Canyon Neuron AL - Garantie/Rückkauf

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Hallo Forum,

ich habe folgende Frage:

Ist es normal, dass wenn ein Hersteller ein Bike von seinem Kunden zurückkauft (nach ca. 6 Monaten), weil er eine bestimmte Garantieleistung/Gewährleistung nicht erbringen kann, nicht der volle Betrag zurückgezahlt wird?

Mein Fall im Detail:
- 17.02.2017 Fahrrad bestellt
- rumgefahren und viel Freude damit gehabt
- 20.08.2017 Rahmen gebrochen bei einer Radtour, E-Mail an Canyon geschickt um Schaden zu melden
- sollte Rahmen einschicken - hab ich getan
- man teilt mir telefonisch mit: es gibt Probleme bei der Ersetzung des Rahmens man gibt mir zwei Optionen:
1.) Ich kann mir ein Canyon Fahrrad aus dem aktuellen Programm aussuchen (wenn es etwas teurer wäre, könnte man dies, wenn es in einem gewissen Rahmen bleibt, per Kulanz regeln ansonsten müsste ich die Preisdifferenz bezahlen)
2.) Rückkauf von meinem Fahrrad
- ich empfinde beide Optionen als fair und entscheide mich für Option 2
- ich sende alle fehlenden Teile zu Canyon
- Man teilt mir per Mail mit, dass ein Betrag y demnächst auf mein Konto überwiesen wird

Das Problem:
Der Betrag y ist nicht der Preis den ich für das Fahrrad bezahlt habe (es fehlen ca. 800 Euro).
Auf Nachfrage von mir, wie der Rückkaufpreis zustande kommt, sagt man mir:
- Die Werkstatt legt eine Formel zugrunde, die den original Kaufpreis nimmt und unter Abschätzung von Verschleiß, Beschädigung usw. den Rückkaufwert ermittelt.

Hat jemand Erfahrung mit einem solchen Fall?
Ist das normales Vorgehen?

Ich verstehe nicht, wieso ich nicht den vollen Kaufpreis zurückerstattet bekomme.
Hätte ich mir ein neues Fahrrad ausgesucht, welchen Preis hätte man da zu Grunde gelegt? Den original Kaufpreis oder Preis y? Und wenn es Preis y gewesen wäre, wieso ensteht dem Kunden dann ein "Preisverlust", obwohl Canyon Probleme hat den Rahmen zu ersetzen?

Danke für Antworten und Hinweise.
 
Ich kann nur von einem Fall mit einem Motorrad eines Freundes von vor einigen Wochen berichten.

- Neue KTM Superduke gekauft
- Nach 10TKm und 8 Monaten Motorschaden (plötzlicher Ölverlust mit fast Sturz)
- Händler hat KTM informiert, Fehler bekannt
- KTM kauft das Motorrad zurück, Freund muß noch 1500 Euro dazu zahlen, schließlich liegt ein Verschleiß vor.
- Freund bekommt das gleiche Motorrad als Neufahrzeug
- Alle sind zufrieden

Ich finde das normal und ok. Man hat etwas benutzt, dann muß man es auch bezahlen. Beim MTB sagt man, im ersten Jahr wären es ca. 25% Wertverlust (je nach Zustand).
 
Hat man das dir am Telefon nicht mitgeteilt, das die Abnutzung "verrechnet" wird oder welcher Preis im Austausch zugrunde liegt? Was lernen wir daraus, sowas zusätzlich schriftlich abwickeln. Wobei der Abzug schon korrekt ist, über die Höhe kann hier keiner was sagen, da der Kaufpreis fehlt.
 
Danke für die Antworten und Hinweise.
Es scheint also "normales" Vorgehen zu sein, dass bei einem Rückkauf nicht der volle Kaufpreis erstattet wird.
Um das Problem, was ich damit habe vielleicht noch ein wenig detaillierter zu erläutern... bzw was ich an der ganzen Sache nicht ganz verstehe.

- Ich kaufe als Kunde ein Fahrrad
- Etwas geht kaputt -> Garantiefall/Gewährleistungsfall
- Schaden gemeldet -> Fahrrad eingeschickt

Normalfall:
Teil wird ersetzt; alles gut; ich kann weiter Fahrrad fahren

mein Fall:
- Teil kann nicht ersetzt werden

Option A
- neues Fahrrad aussuchen (falls es mehr kostet. muss ich die Kosten übernehmen)
- klingt für mich fair
- gehe dabei aber auch davon aus, dass ich mir ein Fahrrad aussuchen kann, dass dem original Preis entspricht

Option B
- Rückkauf (kling für mich im ersten Moment auch fair)

Ich gehe davon aus, dass mir zwei äquivalente Optionen als Kunde geboten werden, d.h.

