Click-Pedale - mehr oder weniger anstrengend?

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Morgan zusammen,

ich fahre Flat-Pedals, habe Click-Pedale bislang auch nicht ausprobiert.
Bevor ich mir da ein Paar kaufe, folgendes Thema:

Bei den Click-Pedalen soll ja der "Bein-Zug" nach oben zusätzlich "Tretenergie" erzeugen,
ist es denn letztlich "anstrengender" Click-Pedale bergauf zu fahren,
oder sind Flat-Pedals "anstrengender"???
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von danimaniac

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Bei den Click-Pedalen soll ja der "Bein-Zug" nach oben zusätzlich "Tretenergie" erzeugen
Ein Mythos. Am Ende ist Butterstampfen die menschlichere Technik.

Klickpedale fixieren den Fuß auf dem Pedal. Nicht mehr. Nicht weniger. Sie erzeugen keine Energie und sie verwerten sie auch nicht besser.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von danimaniac

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Morgan zusammen,

ich fahre Flat-Pedals, habe Click-Pedale bislang auch nicht ausprobiert.
Bevor ich mir da ein Paar kaufe, folgendes Thema:

Bei den Click-Pedalen soll ja der "Bein-Zug" nach oben zusätzlich "Tretenergie" erzeugen,
ist es denn letztlich "anstrengender" Click-Pedale bergauf zu fahren,
oder sind Flat-Pedals "anstrengender"???
Das kann man so oder so handhaben. Du kannst bergauf bewusst rund treten, das Tempo halten und dabei den Quadrizeps entlasten. Das empfinde ich als weniger anstrengend.
Oder du kannst bergauf energisch schneller fahren, weil mehr Muskeln mitarbeiten. Dann ist es ausdauermäßig anstrengender, weil Herz und Lunge mehr Sauerstoff ranschaffen müssen.
Das sind so die beiden Hauptendenzen.

Der runde Tritt ist ganz klar kein Mythos. Aber man muss motorisch erstmal lernen, den Fuß kraftvoll auf genau der richtigen Kreisbahn zu bewegen. Dann flutscht das.
 
Klickpedale haben den Vorteil, das du immer sofort die "angenehmste" Fussposition hast, ist bei Flats nicht immer so. "Anstrengender" ist kein Pedal.
Nachdem man die angenehmste Fußposition/Cleatposition gefunden hat, dreimal umgefallen ist beim anhalten weil man vergessen hat auszuklicken und sich somit mehrfach der Lächerlichkeit preisgegeben hat.

sagt ein überzeugter Klickpedalfahrer
 
Klickpedale sind imho deutlich effizienter als reine Plattformen. Wenn man den Bogen mal raushaut tritt/zieht man synchron. Die Kraftaufteilung hängt dabei natürlich sehr vom individuellen Trainingsstand ab. Aber schon wenn man nur ein wenig zieht, geht es am Berg und in der Ebene flotter voran. 50/50 oder so ist meiner Erfahrung nach aber unrealistisch.

Anhalten und Offroad sind schwieriger mit Klicks, da man ja mit dem Rad verbunden ist. Hier spielt der Kopf oft eine hemmende Rolle.
Die verschiedenen Auslösemechanismen funktionieren alle sehr gut und man kann sie sich nach den persönlichen Vorlieben (Bewegungsspiel und Auslösehärte, nackter Mechanismus oder in Kombination mit Plattform usw) aussuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Click-Pedalen soll ja der "Bein-Zug" nach oben zusätzlich "Tretenergie" erzeugen,
Selbstverständlich. Du kannst im Sprint viele Extrawatt in wenigen Sekunden raushauen. Wenn mit Flats den Ortsschildsprint gegen Deine Kumpels bisher immer verloren hast, dann ist das eine Option, die dich schneller macht. (Ich würde da aber gleich in ein ordentliches Rennrad bzw. Race-Hardtail investieren.)

