Canyon Torque im Test: Abfahrts-Ass mit Alleskönner-Ambitionen

Canyon Torque im Test: Abfahrts-Ass mit Alleskönner-Ambitionen

Mit dem Torque hat Canyon einen Freerider im Programm, der nach Spaß bei der Abfahrt schreit, aber dennoch entspannt bergauf zu pedalieren sein soll. Abfahrtsorientierte Geometrie, 180 mm Federweg und eine solide Ausstattung sollen für Spaß bei Ausflügen in die Bikeparks dieser Welt sorgen – und auch bergauf soll das Torque eine gute Figur machen. In unserem ersten Test konnte das Torque bei der Präsentation auf Madeira bereits überzeugen. Aber wie schlägt sich der abfahrtslastige Alleskönner im knallharten Dauereinsatz? Wir haben das Canyon Torque über mehrere Monate unter verschiedensten Bedingungen getestet!

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Canyon Torque im Test: Abfahrts-Ass mit Alleskönner-Ambitionen
 
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Mein Tanker schiebt auch über das Vorderrad, nur halt nicht notorisch.
Die Frage ist ja auch mehr, wie's dann weiter geht. Fängt sich das Bike von selbst, kippt man nach innen weg oder geht man gleich mal über den Lenker.

Klar ist doch, dass diese ganzen Enduro sich immer stärker den DH Bikes angleichen. Das Torque ist aber eher als Parkbike/Freerider gedacht, oder?

Es ist der Trend das die Bikes für alles gedacht sind. Deswegen kommt's ja zu den Beschwerden das Tretlager aufsetzen. Bei einem trailbike würd ich das ja noch verstehen (die gibts sogar bei meinem) aber beim tork? Lange streben sind ja durch ein tiefes Tretlager überhaupt erst erträglich. Sonst geht die Front ja gar nicht mehr hoch.
Bei dir fehlt glaube ich die Masse. Ich riesen Viech mit 90kg würde die Massen auf deinem Bike ganz anders verteilen. Deswegen sind allein die Bikes nie schuld am Fahrverhalten.
 
Mit deiner Größe müsstest du auch den XL Rahmen fahren und der ist noch mal eine ganz andere Nummer.

Die neuen all in one Bikes sind doch diese Down Country Bikes.


An der Vorbaulänge usw muss man gar nichts ändern. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass sich das Bike never ever nach vorne überschlagen wird. Wenn man das mal verstanden hat, bleibt man in jeder Lebenslage mit dem Körper vorn. ;)
 
@foreigner das hört sich für mich alles so an als möchtest du ein Rad erschaffen mit dem ein four wheel Drift statisch im Sitzen möglich ist.
0er Vorbau, 63 LW, urlanger reach. Das ist klar das man keinen Druck mehr auf dem Vorderrad aufbaut. Das ganze mit langen Kettenstreben zu kompensieren ist für mich ein Irrweg. Vor allem bei trailbikes.
@KäptnFR sag bitte Mal was zu der Neutralität deines Enduros. Du fährst EWS und kannst das sicher in der Praxis beurteilen. Das s Enduro ist das einzige 29er das ich akzeptieren würde wegen der streben.
Menschen bewegen sich unterschiedlich auf dem Rad. Warum muss man jedes Bike den unbeweglichen anpassen.
Ein rennen kannst vielleicht nicht gewinnen aber muss das jedes Bike? Aus Erfahrung kann ich berichten auch das störrischste Pony kann man durch Fitness bändigen und ist Kom fähig. Mit dem Vorteil daß man ausserhalb der Zeitenharz nicht auf gemütliche Manuals verzichten muss.

Da hast du mich ganz falsch verstanden. Ich bin kein Freund super-kurzer Vorbauten. Unter 40mm halte ich persönlich für wenig sinnvoll. Je nach Rad dem entsprechend eher 40-50mm. Von mir aus können auch Lenkwinkel (an Enduros und Freeridern) schön flach sein. Dabei muss halt nur gegeben sein, dass man, wenn man einfach zentral auf dem Rad steht (weder sich auf die front hängen muss, noch hinten steht), Kurven fahren kann, ohne dass ständig der das Vorderrad weggeht.
Es ist natürlich vom Fahrer abhängig und mag für manchen anders sein. Ein ausbalanciertes Bike funktioniert aber für die meisten Leute sehr gut. Für mich persönlich heißt das: Ich möchte einen Reach, der eine gewisse Länge hat und Sicherheit und Raum gibt, ich brauche aber keine Extreme in Richtung Pole und Co. Allein schon, weil mir dann die Kettenstreben viel zu lang werden, die solche Bikes haben, um deren krasse Länge vorne dann hinten auszugleichen. Inzwischen pendeln sich die meisten Hersteller eigentlich bei ganz sinnvollen Maßen ein, finde ich. Dazu muss dann der Sitzwinkel passen, damit auch die Sitzposition stimmt. Der Lenkwinkel darf für mich bei Enduros schön flach sein, bei Trailbikes steiler. Bei 65° und weniger lieber mit kurzem Offset, deutlich darüber lieber einen "normalen". Und je nach dem wie lang die Front mit Reach, LW und Offset jetzt geworden ist, müssen halt die Kettenstreben passend werden. Dass die an einem superflachen Enduro etwas länger werden, als bei einem steilerem Trailbike ergibt sich daraus und passt da ja auch hervorragend zum Charakter des Bikes. Für mich persönlich haben die aktuellen Transition (Patrol, Sentinel, Scout) sehr gelungene Geos.
Aber am Ende natürlich alles Geschmacksache.
 
