Ich muss da meinen Vorpostern zustimmen:
Interessantes Fahrrad, guter Test.
Aber: Der Text mindert leider etwas den Gesamteindruck.
@Arne bitte sehe das als konstruktive Kritik. Du und deine Kollegen, ihr schreibt echt gut, auf mtb-news ist es immer ganz unterhaltsam zu lesen. Nur leider kommt euch beim Bestreben, unterhaltsam zu schreiben, dann öfter mal eine Phrase oder Stereotype dazwischen, was halt gerade bei Testberichten sehr ärgerlich ist und Leute, die das nicht so unterscheiden können, zu falschen Schlussfolgerungen führen könnte, was dann den eigentlich guten und umfassenden Test etwas konterkariert.
War es beim Jibb die Sache mit dem Gewicht, ist es hier die Federweg-Stereotype, die sich eingeschlichen hat.
Beispiel: „Bergab hat man das Gefühl, auf einem Enduro unterwegs zu sein.“ Warum, weil man schnell fährt? Darf man mit einem Trailbike nicht schnell fahren? Schurter fährt sogar mit seinem XC-Bike (okay, Spark, Downcountry und so) wie im Video zu sehen im Bikepark Chur (jetzt nicht unbedingt ein Flowtrail) verdammt schnell. Nur weil alle möglichen Marketinginteressierten (Bike-Hersteller, Bike-Destinationen, …) den Leuten weismachen wollen, dass eine Murmelbahn zügig hinabzurollen so etwas ähnliches wie eine EWS Stage zu fahren sei, braucht man dafür noch lange kein Enduro Bike. Enduros sind dafür gedacht, auch ruppigere Wege schnell bergab zu fahren. Dafür haben sie recht viel Federweg. Alles andere ist eine andere Baustelle.
Geht ja dann, wie
@shiba schon herausgestrichen hat, passend weiter: Sobald der Trail dann ruppiger wird, ist das Bike halt doch kein Enduro - oh Wunder, ist ja auch ein Trailbike Test - und hat mit größeren Unebenheiten bei hoher Geschwindigkeit so seine Probleme. Die nächste Phrase lässt dann aber nicht lange auf sich warten: „Dank der Geometrie kann man solche Situationen … problemlos wegstecken.“ Ah ja, Probleme also problemlos wegstecken. Ernsthaft? Wieso war es dann überhaupt ein Problem? Und die Geometrie ist nicht der Grund, warum der Fahrer das Problem gemeistert hat. Die hilft, ist aber andererseits ja der Grund, warum der Fahrer überhaupt schnell unterwegs war. Gemeistert hat der Fahrer das Problem, weil er eine gute Technik hat und fit ist. War halt eher ein Profi-Biker und kein Normalfahrer. Wenn ein Normalfahrer das dann nachmacht - schnell in einen Weg zu fahren, für den der Federweg seines Bikes nicht ausgelegt ist - weil er hat ja die Geometrie dazu, dann kann das auch schief gehen. (Gut, geht auch schief, wenn er genug Federweg hat, aber das Radfahren nicht kann.
)
Aber genug der Kritik, soll ja nur eine Anregung sein. Ansonsten ein guter Test, der alle wichtigen Aspekte abdeckt und die Haupteigenschaften des Bikes herausarbeitet (wenn auch leider, wie gesagt, manchmal durch unglückliche Formulierungen ein wenig verschleiert). Und ein sehr interessantes Bike, das sicher vielen Leuten Spaß machen wird.