.
Glaubt mir: Es gibt nicht Nervigeres, als alles immer und immer wieder erklären zu müssen.

Ab hier geht´s los, viel Spaß


Einbau: Fett oder Montage-/Carbonpaste?

Eine Sattelstütze sollte möglichst mit einem zähen Fett im Rahmen verbaut werden.
Der Grund hierfür ist das Fett Korrosion und eintretendem Wasser vorbeugt.
Carbonpasten oder Montagepasten haben meist kleine, harte Partikel, die die Reibung erhöhen aber gleichzeitig die Anodisierung des Rohres abscheuern können. Deshalb sind Pasten zur Reibungserhöhung möglichst zu vermeiden.
Ein sauber gearbeiteter Rahmen mit passender Toleranz am Sitzrohr klemmt auch mit

Allgemeines Benutzen der DIVINE

Um die Stütze abzusenken, sollte man die Stütze vor dem Betätigen des Hebels leicht entlasten, und erst dann den Sattel in Richtung des Sitzrohres nach unten/vorne drücken.
Dies dient der Schonung der Gleitlager, ermöglicht besseres Ansprechen und verringert auch die Hebelkräfte am Remote.


Allgemeine Vorgehensweise zur Einstellung/Kontrolle des Luftdruckes:
1. Stütze aufrecht hinstellen (Stütze kann dazu im Bike bleiben)
2. Stütze komplett ausfahren
4. Sattelklemmschalen und Ventilkappe abnehmen.
5. Pumpe aufschrauben

Falls Luft abgelassen werden soll, unbedingt Ablassmechanismus der Pumpe nutzen und Luft LANGSAM entweichen lassen. Wenn Luft zu schnell abgelassen wird, besteht Risiko eines Ölverlusts!

6. Stütze wieder auf 300-350psi aufpumpen.
7. Pumpe abnehmen und darauf achten, dass beim Abschrauben der Pumpe keine Luft aus der Stütze entweicht.
8. Abdeckkappe und die Sattelklemmschalen wieder anbringen.

ACHTUNG: Ggf. verwendete Adapter nur LEICHT aufschrauben. Wenn zu fest angezogen, kann sich der abdichtende O-Ring nach innen quetschen und den Ventilstift quasi "klemmen/festhalten". Selbst wenn die Pumpe abgenommen wird, kann dann der Adapter selbst das Ventil kurzzeitig offenhalten, so dass Luft entweicht.
Das Gleiche gilt auch für Gabeln und Dämpfer bei denen kein Adapter notwendig ist: Pumpen und Adapter müssen nicht angeknallt werden. Das schadet dem O-Ring und kann eben auch zu Problemen führen. Pumpen und Pumpenadapter dichten auch leicht aufgeschraubt wunderbar.


Wie baue ich die Spacer zur Hubreduzierung ein?

Unten findest du ein kurzes Video, das dir zeigt, wie die Spacer eingebaut werden:


Wie führe ich einen Service durch?

Wenn das innere Rohr verdreckt ist, oder die Pins/Gleitlager verschlissen sind, dann sollte ein Rohrservice, ein sog. "Lower Tube Service" durchgeführt werden. Das sollte von einem unserem Servicecenter gemacht werden, es ist aber auch innerhalb kurzer Zeit selbst zu erledigen, wenn man nur etwas geschickt ist. Dies geschieht jedoch IMMER auf eigene Gefahr.
Ein Video dazu findest du hier:


Die Luft muss für den einfachen Rohrservice übrigens nicht abgelassen werden, das sollte sogar vermieden werden, wenn möglich. Falls du dennoch die Luft ablassen möchtest, dann folge unbedingt der Anleitung zum richtigen Einstellen/Kontrollieren des Luftdruckes.
Das obere Gleitlager muss in der Regel bei den ersten Services nicht ersetzt werden. Wichtiger ist es, das Rohr zu reinigen, neu zu fetten und Pins und Schaumstoffring zu ersetzen.

