Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago

Ich bin voll auf Tour-Modus. Wobei man anfangs schon das Gefühl hat, man könnte nochmals kurz heim.

Und jetzt scheint die Sonne. Sommer in den Alpen ist sowieso das Beste. Ich kann mich nicht satt sehen an den Blumenwiesen, es gibt nix schöneres. Und dann all die Schmetterlinge, Grashupfer, Frösche, die pfeifenden Murmeltiere, usw.

Die Tour war ja meine Idee. Klar, der Jakobsweg ist total ausgetreten, aber man muss ja nicht immer auf dem Jakobsweg bleiben. Und zwischen München und Santiago liegen ein paar feine Berge. Und es ist cool, wenn man sich dem Ziel jeden Tag ein kleines Stück nähert. Und sich von daheim, und der Gewohnheit, entfernt. Und auf dem Weg gibt es so viel zu entdecken, innen und außen.

Der Plasseggenpass war hart. Der Uphill war steil. Ich fahre gerne bergauf, aber das waren immer mind. 12%, mit vielen steilen Rampen. Ich war abends echt k.o. Der Downhill nach St. Antönien war schön, aber teilweise unfahrbar für mich. Aber was soll's, dann schiebt man halt. Aber ich freue mich schon auf den Flow in der Provençe...
 

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Re: Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago
@stuntzi
Naja, in der Schweiz kann man schon für einigermaßen normales Geld einkaufen. Coop (auch auf Sonderangebote achten), Aldi (zb Davos). Lokaler Käse, lokales Brot. Beides z.T. in deutlich besserer Qualität als in D erhältlich, und selbst die kleinen Spar Märkte in den Dörfern haben oft den lokalen Sennerkäse um unter 2 CHF pro hundert g.

Bergün zb hat eine sehr gute Bäckerei direkt in der Ortsmitte.
Davos auch, an der Hauptstraße nahe dem Krankenhaus gibt es grandios gutes Dinkel Brot und Croissants. Bäckerei Ganz Heis, Promenade Straße 26.
Essen gehen lohnt sich fast nie.
 
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Toll das ihr diese Route genommen habt, ist halt nicht die Übliche und dem Alpenzorro angemessen :) Auch mein Respekt vor Goldkettle, phantastisch. So wie es aussieht ist es zwar sacksteil bergab aber ohne verblocktes Felsterrain. Irgendwo im Netz hatte ich eine Aufnahme aus einem Flugzeug gefunden, da sahen mir die Alternativen auch nicht umproblematischer aus, sondern deutlich felsiger und verblockter, wie es auch am Gruobenpass oben aussah. Vielleicht meldet sich ja einer, der über den Gruobenpass runter ist.
Bezüglich Schweiz- Alternative bleibt dann wohl nur Italien, kürzester Weg über Davos- Scalettapass- Engadin - Bergell oder Richtung Tirano.
Wünsche euch alles Beste für den Rest der Tour!
 
Die Tour war ja meine Idee. Klar, der Jakobsweg ist total ausgetreten, aber man muss ja nicht immer auf dem Jakobsweg bleiben.

Hah! Dann haben wir es Dir zu verdanken, dass wir wieder einen tollen Reisebericht von Euch bekommen. @stuntzi : Deine Bilder sind immer wieder genial. - Du kannst bald ein Buch herausbringen: Worldix - Mit Stuntzi um die Welt geradelt! :D
 
Zumindest der Sprit (kein Diesel) ist in der Schweiz noch gut bezahlbar. Etwa wie bei uns.
Aber wehe, man kauft an der Raststätte etwas in Euro. Da wird als Kurs auch noch 1:1 zugrunde gelegt.
Und die Vignette find ich auch relativ günstig. In Italien habe ich dieses Jahr gut 100 € Autobahngebühren gelatzt.
Wenn man den Aufenthalt auf wenige Tage beschränkt, kann man es aushalten. Die Schweiz ist zu schön, um sie immer auszulassen.

Plasseggenpass ist notiert. Schlappiner Joch ist wirklich doof. 400 hm hoch Tragen, und dann in einer zu schmalen Rinne wieder runter, wo ständig die Pedalle hängen bleiben (so kenn ich es jedenfalls). Allerdings ist das Gasthaus in Schlappin Klasse.

Falls ihr in der Schweiz bleibt und vielleicht dem Rheinverlauf folgt, da ist mir der Tomülspass als S0/S1 Holy-Trail noch in Erinnerung.
 