Schliesse ich aus der diskussion die richtige schlussforderung:

Nämlich, dass die kombi kurzer vorbau mit lenker mit ordentlich backsweep keine gute entscheidung ist...?
 
Ich fahre derzeit immer noch mein Carver ICB. Ich wechsele meine Räder nicht oft, bastel und probiere eher lange herum, bis mir sie richtig gut gefallen. Habe dieses Jahr aber wo es ging Räder getestet, da ich vor habe es nächstes Jahr endgültig in den Ruhestand zu schicken. Wahrscheinlichste Ablöse ist ein Patrol. (Saß ich schon drauf und fand es echt cool. Schön flach, hinten kurz, aber gerade so, dass es nicht zu sehr untersteuert).

Mein ICB war aus der ersten Serie, bei denen es etwas "aus der Lehre geschweißte Rahmen" gab. Meins war deutlich länger und flacher und hatte einen gemessen LW von 63,4° und Reach ca.+10 bis 15mm. Die einzige vernünftig fahrbare Einstellung war damals steiler LW und lange Kettenstreben. Ansonsten war entweder brutales Untersteuern oder hohes Tretlager angesagt. Spaß gemacht hat das aber so auch nicht. War eine ganz schön träge Kiste. Ich fahre das Rad aktuell mit einem Works Components Winkelsteuersatz +1,5° (gemessen 65,3° LW) und den kurzen Kettenstreben und Carbon-wippe (also flache, niedrige Einstellung). Da der Reach gegenüber aktuellen Rädern etwas kürzer und auch der Offset recht kurz ist, ist die Balance jetzt wirklich gut, trotz der kurzen Kettenstreben.
Ja, es gibt natürlich aktuellere Bikes, die Kiste war aber sehr lehrreich für mich was Geo angeht. Und die Einstellung, die ich aktuell fahre entspricht sogar annähernd manchem aktuellen Bike. Der größte Unterschied ist da, dass ich noch kleine Räder fahre (und darüber nicht traurig bin) und der Reach heute nochmal etwas länger ist.



Mit kurzem Offset meine ich 37mm bei 27.5" oder 42-44mm bei 29".
Das getestete Torque hat 44mm Offset.


So so, das patrol untersteuert also nicht?

1 grad flacherer Lenkwinkel als das Torque, deutlich längerer Reach als das Torque. Und dabei gerade mal nur 2mm längere Kettenstrebe. Die macht es natürlich aus. :ka:
 
Beim Vorbau sprechen wir von ~ 5 bis 10 mm, beim Offset von 5 mm, beim Reach hingegen von 20 bis 65 mm.

Der Vorteil der Länge vorne raus ist zum einen, dass man einen steilen Sitzwinkel fahren kann (macht bei mir alleine schon einen Unterschied von 65 mm aus) und in der Abfahrtsposition ermöglicht sie einen besseren Winkel zwischen Lenker, Armen und Oberkörper. Bei mir zumindest war es immer ein Problem, sich ordentlich auf/vor den Lenker zu werfen, weil die Winkelverhältnisse zwischen den Oberarmen und den Schultern so ungünstig wird, dass du harte Impulse nicht mehr abfangen kannst. Das sind dann diese Stürze, wo der Fahrer über dem Lenker hängend ins Nirvana fliegt.
 
Bei 29er XC Bikes sind die nicht out. ;)

Der Hype kam damals wahrscheinlich wegen der Optik.
Sinnvoll war es, als bei den DH Bikes die Tretlager immer tiefer wurden und kleinere Menschen tatsächlich Probleme mit der Lenkerhöhe bekamen. Damals gab es genau die gleiche Diskussion wie heute: Zu wenig Druck am Vorderrad. Das Demo hatte damals übrigens eine Kettenstrebenlänge von 421 mm.
 
Eher kannst du fließend in den Manual und vom Manual direkt in den Endo und wieder retour. Wie es halt so ist, mit den bockigen Ponys.
 
Wenn du nicht permanent im Manual Mode bist, endot es von selber.
Aber das ist der Grund weswegen mir bei den Flachen Kisten das Vorderrad grundsätzlich rutscht.
 