Empfohlene Schmierfette:
  • r.s.p. Soft grease
  • r.s.p. Slick Kick
  • Buzzy´s Slick Honey
  • SRAM Butter
  • KS Post Paste
Empfohlenes Hydrauliköl:
Wir verwenden Mobil DTE 10 Excel 15, gemischt mit 5% R.S.P. No Stick Slip. Die passenden Ölmengen für die jeweiligen Längen findet ihr unten in den Anhängen. Die kinematische Viskosität des Mobil Öls beträgt 15.8mm²/s bei 40°C.
Unsere REVIVE funktioniert auch mit anderen Dämpferölen, vorzugsweise ähnlicher Visokosität, jedoch können andere Öle das Verhalten bei niedriger Temperatur, oder Stick-Slip und Reset-Eigneschaften beeinflussen.
Eine Übersicht viele Suspension-Öle findet man zum Beispiel hier:
https://www.peterverdone.com/wiki/index.php?title=Suspension_Fluid

ACHTUNG:
WD40, Brunox oder ähnliche Kriechöle haben an oder in einer DIVINE nichts verloren!!!


Auch ist es für die Funktion von Nachteil, wenn in das untere Rohr zusätzlich geölt wird.

Empfehlenswert ist es hingegen, den Abstreifer regelmäßig auch von außen mit etwas Fett zu pflegen. Dies vermindert das Risiko von eindringendem Wasser und hält die Dichtung geschmeidig.

Gute Zangen für die Montage und Demontage von Sicherungsringen:

Für den großen Sicherungsring
Knipex 48 41 J21
https://www.knipex.de/index.php?id=1216&L=0&page=art_detail&parentID=1365&groupID=1457&artID=34787

Für den kleinen Sicherungsring
Knipex 49 41 A11
https://www.knipex.de/index.php?id=1216&L=0&page=art_detail&parentID=1365&groupID=1458&artID=34789


Troubleshooting DIVINE


Meine DIVINE gibt ein klein wenig nach, wenn ich sie belaste, obwohl ich mehrmals resettet habe.

Jede hydraulische Sattelstütze - egal von welcher Marke - kann in geringem Maße komprimiert werden. Dies ist normal und hat verschiedene Gründe. Hier die wichtigsten.
  1. Entgegen der Landläufigen Meinung ist auch Öl zu einem gewissen Maße kompressibel.
  2. O-Ringe, brauchen für gute Funktion und einfache Installion ein klein wenig Spiel in ihren Nuten. Diese können sich dann jeweils um ein paar Zehntel hin- und herbewegen, wenn Druck aufgebracht wird
  3. Rohre verformen sich unter Druck und bauchen beispielsweise aus, wenn sie vom Inneren her unter Druck stehen.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass eine REVIVE um 1-2mm nachgibt (in manchen Fällen auch minimal mehr), wenn man sie stark belastet. Dies ist völlig normal, und hat nichts mit vermeintlich noch eingeschlossener Luft zu tun, die nicht durch ein Reset entfernt werden konnte.


Mein Remote-Hebel stellt nicht mehr zurück und bleibt in gedrückter Position
Dies liegt in den meisten Fällen an zwei Dingen:
  1. Der Ansteuerungsmechanismus am unteren Ende der Stütze ist verdreckt, oder nicht ausreichend gefettet.
    Manche Bikes sammeln durch Waschen oder Reingung im Rahmeninneren eine gewisse Schlacke an, die beim Umdrehen des Bikes an den Mechanismus gelangen kann. Eine Reinigung und Nachfettung der Ansteuerung schafft hier in der Regel Abhilfe. Wenn ein Bike mit viel Wasser oder mit einem Hochdruckreiniger gewaschen wird, empfiehlt es sich, eingedrungenes Wasser und Schlacke aus dem Rahmen zu entfernen, indem man die Sattelstütze entfernt und überschüssiges Wasser durch das Sitzrohr auslaufen lässt und das Rad ausgiebig trocknen lässt, bevor man die Stütze wieder einbaut. Dies schont auch Lager und vor allem das Tretlager.
  2. Die Stütze hat nicht ausreichend Luftdruck.
    Der gängige Betriebsdruck der Stütze liegt zwischen 300-350 psi. Je weniger Druck, desto weniger schnell fährt die Stütze aus und desto weniger stark stellt der Anlenkungmechanismus zurück. Fahre die Stütze zunächst sie komplett aus und pumpe sie dann wie weiter oben beschrieben auf 300-350psi auf.
    In seltenen Fällen kann es auch sein, dass sich der Ventileinsatz des Luftventils nach den ersten Ausfahrten etwas gesetzt und dadurch gelockert hat und deshalb ein schleichender Luftverlust besteht, der über Wochen dazu führt, dass minimal Luft entweicht. Mit einem Ventilschlüssel kann der Ventileinsatz wieder auf die korrekten 0,4-0,5Nm festgezogen werden, damit das Ventil wieder gut abdichtet.


