Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago

Port Vieux, N42.73392° E0.17366° über dem Tunnel du Bielsa von Spanien nach Frankreich... Meinungen?

Hmm... achso... da könnte man drüben wieder direkt in die französischen Nationalverbotsparks einfahren. Nicht gut.
 
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Re: Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago
11.08. 07:00 Rifugi Nino de Aliga, 2520m

aliga-sunrise.jpg

Sonnenaufhang am Gipfel kommt immer gut. Und nach dem Frühstück folgen zwölfhundert Tiefenmeter Experimentaltrail, empfohlen von einer allseits bekannten Stoppelhopserin. Ich freu mich schon... leider haben wir gar keine Ritterrüstung dabei : - ).

Aber die Richtung stimmt... immer nach Westen!
 
über jeden pass gibts einen weg.....es gibt biker orte/pässe, wo du im bikerleben mal rüber sein solltest. dazu gehört Piccada oder Benasque.

Stuntzi war da schon, genau wie ich auch. Und ich gehe da vollkommen d'accord mit ihm in der Meinung, dass es eigentlich nur "richtigrum" Sinn macht. Zumal wenn man schonmal da war ;)

Und bevor jetzt jemand den "Ballebierna" über den Stauseen auf dem GR11 empfiehlt, der ist der größte Mist von allen.

09. August 2013, Urlaubix, Colle Ballebierna:
https://www.mtb-news.de/forum/t/urlaubix-von-porto-nach-barcelona.771520/page-15#post-10843551

14. Juni 2012, Rehabilix, Porta Benasque:
https://www.mtb-news.de/forum/t/rehabilix-von-el-hierro-nach-barcelona.564917/page-57#post-9602318

26. Juni 2008, TheSnake, Porta Piccada:
https://www.mtb-news.de/forum/t/the-snake-von-la-palma-zum-gardasee.328846/page-76#post-4886422

So... die anderen beiden... selbstverfreihlich in richtiger Richtung, nicht verkehrt rum sinnentleert, nur um "mal oben gewesen zu sein". Na gut... wenn man das erste und einzige Mal hier ist und nicht wieder kommen kann... und unbedingt da rauf möchte... meinetwegen. Aber generell ist es dem Bikespaß schon sehr zuträglich, richtig rum zu fahren.

Aber ein paar Jährchen später erinnert man sich ja doch nur noch daran, wie cool es war... egal was für ne Schufterei vorne dran hing :).

Der langen Rede kurzer Sinn: werden wohl nen Bogen ums Val Benasque schlagen müssen. Oder halt semikringeln.

Ich hab mich mal kurz durch die Karte und Wikiloc gekämpft. Eigentlich seh ich nur eine sinnvolle Variante durch das Seengebiet in Spanien bis Benasque, die euch ohne zu viel Tamtam vorwärts bringt. Leider für meinen Geschmack deutlich zu Pistenverseucht und ohne Schlepperei bergauf wird's trotzdem vermutlich nicht ablaufen. Alternative wäre nur ein ganz großer Bogen außenrum entweder nördlich oder südlich davon.

Die Variante durch das Seengebiet:
Espot -> Portarro d'Espot (erst Piste dann schleppen) -> Erill la Val (erst zu wenig Trail, dann zu viel Piste, dann pistenbegleitender Trail, dann Straße... spannend wird's nicht sein) -> Barrurera -> Port de Gelada (hoch das meiste Piste dann schleppen, runter ein Trail der die Piste abschneidet) -> Senet/Aneto -> Nestui -> Els Pasos -> Collado de Salinas (Trail, Piste)-> Es Nogals -> Ribes de Pusinqueso -> Obaga de Basibe (Piste) -> Collada de Basibe (schleppen) -> El Ampiru (Skigebiets... Trail?) -> Sierra del Cubilar (Piste) -> Picalbo - Rinero (Trail)

Laut Wikoloc waren dort überall schon Radler. Leider nicht immer gescheite Bilder dazu, von daher keine Ahnung wie es genau ist. Ein paar Wikiloc-Touren hab ich dir oben in der Liste verlinkt.

Weiter dann? Puerto Chistal (kennst du schon) oder Puerto Sahun (dito) ... anderes seh ich da aber nicht? Dann Richtung Bielsa über Urideco oder Collada de Pardinas/Plana Vidal (letzteres soll schöner sein)...?

Was ich nördlich als Alternative sehe wäre, die Mines de Liat mitnehmen, und dann über den Straßenpass bzw Col de Baregas und Tuc du Plan de la Serre trailig nach Bagneres Luchon. Aber dann bist du in Frankreich und hast später das Problem mit dem Nationalpark. Auch doof.

Bei der südlichen Alternative seh ich spontan keine Trails, die in eurer Richtung Sinn machen, alles nur Piste. Vielleicht mag sich da ja mal jemand anders genauer mit beschäftigen.

Port Vieux, N42.73392° E0.17366° über dem Tunnel du Bielsa von Spanien nach Frankreich... Meinungen?

