Bremsen in Kurven bergab

Marc B

MTB Fan, Cycling & Einrad-Freak :-)
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23. Juli 2001
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Olsberg
Hi again,

dieser interessante Artikel behandelt das Bremsen in Kurven, alte Mythen dazu und wie man die Sache angehen kann:

KLICK

Wie denkt Ihr über die Thesen aus dem Artikel? :)

Ride on,
Marc
 
Die im Artikel aufgestellten Thesen kann ich durchaus nachvollziehen. Ich persönlich schaffe es auch sehr selten, wirklich ohne Bremseneinsatz eine Kurve zu durchfahren (also eine richtige Kurve, nicht nur so kleine Richtungswechsel). Den Tipp in der Kurve nur die HR-Bremse zu betätigen um die Geschwindigkeit zu halten, finde ich sehr interessant. Werde ich auf jeden Fall bei den nächsten Ausfahrten antesten, wie sich das anfühlt und ob ich dadurch einen Vorteil merke. In der Theorie ist es sinnvoll. In der Praxis heißt es dann aber verstärkt acht geben, dass man nicht mit blockiertem HR durch die Kurve rutscht.
 
Die im Artikel aufgestellten Thesen kann ich durchaus nachvollziehen. Ich persönlich schaffe es auch sehr selten, wirklich ohne Bremseneinsatz eine Kurve zu durchfahren (also eine richtige Kurve, nicht nur so kleine Richtungswechsel). Den Tipp in der Kurve nur die HR-Bremse zu betätigen um die Geschwindigkeit zu halten, finde ich sehr interessant. Werde ich auf jeden Fall bei den nächsten Ausfahrten antesten, wie sich das anfühlt und ob ich dadurch einen Vorteil merke. In der Theorie ist es sinnvoll. In der Praxis heißt es dann aber verstärkt acht geben, dass man nicht mit blockiertem HR durch die Kurve rutscht.

Der Vorteil wird mehr Grip am Vorderrad sein.
Du betätigst die Hinterbremse nur ganz leicht um nicht schneller zu werden. Das ist noch weit entfernt von blockieren.
 
Ich bremse eigentlich schon immer intuitiv so, wie im Artikel beschrieben, d.h. wenn es nötig ist, mit leicht schleifender HR-Bremse in Kurven. Und bisher komme ich damit auch gut klar.

Aber in irgend einem anderen Artikel hat es mal jemand schön auf den Punkt gebracht: Selbst MotoGP-Teams wissen nicht zu 100%, was da in Kurven abgeht, warum sollten es dann gerade wir Mountainbiker wissen?
 
Du betätigst die Hinterbremse nur ganz leicht um nicht schneller zu werden. Das ist noch weit entfernt von blockieren.
Das ist soweit schon klar, dass man die HR-Bremse nicht komplett zuknallen sollte. Meinte eher, dass das Problem bei mir auftauchen könnte, aus folgendem Grund:
Bisher habe ich auch in Kurven zumeist mit beiden Bremsen gebremst. Dadurch hatte ich mehr Bremskraft und die Bremsen mussten weniger stark gezogen werden. Dieses Gefühl, wie stark ich bremsen muss um die Geschwindigkeit zu halten und dabei aber das HR nicht zu blockieren, habe ich nun mehr oder weniger verinnerlicht (da denke ich nicht darüber nach). Wenn ich nun bei den ersten Ausfahrten mal diesen Tipp aus dem Link versuchen werde, wird's bei mir zunächst sicher öfters mal das eine oder andere blockierte HR geben (da ich ja mit einer Bremse zwangsweise stärker zupacken muss als mit beiden Bremsen) . Wird auf jeden Fall ein Lernprozess sein und ich bin schon sehr gespannt.
 
Versuche dich ranzutasten in dem du die Vorderbremse immer weiter löst. Dann sollte das kein Problem sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Pauschalrezepte gibts keine, dass kommt immer auf die Fahrsituation und Untergrund an. In sehr engen Steilkurven mit losen Schotter kanns einen ganz schön schnell drehen wenn man hinten bremst.
 