Die Schweiz ist zu schön, um sie immer auszulassen.
...geht jetzt hier am Thema vorbei, aber als Selbstversorger mit etwas krimineller Energie bei der Einreisedeklaration von Lebensmitteln kann man in der Schweiz teilweise günstiger Urlaub machen als im angeblich so günstigen Österreich. Oder gar in den deutschen Alpen. Es zählt letztlich immer das Gesamtpaket.
 
Wegen der schönen Bilder und Eurer leeren Mägen wegen habe ich mal aufs Knöpfchen gedrückt. Ein Stückle Brot sollte somit drin sein. Oder Flüssignahrung. Wie es beliebt!
 
@Fubbes, der Tomülpass ist sicher geil... und ich kenn ihn noch nicht mal. Aber irgendwie ist das eher ein Kringel und bringt einen nicht wirklich weiter, weder nach Süden noch nach Westen. Oder überseh ich da was?
 
Bleibt für uns nur der Supermarkt, was den Preisschock in keinster Weise mindert. Das bisserl Pillepallekram auf dem Bild kostet über dreissig Euro... herzlichen Glückwunsch.
War vor kurzem auch da und kann das nur bebstätigen. Habe dann den Schweiz-Aufenthalt eingekürzt. Wollte noch deinen Eiger-Kringel machen. Aber die Wetteraussichten waren schei**e. Ausserdem war ich gerade fix und alle. Wie machst du das? Ich war 25 Tage unterwegs ... Anfangs viel Strasse um fit zu werden. Aber ab Tag 20 ist meine Performance jeden Tag schlechter geworden. Hatte nur noch Pudding in den Waden und brauchte dann einfach eine längere Pause um wieder fit zu werden

Bin ein paar deiner Trails nachgefahren und hätte dazu was zu sagen:
Baisse de Barrot in die rotfelsige Gorges de Daluis: Abfahrt härter als erwartet. Der "Mittelteil knackiger (S2-Stellen mit etwas Schotter)" (O-Ton Stuntzi) war seeeeeeehr lang und für mich oft unfahrbar. Der rote Schotter ist auch nicht einfach zu fahren, da sehr rutschig. Zusätzlich sind da noch einige kurze Anstiege dabei ... die Betonung liegt da auf "Stiege". Hier ein paar Bilder von dem Tag. Wobei ich im unteren Teil fast nicht mehr fotografiert habe, da ich nur noch runter wollte.

Aletsch: "Nach einem kurzen Schiebestück bergauf landen wir auf einem Grat und folgen ihm mit unglaublich viel Flow bergab bis zur Riederfurka." (O-Ton Stuntzi). Den unglaublich viel Flow kann ich auch nicht bestätigen. Habe sicher 90% auf dem Wanderweg am Aletsch entlang geschoben, auch weil ich dann oft nicht mehr für fahrbare 50 Meter aufs Bike gestiegen bin. Bestätigt wurde mir mein Gefühlt auch von den Wanderern, die mich alle mitleidig angesprochen habe, ob das mit dem Bike auf den Weg schon eine gute Idee war. Hier ein paar Bilder inklusive Alibi-Fahr-Posing-Shots.

Wollte noch etwas mehr in der Provance fahren, aber das Wetter war einfach zu schlecht, deshalb habe ich nur Strecke über ein paar Pässe gemacht.

So, bin meinen Frust losgeworden. ;-)

@Goldkettle Wie ist denn der Verschleiß? Immer noch die erste Kassette?

Viel Spaß Stuntzi und Goldkettle
 
Zuletzt bearbeitet:
@stuntzi Wenn du über Thusis den Glaspass (nix Besonderes) als Anfahrt zum Tomüls nimmst, und im Anschluss über Lumbrein zurück ins Vorderrheintal fährst, dann ist es kaum noch gekringelt. Das ist übrigens alles ausgeschildert als Alpine Bike No. 1 (http://www.mountainbikeland.ch/de/routen/route-01.html).
Nach Süden kommt man so nicht. Nach Westen schon. War ja nur ein Idee.
Weiter ginge es dann nach Andermatt (Maigelspass?), aber da kennst du dich ja aus.
 
kleiner, aber feiner Unterschied :)
Ups, da "l" hatte ich bsher immer übersehen ... nachgebessert

Ahoi,
auf Bildern sieht immer alles fahrbar aus. So auch in diesem Fall. Das subjektive Flowempfinden lässt so eine Strecke zum Traum oder Albtraum werden.
Subjektiv aus meiner Sicht ... nicht mehr der jüngste und fitteste, meist nur einmal im Jahr in den Alpen unterwegs und deshalb auch mit eingeschränkter Technik, und auch nicht zu vergessen mit Rucksack auf dem Rücken
 
17.07. 15:30 Landquart am Rhein, 530m

landquart-trail.jpg

Kleiner Schönheitsfehler vom Plasseggenpass: Hinterher geht's ziemlich straßenmäßig runter nach Küblis ins Landwassertal. Man könnte natürlich auch wieder rechts hoch zur Caschinahütte und sich am Rätikoner Höhenweg versuchen. Glaub aber, der ist Bike eher ärgerlich. Ist allerdings nur nachgeplappert, selbst hab ich keine Erfahrung.

