Bremskraftverteilung vorne/hinten

d-T-o

Lässt sich mit dem E-Bike shutteln
Registriert
13. Mai 2015
Reaktionspunkte
337
Hallo zusammen,

angeregt durch eine Frage hier bzgl. hinterer Bremsscheibengröße habe ich mir mal Gedanken über meine eigene Bremstechnik gemacht.
Und zwar als ich mit dem Mountainbiken angefangen habe, musste ich die ersten Bremsbeläge vorne und hinten zeitgleich wechseln.
Die Bremskraftverteilung betrug also exakt 1:1. Inzwischen liegt sie im Bereich 1:3 bis 1:4, d.h. pro Hinterradbelag verbrauche ich 3 oder 4 Beläge vorne. Nun frage ich mich, ob ich als Anfänger zu viel hinten gebremst habe oder inzwischen zu viel vorne bremse?
Wo liegen eure "Verbräuche" von vorderen und hinteren Bremsbelägen?

Zur Info: Bis letztes Jahr bin ich vorne und hinten eine 2-Kolben Shimano SLX gefahren mit Resin Belägen.
Systemgewicht ca. 105 kg. Fahrprofil ist vorrangig Stolperbiken auf "natürlichen" Trails bei langsamem Tempo und eher steilen Trails.
Ich war als Anfänger allerdings schon auf S1-S2 Trails unterwegs, nun auf S2-S3. D.h. ich fahre nun definitiv keine 3 oder 4 mal so steilen Trails wie früher und kann mir deshalb die große Diskrepanz beim Belagverschleiss nicht erklären.

Edit: Die vorderen Beläge waren nach ca. 8000hm durch, die hinteren entsprechend bei ca. 28000hm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach 8000 hm durch? :oops:
Das entspricht ja gerademal knapp einem einzigen Tag Bikepark?! Das ist schon sehr viel Verschleiß...

Das wären ja 3 Sätze Bremsbeläge an einem verlängerten Wochenende....ich weiß jetzt nicht meinen genauen Verbrauch, aber 2 bis 3 Wochenenden halten sie vorne schon. Bei sehr vorsichtiger Schätzung wären das also Minimum 24.000 Tiefenmeter. (Magura MT5)
 
...
Und zwar als ich mit dem Mountainbiken angefangen habe, musste ich die ersten Bremsbeläge vorne und hinten zeitgleich wechseln.
Die Bremskraftverteilung betrug also exakt 1:1. Inzwischen liegt sie im Bereich 1:3 bis 1:4, d.h. pro Hinterradbelag verbrauche ich 3 oder 4 Beläge vorne. Nun frage ich mich, ob ich als Anfänger zu viel hinten gebremst habe oder inzwischen zu viel vorne bremse?
Du hast als anfänger zuviel hinten gebremst. Ein üblicher fehler, den manche nie aufgeben.
 
Habe ungefähr ähnliches Profil bzgl. Bremse und Geschwindigkeit, Streckentyp allerdings eher S0-S2, Systemgewicht 95 kg. Verschleiß h/v eher 1:2. Bisher in diesem Jahr vor kurzem 1x vorn gewechselt bei knapp 2000 km und 40.000 hm. Ich verwende die G03A Belege, die gefühlt doppelt so lange halten wie die G02A, die ich früher benutzte.

Ich vermute, bei S1-S2 hast Du früher öfter laufen und die Hinterradbremse leicht schleifen lassen, während die VR-Bremse eher im Stop-And-Go-Betrieb war. Bei häufigem, aber langsamem S2-S3 und steil bergab ist vermutlich eher die VR-Bremse jetzt im Dauerbetrieb.
 
Zuletzt bearbeitet:
muss auch vorne häufiger wechseln als hinten. Seitdem ich unterschiedliche Beläge fahre (trickstuff power vorne, trickstuff standart hinten) aber nicht mehr so extrem.
Ich habe bei ein paar Ausfahrten mal bewusst drauf geachtet wie ich bremse: vor Kurven meist beide, wobei ich vorne stärker bremse dafür hinten später aufmache. Auf Graden um die Geschwindigkeit zu kontrollieren fast nur hinten aber nicht schleifen lassen, sondern 'feathern' (gibt es da ne gute Übersetzung für?).
 
