Blockade im Kopf bei Treppen/Absätzen

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Hi,

ich bin fahrtechnikmässig ein ziemlicher Anfänger.
Fahr zwar auch viele Trails aber normalerweise nur bis max. S1
Ist zwar schon besser geworden, seit ich eine absenkbare Sattelstütze habe aber vor allem bei Absätzen/Stufen oder eben auch Treppen ist bei mir wie eine Blockade im Kopf.
Nicht zu steile Treppen gehen, nur sobald die Stufen etwas kürzer/höher werden und es somit steiler wird ist bei mir wie eine Blockade im Kopf.
Ich nehme mir vor die Treppe zu fahren, fahre langsam rann aber dann sagt mein Kopf wieder nein...

Wie gehe ich da am besten ran um das loszuwerden?
Ich will demnächst mal wenn ich etwas Zeit habe zu so einer Treppe fahren und es in Ruhe versuchen wenn ich alleine unterwegs bin solange bis ich es schaffe.
Aber ich weiss nicht wie ich das vom Kopf her am besten überwinden kann.
Gibt es da irgendwelche einfachen Tricks?
 
Wie gesagt:
1. langsam steigern (1 Stufe -> 2 Stufen etc)
2. Kurse helfen immer
3. nicht allein üben! mit anderen ist es einfacher, weil du es dir von aussen angucken kannst und andere dich korrigieren können
4. vertrauen in Fahrwerk und Armkraft hilft. Wenn ich weiß, dass meine Gabel nicht wegsackt und meine Arme nicht einknicken traue ich mich mehr als wenn ich das Szenario nicht aus dem Kopf kriege
 
Gibt es da irgendwelche einfachen Tricks?
"Nach hinten absteigen" üben. Du hast sicher Angst das du nach vorne über den Lenker gehst?! Wenn du weißt wie man nach hinten absteigt ist die Angst weg. Denn nach hinten absteigen ist ganz einfach. Dazu musst du einfach nur die Füße von den Pedalen nehmen und auf den Boden stellen und das Bike nach vorne durchlassen. Und auch das Bike kannst du dabei ganz einfach noch am Hinterrad festhalten falls es wirklich soweit kommen sollte.

Allgemein solltest du dir angewöhnen immer einen Notausgang bzw. Plan-B zu haben. Egal ob Treppe oder einfach nur steil. Das gibt dir Sicherheit und die Angst verfliegt.

Gewöhne dir an gleichmäßig zu bremsen. Von oben bis unten. Nicht ruckartig die Bremse ziehen/freigeben. Nicht vollständig blockieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschlossenheit! - ganz wichtig. Machen, nicht versuchen. Versuchen produziert ein Negativmuster im Kopf und aufkommende Panik ist wenig hilfreich. Wenn du machst, gehst du mit anderer Überzeugung an die Sache. Wenn du nicht parat bist, nicht machen und es auf einen anderen Tag verschieben.
 
Hast vielleicht nen Kumpel/Bekannten der vorausfahren kann und du hängst dich hinten dran? Hat mir immer geholfen bei Drops oder Schlüsselstellen...
 
...
Gibt es da irgendwelche einfachen Tricks?

Vielleicht ein paar Worte zum Bike?

Es ist schon ein Unterschied, ob Du auf einem CC-Bike unterwegs bist oder eher auf einem Enduro. Das "Überschlagsgefühl" ist doch deutlich anders.

Folgendes hilft:
  • versenkbare Sattelstütze hast Du ja schon - Hub? Je mehr, desto besser. 150mm dürfen es schon sein, 200m sind top.
  • Langer Reach, kurzer Vorbau, flacher Lenkwinkel => das Vorderrad ist in Relation zum Schwerpunkt weiter vorn
Klar, nur für die Treppen kaufst Du kein neues Bike. Aber wenn Du Spaß an fahrtechnischen Herausforderungen hast, machst Du die Technik irgendwann passend ...

Gruß
Onkel_Bob
 
Ich hatte die gleichen Probleme. Besonders bei Treppen (oder hohen Stufen), bei denen ich die Streckenbeschaffenheit danach beim Anfahren nicht einsehen konnte.

Das, was mir entscheidend geholfen hat, war:
Entschlossenheit! - ganz wichtig. Machen, nicht versuchen. ... Wenn du nicht parat bist, nicht machen und es auf einen anderen Tag verschieben.
Hast vielleicht nen Kumpel/Bekannten der vorausfahren kann und du hängst dich hinten dran?

