Ich bin ein glücklicher Besitzer eines Torque 7.0 von 2009. - Eigentlich, denn was mir zu schaffen macht ist meine Vorderradbremse (eine Avid Elixir R), die man wirklich nur als Montagsbremse bezeichnen kann.
Rückblick:
Für das Torque hatte ich mich eher zufällig entschieden, eigentlich sollte es ein sehr robustes Hard-Tail werden (aus Kostengründen). Das Problem war nur, es gab kein Rad, an dem mich nicht irgend etwas gestört hätte. Einestages zeigte mir ein Freund die Freerider bei Canyon und das wars. An dem Rad stimmte alles. Ne halbe Stunde später saßen wir im Auto und waren auf dem Weg nach Koblenz (von Karlsruhe aus) - Rad gefahren, bestellt und wieder heim.
Drei Wochen später das gleiche Spiel nur mit Rad zurück
Am selben Tag noch gefahren, die Bremsleistung war lachhaft, vergleichbar mit meinem alten Peugeot, mussten ja auch noch eingefahren werden.Das dumme war nur, über die Bremskraft von Shimano V-Breaks sind die Discs nie rausgekommen. Ein blockiertes Vorderrad war beim Torque undenkbar und die Bremse quietschte immer fürchterlich in kaltem Zustand. Da Scheibenbremsen für mich völliges Neuland waren und die Erfahrung fehlte dachte ich mir die ersten Wochen nichts dabei. Irgendwann reichte es aber. Also nachgeguckt, was könnte es sein. Idee: die Sinterbeläge sind entweder verölt (liest man ja immer wieder, dass so etwas bei der Montage passiert) oder zu schwach für meine 96 kg. Also Beläge raus und neue rein (diesmal Organische) und gleichzeitig Disc entfettet. Die Tour danach war himmlisch! Kein quietschen, die Bremse hat gegriffen, einfach super.
Am nächsten Morgen war alles beim Alten.
Inzwischen ist mir der schwammige Druckpunkt der Bremse auch aufgefallen. Also war das nächste bei Canyon anzurufen und das Problem zu schildern. Der Servicemitarbeiter riet mir die Disc mit Bremseinreiniger zu säubern (vorher hatte hatte ich nur Wasser und Seife verwendet), die Beläge abzuschleifen und die Bremse zu entlüften (als ich zum Entlüften kam, war so viel Luft im System, dass keine spürbare Bremskraft mehr aufgebracht werden konnte). Getan wie gesagt und siehe da, man Braucht die Hebel nicht bis fast an den Lenker ziehen. Am nächsten Tag war allerdings wieder das gleiche Trauerspiel wie vorher. Die Bremse... tat wenig, die Scheibe quietschte und ich hatte langsam keine Lust mehr.
In der Zeit hab ich mich dann auch auf die Nase gelegt, als mein Finger in einer Kurve ins Leere griff - der Bremshebel war weg - nein, doch nicht, er war nur weiter vorne. Was soll ich sagen, nicht nur der Bremssattel war im Eimer auch der Griff.
Die 2009er Elixir R hat ja die Möglichkeit zur Abstandseinstellung des Bremshebels. Bei meiner Bremse entfernt sich der Hebel allerdings bei einem Schlag aus der Verankerung und geht in die entfernteste Position vom Lenker, die möglich ist. (Normale Funktion: wenn man Kraft in entgegengesetzter Bremsrichtung auf den Hebel aufbringt, dann spürt man eine Federkraft die das verhindert, drückt man weiter, hängt sich in der Bremse etwas aus und der Hebel verbleibt in der Extremposition.
Bei mir: die Federkraft existiert nicht mehr, der Hebel ist nur noch in einem Gelenk ein geschnappt und kann mit minimalem Kraftaufwand aus diesem herausgelöst werden, was bei einer Abfahrt auch dauernd passiert.)
Um noch kurz auf den Bremssattel zurück zu kommen:
Durch den hohen Druck der mit der frisch entlüfteten Bremse möglich war, wurde so viel Öl aus dem Sattel gepresst, dass dieser komplett ölverschmiert war und damit der Grund für den Bremskraftverlust offensichtlich wurde.
Das zog sich insgesamt über fünf Monate, da ich nebenher auch noch studiere und arbeite.
Das allerdings der Punkt an dem ich in den sauren Apfel biss und für drei Wochen auf die Bremse verzichtete, in dem Glauben, die Fehler seien offensichtlich und problemlos nachvollziehbar. Das Prozedere war wie bei Canyon üblich: Anrufen, Problem schildern, Rückhohlschein liegt im Briefkasten, Bremse einschicken und nach drei Wochen warten hat man sein Ersatzteil.
Fast - Der Sattel war getauscht, der Griff nicht.
Und ein weiteres mal habe ich mit einem der netten Servicemitarbeiter von Canyon telefoniert. Wenigstens der Rückhohlschein war nach zwei Tagen im Briefkasten.
Nach etwa einem Monat hatte ich ein Deja vu, der Karton war zwar kleiner, aber der Inhalt der Selbe: Eine Bremse mit kaputtem Griff und einigen "erklärenden" Worten.