Pauschalrezepte gibts keine, dass kommt immer auf die Fahrsituation und Untergrund an. In sehr engen Steilkurven mit losen Schotter kanns einen ganz schön schnell drehen wenn man hinten bremst.

Das ist mein grösstes Problem. Wenn ich Kurven einfahre und a) zu schnell bin und die b) nicht kenne, es c) noch Probleme wie Laub Naesse oder Kies hat und d) nen Abhang da ist :D Mei hab ich mich schon mehrfach fast zerlegt bei sowas. Mitm Hinterrad bremsen kann da ganz schoen Probleme bereiten...

Hat jemand Tipps fuer nen Idioten? :D
 
Ich habs auf der Milka Line mal geschafft mich um 180° zu drehen und das ganze ohne zu stürzen. Da hab ich aber doof geguckt.
Dabei bin ich nicht jemand der hinten übermäßig viel bremst.
 
Das ist mein grösstes Problem. Wenn ich Kurven einfahre und a) zu schnell bin und die b) nicht kenne, es c) noch Probleme wie Laub Naesse oder Kies hat und d) nen Abhang da ist :D Mei hab ich mich schon mehrfach fast zerlegt bei sowas. Mitm Hinterrad bremsen kann da ganz schoen Probleme bereiten...

Hat jemand Tipps fuer nen Idioten? :D
Vielleicht einfach nicht zu schnell in unbekannte Kurven am Abhang mit Laub, Nässe oder Kies einfahren?
Ansonsten hilft nur Gefühl, Gefühl, Gefühl. Möglichst viel bei rutschigen Bedingungen fahren, das schult das Feingefühl (für die Feindosierung der HR Bremse hilft Wheeliefahren üben). Und im richtigen Moment bremsen, i.d.R. vor der Kurve und in der Kurve von der Bremse gehen, besonders vorne. Speziell bei abschüssigen Kurven am Kurveneingang runter von der VR Bremse, sonst schmiert das VR weg.
 
Danke! Ich bin ja noch in der Findungsphase. ;)

Ich bremse möglichst vor der Kurve schon gut ab und gebe Druck auf das VR, nur was tut man wenn man trotzdem zu schnell wird und man kurz vor der Kurveneinfahrt ist? In solchen Situationen ist mir das HR weggebrochen weil ich bereits in der Kurve bin und langsamer werden muss :/
 
Dafür sollte man vor der Kurve die passende Geschwindigkeit bereits erreicht haben und wenn dann doch zu schnell Augen zu und durch.
Denn entweder man hat Glück und es geht doch mit der Geschwindigkeit oder man hat Pech und haut sich auf die Schnauze.

Wer später bremst ist länger schnell und wer gar nicht bremst hat meist schon verloren.
 
Danke! Ich bin ja noch in der Findungsphase. ;)

Ich bremse möglichst vor der Kurve schon gut ab und gebe Druck auf das VR, nur was tut man wenn man trotzdem zu schnell wird und man kurz vor der Kurveneinfahrt ist? In solchen Situationen ist mir das HR weggebrochen weil ich bereits in der Kurve bin und langsamer werden muss :/

Wie immer: Kommt auf die Kurve an. Falls sie "nur" zu eng wird, aber keine Stufen etc. drin hat würde ich das Bike so schräg drücken, wie möglich. Kurventechnik "Außenfuß nach unten", das sollte genügend Grip erzeugen, um den engeren Radius zu überstehen.

Falls es eine "technische" Kurve ist, wüsste ich jetzt aber auch nichts sinnvolles, außer "weiter versuchen zu verzögern"?
 
Vielleicht einfach nicht zu schnell in unbekannte Kurven am Abhang mit Laub, Nässe oder Kies einfahren?
Ansonsten hilft nur Gefühl, Gefühl, Gefühl. Möglichst viel bei rutschigen Bedingungen fahren, das schult das Feingefühl (für die Feindosierung der HR Bremse hilft Wheeliefahren üben). Und im richtigen Moment bremsen, i.d.R. vor der Kurve und in der Kurve von der Bremse gehen, besonders vorne. Speziell bei abschüssigen Kurven am Kurveneingang runter von der VR Bremse, sonst schmiert das VR weg.

