Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?

Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?

Das neue K.I.S.-System von Canyon und Syntace soll für frischen Wind in der Mountainbike-Lenkdynamik sorgen. Wir konnten das aus zwei in die Lenkung eingreifenden Federn bestehende System bereits für euch ausprobieren. Hier gibt es unseren Ersteindruck.

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Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?

Was hältst du von der Syntace-Entwicklung – glaubst du, das K.I.S.-System kann dir auf dem Trail helfen?
 
Die Kräfte sind ja nicht fix sondern über die Verspannung einstellbar, zudem über die Nocken in der Mittelstellung größer.
Störend ist relativ, was beim langsamen Fahren störend ist kann bei Highspeed im Steinfeld grade genug sein.
Man könnte überspitzt sagen K.I.S. macht, richtig eingestellt, das Fahren einfacher, durch die zusätzlichen Einstellmöglichkeiten das Abstimmen komplexer.

Man fährt doch aber nicht kilometerlange Steinfelder oder nur langsam?

In der Theorie ist mir bewusst, was das System bewirken soll, aber in der Praxis unter ständig wechselnden Bedingungen auf der Tour, dem Trail oder was auch immer kann ich es mir auch abhängig von der Geo und demjenigen, der auf dem Bike hockt (Grad der vorhandenen Fahrtechnik, Körperproportionen, Fitnesszustand) irgendwie nicht vorstellen, welche und ob es dann noch einen Vorteil für die breite Masse hat.
 
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Re: Canyon/Syntace K.I.S. im Test: Die Lenkungs-Revolution fürs Mountainbike?
Die Kräfte sind ja nicht fix sondern über die Verspannung einstellbar, zudem über die Nocken in der Mittelstellung größer.
Störend ist relativ, was beim langsamen Fahren störend ist kann bei Highspeed im Steinfeld grade genug sein.
Man könnte überspitzt sagen K.I.S. macht, richtig eingestellt, das Fahren einfacher, durch die zusätzlichen Einstellmöglichkeiten das Abstimmen komplexer.
Bist Du das System gefahren?

Ich bisher nicht, habe jedoch vor einigen Jahren Versuche mit Federn gemacht. Hintergrund war ein Bikebuddy der mit nur einem Arm etwas eingeschränkt war.
Hat sich in dem Fall sehr schnell als Sackgasse gezeigt - war aber auch ein anderer Ansatz, das ganze sollte das wilde Ausschlagen des Lenkers verhindern. Sind dann auch schnell bei den „gängigen“ Dämpfungen gelandet.

Wie aber willst Du das System einstellen? Auf Highspeed oder langsame Bergauffahrt? Es gibt ja kein HS oder LS Setting.
Deshalb wird man als Normaluser ein eher schwaches Setting wählen und wieviel das dann noch im Steinfeld oder umgekehrt bringt?

Aber auf jedenfall spannend
 
Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, wie das in der Praxis funktionieren soll.

In der Regel habe ich die Hände doch nur wenn ich locker vor mich hin bergauf auf einer FAB strampele oder in der Ebene vor mich hinrollend Faxen mache locker auf den Lenkergriffen liegen.
Gehts rumpelig bergauf muss ich ja dennoch führen, also den Lenker fest fassen, um um Hinderniss herumzirkeln zu können.

Auf dem Trail, beim Rumtricksen mache ich eher selten den "no hander".

Für mein dürftiges physikalisches Verständnis kann KIS doch nur dort ansetzen, wo ich meine Hände relativ entkoppelt vom Lenker einfach so locker dort aufliegen habe oder der Untergrund es dem KIS und mir überhaupt ermöglicht, das VR wieder in eine andere Richtung auszurichten.

Fahre ich konzentriert und mit beiden Händen fest am Lenker und es kommt zu einem Wheelflop, dann agiere ich in der Regel doch reflexartig und halte den Lenker um so fester, um gegensteuern zu können und agiere dann wohl eher sogar noch gegen das System, was es in meinem Verständnis ja "überflüssig" machen würde. :ka:
Zweierlei:

1) Ich glaube, man muss hier noch mal klar festhalten, worüber man redet, wenn man Wheelflop meint.

Zuerst mal, was nicht gemeint ist, was aber wahrscheinlich viele assoziieren.

Es wurde hier ja viel davon geschrieben, dass sich das Vorderrad beim Einlenken absenkt. Was dabei etwas unterging, ist die Tatsache, dass sich dabei auch der Nachlauf reduziert. Es gibt den einfach nachvollziehbaren Fall, dass eine Gabel keinen Offset hat. Dann sitzt das Radlager immer auf der Lenkachse. Zeigt das Rad geradeaus, dann ist der Nachlauf maximal und die Radachse sitzt am höchsten. Ist das Rad um 90 Grad eingeschlagen, dann ist der Nachlauf null (der Reifen steht genau in der Verlängerung der Lenkachse am Boden) und die Absenkung der Radachse (und damit auch des restlichen Bikes und des Fahrers) ist maximal.