Canyon schreibt dazu:
"...anbei erhalten Sie ihre Bremse zurück.
Nach eingehender Prüfung durch den Hersteller konnte kein Defekt festgestellt werden.
Das Ausklinken des Bremshebels, nach vorne, stellt keine Funktion da.
Hierbei wird das Kugelgelenk aus seiner Führung gedrückt.
Viele Grüße aus Koblenz
Ihr Canyon Team"
Vor einer halben Stunde habe ich dann ein weiteres Mal in Koblenz angerufen und wie üblich war ein freundlicher, innerhalb seiner Möglichkeiten hilfsbereiter Mitarbeiter am Telefon.
Auf die Frage ob ich nicht nach zwei Monaten komplett ohne Bremse und fünf Monate mit defekter Bremse, viel eigener Arbeit, Zeit und auch Geld was ich investiert habe, nicht einfach eine Ersatzbremse zugesandt bekommen könnte, musste er verneinen. Selbst eine Leihbremse für die Übergangszeit konnte er mir nicht zusagen. Sobald das Paket bei ihnen einträfe und sie es bearbeitet haben, können sie mir eventuell eine solche zusenden, sollte eine vorhanden sein.
Liebes Canyon-Team,
warum ruiniert ihr euch durch solche Patzer euren guten Ruf? Eine Elixir R bekommt man momentan online für 89. Ihr Mitarbeiter bei der ersten Reklamation hatte direkt mein ganzes Rad angefordert. Wenn ich die Versandkosten, die sie für das Verschicken eines neuen Rads berechnen zugrunde lege, welche sie im Reklamationsfall tragen müssten, dann übersteigen diese bereits den Preis einer neuen Bremse. In Anbetracht der Tatsache, dass Avid ihnen das defekte Teil ersetzt, wäre es für sie kein Problem eine Ersatzbremse zu schicken bevor der Kunde mit dem bezahlten Rad seine defekte Komponente einschickt.
Natürlich gibt es Menschen, die ihre durch Eigenverschulden ruinierten Teile ersetzt haben möchten, oder das angeblich defekte Teil nach Erhalten der Austauschware nicht zurück schicken, aber auch dafür gibt es diverse Lösungen.
So etwas macht zufriedene Kunden, allerdings sprechen diese nicht viel darüber.
Unzufriedene hingegen schon.
Ich berichten wie die Geschichte weiter geht. Im Moment bin ich fast so weit, das Geld zusammen zu kratzen und mir eine gebrauchte Bremse zu kaufen.
Ich wünsch euch allen trozdem noch einen schönen Abend und viele Grüße aus Kaiserslauterrn
Rückblick:
Für das Torque hatte ich mich eher zufällig entschieden, eigentlich sollte es ein sehr robustes Hard-Tail werden (aus Kostengründen). Das Problem war nur, es gab kein Rad, an dem mich nicht irgend etwas gestört hätte. Einestages zeigte mir ein Freund die Freerider bei Canyon und das wars. An dem Rad stimmte alles. Ne halbe Stunde später saßen wir im Auto und waren auf dem Weg nach Koblenz (von Karlsruhe aus) - Rad gefahren, bestellt und wieder heim.
Drei Wochen später das gleiche Spiel nur mit Rad zurück
Am selben Tag noch gefahren, die Bremsleistung war lachhaft, vergleichbar mit meinem alten Peugeot, mussten ja auch noch eingefahren werden.Das dumme war nur, über die Bremskraft von Shimano V-Breaks sind die Discs nie rausgekommen. Ein blockiertes Vorderrad war beim Torque undenkbar und die Bremse quietschte immer fürchterlich in kaltem Zustand. Da Scheibenbremsen für mich völliges Neuland waren und die Erfahrung fehlte dachte ich mir die ersten Wochen nichts dabei. Irgendwann reichte es aber. Also nachgeguckt, was könnte es sein. Idee: die Sinterbeläge sind entweder verölt (liest man ja immer wieder, dass so etwas bei der Montage passiert) oder zu schwach für meine 96 kg. Also Beläge raus und neue rein (diesmal Organische) und gleichzeitig Disc entfettet. Die Tour danach war himmlisch! Kein quietschen, die Bremse hat gegriffen, einfach super.
Am nächsten Morgen war alles beim Alten.
Inzwischen ist mir der schwammige Druckpunkt der Bremse auch aufgefallen. Also war das nächste bei Canyon anzurufen und das Problem zu schildern. Der Servicemitarbeiter riet mir die Disc mit Bremseinreiniger zu säubern (vorher hatte hatte ich nur Wasser und Seife verwendet), die Beläge abzuschleifen und die Bremse zu entlüften (als ich zum Entlüften kam, war so viel Luft im System, dass keine spürbare Bremskraft mehr aufgebracht werden konnte). Getan wie gesagt und siehe da, man Braucht die Hebel nicht bis fast an den Lenker ziehen. Am nächsten Tag war allerdings wieder das gleiche Trauerspiel wie vorher. Die Bremse... tat wenig, die Scheibe quietschte und ich hatte langsam keine Lust mehr.
