Bold Unplugged Test: Modernes Enduro mit futuristischer Optik

Wie schwer bist Du?
Bei meinem Gewicht (100kg + Kleidung und Ausrüstung) ist ein RS Superdeluxe mit 55mm Hub und 155mm Federweg in meinem Mega 290 schlicht überfordert (=Maximaldruck nötig), bei 55mm Hub und 165mm Federweg wie beim Bold funktioniert das ab 95kg einfach nicht mehr.
Das ist der größte Stolperstein an diesem Rad, Preis und Ausstattung muss man noch gar nicht diskutieren.

Ist zwar schon lange her, aber vielleicht doch noch für jemand interessant.

Vol 1: Ich bin 2019 - 2023 das Volume 1 (Level1) als Enduro gefahren. Ausser dem Hauptlager nichts getauscht, absolut sorgloses Bike.
Vol 2: Daneben farhe ich noch das Volume 2 als Allmountain/Trail-Fully (Level 3) und werde es nach ein paar Updates (Fox 36, 175er Dropper Post, MegNeg) noch ein paar Jahre behalten. Zwei kleine Lager (1x bei Schwinge, 1x FlipChip) getauscht, ansonsten problemloses Bike. Zum Vergleich: Ein Mitfahrer hat Anfang Saison ein Tyee gekauft (noch das alte Modell) und spricht bereits von Lagertausch.

Allgemeine Kritikpunkte: Ein- und Ausbau Dämpfer aufwendiger, am schlimmsten daran ist jedoch der Anschluss der Remote. Das kostet Zeit und jedes Mal einen neuen Zug. Habe bei beiden den Twistlock, weil der "Daumenplatz" schon von der Bedienung für die Sattelstütze besetzt ist. Der Twistlock hat sich auch schon am Lenker verdreht und das Kabel geht entweder über oder unter dem Bremshebel durch, beides hat Vor- als auch Nachteile.

Beim Volume 1 hatte ich das obige Problem: 55er Dämpferhub und 160mm Federweg ergeben eine eher hohe anfängliche Leverageratio, d. h. für den richtig Sag eher viel Druck nötig. Da ist man als schwerer Fahrer (bin 90 kg fahrfertig) schnell im oberen Bereich bezüglich Druck, was dann zu einem unsensiblen Dämpfer führt. War beim Vol 1 mit etwa 220 - 240 PSI von maximal 325 PSI aber viel weniger schlimm als bei den vorherigen Bikes. Wie es mit 110 kg aussieht, weiss ich nicht. (Hatte zuvor das Bold linking trail LT, mit DT Swiss Dämpfer, da war ich für den korrekten Sag leicht über dem Maximaldruck und der Dämpfer fühlte sich sehr unsensibel an. Habe dann den Rahmen gegen das Volume 2 getauscht, dort habe ich das Problem nicht.) Weniger Druck/mehr Sag macht zwar den Dämpfer etwas sensibler, aber i. V. mit der linearen Kinematik fehlt dann der Endstrokesupport und man hängt mit dem hohen Sag dann meist in der Mitte des Federweges. Habe daraum auf MegNeg mit 2 Bändern in der Negativkammer aufgerüstet und hatte trotz ca. 20 % mehr Luftdruck ein besseres Fahrwerk. Danach kein Durchschlagen des Dämpfers mehr.

Bei 150mm Federweg und 55mm Dämpferhub hat das Volume 2 dieses Problem durch die geringere Leverageratio deutlich weniger. Ich habe aber trotzdem ebenfalls auf MegNeg umgerüstet. Anfänglich mit 0 Bändern, was dann aber dazu geführt hat, dass die Wirkung des "Lockouts" gering war. Bin nun ebenfalls bei 2 Bändern, der "Lockout" funktioniert wieder wie gewohnt. Alternativ passt z. B. der Fox Float X, welcher mit weniger Druck gefahren werden kann und sehr fein anspricht. Habe ich mir auch überlegt, aber dann den RS SD wegen des Lockouts belassen.

Grundsätzlich hat man als schwererer Fahrer das Problem bei den meisten Bikes. 55er Hub ist in dieser Federwegsklasse nicht unüblich, z. B. SC hat zum Teil mit 52.5er Dämpferhub noch höhere Leverageratios. Beim neuen Enduro setze ich auf ein progressives Fahrwerk, tiefe Leverageratio und Coil Shock.

Zum Thema Preis:
Ich find damals den Preis im Konkurrenzvergleich nicht so schlimm, rückblickend schon fast 'günstig'.
Die neuen Unplugged/Linking Trail kommen aus verschiedenen Gründen weniger in Frage, bereits das Rahmenset kostet ein gutes Stück mehr.
 
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