In Realität hat man aber einen Offset an der Gabel. Das Problem an der Realität ist nun, dass der Offset beim Einlenken die Radachse aus der Verlängerung der Lenkachse kippt und das ganze geometrisch und auch in der Vorstellung recht kompliziert wird (bei kleineren Lenkwinkel kann man das vernachlässigen, und beim Radfahren sind die Lenkwinkel meistens doch eher klein). Das komplexe Verhalten führt bei größeren Lenkwinkeln aber dann dazu, dass der Nachlauf bei einem realen Rad irgendwann schon null wird und sogar in einen Vorlauf wechselt, bevor das Rad um 90 Grad eingeschlagen ist. Wenn aber der Nachlauf in einen Vorlauf wechselt, dann hast du den Effekt wie bei einem Einkaufswagen, den du plötzlich in die entgegengesetzte Richtung schiebst. Das ist ein sehr abrupter Punkt, und um dem entgegenzuwirken, ist sehr viel Kraft notwendig, falls man in dieser Situation noch etwas Geschwindigkeit hat (zum Glück kommt das unter Realbedingungen beim Radfahren selten vor).

Das ist nun ein „Wheelflop“, von dem hier NICHT die Rede ist.

Unter Wheelflop hier ist die Kraft gemeint, die durch das Absenken des Schwerpunkts beim Einlenken entsteht. Die ist durchaus real und führt dazu, dass der Gleichgewichtszustand bei geradem Vorderrad labil ist, sprich bei einer kleinen Auslenkung wird die Störung von alleine größer, aber dieser Wheelflop ist nicht so groß, als dass er dir beim normalen Fahren groß auffällt. Fährt das Rad, gibt es dazu den selbststabilisierenden Effekt des Nachlaufs (durch die Reibung des Reifens und den Hebelarm des Nachlaufs im Bezug auf die Lenkachse entsteht ein DrehMoment), welcher den Wheelflop schon ab recht geringen Geschwindigkeiten überkompensiert - (unter anderem) deshalb fährt ein Rad auch von alleine.

Du musst dir den Wheelflop vorstellen wie eine Kugel, die auf einem kleinen Hügel liegt. Oben in der Mitte bleibt sie liegen, wenn sie aber etwas aus der Mitte kommt, fängt sie an zu rollen und wird immer schneller, weil der Hügel steiler wird. Das passende Bild zum Hügel gibt es im Pinkbike Artikel und hatte ich hier irgendwo schon verlinkt.

2) Wofür ist das System gedacht?

Ich muss vorausschicken, ich bin das System nicht gefahren, kann die Wirkung nicht beurteilen und ich will auch keine Werbung machen. Aber ich denke mir mal, wofür das System gut sein könnte.

Das System ist laut Aussage keine aktive Lenkunterstützung. Sprich es wirken keine Kräfte, die deine Lenkkräfte ersetzen, jedenfalls nicht wenn es um größere gezielte/bewusste Lenkbewegungen geht. Das wird schon daraus ersichtlich, dass man ja in gewissen Szenarien gegen das System beim Lenken arbeitet. Da darf es ja nicht behindern, also müssen die Kräfte eher klein sein (sieht man darüber hinaus an der konstruktiven Auslegung des Systems).

Das System soll vielmehr eine Hilfestellung sein. Das kann man sich deshalb vorstellen, weil das System Fahrrad an sich und der Vorgang des Lenkens inklusive des Geradeausfahrens recht komplex sind. Beim Lenken wirken, wie oben ja schon erläutert, die Kraft des Wheelflops und die entgegengesetzt wirkende Kraft der Selbststeuerung, die allerdings anders als der Wheelflop geschwindigkeitsabhängig ist. Beide Kräfte treten aber nur auf, wenn das Vorderrad Bodenkontakt hat. Hat es keinen Bodenkontakt, gibt es keine Reibung und damit kein gerade richtendes Drehmoment, und das Vorderrad befindet sich in einem kurzen Zustand der „Schwerelosigkeit“ (freier Fall, Parabelflug, whatever), es gibt also auch keinen Wheelflop. Bedenkt man nun, dass es auch noch andere Kräfte gibt beim Fahrradfahren, man auch beim Geradeausfahren eigentlich immer kleine Ausgleichslenkbewegungen macht (man denke ans freihändig Fahren oder daran, wie man eine Kurve mit einer kleinen Gegensteuerung einleitet) und das Rad auf unruhigem Untergrund eigentlich ständig zwischen Bodenkontakt und frei-in-der-Luft wechselt, was bedeutet, dass die genannten Kräfte ständig on-off gehen, dann sieht man, dass dies Koordinator und sensorisch für den Fahrer eine höchst anspruchsvolle Tätigkeit ist. Das KIS System bietet da nun eine Konstante, die unabhängig von der Fahrsituation eine Kraft aufbringt, die klar in die Mittellage des Systems deutet. Diese Kraft mag in gewissen Situationen durch ihre Wirkung auch eine konkrete Unterstützung für die mechanische Arbeit des Fahrers leisten, vor allem bietet sie aber einen Anhaltspunkt für die Sensorik des Fahrers, was bei intuitiven und vor allem automatisierten Bewegungen durchaus hilfreich und dadurch effizienzsteigernd sein kann.

Alles weitere dann am besten selbst erfahren. Werde ich bei Gelegenheit auch machen.
 