Hmm... achso... da könnte man drüben wieder direkt in die französischen Nationalverbotsparks einfahren. Nicht gut.

Nationalpark = hmhm. Das Teil ist für Radler einfach nur im Weg. Ich würd deswegen gleich in Spanien bleiben.

empfohlen von einer allseits bekannten Stoppelhopserin.

Jaja, ist ja gut. Viel Spaß, hoffentlich taugt der Trail.
 
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@scylla, im Seengebiet (Maurici usw) in Spanien ist theoretisch auch Nationalpark und Bikeverbot. Eventuell sehen die Katalanen das nicht genau so eng wie die Franzosen, aber @stuntzi war schon mal da und ist wegen der ganzen bösen Schilder umgedreht. Naja... schauen wir halt mal.

Ansonsten könnten wir auch durch den Bielsatunnel nach Frankreich, raus aus den Bergen und in Lourdes rumpilgern und einen Junfgfrauensegen abholen und am Tourmalet oä wieder zurück in die Action... der GR10 soll da zum runter fahren auch recht nett sein.
 
@scylla, im Seengebiet (Maurici usw) in Spanien ist theoretisch auch Nationalpark und Bikeverbot.

Leider ja. Wobei ich mich tausend Mal lieber in Spanien im Nationalpark erwischen lassen würde als in Frankreich.
Außenrum ist halt auch nicht so einfach. Von Rialp nach Cabdella wäre unproblematisch. Aber der Übergang von Cabdella nach Boi könnte übel sein. Wenn man es umgehen will, müsste man daher einen größeren Bogen nach Süden schlagen und würde Benasque damit gleich mit umgehen, wenn man keinen Umweg fahren will.

Bei Bielsa nach Frankreich zurück... dann aber über die Puerto Vieja und nicht durch den Tunnel, oder? ;)
Wie gesagt, es gäbt auch noch die nördliche Alternative, den bösen Nationalpark weitestgehend auf Straße bis Salardu zu umfahren, dann die Mines de Liat einzusammeln, und bei Bossot mit einem Schlenker über den Tuc du Plan de la Serre direkt nach Bagneres Luchon in Frankreich rüber zu gehen. Würde euch eine vermutlich sehr Pistenlastige Südumgehung ersparen und ihr könntet bei Bagneres noch die geschenkten Höhenmeter mit dem Lift einsacken und ein Ründchen zum Lac Oo "stoppelhopsen". Wenn's denn schon nach Frankreich gehen soll, würde mir persönlich das irgendwie besser gefallen als die Sache mit südlich und dann bei Bielsa rüber.
Müsst ihr auch vom Wetter abhängig machen. Wenn's grad in Frankreich saubeutelt bringt das ja eh alles nix.
 
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Sind alles Nationalpark mit parkwachter (vorige woche :( )
RundUm: Pedals de Foc: http://pedalsdefoc.com/ruta/itinerari/

Das ist es ja, was ich mit Pistengeschrubbe meinte. 90% Piste. Die einzigen beiden Trails, die im südlichen Teil dieser Route drin sind, gehen in die falsche Richtung für Goldkettle und Stuntzi. Und ich seh leider auch nicht, wie man das aufhübschen könnte mit Trails in die richtige Richtung ohne direkt wieder auf irgendwelchen potentiell sinnlosen Schlepp-Orgien-Pässen zu landen.

Es wird wohl nichts helfen. Ich hab auch keine bessere Idee.
 
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11.08. 12:30 Baga, 800m

aliga-trail1.jpg

Vom Rifugi Nino de Aliga auf über zweieinhalbtausend Metern stürzen wir uns hinab ins spanisch morgenlichtige Trailabenteuer.

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Die Zuschauer sind auch schon ganz gespannt, was dabei rauskommt.

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Aber ein Trail, der schon auf den ersten Metern so genial beginnt, ...

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... kann nur gut werden!

aliga-trail4.jpg

...

aliga-trail5.jpg

...

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...

aliga-trail7.jpg

...

aliga-trail0.jpg

Hoch über den Tälern der Sierra der Cadi Moixero queren wir auf einem leicht abfallenden Traumwegerl durch die spanisch-pyrenäische Bergwelt. Kein verblockter Mist wie auf dem Hauptkamm, kein schlechtes Wetter wie auf dem Hauptkamm, keine ausdemsattelzwingenden Flowbreaker alle zwanzig Meter, ...

aliga-trail8.jpg

... sondern einfach nur geiler Flowspaß.

aliga-trail9.jpg

...

aliga-trail10.jpg

...

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...

aliga-trail12.jpg

...

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...