Meine Stütze fährt trotz korrekt eingestelltem Druck nur sehr langsam aus und/oder stockt
Für dieses Symptom gibt es mehrere Fehlermöglichkeiten:
  1. Zu wenig Druck in der Stütze.
    Lösung: Pumpe die Stütze auf 350psi auf.
    Achtung bei vermutetem Druckverlust: Nachdem eine Pumpe aufgeschraubt wird, muss sich erst der Schlauch mit Luft aus der Stütze füllen, bevor das Manometer was anzeigt. Aufgrund der kleinen Luftvolumens in einer Stütze und des verhältnismäßig großen Luftvolumens des Schlauches und der Pumpe entspricht der unmittelbar nach Aufschrauben angezeigte Druck deshalb nicht dem Druck, der zuvor in der Stütze war. Je nach Pumpe und je nach Stützenlänge können da mehr als 100psi Druckabfall auftreten. Ein solche Druckkontrolle macht also keinen Sinn.
  2. Sattelklemme klemmt die Sattelstütze zu stark.
    Kontrolliere deine Satteklemme auf korrekten Sitz und korrekte Klemmung. Manche Sattelklemmen klemmen/quetschen das Sitzrohr derart ungleichmäßig, dass das untere Rohr der Sattelstütze verformt wird. Klemme deine Sattelklemme immer nur so stark, dass die Sattelstütze sich beim normalen Fahren gerade nicht im Sitzrohr bewegt und überschreite dabei nicht 5Nm Anzugsmoment an der Sattelklemme.
  3. Schaumstoffring ist verklebt
    Am unteren Ende der Stütze sind mehrere kleine Löcher, die die Stütze beim Ein- und Ausfahren atmen lassen. Diese Löcher sind auf der Innenseite von einem Schaumstoffring bedeckt, der luftdurchlässig ist und nur verhindert, dass grober Schmutz und Wasser zu leicht eindringen kann. Wenn dieser Schaumstoffring zu viel Öl und/oder Fett oder Wasser aufgenommen hat, dann können diese Löcher verstopft werden und die Luft kann nicht mehr schnell genug aus- oder einströmen. Die Folge ist, dass deine Stütze langsamer ausfährt, und vielleicht sogar kurz stehenbleibt, und sie auch schwerer zu komprimieren ist.
    Beheben kannst du dies ganz einfach, indem du den großen Sicherungsring am unteren Ende der Stütze entfernst und dann das äußere Rohr nach oben schiebst. Du kannst dann den Schaumstoffring ganz einfach reinigen und dann das Rohr wieder mit dem Sicherungsring fixieren.
  4. Das untere Rohr ist intern verdeckt
    In diesem Falle ist ein sogenannter "Lower Servie" fällig, d.h. die untere Rohreinheit muss abgezogen und gereinigt werden. Das kann von unserem Servicecenter gemacht werden, es ist aber auch innerhalb kurzer Zeit selbst zu erledigen, wenn man nur etwas geschickt ist. Ein Video dazu findest du weiter oben.
  5. Die Außentemperatur ist sehr niedrig
    Die DIVINE funktioniert auch bei Temperaturen unter 0°C. Allerdings ist zu bedenken, dass der Druck in der Stütze bei der Benutzung bei niedrigen Außentemperaturen deutlich geringer sein kann, als er war, als die Stütze aufgepumpt wurde. Die liegt daran, dass sich Luft beim Abkühlen zusammenzieht. Wenn die Stütze als bei niedrigen Temperaturen genutzt wird, kann es helfen, die Stütze auch bei demtentsprechend niedrigen Temperaturen aufzumpumen, um den Betriebsdruck von 300-350psi zu erreichen.
    Beachte jedoch, dass die Ausfahrscgewindigkeit mit sinkender Temperatur abnimmt und deine DIVINE beisehr kalten Temperaturen langsamer wird.
    Nicht vergessen, den Druck für wärmere Temperaturen wieder anzupassen!