Das sind zwei, oder auch eine Zugfeder, sobald die in ihrer Ausgangslage sind, besonders wenn die Wicklungen auf Block sind schwingt da gar nichts.
Außerdem heben sich die Kräfte auf.
Genau, und dar "Radieren" des Reifens auf dem Boden stellt genug Dämpfung bereit,für diese Zusatzkräfte.
 
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Zweierlei:

1) Ich glaube, man muss hier noch mal klar festhalten, worüber man redet, wenn man Wheelflop meint.

Zuerst mal, was nicht gemeint ist, was aber wahrscheinlich viele assoziieren.

Es wurde hier ja viel davon geschrieben, dass sich das Vorderrad beim Einlenken absenkt. Was dabei etwas unterging, ist die Tatsache, dass sich dabei auch der Nachlauf reduziert. Es gibt den einfach nachvollziehbaren Fall, dass eine Gabel keinen Offset hat. Dann sitzt das Radlager immer auf der Lenkachse. Zeigt das Rad geradeaus, dann ist der Nachlauf maximal und die Radachse sitzt am höchsten. Ist das Rad um 90 Grad eingeschlagen, dann ist der Nachlauf null (der Reifen steht genau in der Verlängerung der Lenkachse am Boden) und die Absenkung der Radachse (und damit auch des restlichen Bikes und des Fahrers) ist maximal.

In Realität hat man aber einen Offset an der Gabel. Das Problem an der Realität ist nun, dass der Offset beim Einlenken die Radachse aus der Verlängerung der Lenkachse kippt und das ganze geometrisch und auch in der Vorstellung recht kompliziert wird (bei kleineren Lenkwinkel kann man das vernachlässigen, und beim Radfahren sind die Lenkwinkel meistens doch eher klein). Das komplexe Verhalten führt bei größeren Lenkwinkeln aber dann dazu, dass der Nachlauf bei einem realen Rad irgendwann schon null wird und sogar in einen Vorlauf wechselt, bevor das Rad um 90 Grad eingeschlagen ist. Wenn aber der Nachlauf in einen Vorlauf wechselt, dann hast du den Effekt wie bei einem Einkaufswagen, den du plötzlich in die entgegengesetzte Richtung schiebst. Das ist ein sehr abrupter Punkt, und um dem entgegenzuwirken, ist sehr viel Kraft notwendig, falls man in dieser Situation noch etwas Geschwindigkeit hat (zum Glück kommt das unter Realbedingungen beim Radfahren selten vor).

Das ist nun ein „Wheelflop“, von dem hier NICHT die Rede ist.

Unter Wheelflop hier ist die Kraft gemeint, die durch das Absenken des Schwerpunkts beim Einlenken entsteht. Die ist durchaus real und führt dazu, dass der Gleichgewichtszustand bei geradem Vorderrad labil ist, sprich bei einer kleinen Auslenkung wird die Störung von alleine größer, aber dieser Wheelflop ist nicht so groß, als dass er dir beim normalen Fahren groß auffällt. Fährt das Rad, gibt es dazu den selbststabilisierenden Effekt des Nachlaufs (durch die Reibung des Reifens und den Hebelarm des Nachlaufs im Bezug auf die Lenkachse entsteht ein DrehMoment), welcher den Wheelflop schon ab recht geringen Geschwindigkeiten überkompensiert - (unter anderem) deshalb fährt ein Rad auch von alleine.

Du musst dir den Wheelflop vorstellen wie eine Kugel, die auf einem kleinen Hügel liegt. Oben in der Mitte bleibt sie liegen, wenn sie aber etwas aus der Mitte kommt, fängt sie an zu rollen und wird immer schneller, weil der Hügel steiler wird. Das passende Bild zum Hügel gibt es im Pinkbike Artikel und hatte ich hier irgendwo schon verlinkt.

2) Wofür ist das System gedacht?

Ich muss vorausschicken, ich bin das System nicht gefahren, kann die Wirkung nicht beurteilen und ich will auch keine Werbung machen. Aber ich denke mir mal, wofür das System gut sein könnte.

Das System ist laut Aussage keine aktive Lenkunterstützung. Sprich es wirken keine Kräfte, die deine Lenkkräfte ersetzen, jedenfalls nicht wenn es um größere gezielte/bewusste Lenkbewegungen geht. Das wird schon daraus ersichtlich, dass man ja in gewissen Szenarien gegen das System beim Lenken arbeitet. Da darf es ja nicht behindern, also müssen die Kräfte eher klein sein (sieht man darüber hinaus an der konstruktiven Auslegung des Systems).