@KäptnFR sag bitte Mal was zu der Neutralität deines Enduros. Du fährst EWS und kannst das sicher in der Praxis beurteilen.
Gute Frage, ich denk mal drüber nach. Bisher feile ich lieber an meiner Fahrtechnik. Die kann ich leichter anpassen als die KS Länge ;)
 
Gute Frage, ich denk mal drüber nach. Bisher feile ich lieber an meiner Fahrtechnik. Die kann ich leichter anpassen als die KS Länge ;)

Ich hab dich erwähnt weil wir Mal über unter und Übersteuern verschiedener radgrössen geredet haben. Kommt ja vielleicht wieder und ist dann ein weiterer Faktor.
 
Rainer: Ach so, darauf bezog sich das. Dachte es ging um andere Aspekte hier. Die LV Zeit mit 29/27,5 ist ja schon so lange her, fast schon nicht mehr wahr...
So gesehen bzw damit verglichen ist das Enduro tatsächlich eine Wohltat und schön in der Balance im Grenzbereich. Das 601 hatte ja nicht nur ein kleineres HR sondern auch noch glaub 445er KSen. Trotz 35mm Vorbau hat da oft das Heck zuerst angefangen zu sliden, das hat mich in meim Tatendrang echt gebremst. Mit so einem Fahrverhalten isses halt einfacher weil gutmütiger (vermeintlich) „am Limit“ zu fahren. Richtig schnell ist es meiner Meinung nach aber nicht, bzw da geht jetzt halt einfach mehr. Das ist fahrtechnisch kniffliger, aber wenns klappt bist halt wirklich flott.
 
So so, das patrol untersteuert also nicht?

1 grad flacherer Lenkwinkel als das Torque, deutlich längerer Reach als das Torque. Und dabei gerade mal nur 2mm längere Kettenstrebe. Die macht es natürlich aus. :ka:

Ich weiß nicht ob es zusätzlich am 37mm Offset liegt und daran, dass nicht deshalb ein noch kürzerer Vorbau verbaut wird, aber mir hat es in medium getaugt. Wie ein nasser Sack, fahr ich auch nicht, aber es war nicht viel untersteuern da.
 
Ich weiß nicht ob es zusätzlich am 37mm Offset liegt und daran, dass nicht deshalb ein noch kürzerer Vorbau verbaut wird, aber mir hat es in medium getaugt. Wie ein nasser Sack, fahr ich auch nicht, aber es war nicht viel untersteuern da.

Oder es liegt halt einfach daran dass de KS-Länge aus der Tabelle nicht wirklich viel aussagt. Mal so als Beispiel wie wenig relevant dieser Wert sein kann: Das Commencal Supreme 29 hat laut Tabelle eine effektive Kettenstrebe von 439mm. Voll eingefedert hat das Rad aber eine effektive Kettenstrebe von 515mm.
Das muss man sich mal klar machen, bevor man von 2mm mehr oder weniger in der Tabelle versucht auf das Fahrverhalten zu schließen!

Anders herum wird die KS z.b. beim Norco Sight beim Einfedern kürzer.

In welcher Fahrsituation die Strebe welche effektive Länge hat hängt außerdem noch davon ab wie viel Sag gefahren wird, wie hoch das Bike im Fedeweg steht und wie das Dämpfersetup gewählt ist usw.... Das ist schon für den Konstrukteur auf dem Reißbrett nicht einfach zu erfassen. Zu glauben dass wir mit einer Geotabelle und vielleicht einer Kennlinie sinnvolle Aussagen zum Fahrverhalten treffen können halte ich für sehr überheblich.
 
Da bin ich aber mal richtig froh, dass ich mit meinem Spindrift so richtig liege - für mich.
Liegt ziemlich Neutral, wegen der längeren KS. Klettert evtl. dadurch auch ein bisserl besser - ist aber egal.
Ständig irgendwo Manuals zu ziehen, oder alles mögliche abhoppeln ist nicht so meines. Lieber mit viel Schwung durchrollen und dabei massenhaft Reserven für verhunzte, rumplige Linien haben.

Das Tretlager ist bei -3, mit 175er Kurbeln. Kommt nach unten praktisch auf das gleiche raus wie beim Torque, aber ich könnte mit kürzeren Kurbeln was machen.
Kippelig ist das Bike trotz des höheren BB absolut nicht.
Beim Sitzwinkel ist es im Prinzip auch das Gleiche.
Bei der Ausstattung kann man sich vor lauter Auswahl kaum entscheiden.
Ich finde also nichts, was für das Torque sprechen würde... und das noch ganz abgesehen vom Service bei Propain.
 
Oder es liegt halt einfach daran dass de KS-Länge aus der Tabelle nicht wirklich viel aussagt. Mal so als Beispiel wie wenig relevant dieser Wert sein kann: Das Commencal Supreme 29 hat laut Tabelle eine effektive Kettenstrebe von 439mm. Voll eingefedert hat das Rad aber eine effektive Kettenstrebe von 515mm.

Das ist aber ne absolute Ausnahme. Die meisten Bikes sind sich bei der Veränderung der Kettenstrebenlänge schon sehr ähnlich.
 
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