Centurion Lhasa-Kathmandu ca. 1990 Restauration oder Neuaufbau

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Hallo zusammen,

ich habe im Der "Was-ist-das-für-ein-Classic-Teil?" Thread ein Lhasa-Kathmandu gepostet und schon einige gute Hinweise erhalten (schon mal Danke dafür)


centurion_LK.jpg
Vorhaben:
Das Rad mit weitestgehend originaler und vorhandener Technik aufzubauen, jedoch falls nötig auch davon abzuweichen.
Ich mache das abhängig vom Zustand und Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
Ich will mir Zeit lassen, bin offen für - und angewiesen auf - Tipps und Vorschläge aus dem Forum.
Ich bin gespannt.


Erste Frage: Kann man anhand der Rahmennummer das Baujahr bestimmen, hat Centurion da einen bestimmten Code?

Ausstattung:
entspricht in etwa der Ausstattung aus dem Centurion Katalog von 1987
wahrscheinlich ca. 1989/1990, da schon 7fach Kassette montiert auf XC9000- HR-Nabe
Lichtanlage Schutzbleche und Gepäckträger hinten
Besonderheiten:
Bremsen hinten an den Kettenstrebent: Roller-cam-Bremse
Bremsen vorne über Umlenkrolle angesteuert
Bremsschalthebel Suntour 7Speed Accushift (Friction->Index)
2 Ersatzspeichen sind auf einer Kettenstrebe noch vorhanden als Schutz.
Haifischflosse auf der Kettenstrebe

Bestandsaufnahme:

  • fehlendes Schaltwerk Suntour XCD6000 (hab schon eins gefunden und warte darauf)
  • gekürzte Kette (wurde wohl als 'SingleSpeed' gefahren)
  • Hinterradnabe defekt (Sperrklinken greifen nicht), eine neue passende habe ich schon :)
  • Tretlager defekt
  • Lackschäden (Nagellack ist keine Option mehr)
  • Decals teilweise stark beschädigt (schade, ob die zu retten sind?)
  • Anlötteile alle OK
  • Schutzbleche noch in Ordnung
  • Sattelstütze könnte das falsche Maß sein
  • Zustand Kettenblätter? -2 und 3 sind oval- bei Gelegenheit stelle ich Bilder rein, aber alles der Reihe nach
  • Kassette scheint OK (ohne Spezialwerkzeug runtergekriegt, Schraubstock und die alte Kette hat geholfen)
  • Bremsen / Züge kommen später dran
  • Umwerfer (muss ich noch prüfen)

Erste Maßnahmen:
Alles vom Rahmen weg
Steuersatz in Ordnung,
Anlötteile alle OK
Lack: ohje (stelle bald mal Bilder rein)

Probleme gelöst:
Eine Tretlagerschale (FAG Kunststoff) war nicht zu lösen
Mit Hilfe von Lötkolben und 3 mm Bohrer rausoperiert (war irgendwo hier im Forum beschrieben)

Nächster Schritt :
Lack: Option 1: konservieren/auffrischen (falls ja, wie und womit?)
Option 2: einfarbig pulvern lassen
Option 3: mehrfarbig pulvern lassen
Option 4: lackieren lassen oder selber machen

Ich tendiere zu (ich tue mich allerdings schwer mit der Entscheidung)
Option 2, welche Farbe? Anbauteile sind in schwarz und sollen so bleiben.
Option 3, nah am originalen Design, macht für mich eigentlich nur Sinn, wenn die Decals wieder dran kommen.


So, das war's erst mal, bin gespannt auf Vorschläge/Tipps

Centurion Rahmennummern-Kode?
Lackkonservierung wie?
Farbgebung?
Decals retten, nachmachen oder gar kaufen oder dieses Thema ganz aufgeben?


Michael
 

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Frage: willst du das Fahrrad fahren, oder an die Wand hängen, Option c: in den Rhein schmeissen, option d: nach Amsterdam fahren und in die Gracht schmeißen?
 
hi michael,
erstmal: "welcome!" im forum.
kurz mal vorab zur farbe: ich würde den lack möglichst gut aufbereiten und original lassen. ist doch ein tolles stück deutscher mountainbikegeschichte. ich freue mich über jedes schöne mittelklassefahrrad, das erhalten bleibt.
melde mich wieder! muß erstmal über die technik nachdenken. :)
gruß christopher
 
Ja, Stimmt. Was ich auch provozieren wollte:
Soll das Rad nachher für ausgiebige Touren genutzt werden? Lang/kurz/bergig mit viel oder wenig Gepäck? Denn die Herstellung der Originalausstattung ist bestimmt eine erfreuliche Tätigkeit, aber die Fahrtauglichkeit lässt sich bestimmt verbessern.
 
Soll das Rad nachher für ausgiebige Touren genutzt werden? Lang/kurz/bergig mit viel oder wenig Gepäck?
für kurze Fahrten zum Lommi/Biergarten:bier:, Stadt, Bäcker, sonntags am Rheinufer entlang, zur Chorprobe usw., max. 2 kleine Ortliebs am Gepäckträger. Viel mehr wird es nicht werden. Alte Mittelklasse kann's/soll's bleiben. Es könnte auch so ähnlich wie diese hier am Ende aussehen
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hi michael,
erstmal: "welcome!" im forum.
kurz mal vorab zur farbe: ich würde den lack möglichst gut aufbereiten und original lassen. ist doch ein tolles stück deutscher mountainbikegeschichte. ich freue mich über jedes schöne mittelklassefahrrad, das erhalten bleibt.
melde mich wieder! muß erstmal über die technik nachdenken. :)
gruß christopher
Gibts denn einen guten Tipp fürs Rahmen aufarbeiten? Habe nämlich auch so eine Baustelle ...
 