Das System soll vielmehr eine Hilfestellung sein. Das kann man sich deshalb vorstellen, weil das System Fahrrad an sich und der Vorgang des Lenkens inklusive des Geradeausfahrens recht komplex sind. Beim Lenken wirken, wie oben ja schon erläutert, die Kraft des Wheelflops und die entgegengesetzt wirkende Kraft der Selbststeuerung, die allerdings anders als der Wheelflop geschwindigkeitsabhängig ist. Beide Kräfte treten aber nur auf, wenn das Vorderrad Bodenkontakt hat. Hat es keinen Bodenkontakt, gibt es keine Reibung und damit kein gerade richtendes Drehmoment, und das Vorderrad befindet sich in einem kurzen Zustand der „Schwerelosigkeit“ (freier Fall, Parabelflug, whatever), es gibt also auch keinen Wheelflop. Bedenkt man nun, dass es auch noch andere Kräfte gibt beim Fahrradfahren, man auch beim Geradeausfahren eigentlich immer kleine Ausgleichslenkbewegungen macht (man denke ans freihändig Fahren oder daran, wie man eine Kurve mit einer kleinen Gegensteuerung einleitet) und das Rad auf unruhigem Untergrund eigentlich ständig zwischen Bodenkontakt und frei-in-der-Luft wechselt, was bedeutet, dass die genannten Kräfte ständig on-off gehen, dann sieht man, dass dies Koordinator und sensorisch für den Fahrer eine höchst anspruchsvolle Tätigkeit ist. Das KIS System bietet da nun eine Konstante, die unabhängig von der Fahrsituation eine Kraft aufbringt, die klar in die Mittellage des Systems deutet. Diese Kraft mag in gewissen Situationen durch ihre Wirkung auch eine konkrete Unterstützung für die mechanische Arbeit des Fahrers leisten, vor allem bietet sie aber einen Anhaltspunkt für die Sensorik des Fahrers, was bei intuitiven und vor allem automatisierten Bewegungen durchaus hilfreich und dadurch effizienzsteigernd sein kann.

Alles weitere dann am besten selbst erfahren. Werde ich bei Gelegenheit auch machen.
Richtig, richtig gute (für mich neue) Gedankengänge dabei und top Erklärung, danke!
 
Ma fährt doch aber nicht kilometerlange Steinfelder oder nur langsam?

In der Theorie ist mir bewusst, was das System bewirken soll, aber in der Praxis unter ständig wechselnden Bedingungen auf der Tour, dem Trail oder was auch immer kann ich es mir auch abhängig von der Geo und demjenigen, der auf dem Bike hockt (Grad der vorhandenen Fahrtechnik, Körperproportionen, Fitnesszustand) irgendwie nicht vorstellen, welche und ob es dann noch einen Vorteil für die breite Masse hat.
Bist Du das System gefahren?

Ich bisher nicht, habe jedoch vor einigen Jahren Versuche mit Federn gemacht. Hintergrund war ein Bikebuddy der mit nur einem Arm etwas eingeschränkt war.
Hat sich in dem Fall sehr schnell als Sackgasse gezeigt - war aber auch ein anderer Ansatz, das ganze sollte das wilde Ausschlagen des Lenkers verhindern. Sind dann auch schnell bei den „gängigen“ Dämpfungen gelandet.

Wie aber willst Du das System einstellen? Auf Highspeed oder langsame Bergauffahrt? Es gibt ja kein HS oder LS Setting.
Deshalb wird man als Normaluser ein eher schwaches Setting wählen und wieviel das dann noch im Steinfeld oder umgekehrt bringt?

Aber auf jedenfall spannend
Nein, bin ich noch nicht. Aber ich habe in meinen Beiträgen auch ähnliche Bedenken geäußert. Man kann es aber nicht dem System anlasten wenn man sich nicht damit beschäftigen möchte. Der keep it simple Ansatz ist bestimmt auch nicht Ziel des ganzen. Und je unterschiedlicher die Bandbreite der eigenen Fahrsituationen desto mehr muss man dran umstellen um etwas davon zu haben. Die Einstellung die ich brauche um das Bike im groben laufen zu lassen kann beim Stolpern völlig kontraproduktiv sein. Das gilt aber ebenso für Gabeln oder Dämpfer mit vielen Einstellmöglichkeiten und verstellbare Geos.
 
Nein, bin ich noch nicht. Aber ich habe in meinen Beiträgen auch ähnliche Bedenken geäußert. Man kann es aber nicht dem System anlasten wenn man sich nicht damit beschäftigen möchte. Der keep it simple Ansatz ist bestimmt auch nicht Ziel des ganzen. Und je unterschiedlicher die Bandbreite der eigenen Fahrsituationen desto mehr muss man dran umstellen um etwas davon zu haben. Die Einstellung die ich brauche um das Bike im groben laufen zu lassen kann beim Stolpern völlig kontraproduktiv sein. Das gilt aber ebenso für Gabeln oder Dämpfer mit vielen Einstellmöglichkeiten und verstellbare Geos.
Da hast Du recht.

Aber ganz ehrlich, die letzten 30 Jahre kannte ich das Wort bzw. Problem Wheel Flop gar nicht.
Um Gegensatz zu besseren Bremsen, einfacheren Schaltungen, tauglicher Federung usw wäre mir nie der
Wunsch auf solch ein System gekommen.
Und trotzdem ich kann auch mit einem G1 (61,1° LW) Freihändig fahren

Im Video ging’s mal kurz um die Kosten.
War ein bisschen flapsig dargebracht, waren wenn ichs noch in Erinnerung habe 15€/System.
Ob das jetzt einfach eine Hausnummer war, keine Ahnung. Aber die Richtung wird schon passen.

Jetzt kommt die Canyon Marketing Maschinerie ins Rollen: 400€ Aufpreis, 100€ Kosten, bei 1.000 Räder macht das ein schönes Sümmchen….