Gewichtsangaben DIVINE:

125/30.9: 445g
125/31.6: 465g

160/30.9: 495g
160/31.6: 515g

185/30.9: 535g
185/31.6: 560g

Triggy ohne Schelle: 23g
Schelle: 13g

Titanschrauben sparen im Vergleich zu oben ca. 10g.


Interessante Artikel zum Thema Sattelstützen:
https://www.bikerumor.com/2018/01/24/suspension-tech-how-much-dropper-seatpost-travel-do-you-need/
https://www.bikerumor.com/2018/02/0...termine-what-dropper-post-will-fit-your-bike/
https://www.bikerumor.com/2018/02/0...ntain-your-dropper-seatpost/#comment-32220407
https://www.bikerumor.com/2018/02/14/suspension-tech-how-to-pick-a-dropper-seatpost-remote/


Marktübersicht Sattelstützenlängen:
http://sp00n.net/bike/seatposts/
Vielen Dank @sp00n82 an dieser Stelle, der diese Übersicht erstellt hat und pflegt!


Testberichte zur DIVINE:
https://www.mtb-news.de/news/bikeyoke-divine-test/Testbericht auf Vital MTB
 

Anhänge

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Re: BikeYoke DIVINE (OHNE SL) - Daten, Fakten, Hilfe, Tipps und Tricks
Kann ich die Fernbedienung von der KS LEV Integra auch mit der Divine nutzen? Und umgekehrt, kann ich den Bikeyoke Triggy mit einer LEV Integra nutzen? Das geht - dafür ist der Triggy ja gebaut.

Hintergrund der Frage: Es ist wieder mal eine Kartusche kaputt an einer von meinen LEVs. Statt Reparatur erwäge ich den Kauf einer Divine, denn das erscheint mir nachhaltiger als alle zwei Jahre eine neue Kartusche zu kaufen. Das Rad hat allerdings einen Zweifachantrieb. Deshalb würde ich dort die LEV-Fernbedienung gern weiter nutzen, und den Triggy an ein anderes Rad mit Integra und Einfachantrieb bauen. Der Vollständigkeit halber: es handelt sich um den "alten" schmalen Aftermarket LEV-Bedienhebel aus Alu, nicht den neuen und etwas breiteren und längeren.

(Alternativen bestehen natürlich auch: Zweifach-Bedienhebel von Bikeyoke, oder Divine an das Radl mit dem Einfachantrieb, oder doch Reparatur. Aber so wie oben beschrieben wäre mir die liebste Variante.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das geht, die Bedienkräfte sind halt nicht die gleichen.
Verstehe ich richtig, die Kräfte mit dem LEV-Hebel werden höher sein als beim Bikeyoke 2fach-Hebel?