1)
Hätte ich mich für Option A entschieden und hätte mir genau das gleiche Fahrrad ausgesucht, dann hätte ich jetzt ein komplett neues Fahrrad
(und das obwohl mein altes Fahrrad logischerweise als gebraucht deklariert werden kann)
Ich gehe hier einfach davon aus, dass man vom original Kaufpreis ausgeht, denn wäre es nicht so, dann:
Würde ich ein "schlechteres" Fahrrad von Canyon bekommen und das nur aus dem Grund, weil Canyon gerade nicht die Garantieleistung/Gewährleistung erbringen kann. (Also so nach dem Motto: Es tut uns Leid, wir können das kaputte Teil gerade nicht liefern, aber suchen sie sich doch ein bitte neues Fahrrad aus. Es muss vom Preis aber 800 € billiger sein, als ihr derzeitiges Fahrrad.
Um ehrlich zu sein glaub ich das nicht. (deshalb wie gesagt, gehe ich vom original Preis aus)

2.) Rückkauf
- so wie es nun scheint, wurden mir nicht zwei äquivalente Optionen angeboten, sondern
a) neues Fahrrad
b) Geld abzüglich "Abnutzungskosten" (und dabei sei erwähnt, dass mir hier noch mehr "Kosten" entstehen: z.B. Powermeter und weitere Umbauten, die ich jetzt nicht mehr benötigt)

Der eig. Kern den ich nicht verstehe ist:
Garantie/Gewährleistungsfall -> Teil ersetzen -> alles gut (keine extra Kosten)
vs.
Garantie/Gewährleistungsfall -> Teil kann nicht ersetzt werden -> Kunde "verliert" 800 €

Aus der Sicht von Canyon ist es für mich ein wenig nachvollziehbar:
Als Firma möchte man ungern "Miese machen"/"draufzahlen". Der wirkliche Preis für das Fahrrad liegt definitiv unter dem Verkaufspreis, deshalb ist es vermutlich für Canyon einfacher zu sagen... "ok -> neues Bike" aber bei Rückkauf müssen wir vom Gebrauchswert ausgehen.

Als Kunde habe ich irgendwie noch ein wenig Probleme damit, dass eine Firma ihre Garantieleistung/Gewährleistung nicht erbringen kann und der Kunde deshalb "Geld verliert".


@filiale
btw. ein MTB im ersten Jahr ca. 25%, ich hatte das Fahrrad 1/2 Jahr + ein paar Tage und werde trotzdem mit 25% eingestuft

@on any sunday: Leider hat man mir es am Telefon nicht gesagt
 
Das Problem ist: Du glaubst mit der Option A besser dran gewesen zu sein. Aufgrund dieser Vermutung bringst Du Zweifel auf. Aber wirklich wissen tust Du es nicht. Ich kann die Zweifel verstehen, aber alles basiert auf Eventualitäten und nicht auf Fakten bei Option A. Daher ist die Kritik nur bedingt verständlich.

Warum hast Du die Option B nicht abgebrochen nachdem Du mitbekommen hast dass Dir 800 Euro abgezogen werden und bist zu Option A geschwankt ?
 
@filiale
Ich habe mich gegen Option A entschieden, da ich der Meinung bin es gibt einen guten Grund warum Canyon den Rahmen nicht ersetzen kann. In meiner Fantasie ist das "Worst-Case-Szenario": Das Problem was ich habe, hatten schon mehrere Kunden, deshalb hat Canyon keine Rahmen mehr auf Lager (da diese schon bei anderen Garantie-Fällen verwendet wurden). Ich möchte hier betonen, das dies keine Aussage von Canyon ist, sondern ich mir das nur so vorstelle. Aber um auf Nummer sicher zu gehen und um nicht wieder in einem halben Jahr das selbe Problem zu haben, habe ich mich schweren Herzens gegen Option A entschieden. Das Bike an sich ist definitiv super.