Die günstige Reinigungs-Variante für olle Mittelklasse-Bikes

Grobreinigung: Küchen-Scheuermilch + Zahnbürste

Feinreinigung: mit Spiritus abreiben

und am Ende mit Autopolitur und/oder Hartwachs drüber
 
...so, wie es matze beschrieben hat. es ging mir nicht darum, den rahmen wegzugeben. wenn man sich da mal einen tag nimmt und - das ist wichtig!! - wirklich jede ecke säubert und auch den lack in jeder ecke säubert, dann sieht man da i.d.r. einen riesenunterschied. dann polieren und wachs drüber und dann wirken auch die decals nicht mehr so schlimm.

und dann solche kleinigkeiten wie flaschenhalterschrauben erneuern usw... in der summe ein großer effekt und du hast alles original erhalten. das finde ich gerade bei nicht so hochwertigen rädern um so wichtiger.
kleines vorher-nachher-beispiel:
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Danke erst mal für Eure Redaktionen.
Zum Rahmen:
Säubern, polieren und wachsen wird nicht reichen. Einige rostige Stellen müssen bearbeitet werden.
Von Brunox habe ich in einem der Beiträge mal was gelesen.
Falls es Erfahrungen gibt, her damit.
Bin dann erst mal weg (14 Tage Urlaub, Meck.-Vop).
Zeit für: Hier lesen, Teile aussuchen, über weitere Schritte nachdenken, entscheiden (evtl. )
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Den oberflächlichen Roststellen bekommst du mit Küchen-Scheuermilch aus dem Supermarkt und einer Zahnbürste/Küchenrollen-Papier auch weg

die Polituren aus dem Fachhandel sind super, kosten aber so viel wie dein ganzes Fahrrad

kleine Lackdöschen zum Ausbessern gibt's im Modellbauladen von der Marke Revell

mein Standartwerkzeug für alles: ein Dremel mit Kupferbürsten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich glaube, das Bike gab es vor ein paar Jahren noch einmal in kleiner Stückzahl als Jubilee-Modell in der Neuauflage. Centurion hatte dafür einen alten Lagerbestand Schaltung-Teile aufgetrieben
 
Das Alter kann ich mit einiger Sicherheit auf Ende 80er/Anfang 90er schätzen. Nach Aussage der Verkäuferin - ein Schätzchen - geschätzte Mitte 20, hat ihr Alter Herr das Rad während des Studiums gekauft. Schätzung auf ein Alter von 30 Jahren kommt also hin. :p
 
@ Mr_Brown: so in etwa hab ich mir das vorgestellt
(vorher/nachher)
Ich bin mir noch im Unklaren, ob ich das bei der Vielzahl der kleinen Rostmacken/Lackschäden so machen werde. Falls ja dann:

-Säubern (Ausdauer hab ich )
  • Dremel (Proxxon) mit weicher Messing- Bürste (hatte ich in anderen Projekten auch schon im Einsatz)
  • evt. Rostumwandlung mit Fertan/Brunox (damit keine Erfahrung)
  • Lackschäden mit Modellbau-Lack korrigieren (@ Matze: danke für den Tipp)
  • polieren (Polierwachs/Schwabbelscheiben hab ich auch)
  • Wachsen zur Konservierung

Falls nicht dann pulvern lassen.
Urlaub ab morgen und Zeit zum Überlegen
 
Falls nicht dann pulvern lassen.

pulvern ... dann ist es keine Restauration mehr. Eher völlige Entwertung


der Rost ist nicht der Rede wert und nur oberflächlich. Da rostet nichts durch! Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, wenn diese kleinen Stellen ohne Beschichtung offen bleiben.

und wenn ein paar Lackabplatzer bleiben, dann fällt das unter Vintage-Look

also mach keine Wissenschaft daraus
 
habe bei meinem gt karakoram nach der grundreinigung (hab's einfach mit warm wasser und linda handwaschpaste von allem befreit) die vielen kleinen lackfreien chips mit fertan betupft (kenne ich aus der oldtimerrestauration – top produkt :daumen:). dann muss man nur geduldig sein und ein paar tage lang stillhalten, bis wirklich wirklich alles trocken ist und damit der flugrost chemisch in irgendetwas anderes verwandelt wurde (magic o_O), dann die gute 3m lackpolitur, die auch gleich mitversiegelt und voilá. der aufbau kann starten. achja, zwischendurch gab's noch hohlraumwachs in rahmen und gabel mit viel drehen, rotieren und schwenken. zudem kann man sich (jaja, geht eigentlich nicht wegen originalität) auch überlegen, am tretlagergehäuse unten an der tiefsten stelle ein unsichtbares ablaufloch zu bohren, falls es keins gibt. dann weiß man zumindest zukünftig sicher: es wird nie wasser im rahmen stehen – ist ja die tiefste stelle.

anyhow – schönes projekt. ich bin gespannt :bier:
 
Btw es müsste eigentlich Restaurierung heißen, wenn ich mich nicht irre. Restauration bezieht sich nicht auf Gegenstände, sondern auf politische Verhältnisse.
 
Kann man, oben rechts, Titel bearbeiten.

würds mir aber überlegen, wäre keine authentische Restaurierung deines Fadens.

Ok Ok, also nur abschließend von mir: Ich plädiere auf jeden Fall für Ausbesserung und Erhalt der Originallackierung.
 
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