Das würde ich gerne genauer verstehen. Konkret, werden die Bedienkräfte bei der Devine mit LEV-Hebel höher sein als an der jetzigen LEV mit LEV-Hebel? Falls nein, dann kann ich mich damit gut abfinden. Und falls doch, um wieviel, und würdest du eher zum Zweifachhebel von Bikeyoke raten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Antwort mit absoluter Bestimmtheit kann ich dir leider nicht geben. Ich habe den KS Hebel noch nicht an unserer DIVINE probiert. Ich würde aber stark schätzen, dass die Kräfte mit dem LEV Hebel größer sind, ja, denn unser Paddel ist länger. Mir taugt aber schon alleine die Ergonomie des alten KS Hebels nicht. Wir hatten sie damals bei Bionicon verwendet und ich wurde damit nicht warm.
 
Naja, meine Frage ist ja äquivalent zur Frage, bei welcher Stütze die Betätigungskräfte bei gleichem Hebel grösser sind. Wenn du das nicht weisst, dann bleiben mir im Grunde nur zwei Optionen: 1) ausprobieren, oder 2) defensiv entscheiden.

Muss mal in mich gehen, ob es mir der Aufwand für (1) wert ist. (Mal abgesehen vom Aufwand: die Schweizer Post lässt sich jede Verzollung vergolden. Das sind schlicht und einfach Raubritter. Der einzige Versender aus Deutschland mit fairen Preisen ist DHL.) Und (2) bedeutet Zweifachhebel statt Triggy.
 
Du kannst doch in der Schweiz auch direkt bei deinem Händler kaufen. Wir haben mit Indiansummer einen sehr engagierten Distributeur für die Schweiz und es sollte für deinen Händler kein Problem sein, dort einen 2-fach Hebel für dich zu beziehen.
 
Da hast du natürlich recht. Das würde zumindest den Aufwand in Grenzen halten. Also Stütze ohne Remote bei dir bestellen, und die gewünsche Fernbedienung dann hier lokal ...
 
Hallo @Sackmann

Habe die Divine nun auch in meinem Bike und bis jetzt sehr zufrieden damit. Das einzige was ich vermisse ist eine gelaserte Skala, damit man sieht, wie tief die Sattelstütze im Sitzrohr steckt.

Hast du vielleicht einen Vorschlag, mit welchem Fett die Sattelstütze eingebaut werden soll?
Geht z.B. Motorex Bike Grease 2000?
 
Juhuu, die Divine ist angekommen, und ich hab sie auch schon verbaut.

Erkenntnisgewinn: Mit dem alten 2-fach-Hebel von der LEV lässt sie die Stütze so gerade eben bedienen. Besonders wenn die Stütze eingefahren ist die Bedienkraft aber schon verdammt hoch. Schön ist das nicht, und deshalb hab ich auch umgehend auf den 2-fach-Hebel von der Bikeyoke gewechselt. Damit bedient sie sich recht angenehm. Kurz: Die niedrigen Bedienkräfte bei der Divine sind einzig und allein dem Hebel geschuldet. Die Stützenmechanik erfordert (zum Teil wesentlich) höhere Kräfte. Überraschend für mich war, dass die Bedienkraft tatsächlich von der Stellung der Stütze abhängt - das hab ich bei anderen Stützen (LEV und uralte Reverb) bis jetzt noch nicht wahrgenommen.

Positiv: Fertigungsqualität der Stütze an sich. Konstruktion des Kopfs mit Tönnchen ist praxistauglicher als bei der LEV. Neigungsbereich des Kopfes ist der LEV deutlich überlegen - wichtig für real flache Sitzrohre! Ergonomie des Hebels - er fasst sich sehr gut an.

Meh: Plastikschelle mit Stahlband für den 2-fach-Hebel. Fällt in montiertem Zustand nicht weiter auf, ist von der Wertigkeit aber deutlich unter dem Rest der Konstruktion, und kommt auch lange nicht an die LEV-Hebel ran - weder die alten noch die neuen. Das Ding hat auch ziemlich viel Spiel im Gelenk. Da der Hebel sehr lang und trotzdem recht leicht gebaut ist bin ich schon gespannt wie gut er Stürze überleben wird - er sitzt nämlich durchaus halbwegs exponiert (genau wie andere 2fach-Hebel). Meine LEV-Hebel sind gern mal arg verkratzt wenn das Rad kopfüber gerutscht ist. Aber bis jetzt haben sie dadurch zumindest keine Funktion eingebüsst. T25 am Stützenkopf (im Gegensatz zu Inbus hab ich keine guten T25-Winkelschlüssel, sondern nur Stecknüsse und - völlig unbrauchbare - Y-Schlüssel). Bowdenzug-Klemmung am 2-fach-Hebel statt Ansenkung um ein Tönnchen einzubauen.