Hat bei mir lange gedauert, hab natürlich auch nicht gleich mit den schwersten Treppen angefangen und bei den schwereren geduldig gewartet, bis meine Stimmung entsprechend positiv war, es anzugehen (meist an Tagen, wo man vorher schon mal das eine oder andere Erfolgserlebnis auf dem Trail hatte). Und dann entschlossen und ohne Nachdenken dem Kumpel hinterher.
 
einen Anfängertechnikkurs hatte ich letztes Jahr bereits, der hat mir dazu aber nicht speziell geholfen.
Das Problem ist die Angst vor dem "Überschlagsgefühl", wohl da ich in der Anfangszeit auch schonmal Kopfübererfahrungen gemacht habe.
Räder sind ein Epic HT mit 100mm Stütze und jetzt im Winter ein Rocky Mountain Blizzard Starr Fatbike mit 150mm Stütze.
Auf dem Fatbike bin ich schonmal einiges sicherer im Gelände als mit dem Epic.

Ich denke ich muss mich da vom Kopf einfach überwinden und da erstmal ganz langsam runter.
Hab hier auch einen Trail der für mich bis letztes jahr grenzwertig war wegen der Steilheit inklusive einiger Wurzeln.
Nachdem ich den Trail einmal langsam komplett fahren konnte ist der überhaupt kein Problem mehr.
 
theoretisch ist mir das klar, das mehr Tempo Sicherheit bringt, nur werde ich da im ersten Schritt kaum mit Tempo runterkrachen wenn ich da bisher nicht runterkomme.
Muss wohl wirklich schauen, dass ich sicher nach hinten absteigen kann und dann einfach ganz langsam versuchen da runterzufahren
 
Geschwindigkeit bringt Sicherheit!
Bei mir gehts auch langsam und vor allem kontrolliert. Ich wär zumindest sehr vorsichtig, solche Strecken gleich beim ersten Mal runterzuballern. Und ne längere, steile Treppe mit Tempo zu fahren, kann am Ende, wenns ins Flache geht, bös ins Auge gehen, wenns plötzlich die Gabel staucht. Da sollte man auch genau wissen, was auf einen zu kommt. Sag ich, der mit relativ steilem Lenkwinkel und 120 mm Federweg unterwegs ist. Sieht ein Downhiller vielleicht anders.

Grundsätzlich würd ich aber sagen: Das Problem ist definitiv hauptsächlich der Kopf. Technisch sind Treppen und Stufen eigentlich unproblematisch, wenn sie nicht gerade in ner engen Spitzkehre liegen.
 
tempo heißt (für's erste) ja nicht vollgas, sondern schnell genug damit das rad stabil ist. Im endeffekt hängt es auch immer sehr stark von der treppe ab: wie groß sind die stufen, kann ich die noch rollen? wie steil ist die treppe? wie lang sind die stufen? wie regelmäßig? ist die treppe gerade?

grundsätzlich gilt aber das gleiche wie auf jeder abfahrt: locker bleiben, gewicht nicht zu weit nach hinten sondern zentral halten und ohne blockierende reifen runter.
 
Ich verstehe nicht wieso ihr im Tempo empfehlt. Langsames Rollen reicht, dann sinkt auch die Sturzgefahr und nach hinten absteigen geht einfacher.

Mir hat geholfen vom Rad abzusteigen und mir von der Seite anzusehen wie es drüber rollt. Dabei sieht man bei vielen Stufen, dass es gar nicht so steil ist und das Rad nicht kippen kann.

Also Finger von der Vorderradbremse, Lenker festhalten, Popo nach hinten und los. Am besten fährt noch jemand vor.
 
Ich denke, es ist auch langsames Rollen als Stabilisation gemeint. Die Gefahr ist sonst, dass man glaubt wie ein Trialfahrer, auf den Stufen stehend, balancieren zu müssen.

Und das ist schon eher hohe Schule...
 
Ich finde langsames, kontrolliertes Fahren und dosiertes Bremsen am Anfang wichtig. Ich bremse bei Treppen mit beiden Bremsen.
Bei Tempo und lang anhaltender Treppenkassette besteht nämlich die Gefahr, dass ich das Rad irgendwann gar nicht mehr unter Kontrolle habe.
Vieles ist Kopfsache, aber höre auch auf dein Bauchgefühl.
Ich hatte anfangs auch Angst. Richtig steile Stufen fahre ich auch noch nicht.
Ich habe mich einmal an eine sehr lange Treppenkassette mit Knick herangewagt. Zunächst bin ich nur drei, vier Stufen gefahren und irgendwann das ganze Ding. Mit meinem Hardtail mit 100mm Federweg. Geht alles.
Wichtig ist, nicht nach unten zu schauen, sondern die Blickrichtung dahin zu lenken, wo Du hinfahren möchtest.
Viel Spaß beim Üben! :hüpf:
 
Wichtig ist, dass man das Ganze so oft wie möglich übt um dann schneller zu werden. Am Anfang bei kleineren Treppen/Stufen und dann halt größer werdend. Wenn ich überlege, wie langsam ich diese Treppe am Anfang runter bin, jetzt denke ich nicht mehr drüber nach (von den Stufen her nicht so anspruchsvoll wie das oben gezeigte Beispiel):

 
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