Colle di Gavietta in Nord-Süd-Richtung?!?!

Registriert
8. Januar 2005
Reaktionspunkte
0
Ort
Garching
Servus @ all,

ich plane gerade einen Alpencross von Martigny nach San Remo und möchte dabei über den Colle di Gavietta (Verbindung zwischen Valle di Locana und Valle Grande bzw. zwischen den Orten Locana im Norden und Monastero bzw. Lanzo im Süden).

Jetzt habe ich schon ein paar Berichte gelesen, allerdings machen diesen Übergang anscheinend fast alle in Süd-Nord-Richtung. Wir werden von Nord nach Süd drüber müssen. Mir ist klar, dass das weniger Sinn macht, da wir etwa 1050hm hoch schieben werden und auf der anderen Seite nicht mal 50hm unter dem Pass die Schotterstraße beginnt. ABER: Es ist eine Offroad-Alternative zur langwierigen Umfahrung via Cuorgnè auf Teer und daher suche ich genauere Infos. Das lange Schieben schreckt uns nicht ab. Sorgen mache ich mir eher um die Wegfindung, welche in den Berichten als teilweise sehr schwierig beschrieben wird. Ich lese von Gestrüpp ohne erkennbarem Weg etc.

Kann mir jemand, der den Pass schon gefahren ist, oder ihn vom Wandern kennt, Tipps bzgl. der Orientierung im Aufstieg von Norden kommend geben?

Folgende Infos kann ich aus Karten und GoogleEarth (hierin ist der Pfad so gut wie nie sichtbar) entnehmen:
Kurz nach einer Rechtskehre auf der Teerstraße, die in Locana beginnt und zu Skiliften hoch führt, zweigt der Pfad scharf nach links ab, geht dann über einen kleinen Fluss auf die (in Fahrtrichtung) linke Talseite und weiter zum Weiler "Molera" (gibt es dieses Dörfchen real oder nur in der Karte???). Im Anschluss führt er dann ins zweite Tal auf der linken Seite und hoch bis zum Lago di Prà Fiorito. Ab dort erreicht man links haltend durch eine Hangquerung den Pass. Ich halte die Passage zwischen Molera und dem Lago di Prà Fiorito für die heikelste bzgl. der Orientierung.

Ich wäre euch sehr dankbar für jegliche Info, die ihr mir über diesen Pfad geben könnt!

Danke euch schon mal :)



PS: Folgende Berichte sind mir bekannt:

http://www.nobrakes.de/touren/westalpencross2007/westalpencross2007.htm
http://www.trans-albino.de/Paesse-pdf/043-Colle-Gavietta.pdf
http://www.trans-albino.de/Berichte-pdf/2005-D-F10.pdf
http://www.mbe-sauerland.de/bike-klinik/alpencross/x009_susa_riva_2009/x009_bericht_01.php

Auch Sarac Joe fahren den Gavietta in Süd-Nord-Richtung
 
Ich krame mal diesen alten Faden hervor...
Der Colle della Gavietta scheint ja wirklich übel zu sein. Wäre allenfalls der westlich gelegene Colle della Paglia (scheinbar auch Colle Palia genannt, Karte) eine Alternative? Die Gemeinde Locana stuft den Gavietta auf der Wanderskala als escursionisti esperti ein, während der Paglia nur ein escursionistico kriegt. Auf dieser Seite hingegen steht: "Ciclo Alpinisti, dal Gavietta e dal colle della Paglia, non si passa assolutamente!!" Also doch nicht nur escursionistico? Hat's schon jemand versucht und kann berichten?
 
Das nenne ich doch mal einen Zufall.
Ich habe den Gavietta gestern zum zweiten Mal gemacht.

1. Versuch: Vor 7 Jahren gab es noch keine Schotterpiste am Rif. Santa Pulento vorbei. Wir haben damals deshalb ab der Rechtskehre bei Gavie (1000m) alles geschoben. Zeitaufwand ca 6 Stunden bis zum Pass, teils sehr viel Gestrüpp und schwere Wegfindung. Somit definitiv nicht zu empfehlen und mit der "neuen" Schotterpiste auch nicht mehr sinnvoll.

Deswegen hier die detailliertere Beschreibung für Versuch 2 (gestern):

Schotterpiste am Rif. Santa Pulenta vorbei folgen bis Pistenende auf 1800m (Alpe di Pratofiorito) Ab der Flussbrücke teils sehr steile Pistenabschnitte, jedoch für fitte Biker fast komplett fahrbar. Ab hier Schiebepassage, ca. 1,5 Stunden.
Am Pistenende gibt es zwei Möglichkeiten: Direkt rechts hoch auf Pfadspuren, die in OSM eingetragen sind, und diesen folgen. Teils sehr zugewachsen und stellenweise ausgesetzt. Laut einem Bergbauern, den wir getroffen haben, ist daher folgende Variante besser (nicht in OSM zu finden): Ab dem Pistenende zunächst noch geradeaus bzw. leicht linkshaltend absteigend bis man auf Pfadspuren trifft. Diesen folgen und darauf den Hang queren ins nächste kleine Hochtal (ca. 20min). Diesem Tal kurz berauf folgen, dann jedoch rechts hoch auf einen wenig bewachsenen Rücken. Ein Aufstieg im Tal selbst ist zwar ebenfalls möglich, jedoch mit deutlich mehr Bewuchs als auf dem Rücken und daher deutlich mühsamer. Auf dem Rücken bergauf bis man wieder auf einen ausgeprägteren Weg stößt, ca. 1980m (Alpe Gavietta, Ruinen). Das ist nun wieder der in OSM eingetragene Pfad. Diesem bis zum Pass folgen. Zwischen Pistenende und OSM-Weg finden sich teils nur Pfadspuren. Danach ist die Wegfindung wieder einfacher.
Ab dem Pass sind nochmal ca. 15min zu schieben bis man wieder fahren kann (bald Schotterpiste)

Generell würde ich den Gavietta nur bei guter Sicht (Orientierung, Auffinden des genannten Rückens) und bei Trockenheit empfehlen. Auch bei sonst trockenen Bedingungen ist der Weg / die Pfadspuren oft nass und sehr rutschig. Oft ist der Weg im dem Gebüsch zu schmal, um sein Rad neben sich herschieben zu können. Außerdem gibt es einige etwas ausgesetzte Passagen im steilen Wiesen/Gebüsch/Schrofengelände. Mit Erfahrung im Gebirge und in der Wegfindung abseits von markierten Wanderwegen, ist der Gavietta mit der Schotterpiste somit für Biker machbar. Trotzdem bleibt die Schiebepassage im Gebüsch sehr anstrengend und sollte nicht unterschätzt werden.
 
Danke für die Infos! Das tönt mir ehrlich gesagt zu murksig... Ich habe mal bei der Hütte angefragt, was sie vom Paglia halten, ich melde mich falls ich ein Feedback kriege.
Wie sieht es in der Gegend momentan bezüglich Übernachten aus? Alles stark belegt wegen Corona, oder findet man leicht ein Bett?
 
Wir hatten bisher keine Probleme mit Unterkünften. Haben allerdings immer schon 2 Tage voraus gebucht.

Einen Track habe ich bisher nicht aufgezeichnet, sorry. Wir hatten einen geklickten Track des Weges aus OSM dabei, auf den man dann später stoßen muss. Das hat geholfen.
 
Zurück
Oben Unten