Aber ich freue mich schon auf eine Proabefahrt mit dem Canyon
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jetzt kommt die Canyon Marketing Maschinerie ins Rollen: 400€ Aufpreis,
Die 400 € kann ich auch nicht ganz greifen, aber klar ist, dass Rahmenseitig zusätzliche Arbeiten/Anpassungen gemacht werden müssen, ob das den Betrag von 400 € rechtfertigt🤔
Ich denke, wenn es in die Breite auf alle Modelle ausgerollt wird und der Anteil der KIS-Rahmen bei einem Herstellermodel steigt wird es günstiger werden.
 
Suuuper Beiträge hier!!

Zitat: : "...wie aber willst Du das System einstellen? Auf Highspeed oder langsame Bergauffahrt? Es gibt ja kein HS oder LS Setting.
Deshalb wird man als Normaluser ein eher schwaches Setting wählen und wieviel das dann noch im Steinfeld oder umgekehrt bringt?"
Richtig, wenn Du die Vorteile von einem K.I.S System wirklich komplett ausnutzen wolltest, müsstest Du es mit einem zusätzlichen Aktor an der Federbasis versehen. Der geschwindigkeitsabhängig ( u.a. wg. Kreiselkräften) sowie nach Radlast/Impact die Vorspannung regelt. Das ist bei Zweirädern mit einem Bordnetz sogar überraschend einfach und auch Inhalt eines der 4 1/2 angemeldeten K.I.S. Patente.

Ich will K.I.S. aber fürs Fahrrad so leicht, so einfach (auch in der Montage und Service!), ausfallsicher, fahrtechnisch intuitiv ohne Bevormundung wie irgend möglich halten.

Deswegen: Draufbauen, Mittelstellung wählen, fahren. Und nicht mehr dran denken!
Der Rest passiert ganz automatisch...

Wenn Du unter 60 kg bist, kannst Du auch mit der -1 Stellung starten, wenn Du über 90 kg bist, der +1 Stellung.

In 2 - 20 Tagen stellst Du nach deiner Vorliebe/Einsatzbereichhärte einmal nach. Fertig.

Hintergrund: Mit der inzwischen vorhandenen K.I.S. Kennlinie verhelfen sogar schon wenige Kilo Federvorspannung zu einem deutlich neutralerem und agilen 1:1 Lenkverhalten als bisher.
Tip, sogar eine Kraft ab 300g am Lenkergriff macht schon Freude.
Und: Sogar mit sehr hoch eingestelltem K.I.S. kannst Du JEDERZEIT mit deiner Hand zu 100% die Lenkbewegungen bestimmen.

Da K.I.S. so sche...einfach und klein ist, kann sich jeder sein eigenes Versuchs-K.I.S. mit dem 3D-Drucker bauen.
Nur bitte für die Serie vorher mit mir eine Vereinbarung treffen😉.


Back to work, Jo
 
Ich vermisse die alten Zeiten. Aufs Bike setzen und einfach losfahren. Ohne Sorgen. Einfach raus und Spass haben ohne irgendwelchen überflüssigen SchingSchang.

Aber gut, wenn schon über ABS nachgedacht wird.... Ich bin da raus. Ich fahre meine Bikes solange es geht, ohne Rotz an Bord.
 
Wieviel die daran verdienen? Keine Ahnung. Die Rahmen müssen geändert werden, zusätzlicher Aufwand bei der Montage und entwickelt hat sich das auch nicht alleine.
Ich überlege welche Entwicklungen es die letzten 30 Jahre gab die ich mir vorher gewünscht habe. Fällt mir nicht eine ein und macht mich ein wenig traurig weil es zeigt, dass ich aus eigenem Antrieb eher nicht innovativ bin. Es gibt aber vieles was ich heute nicht mehr missen möchte und von daher bin ich froh, dass andere innovativ sind.
Das bedeutet nicht das ich alles gut finde oder haben muss, ich bin erstmal neugierig und überlege ob es für meine Bedürfnisse passt. Manches braucht von der Neuerung bis zu dem Entwicklungsstand bei dem für mich die Vorteile überwiegen Jahre.
 
Ich vermisse die alten Zeiten. Aufs Bike setzen und einfach losfahren. Ohne Sorgen. Einfach raus und Spass haben ohne irgendwelchen überflüssigen SchingSchang.
Hm. Also fährst du ein Starrbike ohne Freilauf, Bremsen und Schaltung? I doubt that...
Aber gut, wenn schon über ABS nachgedacht wird.... Ich bin da raus. Ich fahre meine Bikes solange es geht, ohne Rotz an Bord.
... vor 10 Jahren waren absenkbare Sattelstützen "Rotz an Bord", vor ungefähr 20 Jahren Scheibenbremsen, ...
Ich würde es ja mal ausprobieren, bevor ich kategorisch wäre. Ich verstehe aktuell den Sinn der AXS nicht (das Ding schaltet keinen fatz schneller und zwei zusätzliche Batterien brauche ich nicht unbedingt), aber ich weiß, dass das meine aktuelle Meinung ist, die sich ändern kann...
 
Hm. Also fährst du ein Starrbike ohne Freilauf, Bremsen und Schaltung? I doubt that...