ist es denn letztlich "anstrengender" Click-Pedale bergauf zu fahren,
oder sind Flat-Pedals "anstrengender"???
Ich sehe ich da keinen Unterschied. Watt sind Watt, egal ob du ziehst oder trittst. Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann hat das Flatpedal in Sachen physiologische Belastung bei gleicher Leistung sogar minimal die Nase vorn (Da gab es glaube ich ein Video von GCN zu dem Thema).
Auf dem Rennrad würde trotzdem niemand Flats fahren. Der Vorteil (wenn es nicht nur ein Messrauschen war) ist so minimal, dass es den Nachteil beim Sprinten nicht aufwiegt.

Es gibt noch einen anderen Vorteil der Clickies. Auf langen Ausfahrten spielt die Ermüdung der Muskulatur und die damit nachlassende Koordination eine große Rolle. Klickpedale helfen, die Position auf dem Pedal zu halten und so auch nach vielen Stunden noch rund und effzient zu treten.

Was den runden Tritt angeht: Besorg dir Klickpedale und fahre dann im Training auch mal "einseitig". Am Anfang wirst du merken, dass du "eckig" trittst (=du trittst im falschen Moment und drückst dich aus dem Sattel, statt das Pedal nach unten). Wenn du die Übung immer mal wieder bei deinen Ausfahrten wiederholst, wirst du merken, dass es dir mit der Zeit immer besser gelingt runder und damit effizienter zu treten (=nicht wie ein Idiot im Sattel zu hampeln).
Ob du im GA1 rund trittst oder nicht, wirst du normalerweise nicht merken. Wenn du aber versuchst über 30s soviel Watt wie möglich zu erzeugen, merkst du ziemlich schnell, was motorisch Sache ist - erst Recht, wenn du schon ein paar Stunden in den Beinen hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre seit Jahren beide Systeme parallel (Klicks für XC/Trail und früher DH, flats für Freeride, Bike park etc.). Ein aus der Zugphase generierter tatsächlicher "Kraft-/Energiezuwachs" ist, soweit ich weiß, inzwischen widerlegt bzw als vernachlässigbar eingestuft. Durch die mechanische Fixierung des Fußes ist allerdings weniger bzw keine Energie für Fixierung auf muskulärer Ebene notwendig. Zudem latsche ich schlicht beherzter rein und kann selbst in Rumpelpassagen mit ordentlich Kettenzug mittreten. Den Eindruck (!) dass das Fahren mit Klicks anstrengender ist, teile ich daher. Ausserdem fahre ich bei Klicks die Pedalachse etwa unter dem Großzehengrundgelenk und bei Flats deutlich weiter unter dem Fußgewölbe-ersteres ist klar effizienter, aber auch viel anstrengender...
 
in Rumpelpassagen auf Klicks mit (zu) weicher Sohle? ja. Mit XC Schlappen (CFK-Sohle) übern Wurzelteppich? Nein.
So zumindest mein subjektiver Eindruck
Ich meinte, ob etwas effizienter aber anstrengender sein kann wenn es um Antriebe geht? Effizienter bedeutet in der Regel, dass die eingespeiste Energie besser gewandelt wird.

Im Sprint gibt es massive Leistungsunterschiede
Was ausschließlich für Rennfahrer relevant ist. Deren Anteil an der Gesamtpopulation dürfte sich im Promillebereich bewegen.
 
Kann das überhaupt sein?
Auf (eher) kurze Distanz schon.
Das ist ein Missverständnis. Im Sprint gibt es massive Leistungsunterschiede


(ab 7:00).
Auf lange Strecken sind die Unterschiede eher subjektiv.
Touché. Ich habe unsauber aus dem Gedächtnis fabuliert und hatte peinlicherweise sogar genau dieses Video im Hinterkopf... 😖
Danke Dir für die Richtigkeitstellung. Dann ist offenbar die gefühlte Mehrbelastung nicht nur gefühlt...
 