Ich will nur noch mal betonen: Der verlinkte Artikel hat mit deiner Situation nichts zu tun. Da geht es nur darum die Geschwindigkeit in der Kurve zu halten, nicht zu reduzieren.
Daher an alle, die hier vor ausbrechendem Heck warnen: Dann wart ihr ZU schnell am Kurveneingang. Darauf zielt die beschriebene Technik nicht ab, sondern sie setzt voraus, dass man vor Kurveneingang bereits ausreichend abgebremst hat.
 
Das ist mein grösstes Problem. Wenn ich Kurven einfahre und a) zu schnell bin und die b) nicht kenne, es c) noch Probleme wie Laub Naesse oder Kies hat und d) nen Abhang da ist :D Mei hab ich mich schon mehrfach fast zerlegt bei sowas. Mitm Hinterrad bremsen kann da ganz schoen Probleme bereiten...

Hat jemand Tipps fuer nen Idioten? :D

Ich fahre genau deswegen gerne Deppenreifen. Beispiel: Der Maxxis Highroller bricht beim Bremsen in Kurven recht ruppig aus, das Hinterrad versetzt ganz plötzlich ein gutes Stück. Der alte Minion DHR bringt weniger Bremswirkung auf, vor allem entgegen der empfohlenen Laufrichtung, geht aber sanft ins Rutschen über, alles bleibt gut kontrollierbar. Er rutscht erst sehr spät endgültig weg, man kann in ziemlich schrägen Driftwinkeln durch die Kurve rutschen.
Gaaaaaanz schlechte Fahrtechnik, klar! Das darf auch auf keinen Fall Spaß machen! :hüpf: Manche mögen den optimalen Seitenhalt. Ich mag lieber die optimale Kontrolle im Grenzbereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Back to topic: Ich bin ganz klar für leichtes Bremsen mit der Hinterradbremse in der Kurve. Durch die dynamische Radlastverlagerung beim Bremsen wird das Vorderrad in den Untergrund gedrückt, was mehr Seitenhalt ergibt. Zudem kann man viel besser einschätzen, wie viel Grip der Untergrund bietet: Wenn man hinten noch ordentlich bremsen kann, dann war man "zu langsam", hat jedenfalls noch reichlich Reserven. Wenn schon beim leichten Bremsen das Hinterrad anfängt auszubrechen, dann ist man dicht am Limit.
 
Gut geschrieben, ist in meinen Augen aber eher etwas für Leute ohne Fahrtechnik und die Profis. Woher der Gegensatz:

Dank fehlender Fahrtechnik nutzt man schlicht nicht die seitlichen Stollen des Reifens, dass kann ja jeder mal an seinem Bike prüfen, ob diese noch jungfräulich ausschauen, während die mittleren bereits sehr gut gebraucht aussehen. Dort ist dann mutmaßlich keine Fahrtechnik da. *sry für die Direktheit*. Lasttransfer kann man sich sicher bei leichter Betätigung auch einreden, dieser ist dann aber mit der eigenen Position auf dem Bike besser zu verschieben. Echter Lasttransfer ist lediglich beim anbremsen gegeben.

Die Profis brauchen das, weil sie eben noch bis zum Kurvenscheittelpunkt den Speed meistens mitnehmen. Aber dann heißt es Bremse auf und den Kammchsen Kreis nutzen. Den Kammschen Kreis werden die Profis auch eher im Kopf und Gefühl haben, schließlich sind sie Profis und dürfen sich ganzzeitlich mit dem Arbeitsgerät austoben. Der normale wird dann oft auch mit dem unruhig werdendem Heck überfordert.

Ein Reifen hat gemäß der Theorie zum Kammschrn Kreis einfach ohne Bremse wesentlich mehr Gripp. Sobald man auf der Bremse ist, wird es allein beim Reifen, wenn man bereits an der Grenze dann fährt, wabbelig. Öffnet man die Bremse, bekommt der Reifen wieder mehr Grip und man kann besser durchrollen.