... vor 10 Jahren waren absenkbare Sattelstützen "Rotz an Bord", vor ungefähr 20 Jahren Scheibenbremsen, ...
Ich würde es ja mal ausprobieren, bevor ich kategorisch wäre. Ich verstehe aktuell den Sinn der AXS nicht (das Ding schaltet keinen fatz schneller und zwei zusätzliche Batterien brauche ich nicht unbedingt), aber ich weiß, dass das meine aktuelle Meinung ist, die sich ändern kann...

Wenn man nicht jede "Innovation" feiert, kommt jedesmal die gleiche Leier...🥱
 
. vor 10 Jahren waren absenkbare Sattelstützen "Rotz an Bord", vor ungefähr 20 Jahren Scheibenbremsen, ...
Ich würde es ja mal ausprobieren, bevor ich kategorisch wäre. Ich verstehe aktuell den Sinn der AXS nicht (das Ding schaltet keinen fatz schneller und zwei zusätzliche Batterien brauche ich nicht unbedingt), aber ich weiß, dass das meine aktuelle Meinung ist, die sich ändern kann...
Ich bin ja lange genug dabei und habe alle Entwicklungsachritte mitgemacht.
Eine absenkbare Sattelstütze war nie Rotz, weil sie war die Antwort auf das Problem jedes Mal anhalten zu müssen, um die Sattelhöhe zu verstellen. Und dass man den bergab besser unten hat, braucht auch keine wissenschaftliche Erklärung.
Scheibenbremsen waren die Antwort auf miese Bremspower, vor allem bei Nässe, sowie der Verschleiß von Felgen.
Bei beidem ist der Sinn und Zweck direkt ersichtlich und braucht kein 2 Std. Erklärvideo.
 
Wenn man nicht jede "Innovation" feiert, kommt jedesmal die gleiche Leier...🥱
Man muss gar nichts feieren, es geht eher darum , dass ein einfaches mechanisches Bauteil nach einem aufwendigen Entwicklungsprozess das Potential hat das Fahrverhalten von Zweirädern entscheidend zu verbessern. Und man muss ziemlich um die Ecke denken um darauf zu kommen.
Das kann man einfach mal würdigen oder wenn man es nicht versteht ernsthaft Fragen stellen.
Darüber abkotzen oder sich darüber lustig machen, gleichzeitig aber mit den eigenen Kommentaren zeigen ,dass man ( ich formuliere das mal bewusst so ) zu blöd ist das System zu verstehen, ist einfach nur arm.
Natürlich kann jeder für sich selbst entscheiden was er will und was nicht, da gibt es auch nichts drüber zu urteilen.
 
Man muss gar nichts feieren, es geht eher darum , dass ein einfaches mechanisches Bauteil nach einem aufwendigen Entwicklungsprozess das Potential hat das Fahrverhalten von Zweirädern entscheidend zu verbessern. Und man muss ziemlich um die Ecke denken um darauf zu kommen.
Das kann man einfach mal würdigen oder wenn man es nicht versteht ernsthaft Fragen stellen.
Darüber abkotzen oder sich darüber lustig machen, gleichzeitig aber mit den eigenen Kommentaren zeigen ,dass man ( ich formuliere das mal bewusst so ) zu blöd ist das System zu verstehen, ist einfach nur arm.
Natürlich kann jeder für sich selbst entscheiden was er will und was nicht, da gibt es auch nichts drüber zu urteilen.

Ich weiß ja nicht auf welche Aussage du dich beziehst, aber mir ging es darum, dass man dieser Technik durchaus kritisch/ablehnend gegenüber stehen darf, ohne dabei irgendwie fortschrittsfeindlich zu sein.

Eben immer die selbe Leier...als wünscht sich einer davon Holzräder zurück.

Ich bin aus der Nummer sowieso schon lange raus.
Ist mir alles zu Technik orientiert geworden.

Ich fahr einfach Fahrrad ❤️✌️
 
Wenn man nicht jede "Innovation" feiert, kommt jedesmal die gleiche Leier...🥱
Dann lese doch mal komplett
Ich würde es ja mal ausprobieren, bevor ich kategorisch wäre. Ich verstehe aktuell den Sinn der AXS nicht (das Ding schaltet keinen fatz schneller und zwei zusätzliche Batterien brauche ich nicht unbedingt), aber ich weiß, dass das meine aktuelle Meinung ist, die sich ändern kann...
Aber kategorisch sein ohne es ausprobiert zu haben ist besser. Klar.
 
Ich bin ja lange genug dabei und habe alle Entwicklungsachritte mitgemacht.
Eine absenkbare Sattelstütze war nie Rotz, weil sie war die Antwort auf das Problem jedes Mal anhalten zu müssen, um die Sattelhöhe zu verstellen. Und dass man den bergab besser unten hat, braucht auch keine wissenschaftliche Erklärung.
Scheibenbremsen waren die Antwort auf miese Bremspower, vor allem bei Nässe, sowie der Verschleiß von Felgen.
Bei beidem ist der Sinn und Zweck direkt ersichtlich und braucht kein 2 Std. Erklärvideo.
... vielleicht löst es ein Problem das du noch nicht als Problem erkannt hast.
ESP/ASR bei Autos war auch mal unnötig...
 