Ich meinte, ob etwas effizienter aber anstrengender sein kann wenn es um Antriebe geht? Effizienter bedeutet in der Regel, dass die eingespeiste Energie besser gewandelt wird.
Ah so rum war deine Frage. Aber sehe ich wieder ähnlich: mit weicher Sohle verpufft die Energie bei härterer Gangart und mit stiefer XC-Sohle kann ich unabhängig vom Untergrund mehr Kraft auf die Pedale bringen.

Sollte aber auch dazu sagen, dass ich seit ca 9 Jahren ausschließlich Klick fahre und mit Flats -testweise/verletzungsbedingt vor kurzem gefahren- nicht warm werde/geworden bin
 
was? Jeder von uns ist manchmal Rennfahrer

Ich fahre jetzt wieder mehr Flats (wenn ich den Sohn dabei hab ist die minimale Unsicherheit beim Ausklicken einfach schon zu wenig risikominimiert) und liebe es, immer wieder auf die Klicks zu gehen. Ich komme technische Anstiege mit Wurzeln usw viel besser hoch (unter Anderem)...
yeah.. pro klicks..

aber im Winter vielleicht flats, weil es immer so durch die Sohle zieht?
 
Hier noch das Video, das ich vorher meinte:
Dauermethode, Ergebnisse mit Spiro


Ergebnis: Mit Klicks war zwar der Puls etwas niedriger aber die Atemgasanalyse zeigt, dass das Fahren mit Flats minimal effizienter war.

Da der TE gefragt hatte, ob es bergauf Unterschiede gibt:
 
Ah so rum war deine Frage. Aber sehe ich wieder ähnlich: mit weicher Sohle verpufft die Energie bei härterer Gangart und mit stiefer XC-Sohle kann ich unabhängig vom Untergrund mehr Kraft auf die Pedale bringen.
Da glaub ich auch nicht dran. Solange die Fußsohle nicht auch aus Carbon ist, dürften die Energieverluste irrelevant sein. Bei den heute üblichen doch recht großflächigen Flatpedals is die Aufstandsfläche so groß, dass der Quetschfaktor eher gering ist. Haste nur so Eggbeater musste die Fläche natürlich in den Schuh verlegen.

Btw, wenn schon GCN als wissenschaftliche Quelle angebracht wird, kann ich auch den hier bringen:
https://pedalinginnovations.com/science/
 
Da glaub ich auch nicht dran. Solange die Fußsohle nicht auch aus Carbon ist, dürften die Energieverluste irrelevant sein.
Klar ist das irrelevant aber wenn sich die Schuhsohle nicht wölbt, wenn bspw die Ferse absinkt sondern diese Bewegung durch die steife Sohle auf die Kurbel übertragen wird verliert man weniger Energie..messbar wird das aber eher nicht sein

Haste nur so Eggbeater musste die Fläche natürlich in den Schuh verlegen.
Richtig, wenn ich von Klicks rede meine ich M520 und baugleich, Eggbeater etc
 
Klickpedale haben eigentlich nur drei Vorteile:
1) sie verbinden einen fix mit dem Rad - das ist für einen Hardtailfahrer auf Wurzeltrails, egal in welche Richtung, schon ziemlich wichtig!
2) mit ihnen läßt sich besser sprinten, da man hier wirklich effektiv zieht.
3) wenn es auf Rüttelpiste berghoch geht, kann man unabhängig von der Kurbelposition noch etwas Vortrieb generieren

Für mich reichen diese drei Gründe aus, sie bei ernsthaften Touren (MTB,RR, etc.) zu nutzen. Wenn ich jedoch nur auf Waldautobahnen unterwegs bin oder ein fettes Fully unter mir habe, kann ich genauso gut Flats fahren - kein Unterschied.

Und auf dem RR hat es viel mit Style zu tun. Allerdings, wenn man viel Wiegetritt fährt, haben sie hier auch ihre Berechtigung.
 
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