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Zwischenpause nach 800 Tiefenmeter am freundlichen Rifugio Rebost.

aliga-rebost2.jpg

Da kann man einfach nur breit grinsen.

aliga-trail14.jpg

Vor allem, weil der Trail grad erst zur Hälfte vorbei ist : - ).

baga-road.jpg

Erst ganz am Ende werden die letzten paar Meterchen auf Teer gerollt.

baga-bar.jpg

Darüber waren sage und schreibe 1600 Tiefenmeter allerfeinster Singletrack. Von S3 bis S0 alles dabei: oben teils ausgesetztes Balanceradln auf handtuchschmaler Spur an steilen Hängen, dann flowige Speedkurven, dann Wurzelteppiche, dann eine leicht geneigte Wiesenpassage mit fünfzig leckeren Highspeedsachen vernichtet, dann eine Kaffeepause, später im Wald technischer mit vielen engen Kurven und Steilpassagen, immer wieder unterbrochen durch mehr Wahnsinnsflow.

baga-lecheleche.jpg

Im Dorf Baga inmitten der Sierra de Cadi ist dann schließlich Schluss, auch die beste Abfahrt geht mal vorbei. Darauf einen Leche Leche: Rifugio Aliga nach Baga schafft es lässig in meine persönliche Pyrenäen-Top-Ten-Liste.

Und das beste daran? Es geht absolut nach Westen! Hatte schon befürchtet, ich würde mir an dieser Richtung routentechnisch ein wenig die Zähne ausbeissen. Aber die Abfahrt heut Vormittag wiegt locker zwei Tage auf Teer wieder auf, so sie denn kommen müssten. Sieht aber bisher nicht so aus, von hier klettert eine einsame Bikeroute gleich mal wieder zwölfhundert Meter himmelwärts zum "El Collel", genannt RTBTT/GR107. Sieht gut aus.

Ehrlich gesagt... bei solch geilen Teilen nur ein wenig abseits des Hauptkamms, kann mir selbiger erst mal gestohlen bleiben... :)
 
Ich freue mich für Euch, dass die Plackerei der letzten Tage jetzt wieder belohnt wird. So viele lächelnde Bilder habe ich lange nicht von Euch gesehen! :daumen:
 
Habe mich bei den Py's immer gefragt, warum man so eine weite Anreise auf sich nehmen sollte. Weil man in den Alpen bereits alles kennt? Was macht die Py's aus?

Mal überlegen, für die spanische Seite, andere, "bizarre" Landschaften, einsamer, unberührter, weniger Lifte, wärmer, teilweise nettere Einwohner, keine deutschen oder österreichischen Wanderer die rummeckern, so als Anfang.
 
wenn man sich Mühe gibt (und Start-Ziel des Wikiloc Tracks vertauscht), könnte man durchaus eine Ost-West-Tendenz erkennen :)
Screen Shot 2017-08-11 at 20.46.04.png


Freut mich, dass ihr mal wieder einen guten Trail entdeckt habt :daumen:
 

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11.08. 17:45 Coll de les Bassotes, 1880m

cadimox-uphill1.jpg

Von Baga führt ein laaanger Uphill mitten hinein in die Berge der Sierra Cadi. Ich mach mir die Hälfte der Höhenmeter auf Teer etwas leichter, Kettle nimmt eher unfreiwillig die Bikeroute und hoppelt ein paar Extrakilometer auf ner verschlungenen Schotterpiste durch die Gegend. Man gönnt sich ja sonst nix... alles Pilgertraining.

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Wieder vereint, strampeln wir zusammen weiter durch die definitiv coolen Berge.

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Sieht fast ein bisserl aus wie in den Dolomiten, mit einem Unterschied: Es ist KEINE SAU da.

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Schön ist sie, die Sierra Cadi. Und verglichen mit den riesigen, runden Geröllhaufenbergen am östlichen Pyrenäenhauptkamm (Canigou, Puigmal) sind die Gipfel hier deutlich senkrechter und felswandiger.

cadimox-uphill6.jpg

Nach einer halben Ewigkeit und zwölfhundert Strampelmetern (bei Kettle mehr) kommt der Coll de los Bassotes in Sicht.

cadimox-sign.jpg

Übersetzung: Achtung... freilaufende angriffslustige rammelnde katalanische Stierkampfbullen!

cadimox-bull.jpg

Bloss nicht anhalten!

cadimox-beam1.jpg

Oben am Pass sind die Wolken heute definitiv auf Stephen King getrimmt... Dark Towers "the beam" lässt grüßen.

cadimox-beam2.jpg

Die Richtung zeigt exakt gen Westen... direkt nach Santiago. Fast ein bisserl spooky : - ).
 
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Der heutige Tag war echt Klasse. Die Pyrenäen sind wild, einsam und vor allem steil. Serpentinen braucht man hier wohl nicht.... Bergauf wie bergab, was mich doch immer wieder einiges an Überwindung kostet. Aber der lange Trail heute Morgen war spitze, auch wenn ich ein paar Passagen lieber geschoben habe. Der Uphill war ok, landschaftlich traumhaft, und keine Menschenseele weit und breit. Ich habe mir allerdings die längere "off-road" Variante gegönnt...

Und dann! Zucker! Der Trail heute Nachmittag war einfach NOCH besser. Ich bin immer noch total high!

Die Pyrenäen liefern!
 
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