Eine Frage:

wenn ich mit einer Federwaage am Lenkeräußeren (bzw. Mitte der Griffe) ziehen würde, welchen Wert würde die beim KIS anzeigen? Bei kleinem und großem Lenkwinkel z.B.

Nur um mal ein Gefühl zu kriegen über welche Federkraft wir hier reden
Nachdem ich mir das Video jetzt mal angeschaut habe, kann ich dir zwar keine konkrete Antwort geben - die Werte wurden im Video nicht genannt-, aber zumindest eine Abschätzung anstellen.

Gesagt wurde im Video, dass die Kräfte, die ein Mountainbiker am Lenker beim Fahren zum Steuern ausübt, maximal etwa einem Kilogramm entsprechen (im Schwerefeld der Erde), typischerweise aber deutlich geringer, also eher so im Bereich von 100 Gramm sind. Natürlich lastet oft deutlich mehr Gewicht auf den Händen, etwa um Schläge auszugleichen oder einfach, um mehr Gewicht aufs Vorderrad zu bringen, aber der Unterschied zwischen den beiden Händen wäre dann die Kraft, die fürs Lenken zuständig ist. 100 Gramm sind jetzt eine Kraft, die jeder locker aufbringen kann. Ich würde mal annehmen, dass die Kraft von KIS auch in diesem Bereich ist. Wäre sie deutlich höher, würde sie wohl beim Lenken stören, wäre sie deutlich geringer, würde man sie wohl gar nicht wahrnehmen.

Für eine ganz einfache Abschätzung kann man den Hebel der Hände beim Lenker bei etwa 30 cm ansetzen, der Hebel von KIS ist der Radius des Gabelrohrs plus die Dicke des Rings, an dem die Bänder befestigt sind, also grob ein Hebel von 1,5 cm, dann haben wir ein Hebelverhältnis von 1:20, sprich die Kraft an der Feder sollte dann im Bereich einiger Kilogramm (äquivalent) liegen.

Ganz allgemein zum Video:
Wenn man an so Dingen Interesse und vielleicht auch einen Sinn fürs Skurrile hat, dann kann man sich das schon gewinnbringend anschauen, wenn man gerade nichts Besseres (wie zum Beispiel Rad fahren zu gehen) zu tun hat. Es sind viele interessante Gedanken dabei, ein Großteil davon kam aber auch schon in den Artikeln und insbesondere hier in den Kommentaren vor und manche sind auch nicht leicht zu erfassen in der gebrachten Darbietung. Es ist leider keine TED Talk Qualität und es verlangt sowohl etwas Durchhaltevermögen als auch etwas Konzentration zum Folgen aller Gedanken (man könnte auch sagen, Jo neigt zum Abschweifen, und in der Hinsicht braucht er sich sicher nicht vor mir zu verstecken😂).

Die Quintessenz von dem Video ist für mich, dass die wesentliche Funktion von KIS tatsächlich darin liegt, dass der Fahrer durch die Kraft, die auf die Neutralstellung des Lenkers hin ausgerichtet ist - recht starker Anstieg zu Beginn des Lenkausschlags, dann eher geringer weiterer Anstieg - eine Orientierung für sein automatisiertes Lenken/Steuern erhält. Entsprechend wird im Video auch gesagt, dass von mindestens zwei, eher aber 10-20 Tagen auszugehen ist, bis man sein intuitives Handeln soweit an das System angepasst hat, dass man sinnvoll die Auswirkung beurteilen kann bzw. sich das Fahrverhalten so weit verbessert hat, dass man merkbar mit mehr Vertrauen/Geschwindigkeit in Trails fährt.

Lustiges Detail am Rande: Im Video nutzt Jo eine Obstschüssel und einen Tennisball, um den Wheelflop und labiles bzw. stabiles Gleichgewicht zu demonstrieren, im Prinzip dasselbe Beispiel, das ich hier in einem früheren Post mal gebracht habe (ich schwöre, zu dem Zeitpunkt, als ich den Post geschrieben habe, hatte ich das Video noch nicht gesehen). Das Lustige ist nun, dass die Obstschüssel am Boden eine kleine Delle hatte, damit sie sicher steht. Deshalb ist der Tennisball, wenn die Schüssel umgedreht war, auch nicht ganz labil oben auf gelegen, was dann Jos Demonstration ein wenig durcheinander brachte. Allerdings sprach Jo danach darüber, dass man, wenn man das Potential von KIS und Wheelflop übereinander legen würde, es eben genau oben kein klares Maximum geben würde, sondern eine kleine Delle, was eben der Vorteil von KIS sei. Leider ist ihm aber in dem Moment nicht aufgefallen, dass seine Obstschüssel genau dafür wegen der angesprochenen Delle die ideale Illustration ist. (@Syntace vielleicht die Schüssel behalten und in der nächsten Präsentation das Gimmick verwenden 😉)

Übrigens, wer der ganzen Diskussion bisher gefolgt ist, wird anhand dieser Anekdote die Wirkungsweise von KIS wahrscheinlich besser verstehen können, eine weitere Erläuterung erspare ich mir jetzt hier. Ist aber wirklich ein erhellender Punkt, deshalb vielleicht kurz drüber nachdenken, wer dem Ganzen offen und mit Interesse gegenübersteht.
 