In der Zeit hab ich mich dann auch auf die Nase gelegt, als mein Finger in einer Kurve ins Leere griff - der Bremshebel war weg - nein, doch nicht, er war nur weiter vorne. Was soll ich sagen, nicht nur der Bremssattel war im Eimer auch der Griff.
Die 2009er Elixir R hat ja die Möglichkeit zur Abstandseinstellung des Bremshebels. Bei meiner Bremse entfernt sich der Hebel allerdings bei einem Schlag aus der Verankerung und geht in die entfernteste Position vom Lenker, die möglich ist. (Normale Funktion: wenn man Kraft in entgegengesetzter Bremsrichtung auf den Hebel aufbringt, dann spürt man eine Federkraft die das verhindert, drückt man weiter, hängt sich in der Bremse etwas aus und der Hebel verbleibt in der Extremposition.
Bei mir: die Federkraft existiert nicht mehr, der Hebel ist nur noch in einem Gelenk ein geschnappt und kann mit minimalem Kraftaufwand aus diesem herausgelöst werden, was bei einer Abfahrt auch dauernd passiert.)
Um noch kurz auf den Bremssattel zurück zu kommen:
Durch den hohen Druck der mit der frisch entlüfteten Bremse möglich war, wurde so viel Öl aus dem Sattel gepresst, dass dieser komplett ölverschmiert war und damit der Grund für den Bremskraftverlust offensichtlich wurde.
Das zog sich insgesamt über fünf Monate, da ich nebenher auch noch studiere und arbeite.
Das allerdings der Punkt an dem ich in den sauren Apfel biss und für drei Wochen auf die Bremse verzichtete, in dem Glauben, die Fehler seien offensichtlich und problemlos nachvollziehbar. Das Prozedere war wie bei Canyon üblich: Anrufen, Problem schildern, Rückhohlschein liegt im Briefkasten, Bremse einschicken und nach drei Wochen warten hat man sein Ersatzteil.
Fast - Der Sattel war getauscht, der Griff nicht.
Und ein weiteres mal habe ich mit einem der netten Servicemitarbeiter von Canyon telefoniert. Wenigstens der Rückhohlschein war nach zwei Tagen im Briefkasten.
Nach etwa einem Monat hatte ich ein Deja vu, der Karton war zwar kleiner, aber der Inhalt der Selbe: Eine Bremse mit kaputtem Griff und einigen "erklärenden" Worten.
Canyon schreibt dazu:
"...anbei erhalten Sie ihre Bremse zurück.
Nach eingehender Prüfung durch den Hersteller konnte kein Defekt festgestellt werden.
Das Ausklinken des Bremshebels, nach vorne, stellt keine Funktion da.
Hierbei wird das Kugelgelenk aus seiner Führung gedrückt.
Viele Grüße aus Koblenz
Ihr Canyon Team"
Vor einer halben Stunde habe ich dann ein weiteres Mal in Koblenz angerufen und wie üblich war ein freundlicher, innerhalb seiner Möglichkeiten hilfsbereiter Mitarbeiter am Telefon.
Auf die Frage ob ich nicht nach zwei Monaten komplett ohne Bremse und fünf Monate mit defekter Bremse, viel eigener Arbeit, Zeit und auch Geld was ich investiert habe, nicht einfach eine Ersatzbremse zugesandt bekommen könnte, musste er verneinen. Selbst eine Leihbremse für die Übergangszeit konnte er mir nicht zusagen. Sobald das Paket bei ihnen einträfe und sie es bearbeitet haben, können sie mir eventuell eine solche zusenden, sollte eine vorhanden sein.
Liebes Canyon-Team,
warum ruiniert ihr euch durch solche Patzer euren guten Ruf? Eine Elixir R bekommt man momentan online für 89. Ihr Mitarbeiter bei der ersten Reklamation hatte direkt mein ganzes Rad angefordert. Wenn ich die Versandkosten, die sie für das Verschicken eines neuen Rads berechnen zugrunde lege, welche sie im Reklamationsfall tragen müssten, dann übersteigen diese bereits den Preis einer neuen Bremse. In Anbetracht der Tatsache, dass Avid ihnen das defekte Teil ersetzt, wäre es für sie kein Problem eine Ersatzbremse zu schicken bevor der Kunde mit dem bezahlten Rad seine defekte Komponente einschickt.
Natürlich gibt es Menschen, die ihre durch Eigenverschulden ruinierten Teile ersetzt haben möchten, oder das angeblich defekte Teil nach Erhalten der Austauschware nicht zurück schicken, aber auch dafür gibt es diverse Lösungen.
So etwas macht zufriedene Kunden, allerdings sprechen diese nicht viel darüber.
Unzufriedene hingegen schon.
Ich berichten wie die Geschichte weiter geht. Im Moment bin ich fast so weit, das Geld zusammen zu kratzen und mir eine gebrauchte Bremse zu kaufen.
Ich wünsch euch allen trozdem noch einen schönen Abend und viele Grüße aus Kaiserslauterrn