Nach 8000 hm durch? :oops:
Das entspricht ja gerademal knapp einem einzigen Tag Bikepark?! Das ist schon sehr viel Verschleiß...
Ich trete so ziemlich alles selber hoch. Das entspricht dann ziemlich genau 5 Tagen bei 1500 hm/Tag.
Können auch 9000 hm sein, so genau messe ich das jetzt nicht...
Resin Beläge (zumindest die von Shimano) sind schnell durch, das ist m.W. normal.


Ich vermute, bei S1-S2 hast Du früher öfter laufen und die Hinterradbremse leicht schleifen lassen, während die VR-Bremse eher im Stop-And-Go-Betrieb war. Bei häufigem, aber langsamem S2-S3 und steil bergab ist vermutlich eher die VR-Bremse jetzt im Dauerbetrieb.
Danke, das könnte eine Erklärung sein!

Du hast als anfänger zuviel hinten gebremst. Ein üblicher fehler, den manche nie aufgeben.
Ok, soweit so gut. Aber übertreibe ich es nun mit der Vorderbremse? Oder ist das Verhältnis 1:3 normal?

Ich habe bei ein paar Ausfahrten mal bewusst drauf geachtet wie ich bremse: vor Kurven meist beide, wobei ich vorne stärker bremse dafür hinten später aufmache. Auf Graden um die Geschwindigkeit zu kontrollieren fast nur hinten aber nicht schleifen lassen, sondern 'feathern' (gibt es da ne gute Übersetzung für?).
Ich denke, du beziehst dich hier eher auf Bikepark? Sowas fahre ich nicht, von daher in meinem Fall nicht anwendbar. Die meiste Zeit fahre ich im Geschwindigkeitsbereich von ca. 5 -15 km/h, weil die Kurven meistens zahlreich, eng und verblockt sind. Gefühlt benutze ich dabei beide Bremsen, mag mich da aber auch irren...
 
Die Bremskraftverteilung betrug also exakt 1:1. Inzwischen liegt sie im Bereich 1:3 bis 1:4, d.h. pro Hinterradbelag verbrauche ich 3 oder 4 Beläge vorne. Nun frage ich mich, ob ich als Anfänger zu viel hinten gebremst habe oder inzwischen zu viel vorne bremse?
Wo liegen eure "Verbräuche" von vorderen und hinteren Bremsbelägen?

Das lässt sich so allgemein nicht sagen - es kommt stark darauf an was du fährst. Wenn ich viel technische Trails fahre oder in hügeligen gebieten unterwegs bin, dann brauche ich die Hinterbremse fast gar nicht, da kann das Verhältnis sogar bei 1:6 liegen.

Wenn ich aber im steilen Gelände, viele enge (Anlieger)kurven fahre, dann brauche ich öfter die Hinterbremse um die Geschwindigkeit im Kurvenverlauf zu kontrollieren - dann liegt der Verschleiß wahrscheinlich bei 1:2.

Kurzum lässt sich sagen, wenn der Verschleiß bei 1:1 liegt, dann bremst du auf jeden Fall zu viel hinten, bei allen anderen Verschleißbildern kommt es stark darauf an welche Strecken du fährst.
 
Wirklich im Verlauf? Ich versuche spätestens am Scheitellpunkt beide Bremsen wieder auf zu machen.

Die Vorderbremse solltest du eigentlich vor dem Anlieger lösen, weil sonst das Vorderrad abschmiert außerdem würde dich das Bremsen mit dem Vorderrad aufrichten. Beides willst du nicht - d.h. mit der Vorderbremse musst du eigentlich zu Kurvenbeginn fertig sein. Wenn der Anlieger in sehr steilem Gelände gebaut ist (je nachdem wo man zu Hause hat man das öfter oder weniger oft), dann kommt im Kurvenverlauf ganz schön viel Speed dazu (manchmal zu viel - vor allem wenn der Anlieger nicht bis zum Ende der Kurve geht) - dann lässt sich das über die Hinterbremse schön dosieren. Aber wie du richtig sagst, ist der Scheitelpunkt mal geschafft kann man in den meisten dieser Kurven auch die Hinterbremse wieder aufmachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@pedax ok, das entspricht genau dem was ich versuche/mache. ich war schon etwas verwirrt.
:i2: Kommt halt immer drauf an wo man fährt - war z.B. am Samstag bei Regen in Leogang auf der Steinbergline unterwegs, mit den teilweise engen Anliegern im Regen war die Hinterbremse doch viel im Einsatz. Nächste Woche bin ich ein paar Tage im Flachland unterwegs da könnte ich die Hinterbremse doch glatt abschrauben und zu Hause lassen, so wenig wie ich sie dort brauchen werde ? :hüpf:
 