... vielleicht löst es ein Problem das du noch nicht als Problem erkannt hast.
ESP/ASR bei Autos war auch mal unnötig...

Nicht vorhandenes ESP hat Menschenleben gekostet.
Das Problem war vorhanden, aber die Technik nicht.

Und ein Problem lösen, welches man nicht nicht als Problem erkannt hat ist schon äusserst lustig.

Na ja wem es gefällt bzw. wer es braucht der soll es ja nutzen.

Mir wären andere Innovationen lieber, aber die wären schlecht für die Wirtschaft.

✌️
 
... vielleicht löst es ein Problem das du noch nicht als Problem erkannt hast.
ESP/ASR bei Autos war auch mal unnötig...
Nur ist leider auch bei ABS und ESP der Zweck direkt klar: bei ABS bleibt das Fahrzeug bei einer Vollbremsung lenkbar und dank esp fliegt das Auto weniger schnell aus der Kurve. Unnötig war das nie. Zumindest nicht im öffentlichen Straßenverkehr😉
Die Frage ist halt ob ein Problem was man nicht als Problem sieht, dann überhaupt ein Problem ist?🤔

Und ja, theoretisch habe ich das Problem was hier gelöst werden soll schon verstanden, und auch wie das System funktionieren soll, aber praktisch merke ich nichts von dem Problem 🤷🏼‍♂️
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe ich habt das von nem Physiker auf Richtigkeit prüfen lassen ansonsten wird @Dahigez das sicher demnächst erledigen. 🤣
Vorsicht, dieser Post ist etwas off topic, aber nachdem ich schon herausgefordert worden bin…

@Syntace kleine Anmerkung zur Präsentation:

Zu Beginn, wo es darum geht, dass sich am Rad eher das Vorderrad (mit Gabel etc) als der hintere Teil des Rads (Rahmen, Hinterrad, Drive Train, ggf Großteil des Fahrers) aufschaukelt - es also in Richtung Resonanzkatastrophe geht - packt Jo einen Bierkasten als Gegenmaßnahme aufs Vorderrad. Dabei spricht er von Dämpfung. Das ist imho genau genommen nicht korrekt. Bei Dämpfung handelt es sich um eine Dissipation von Energie. Der Bierkasten macht das Vorderrad schwerer und verändert dadurch die Resonanzfrequenz. Das ist natürlich gegenüber einer bestimmten Anregung ein wirksames Gegenmittel zum Aufschaukeln, weil die Frequenz der Anregung nicht mehr im Bereich der Resonanzfrequenz liegt. Energie geht direkt durch das Mehrgewicht aber nicht verloren (höhere Reibung wegen des Mehrgewichts mal ausgenommen). Anders wäre es, wenn man die Reibung im Steuersatz erhöht, indem man ihn etwa zu fest anzieht. Das wäre tatsächlich eine Dämpfung, weil durch die Reibung Energie verloren geht (bzw. in Wärme umgewandelt wird) und dadurch dem System netto nicht genug Energie für ein Aufschaukeln durch die Anregung zugeführt wird, selbst wenn die Anregung im Bereich der Resonanzfrequenz liegt.

Ist wirklich ein sehr peripheres Detail und absolut unwichtig. Bitte deshalb nicht falsch verstehen. Es ist allerdings so, dass wenn man schon den schmalen Grad zwischen Anschaulichkeit und physikalischer Begründung geht, dann vielleicht öfter mal klar machen, dass es mehr um Anschaulichkeit geht und weniger um physikalische Fachbegriffe ringen. Oder halt die Physik wasserdicht präsentieren. Das war auch an anderer Stelle manchmal zumindest etwas wackelig. Macht aber dem Prinzip von KIS nichts, ist also keinesfalls als Kritik zu verstehen, höchstens als Anmerkung zur Präsentation. Nichts für ungut. Jo ist auf jeden Fall ein Original, bei dem man die Begeisterung am Thema zu jeder Sekunde merkt. Das ist wirklich sympathisch und das Gegenteil von dem, was Marketing oft vorgeworfen wird. Ich finde das jedenfalls gut und bin froh, dass es sowas in der heutigen Industrie noch gibt. Da ist jemand von seinem Produkt überzeugt und will es an den Mann (oder die Frau) bringen, weil er sicher ist, dass der Kunde davon profitiert. (Jo und Syntace profitieren dann hoffentlich auch, haben sie sich verdient!)
 
Meine erste Idee wie ich sowas bauen würde wenn ich dafür Bedarf hätte, wäre eine Art Spiralfeder im Steuerrohr, welche verdreht wird. Da müsste man dann eben von oben (oder unten) heraus eine Verbindung zum Rahmen schaffen. Das wäre dann auch ggf. flexibel an jedem Rahmen verwendbar, und benötigt nicht wie hier einen dafür speziell konstruierten Rahmen.
 
Mountainbiken ist das Zusammenspiel von vielen verschiedenen physikalischen Gesätzmäßigkeiten....kommt durch KIS nun eins dazu oder fällt es weg?! Im sehr steilen Uphill mit flachem Lenkwinkel könnte ich mir schon vorstellen, dass es hilfreich sein könnte. Auch helfen dabei 100gr mehr über der Vorderachse, daß das Vorderrad nicht so schnell steigt ;)
 
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