Vielleicht hängt auch nur eine Bestellung bei Canyon in der Luft (für 1000 Rahmen), aber wer weiß das schon genau... Man kann halt nicht "in die Firma schauen" (aus guten Grund ;) )
 
Ich finde es einfach unverschämt von Canyon, schließlich können sie nicht liefern und du befindest dich noch in der Garantiezeit. Du hast jetzt mehrere Optionen, a) du verweigerst den Rückkauf (unter diesen Umständen) und suchst dir ein anderes Fahrrad aus, was jedoch einen gewissen Beigeschmack hat, da du bereits den schlechten Service kennengelernt hast b) du verweigerst den Rückkauf und bestehst auf dein Recht und Garantietausch oder c) der evtl. beschwerlichere Weg, du schaltest einen Anwalt ein bzw. zuerst androhen, und gibst Canyon die Möglichkeit der rechtlichen Garantieabwicklung oder eines Rückkaufs ohne Wertminderung.
 
So ist es halt wenn Erwartungen nicht erfüllt werden.

Anderes Beispiel... Ich wurde an einer Kreuzung von einer PKW Fahrerin angefahren. Ich stand und gewährte ihr die Vorfahrt, leider träumte die Gute und fuhr mein Rennrad kaputt. Das Rad war vorher im super Zustand (3,5 Jahre, 7500€ NP). Ungerecht? Ärgerlich! Und für mich teuer, aber rechtlich alles sauber. Die Versicherung ersetzt nur den Wiederbeschaffungswert wenn die Reparaturkosten über 130% des WBW liegen. Als unschuldiges Unfallopfer guckt man dann in die Röhre.
 
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen, Garantie vs Versicherungsschaden. Canyon garantiert, daß der Rahmen zumindest innerhalb einer bestimmten Zeit nicht kaputt gehen sollte, er befindet sich noch innerhalb dieser, jedoch kann canyon derzeit nicht liefern.
 
Naja, ich wäre mit der Abwicklung auch nicht zufrieden. 800€ ist schon ein heftiger Abzug nach gerade mal 6 Monaten (ausser das Teil ist total runtergeranzt). Dass nach 6 Monaten kein Rahmen mehr lieferbar ist, ist schon ein Armutszeugnis und sollte nicht zu deinem Problem gemacht werden. Naja ich würde mich nochmal mit denen in Verbindung setzen und das diskutieren. Ansonsten unter Lebenserfahrung abbuchen...
 
Das mit dem Abzug würde ich mal mit einem Anwalt besprechen. Ich hatte mal nach einen Jahr einen Fernseher kaputt, der konnte nicht repariert werden, ein neues Modell wollte ich von dort nicht. Da habe ich mir auch den vollen Kaufpreis erstritten.
 
Also ohne den neupreis zukennen, finde ich auch 800€ zufett und frech von Canyon, das Sie keine Ersatzrahmen haben ist nicht deine Schuld und die Garantie hat ja die Firma gegeben.
Und wenn die nicht liefern b.z.w. nachbessern können und das nach nicht mal 6 Monaten dann müssen die halt gefälligst ihren Schrott komplett zurücknehmen und den vollen Kaufpreis auch zurückgeben.
Sehe das auch so bei 800€ kann man sich streiten notfalls mit ein Anwalt.
 
Also ohne den neupreis zukennen, finde ich auch 800€ zufett und frech von Canyon, das Sie keine Ersatzrahmen haben ist nicht deine Schuld und die Garantie hat ja die Firma gegeben.
Und wenn die nicht liefern b.z.w. nachbessern können und das nach nicht mal 6 Monaten dann müssen die halt gefälligst ihren Schrott komplett zurücknehmen und den vollen Kaufpreis auch zurückgeben.
Sehe das auch so bei 800€ kann man sich streiten notfalls mit ein Anwalt.
Wobei der springende Punkt die gesetzliche Gewährleistung ist, mit den 6 Jahren Rahmengarantie hat das nichts zu tun
 
Nach längerem Hin und Her hat sich der Service von Canyon dazu entschieden mir den restlichen Betrag (die 800 Euro) zu überweisen.
Der Grund warum dies nicht beim ersten mal passiert ist, laut Canyon: Der Fall befand sich intern in Klärung.
Keine Ahnung, ob dies auch passiert wäre, wenn ich nicht nachgefragt hätte wieso mir nicht der komplette Betrag überwiesen wurde...

Zusammenfassung:
- 20.08.2017 Defekt am Fahrrad, am selben Tag E-Mail an Canyon verfasst
- ...... E-Mails Verkehr mit Canyon, Rahmen eingeschickt, restliche Teile eingeschickt, usw.
- 17.10.2017 Service-Fall vollständig abgeschlossen
 
Super! Gut daß du da dran geblieben bist alles andere wäre ein no go! Alle Achtung 2 Monate hat sich das Ganze gezogen, das ist top Service......
 
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