Ich glaube das ist alles extrem vom Einsatzbereich abhängig. Je schneller, steiler, rutschiger die Trails sind, desto mehr brauch man einfach die Hinterradbremse. Keine Ahnung wie die Bremslastverteilung in Wahrheit ist, es gibt da kein falsch oder richtig: Solange beide Räder beim starken bremsen knapp unter der Blockierbremse sind stimmt alles. Ich würde die Hinterradbremse nicht unterbewerten, abseits vom Stolperbiken wären einige überrascht, wenn man ihnen die HR Bremse mal abschrauben würde.
Ich für meinen Teil wechsle die Beläge eher gleichzeitig, als 2:1 vorne/hinten.....4:1 find ich sehr seltsam, aber liegt vlt am Einsatzbereich.
 
es gibt da kein falsch oder richtig:
auch dass ist jetzt etwas ansichtssache, aber möglichst lange (und wieder) schnell zählt für mich als (rennorientiertes) richtig. Aber ja. Der einsatzbereich hat - wie in anderen posts auch schon erwähnt - einen Einfluss.
ich würde die Hinterradbremse nicht unterbewerten
Ich habe in Sölden mal festegestellt, dass mene Hinterrad bremse ganz hinüber war - am Anfang der Ollweite Line. Seitdem weiß ich wie wichtig die ist. Unten angekommen bin ich, aber spass hatte ich mit bremse mehr und wirklich flüssig war das auch nicht.
 
Die vorderen Beläge waren nach ca. 8000hm durch
Könnte auch an der Bremsscheibe liegen, wenn man mal die Beläge zu spät wechselt und noch erst die Trägerplatte runterbremst. Wenn dann die Scheibe keine glatte Oberfläche mehr hat, reibt es die Beläge viel schneller runter.
 
ist das nicht ne rein physikalische Sache,
in nem Youtube Video hat das einer damit erklärt, dass bei gleichzeitigem Anzug von beiden Bremsen die vordere Bremse immer schneller und mehr verschleißt, weil auf dem Vorderrad soviel Last ankommt dass der Reifen nicht blockiert sondern die Bremse immer weiter schleift. Auf dem hinteren Reifen ist viel weniger Last (bergab), sie blockiert daher relativ schnell. Ergo kann der hintere Bremsbelag nie so lang schleifend durchgezogen werden wie der vordere. Und wenn das Hinterrad mal blockiert, hat der Bremsbelag in diesem Zeitraum auch keinen Verschleiß durch Schleifen.
 
Könnte auch an der Bremsscheibe liegen, wenn man mal die Beläge zu spät wechselt und noch erst die Trägerplatte runterbremst. Wenn dann die Scheibe keine glatte Oberfläche mehr hat, reibt es die Beläge viel schneller runter.

Guter Punkt mit der Bremsscheibe! Habe lange Zeit vorne die 203er Bremsscheiben von Shimano gefahren. Das sind die mit den großen Löchern, welche nach einiger Zeit für das berühmte "Rubbeln" sorgen.
Wahrscheinlich haben die auch einiges an Belag abgehobelt.
 
Das lässt sich so allgemein nicht sagen - es kommt stark darauf an was du fährst. Wenn ich viel technische Trails fahre oder in hügeligen gebieten unterwegs bin, dann brauche ich die Hinterbremse fast gar nicht, da kann das Verhältnis sogar bei 1:6 liegen.

Wenn ich aber im steilen Gelände, viele enge (Anlieger)kurven fahre, dann brauche ich öfter die Hinterbremse um die Geschwindigkeit im Kurvenverlauf zu kontrollieren - dann liegt der Verschleiß wahrscheinlich bei 1:2.

Würde ja passen. Aber wieso braucht man/du auf technischen Trails die Hinterradbremse kaum? Die Begründung dafür will mir noch nicht in den Kopf.
Außer bei wirklich steilen Trails ist das Gewichtsverhältnis ja auch nicht 10:90 oder 20:80?
 