Negativ: Aufgrund der Konstruktion kann man die Schelle nicht demontieren, wenn der Bowdenzug gespannt ist. 7mm-Sechskant für die Schelle (in der Werkstatt kein Problem, aber unterwegs hab ich sowas ist nicht an meinem Multitool).

Nicht nur relevant für den 2-fach-Hebel von Bikeyoke, sondern auch für viele andere Hebel und z.B. bei der Fox Transfer: Was eine Klemmung des Bowdenzugs vorne bringen soll erschließt sich mir nicht. Klar, da kann (und muss) ich aufmachen wenn ich die Stütze aus dem Rahmen ziehen will. Doch wenn ich das tue ziehe ich womöglich eine gequetschte Stelle des Zugs durch das Umlenkröhrchen und die Bowden-Hülle und beschädige damit beide. Ob ich den Zug jemals wieder zurückschieben kann ist auch fraglich. Zum genauen Ablängen des Zughülle ist das Klemmen vorne ebenso für die Katz' - zum Abzwicken der Hülle müsste ich ja erst mal den Innenzug rausziehen, und dafür müsste ich erst mal die Stütze ausbauen. Da kann ich das doch genauso direkt an der Stütze machen ... Wer da genauere Einsichten hat auf welche Art die Klemmung vorne hilfreich sein kann, immer her damit. Ich bin gespannt ...

Und fürs Protokoll: Die Divine und die Revive haben Klemmröllchen an der Stütze, somit entsteht aufgrund der Stütze definitiv kein Nachteil im Vergleich zu z.B. einer LEV. Der 2-fach-Hebel von Bikeyoke wird aber ebenfalls geklemmt. Man könnte sicherlich anstatt zu klemmen die Plombe vom nutzen. Da der Hebel dann aber nicht mehr demontiert werden kann sobald der Zug verlegt ist muss man die Hülle recht grosszügig ablängen. Vielleicht ist ja auch genau das die Antwort auf meine Frage, was die Klemmung vorne bringen soll: wird benötigt, weil der Hebel nur ohne Zug demontiert werden kann. Nur ist damit die Montage und das ordentliche Ablängen sicher nicht einfacher oder schneller zu bewerkstelligen als an einer LEV. Ganz im Gegenteil, das ist super-super-mühsam bis unmöglich.

Der neue LEV-Hebel könnte eine gute Alternative zum 2-fach-Hebel von Bikeyoke sein, falls die Bedienkräfte noch angenehm sind (effektive Länge liegt zwischen altem LEV-Hebel und Bikeyoke-Hebel): doch um einiges wertiger gefertigt, kann jederzeit demontiert werden, niedrigerer Preis, und wesentlich schöner aussehen tut eine in einer Bohrung versenkte Plombe als ein freistehender abgezwicker Zug auch. Abstriche beim LEV-Hebel: keine Klemmung vorne (falls gewünscht) und vermutlich höhere Bedienkräfte.

Edit: Der mitgelieferte Hebel ist identisch zum (ehemaligen?) Hebel der Devine SL - Langloch und Klemmung statt Schlitz und Aufnahme für ein Tönnchen. Ich empfehle Interessenten am 2-fach-Hebel wärmstens, anstatt das Set den Hebel separat zu kaufen, sei es von Bikeyoke oder von einem Drittanbieter. /Edit.

Insgesamt bin ich aber durchaus glücklich mit der neuen Stütze. Zumindest, soweit ich das nach 10min Probefahren sagen kann :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Sackmann

Habe die Divine nun auch in meinem Bike und bis jetzt sehr zufrieden damit. Das einzige was ich vermisse ist eine gelaserte Skala, damit man sieht, wie tief die Sattelstütze im Sitzrohr steckt.