Wie auch immer, wir rollen also runter ins Tal... und wenn schon, dann richtig: Auf halbwegs netten Radlwegen raus aus den Bergen, bis nach Landquart an den Rhein. Goldkettle war noch nie in der Rheinschlucht, also legen wir die Route eben Mal da durch.

Ist natürlich im Prinzip ein Mountainbikefrevel, die südliche Fortsetzung über die Flowparadiese Davos, St. Moritz und Livigno einfach wegzustreichen. Allerdings sind wir gerade vor zehn Tagen erst genau dort durchgezwitschert, auf einem einwöchigem, bikeparkunterstütztem 5:1-Downhill-Alpencross von Davos nach Riva. War reichlich geil... aber deswegen muss man die Route auch nicht gleich direkt im Anschluss nochmal wiederholen. Hier dafür ein kleiner Blick in die nahe Vergangenheit:

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Davosix: Freeridegondel in Klosters, X.te Auffahrt.

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Davosix: Trail nach Sertig Dörfli.

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Davosix: Sertigpass.

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Davosix: Zum Berninapass.

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Davosix: Neue Flowverbindung zwischen Berninapass und Livigno.

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Davosix: Murmelbahn in Livigno.

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Davosix: Mehr Murmelbahnen in Livigno.

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Davosix: Crosscountryzorro auf luftigen Abwegen.

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Davosix: Am Lago Fraele.

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Davosix: Goldseetrail.

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Davosix: Bormio 3000.

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Davosix: Am Gaviapass.

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Davosix: Montozzoscharte.

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Davosix: In der Brenta.

Davosix Rückblick Ende, glaub das waren 25.000m runter und 5.000m rauf oder so :). Wen die Tracks interessieren, findet sie unter https://alpenzorro.com/davosix.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Goldkettle Wie ist denn der Verschleiß? Immer noch die erste Kassette?
Viel Spaß Stuntzi und Goldkettle
Immer noch erste Kassette (gekauft September 2016), nur Kette gewechselt. Hat also mehr als 6.000km "auf dem Buckel"

Bezüglich Deines Flow-Frusts - mit @stuntzi kann man sich schwer messen. Bei mir ist viel Tagesform-abhängig. Manchmal gehen echt schwere Sachen, und dann schiebe ich eine S1-Strecke. Für mich ist immer wichtig, mich einrollen zu können. Fängt ein Trail mörderschwer an, traue ich mich weniger als wenn man mal rollt und dann schwere Stellen kommen.

Und Kondition - hätte nicht gedacht, dass es nach der Pause so hart ist. Da hilft nur beißen... ;-)
 
Seht ihr, doch eine 'verdeckte Tour'... Und der Ausstauch nach der Tagesetappe Face-2-Face bei einem Bier statt übers Smartphone, so wie am Ende des Ozenaix schon mal vermutet.... Das kann man stuntzi und Goldkettle ja durchaus auch mal gönnen :)

Diese Anmerkung, weil doch vor paar Tagen, vor bekannt werden des Compostix, die Forderung nach neuen Touren laut wurde....
 
17.07. 20:30 Camp am Rhein bei Tamins, 600m

rhein-trail1.jpg

Weiter auf wenig erbaulichen Rheinradwegen an Chur vorbei, später dann deutlich hübscher als schmaler Fußweg auf der Nordseite.

rhein-loreley.jpg

Hier finden wir auch abends einen einsamen Loreleyfelsen mit privater Kiesbank, ...

rhein-camp.jpg

... die sich hervorragend als Übernachtungsplatz eignet. Mussten allerdings das Lager abends nochmal nen Sicherheitsmeter die Böschung rauf versetzen. Der liebe Rhein stieg doch relativ plötzlich in der Dämmerung um satte fünfzig Zentimeter nach oben. Nasse Füße beim schlafen sollte man vermeiden hab ich gehört... was da wohl los war.
 
Das Kraftwerk oberhalb von Illanz ist verantwortlich. Das kann auch mal schnell mehr als ein halber Meter werden. Bitte seid vorsichtig!
 
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