Würde ja passen. Aber wieso braucht man/du auf technischen Trails die Hinterradbremse kaum? Die Begründung dafür will mir noch nicht in den Kopf.
Außer bei wirklich steilen Trails ist das Gewichtsverhältnis ja auch nicht 10:90 oder 20:80?
Verteilung ist etwa 30:70 V/H je steiler es wird jums so mehr verschiebt es sich nach vorne!

Wenn du vorne bremst entlastet das das Hinterrad und damit lässt die Bremswirkung dort extrem zu wünschen übrig und ein blockiertes Hinterrad ist Mist... vergleiche Mal auf einem Schotterweg gleiche Geschwindigkeit Mal nur vorder und nur Hinterrad bremse, nur Hinterrad bedeutet gut 1/3 mehr Bremsweg!
 
@delphi1507 meint mit Sicherheit 70/30 V/H ;) ...oft versaut man sich eine Stelle, weil man mit dem HR gebremst hat. Dann rutscht es unkontrolliert rum und der Fuß geht runter bzw, das Rad rutscht weg. Bleibt man konsequent auf dem VR, hat man einfach viel mehr Kontrolle. Manche fahren ja z.B. mit Nosewheelie Spitzkehren (ich kann es nicht), da brauchen sie gar keine HR-Bremse :lol:
 
@delphi1507 meint mit Sicherheit 70/30 V/H ;) ...oft versaut man sich eine Stelle, weil man mit dem HR gebremst hat. Dann rutscht es unkontrolliert rum und der Fuß geht runter bzw, das Rad rutscht weg. Bleibt man konsequent auf dem VR, hat man einfach viel mehr Kontrolle. Manche fahren ja z.B. mit Nosewheelie Spitzkehren (ich kann es nicht), da brauchen sie gar keine HR-Bremse :lol:
Ehm klar sicherlich 70:30... Seine verdrehte Angabe hat mich wohl beim Schreiben abgelenkt .
 
Würde ja passen. Aber wieso braucht man/du auf technischen Trails die Hinterradbremse kaum? Die Begründung dafür will mir noch nicht in den Kopf.

Bei steilen und technischen Trails ist, auch beim zentralem Schwerpunkt, viel mehr Druck auf das Vorderrad die hintere Bremse blockiert sobald man sie etwas fester zieht - nimmt also kaum Energie auf - auch wenn sie (fast) jedes Mal mit betätigt wird. Vor verblockten Passagen dosiert man eigentlich auch (fast) nur mit der Vorderbremse und lässt die dann aus um drüber zu rollen. In Spitzkehren brauche ich beim Versetzen auch nur die Vorderbremse, ...

Mag aber natürlich sein, dass ich da bei uns in den Alpen ein etwas anderes Bild von technischen Trails habe - fast alles was technisch ist, ist bei uns auch steil. Da gehts dann häufig um verblocktes alpines Gelände wo sich vieles bei sehr langsamen Tempo abspielt - da hat man die Hinterbremse eigentlich nur wenig Verwendung.
 
Bei steilen und technischen Trails ist, auch beim zentralem Schwerpunkt, viel mehr Druck auf das Vorderrad die hintere Bremse blockiert sobald man sie etwas fester zieht - nimmt also kaum Energie auf - auch wenn sie (fast) jedes Mal mit betätigt wird. Vor verblockten Passagen dosiert man eigentlich auch (fast) nur mit der Vorderbremse und lässt die dann aus um drüber zu rollen. In Spitzkehren brauche ich beim Versetzen auch nur die Vorderbremse, ...

Mag aber natürlich sein, dass ich da bei uns in den Alpen ein etwas anderes Bild von technischen Trails habe - fast alles was technisch ist, ist bei uns auch steil. Da gehts dann häufig um verblocktes alpines Gelände wo sich vieles bei sehr langsamen Tempo abspielt - da hat man die Hinterbremse eigentlich nur wenig Verwendung.
Ist bei uns z.b. an der Ahr kaum anders! Viele kehren und daher fast nur vorne.. lässt man hinten Mal schleifen um die Geschwindigkeit zu halten blockiert es in man kann die Kehre vergessen...
 
Zurück
Oben Unten