Hast du vielleicht einen Vorschlag, mit welchem Fett die Sattelstütze eingebaut werden soll?
Geht z.B. Motorex Bike Grease 2000?
Ich hab meine mit Shimano-Anti-Seize eingebaut - das ist explizit für Sattelstützen freigegeben, und ich hoffe die korrosionsschützende Wirkung ist ausreichend. An andere Stelle irgendwo im Revive-Faden hat @Sackmann zwei verschiedene Lagerfette vorgeschlagen, die er selbst für diesen Zweck nutzt.

Edit: Hier:
Also ich persönlich verwende seit Jahren Lagerfett:
Autol Top 2000
oder aber
Fuchs Lagermeister 300 Plus
Beider Fette sind sehr zäh und halten Wasser gut ab. Diese Fette sind sehr günstig und kommen bei mir quasi überall an Rahmen- und Nabenlagern zum Einsatz. Ebenso schmiere ich damit meine Sattelstütze ein, bevor sie in den Rahmen kommt.

Hier sind ein paar Interessante Beiträge, in dene sogar von der Bike von Carbonpaste an der Sattelstütze abgeraten wird.
https://www.bike-magazin.de/service/schrauber_tipps/carbon-teile-fetten/a5859.htmlhttps://www.mtb-news.de/forum/t/fett-beim-lagerwechsel-fuer-carbon-geeignet.859981/https://www.rennrad-news.de/forum/threads/leidiges-thema-fett-und-carbon.127684/
Alle verlinkten Angaben und Kommentare ohne Gewähr.
 
Ist bestimmt für den Einen oder Anderen ein ziemlich interessanter Artikel:
https://nsmb.com/articles/bikeyoke-divine-dropper-post/
Ja, auf jeden Fall höchst interessant!

Schade ist, dass ich immer noch nicht verstanden habe wie das selbständige Entlüften funktioniert. Für mich ist das und die damit verringerte Wartung der Grund Nummer 1 die Devine zu kaufen. Das find ich noch wichtiger als Verarbeitung, Auszugslänge, Betätigungskräfte, Gewicht oder sonstige Vorzüge die deine Konstruktionen bieten. @Sackmann, für die Revive hattest du super-schöne Animationen gemacht, wie der Mechanismum genau funktioniert. Und es gibt Videos vom Microvalve in Aktion usw. Für die Divine hab ich leider gar nix gefunden. Kommt das irgendwann noch? Das fände ich super-cool!
 
Hallo,
habe die Divine jetzt drei Touren gefahren. Modell 31,6/185 mit TI-Schrauben. Einmal im komplett Trochenem, bei ~5-7°C, sowie gestern und heute.
Gestern feucht von unten, trocknen von oben, heute nass von beiden Seiten.
Temperatur 10-15°C

Drei Dinge sind mir aufgefallen:
  1. Manchmal axiales Spiel, kann leider noch nicht sagen wann. Beobachte ich weiter.
  2. Die Token zur Reduktion des Hubs sind leichter montiert als demontiert. Wenn sie mal drin sind, bleiben sie tief im Rohr. Eine Speiche hilft ?
  3. Die Klemmung des Sattels hat sich bei beiden Tagen gelöst und der Sattel rutscht nach hinten.
Zu 3.: Der Sattel ist ein Aspide mit geriffelten Stahlgestell. Die Schrauben sind mit Keramik-Paste behandelt und verschraubt worden. Das Anzugsmoment war/ist 7NM mit Drehmomentschlüssel.

Sollte ich anstatt Keramik-Paste auf Schraubensicherung / Mittel gehen?