Wenn man an der kammschen Grenze bereits fährt, kann auch ein leichtes Bremsen bereits zum Verlust der Haftreibung führen.

Da es ja um Geschwindigkeit halten geht, frage ich mich, was spricht dagegen etwas mehr anzubremsen und den Geschwindigkeitszuwachs direkt mitnehem? Mit offener Bremse habe ich mehr Grip und bin dann mit richtiger Fahrtechnik definitiv unterm Strich schneller und sicherer... Geschwindigkeit bringt bekanntlich auch Stabilität ;-)
 
prinzipiell geht das alles, wenn man sowieso schon nicht am limit der kurve ist, also "langsam" fährt.
wenn man es wirklich "ernst" mein, sollte man eigentlich die finger von der bremse lassen, wenn man durch die kurve fräst.
wenn ich gemütlich fahre, wie z.b. mit meiner freundin, lass ich die bremse in der kurve auch (gezwungenermassen) mal etwas schleifen...

//edit: ah, #20 hat es ja schon super erklärt...
 
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prinzipiell geht das alles, wenn man sowieso schon nicht am limit der kurve ist, also "langsam" fährt.
wenn man es wirklich "ernst" mein, sollte man eigentlich die finger von der bremse lassen, wenn man durch die kurve fräst.[...]

Unter kontrollierten Bedingungen (kurviger Trail, weicher Boden) lässt sich da auch ne spaßige Übung draus basteln:
Kurven fahren, so dass die Reifen subjektiv anfangen zu rutschen, Bremse ziehen (vorne oder hinten). Wenns rad wegschmiert war man sehr nah am Maximum, wenn man verzögert war man ensprechend vom Maximum entfernt. Darüber kann man das Einlenken über die Hinterradbremse (schlechter Stil, wenn vorher die Linienwahl schiefging im Rennen aber ne pragmatische Technik), das Abfangen vom ausbrechenden Bike und/oder eben das sichere Stürzen bei ausbrechendem Bike ;) gut trainieren.
Setzt aber ne prinzipiell korrekte Kurventechnik (Körperhaltung, Bikeneigung) voraus und zieht den Trail in Mitleidenschaft.
 
Unter kontrollierten Bedingungen (kurviger Trail, weicher Boden) lässt sich da auch ne spaßige Übung draus basteln:
Kurven fahren, so dass die Reifen subjektiv anfangen zu rutschen, Bremse ziehen (vorne oder hinten). Wenns rad wegschmiert war man sehr nah am Maximum, wenn man verzögert war man ensprechend vom Maximum entfernt. Darüber kann man das Einlenken über die Hinterradbremse (schlechter Stil, wenn vorher die Linienwahl schiefging im Rennen aber ne pragmatische Technik), das Abfangen vom ausbrechenden Bike und/oder eben das sichere Stürzen bei ausbrechendem Bike ;) gut trainieren.
Setzt aber ne prinzipiell korrekte Kurventechnik (Körperhaltung, Bikeneigung) voraus und zieht den Trail in Mitleidenschaft.
warum sollte ich das tun? ich weiss eigentlich ziemlich genau, wann schluss ist. vor allem zerstöre ich damit das material...
 
Dank fehlender Fahrtechnik nutzt man schlicht nicht die seitlichen Stollen des Reifens, dass kann ja jeder mal an seinem Bike prüfen, ob diese noch jungfräulich ausschauen, während die mittleren bereits sehr gut gebraucht aussehen. Dort ist dann mutmaßlich keine Fahrtechnik da.
Das kann man so nicht stehen lassen. Die mittleren Stollen werden beim Bremsen und beim normalen Fahren beansprucht. Die seitlichen nur in Kurven. Wie groß ist der Anteil von Kurven auf einer normalen Strecke? Das allein erklärt schon den Unterschied.
Wenn ich es recht verstanden habe, reißen die seitlichen eher raus, als dass sie abreiben.
 
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