Danke
/S.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal axiales Spiel, kann leider noch nicht sagen wann. Beobachte ich weiter.
Was meinst du mit "axialem" Spiel? Axiales Spiel wäre bei einer Satteltütze nach oben/unten, als quasi ein Federn. Die DIVINE sollte bei korrekt eingestelltem Luftdruck und normalem Fahren kein Federn zeigen. Lediglich bei harten Schlägen, oder Duchfahren von Kuhlen, oder z.B. beim Abfahren eines Bordsteigs, kann die Überlastschwelle erreicht werden, bei der die Stütze einmal kurz federt, und dann wieder in die zuvor eingestellte Position zurückkehrt. Diese Überlastschwelle kann durch höheren Druck nach oben verschoben werden (siehe auch Handbuch).


Zu 3.: Der Sattel ist ein Aspide mit geriffelten Stahlgestell. Die Schrauben sind mit Keramik-Paste behandelt und verschraubt worden. Das Anzugsmoment war/ist 7NM mit Drehmomentschlüssel.

Sollte ich anstatt Keramik-Paste auf Schraubensicherung / Mittel gehen?

Unter einem geriffelten Stahlgestell kann ich mir jetzt gerade nichts vorstellen.
Prinzipiell sollten Verschraubungen IMMER trocken vorgenommen werden, es sei denn der Hersteller schreibt es anders vor. Wenn man zu Fett, oder Pasten greift, dann muss man sich über zwei Dinge im Klaren sein und berücksichtigen:
1. Die Gewindereibung wird herabgesetzt und Schrauben lösen sich leichter.
2. Schrauben werden bei gleichem Anzugsmoment stärker vorgespannt und belastet. Wenn zu stark vorgespannt, dann können Schrauben reißen (das nur als Hinweis am Rande).
Ich würde an deiner Stelle erstmal versuchen, die Schrauben und Klemmschalen von oder Paste befreien. Wenn der Sattel dann immer noch rutscht, dann kannst du auf dem Sattelgestell/Klemmschale mal versuchen mit Carbonpaste oder anderer reibungserhöhenden Paste zu arbeiten.
 
@Sackmann, danke für deine Antwort.

Ja, Ich meine leichtes "Wippen", also hoch/ runter. Aber ich kann es jetzt nicht mehr reproduzieren, sollte ich das Verhalten noch mal beobachten und ich kann es reproduzieren, melde ich mich direkt.

Zum Gestell:
20200202_125802.jpg


Die Keramikpaste sollte eigentlich genau das machen: Reibung erhöhen. Ich werde sie entfernen und gleich auch das Gestell mit einer reibungserhöhenden Paste versorgen.

Die Hauptfunktion der Stütze ist wie erwartet, also fein.

Gruß
/S.
 
Die Keramikpaste sollte eigentlich genau das machen: Reibung erhöhen. Ich werde sie entfernen und gleich auch das Gestell mit einer reibungserhöhenden Paste versorgen.

Keramikpasten sind mir persönlich nur als Trennmittel mit aber immer einhergehender Schmierfunktion bekannt.
Welche Keramikpaste verwendest du denn, die die Reibung erhöht?

Wippen sollte die DIVINE gar nicht haben. Wenn Ölpegel und der Druck für das jweilige Gewicht stimmen, dann darf die Stütze beim normalen Fahren nicht wippen oder nachgeben.
 
Keramikpasten sind mir persönlich nur als Trennmittel mit aber immer einhergehender Schmierfunktion bekannt.
Welche Keramikpaste verwendest du denn, die die Reibung erhöht?

Wippen sollte die DIVINE gar nicht haben. Wenn Ölpegel und der Druck für das jweilige Gewicht stimmen, dann darf die Stütze beim normalen Fahren nicht wippen oder nachgeben.

Ist eine von Liqui Moli aber du hattest Recht, die schmiert leider auch. Ist jetzt entfernt und jetzt sind die Schrauben trocken in den Tonnen.

Beim Wippen kann ich Entwarnung geben. Das kam höchstwahrscheinlich vom Sattel, als er in hinterster Stellung verschoben war.

Also alles gut. Ich werde meine obigen Kommentare, wenn noch möglich entsprechend ändern.
 
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